Korpusform wie Ibanez S

Das Board für eure Bauberichte!

Moderatoren: clonewood, wasduwolle

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#26

Beitrag von Docwaggon » 10.01.2022, 10:16

mal ein update :
ich hatte zwar eine gitarre mit s-korpus, habe dort aber nur die maße an den rändern abgenommen und dachte das reicht.
mehr wollte ich aus sorge vor kratzern, etc. nicht machen.

daraus habe ich dann die plateau-linien konstruiert aber nicht beachtet, dass die korpusstärke an den hörnern nicht nur dadurch entsteht, dass die korpusform von der mittellinie aus nach aussen verrundet wird sondern dass sie auch zusätzlich entlang des korpus verrundet wird.
(sieht man in den letzten bildern des vorherigen posts)

als ich den gebrauchten korpus zum basteln gekauft habe, habe ich mir das dann leider nicht mehr angesehen.
durch diesen konzeptfehler sind die plateaus an den hörnern zu tief (und eigentlich unnötig, da man mit dem exzenterschleifer das bisschen material ganz gut abtragen kann).

ich denke, ich muss das konzept noch mal neu überdenken

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#27

Beitrag von Docwaggon » 07.03.2022, 11:26

mal wieder ein update :

nachdem ich den ersten prototyp "vertestet" habe und mir form und art des efaches auch nicht wirklich gefallen haben ..
wurde es zeit für prototyp nr. 2.

den rohling habe ich diesmal aus paulownia gebaut weil ich einen kostengünstigen aber weniger ekligen ersatz für mdf haben wollte.
allerdings war mir nicht wirklich klar wie weich paulownia (leimholzplatten von bauhaus) sind .. (die nachteile haben sich dann noch in der späteren bearbeitung gezeigt)

- 2 lagen mit sperrholzmittellage verleimt um auf die 40mm zu kommen
- kontur aussägen und an die sollkontur ranschleifen
- oberfräse raus und ... :|
korpus delicti.JPG
das ist jetzt das 3. oder 4. mal dass mir das in letzter zeit passiert ist weil ich nach dem ersten einstellen (lager gegen schablone) noch irgend etwas verstelle und einen fehler mache (frästiefe, anschlag, ..)

1h nach dem o.a. fehler habe ich das gleich noch mal beim efach gemacht (whistle)

generell ist das bei diesen teilen nicht schlimm .. dafür baue ich prototypen und solange ich keine fehler mache, die meine gesundheit gefährden ist das alles ok.
keine ahnung was die abstellmaßnahme ist aber darüber muss ich noch mal nachdenken.

ich habe den body und die schablone :evil: dann geschliffen und eine schöne form gefunden.
ist wg. der schablone ärgerlich aber für das muster stellt das kein problem dar.


was unterscheidet denn jetzt muster 2 von muster 1 :

der ursprüngliche plan für das efach war :

- 2 pickups
- volumepoti mit schalter
- 9v block
- schaftbuchse schräg durch die decke ins efach

dabei bin ich auf folgende probleme gestossen

- form und größe des efachs ist nicht schön (think)
=> eine organische form hinzubekommen übersteigt irgendwie meine schablonenfähigkeiten
(bin sehr an tipps interessiert wie man gute "nicht-rechteckige" deckel und die zugehörigen schablonen für die fächer erzeugen kann)
oder
=> eine rechteckige form in den tieferen regionen des korpus wählen

- befestigung der 5wege schalter abdeckung (ibanez original) ist durch die schräge der decke und der bohrungen und dem platzbedarf für die befestigungsmuttern ohne cnc sehr knifflig
=> evtl.mit dem dremel arbeiten ?
oder
=> ganz vermeiden

- die austrittsöffnung der schaftbuchse im efach ist durch die gewölbte decke sehr schwer zu planen und leichte winkelfehler führen zusammen mit dem flachen efach und der langen schaftbuchse dazu, dass es kollisionen mit dem deckel geben kann
=> entweder ich bohre die öffnung für die schaftbuchse wenn der body noch plan wobei es schwer ist die genaue position im efach zu treffen und ich erst nach dem schleifen des bodies sehe ob die öffnung in der decke tief genug ist und gut aussieht (ist dann sehr schwer zu korrigieren)
oder
=> ich eiere mit einer bohrhilfe auf dem bereits geshapten korpus rum mit den oben beschriebenen risiken
oder
=> ich bohre die führungsbohrung vom efach zur decke (und weiss dann, dass ich im efach an der richtigen stelle herauskomme und es bei der austrittsöffnung auf der decke auf ein paar mm nicht ankommt) und bohre die öffnung in der decke mittels der führungsbohrung wenn ich mit dem shapen fertig bin


also ein neuer plan

ich reduziere diesen bau auf das wesentliche :
- 1 humbucker (bridge) => kein schalter notwendig
- langes schmales efach (130x30) mit Schaftbuchse, vol.poti mit schalter und 9v block in reihe
- schräge im efach im passenden winkel um dann senkrecht dazu die führungsbohrung für die schaftbuchse zu bohren

die schräge für den buchsenaustritt habe ich erst mal gerade stehen lassen und wollte sie abschleifen, wegschnitzen, dingsen ..
was sich beim weichen paulownia als nicht zielführend herausgestellt hat.
das hatte ich vom mahagoni einfacher in erinnerung :shock: selbst mit den scharfen stechbeiteln bin ich da nicht weiter gekommen.

also das material der schräge weggefräst (und dabei wieder einen frästiefen / "wo berührt noch mal das kugellager"-fehler gemacht)

jetzt muss ich noch ein passendes klötzchen schleifen was ich in das efach einklebe wobei die fräsradien am ende des faches dabei nicht helfen.
letztendlich würde das efach schwarz lackiert werden und mt holzpaste kann ich einiges verschliessen AAAABER das muss doch auch besser gehen, oder ?

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#28

Beitrag von Docwaggon » 07.03.2022, 11:41

ich habe mir gedacht, dass ich die dicke des korpus vom originalkorpus auf meinen korpus übertragen kann.
da ich ein original habe, auf das ich nicht zu sehr rücksicht nehmen muss kann ich auch kreativere kopiermethoden nutzen

ich habe klebeband in 2 lagen aufeinander geklebt um ein steiferes band zu erhalten und dann den korpus umklebt
konturpause 02.JPG
konturpause 01.JPG
konturpause 03.JPG
mit dem skalpell die überstände abschneiden und ich habe eine kopie des dickenverlaufs, welche ich zentriert auf den neuen korpus übertragen kann.
durch das blaue klebeband habe ich beim schleifen auch eine guten kontrast an den ich mich heranschleifen kann.

ob das eine gute idee war wird sich in den nächsten tagen zeigen 8)

Benutzeravatar
ugrosche
Zargenbieger
Beiträge: 1579
Registriert: 19.04.2017, 08:08
Hat sich bedankt: 305 Mal
Danksagung erhalten: 478 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#29

Beitrag von ugrosche » 07.03.2022, 12:27

Docwaggon hat geschrieben:
07.03.2022, 11:26
...
- form und größe des efachs ist nicht schön (think)
=> eine organische form hinzubekommen übersteigt irgendwie meine schablonenfähigkeiten
(bin sehr an tipps interessiert wie man gute "nicht-rechteckige" deckel und die zugehörigen schablonen für die fächer erzeugen kann)
oder
=> eine rechteckige form in den tieferen regionen des korpus wählen
....
Bei einer ähnliche Aufgabenstellung hatte ich den Deckel aus Holz gemacht und auf halber Korpusdicke gelassen. So kann er mit geshapt werden und später noch innen ausgehöhlt werden. Dieses Bild verdeutlicht die Idee, auch wenn es bei Dir ganz anders aussehen würde
PU-Fach Deckel
PU-Fach Deckel
Docwaggon hat geschrieben:
07.03.2022, 11:26
...
- befestigung der 5wege schalter abdeckung (ibanez original) ist durch die schräge der decke und der bohrungen und dem platzbedarf für die befestigungsmuttern ohne cnc sehr knifflig
=> evtl.mit dem dremel arbeiten ?
oder
=> ganz vermeiden
...
Das ist eher Geschmackssache. Ich mag diese Abdeckung beim 5-Wegeschalter nicht so und würde den so wie @kehrdesign bei seiner Elisa einbauen. Aber da führen viele Wege zum Ziel.
Docwaggon hat geschrieben:
07.03.2022, 11:26
...
- die austrittsöffnung der schaftbuchse im efach ist durch die gewölbte decke sehr schwer zu planen und leichte winkelfehler führen zusammen mit dem flachen efach und der langen schaftbuchse dazu, dass es kollisionen mit dem deckel geben kann
=> entweder ich bohre die öffnung für die schaftbuchse wenn der body noch plan wobei es schwer ist die genaue position im efach zu treffen und ich erst nach dem schleifen des bodies sehe ob die öffnung in der decke tief genug ist und gut aussieht (ist dann sehr schwer zu korrigieren)
oder
=> ich eiere mit einer bohrhilfe auf dem bereits geshapten korpus rum mit den oben beschriebenen risiken
oder
=> ich bohre die führungsbohrung vom efach zur decke (und weiss dann, dass ich im efach an der richtigen stelle herauskomme und es bei der austrittsöffnung auf der decke auf ein paar mm nicht ankommt) und bohre die öffnung in der decke mittels der führungsbohrung wenn ich mit dem shapen fertig bin
...
Ich würde die Buchse bohren, wenn der Body noch plan ist. Mit dem erwähnten aufgeleimten Hilfsklötzchen, in dem schon ein "Pilotloch" gebohrt ist. Du hast ja schon viel Pläne mit Schnitten gemacht, da solltest Du die Position ganz gut ermitteln können. Und auf 2-3 mm kommt es dabei wohl nicht an, oder? Hatte ich mal so gemacht, ist aber schon >10 Jahre her (war ein ausgehöhlter Sandwich-Body):
Buchsenloch
Buchsenloch
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor ugrosche für den Beitrag:
Docwaggon
Aktuelles Projekt: Werkstatt aufräumen
Abgeschlossene Projekte: Steelstring #1 | Graffiti | Kaizen-Bass | Massari-Archtop

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#30

Beitrag von Docwaggon » 07.03.2022, 16:44

ugrosche hat geschrieben:
07.03.2022, 12:27
Bei einer ähnliche Aufgabenstellung hatte ich den Deckel aus Holz gemacht und auf halber Korpusdicke gelassen. So kann er mit geshapt werden und später noch innen ausgehöhlt werden. Dieses Bild verdeutlicht die Idee, auch wenn es bei Dir ganz anders aussehen würde
PU-Deckel.jpg
beim ersten versuch habe ich den deckel auch eingepasst und dann mitgeschliffen.
die form in der fläche ist denke ich kein problem wenn man es so wie wir macht ..
mein problem ist aber der umriss des deckels .. der wird rund wo er nicht soll und die fugen werden nicht gut.
ugrosche hat geschrieben:
07.03.2022, 12:27
Das ist eher Geschmackssache. Ich mag diese Abdeckung beim 5-Wegeschalter nicht so und würde den so wie @kehrdesign bei seiner Elisa einbauen. Aber da führen viele Wege zum Ziel.
diese befestigung finde ich auch genial und werde sie beim nächsten bau mit planer decke auf jeden fall umsetzen aber hier ist dieses efach an der stelle einfach zu flach um eine extra befestigung im inneren anzubringen.
ugrosche hat geschrieben:
07.03.2022, 12:27
Ich würde die Buchse bohren, wenn der Body noch plan ist. Mit dem erwähnten aufgeleimten Hilfsklötzchen, in dem schon ein "Pilotloch" gebohrt ist. Du hast ja schon viel Pläne mit Schnitten gemacht, da solltest Du die Position ganz gut ermitteln können. Und auf 2-3 mm kommt es dabei wohl nicht an, oder? Hatte ich mal so gemacht, ist aber schon >10 Jahre her (war ein ausgehöhlter Sandwich-Body):
das ist schon ziemlich eng.
kritisch ist aber eher ein winkelfehler in die falsche richtung da ich dann schnell im deckel bin.
ist an dieser stelle aber unkritischer als an der alten position wo der korpus schon dünner wurde.
efach 10.JPG
efach 11.JPG
efach 12.JPG
ich probiere es jetzt mal von innen nach aussen da ich durch den staketenbohrer die möglichkeit ja habe

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#31

Beitrag von Docwaggon » 07.03.2022, 21:58

efach 14.JPG
efach 16.JPG
efach 17.JPG
scharfer famag forstnerbohrer + schnelle bohrmaschine + paulownia quer zur faser = schleifen (think)
efach 18.JPG
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Docwaggon für den Beitrag:
Poldi

Benutzeravatar
ugrosche
Zargenbieger
Beiträge: 1579
Registriert: 19.04.2017, 08:08
Hat sich bedankt: 305 Mal
Danksagung erhalten: 478 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#32

Beitrag von ugrosche » 08.03.2022, 07:58

Sieht doch gut aus. (dance a)
Cooler Bohrer.
So etwas habe ich nicht, daher kam für mich nur die Methode mit dem vorgebohrten Hilfsklotz in Frage. Aber bei Ahorn hatte ich weniger Nacharbeit. Ich hatte bei so einem Buchsenloch auch mal ein Rohrstückchen eingesetzt, da der Lack am oberen Ende oft beim Stöpseln in Mitleidenschaft gezogen wird. Nur so als Idee ...
Aktuelles Projekt: Werkstatt aufräumen
Abgeschlossene Projekte: Steelstring #1 | Graffiti | Kaizen-Bass | Massari-Archtop

Benutzeravatar
penfield
Luthier
Beiträge: 3430
Registriert: 27.11.2014, 14:38
Wohnort: Forest City
Hat sich bedankt: 93 Mal
Danksagung erhalten: 622 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#33

Beitrag von penfield » 08.03.2022, 10:27

Saubere Arbeit - da habe ich schon Schlimmeres gesehen und erlebt mit Paulownia.

Die dunkle Stelle im ersten Bild könnte beim Schleifen und beim Finish Probleme machen.
Solltest Du ordentlich füllern.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor penfield für den Beitrag:
Docwaggon
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#34

Beitrag von Docwaggon » 08.03.2022, 10:41

ugrosche hat geschrieben:
08.03.2022, 07:58
Ich hatte bei so einem Buchsenloch auch mal ein Rohrstückchen eingesetzt, da der Lack am oberen Ende oft beim Stöpseln in Mitleidenschaft gezogen wird. Nur so als Idee ...
bei mir bleibt das kabel eigentlich immer eingesteckt, deshalb auch das volume poti mit schalter um die batterie abzuklemmen.
aber ein deckelchen für die stirnseite wäre eine idee.

penfield hat geschrieben:
08.03.2022, 10:27
Saubere Arbeit - da habe ich schon Schlimmeres gesehen und erlebt mit Paulownia.

Die dunkle Stelle im ersten Bild könnte beim Schleifen und beim Finish Probleme machen.
Solltest Du ordentlich füllern.
ok, gut zu wissen.
über das finish habe ich mir aber ehrlich gesagt noch gar keine gedanken gemacht weil ich nicht denke, dass ich mit diesem korpus wirklich eine gitarre komplett fertigstelle um sie langfristig zu behalten.
als hals habe ich jetzt den alten jackson hals geplant welcher auch in die halstasche passt und ich werde damit die gitarre auch testen um die pickups und die position des volume potis zu testen aber lange überleben muss diese gitarre nicht
(vielleicht als plattform zum pickup testen behalten .. (think) )

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#35

Beitrag von Docwaggon » 10.03.2022, 10:21

weiter ging es, wenn auch erst mal hauptsächlich mit aufräumen.

die fehler der letzten tage haben mir gezeigt, dass die ursache in den meisten fällen einfach fehlende ablagemöglichkeiten beim arbeiten war.

wenn man schablonen oder werkstücke nicht in der richtigen reihenfolge ablegen kann oder alles nur von links nach rechts schiebt dann ist ein strukturiertes arbeiten einfach nicht möglich.

also war aufräumen angesagt und 3 grosse blaue gefüllte müllsäcke später fühlt sich die werkstatt wieder etwas luftiger an.
jetzt muss ich noch ein paar gute ablagemöglichkeiten für die unordnung im holzregal finden.
wenn jemand eine gute idee hat wie man die ganzen kleinen klötzchen, leisten und platten aufbewahren kann dann immer her damit (dance a)

am korpus habe ich inzwischen das klebeband von der vorlage aufgeklebt und habe jetzt gut sichtbare begrenzungslinien :
tape 01.JPG
tape 02.JPG
dann habe ich angefangen die oberfläche zu bearbeiten und muss feststellen, dass ich mir bei den grossen radien mit viel abtrag auf der fläche (hoffe das ist verständlich) einen abbreche :roll:

sei es mit
exzenterschleifer mit 40er korn (da habe ich mehr erwartet, ging beim mdf um längen besser)
bandschleifer (guter abtrag und gute oberfläche aber ich sehe zu wenig was ich mache)
taschenhobel (geht ganz gut aber damit komme ich nicht in die mulden am korpus)
geigenhobel (muss ich schärfen und kann ihn nicht fein genug einstellen, wenn jemand weiss wie man das besser macht dann bitte info)
iwasaki (geht irgendwie, muss ich mit einem besser eingespannten korpus und mehr "auslauf" für die langen raspeln noch mal versuchen)
schleifklötze (brachte bis jetzt am meisten und gibt mir das beste gefühl für die verläufe)
...

wenn ich mir diese arbeit bei einem harten holz statt paulownia vorstelle dann brauche ich ewig
ich bin schon wieder versucht die konturlinien zu fräsen damit ich das gros des materials weg habe aber das muss auch so gehen (think)

Benutzeravatar
Janis
Zargenbieger
Beiträge: 1263
Registriert: 16.04.2020, 11:05
Hat sich bedankt: 260 Mal
Danksagung erhalten: 505 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#36

Beitrag von Janis » 10.03.2022, 11:03

Diese Ibanez-form hat nur konvexe Konturen oder? Meine Empfehlungen:
Microplane grob! Das geht ratz fatz und mit etwas Übung ist gar nicht viel Nacharbeit nötig.
oder Bildhauereisen! Für alles, was eben nicht mit der Tangente (aka. gerader Microplane) geht.
Ein großes Hohleisen zb. 26er mit mittlerem Stich, ein 8er oder 10er für feineres Vorgehen
und für Recurves/Aushöhlen ein gekröpftes Eisen.
Das ist eine kleine Investition aber das ist tolles Werkzeug! Grade in Kombi mit dem Geigenhobel!
Viele Grüße,
Jan

Benutzeravatar
MusikMaxx
Ober-Fräser
Beiträge: 658
Registriert: 01.10.2020, 11:39
Hat sich bedankt: 134 Mal
Danksagung erhalten: 267 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#37

Beitrag von MusikMaxx » 10.03.2022, 11:14

Mit der Shinto Raspel geht auch super viel Material weg.
Geht auch mit der Flex, aber das ist eine riesen Sauerei, am besten draussen wenn die Möglichkeit besteht.
Viele Grüsse

Martin

Benutzeravatar
ugrosche
Zargenbieger
Beiträge: 1579
Registriert: 19.04.2017, 08:08
Hat sich bedankt: 305 Mal
Danksagung erhalten: 478 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#38

Beitrag von ugrosche » 10.03.2022, 11:47

Bei diesen Formen bin ich bisher mit einer klassischen Holzraspel und der "Stanley Surfform Raspel" am besten voran gekommen (Da ich keine Iwasaki habe). Danach mit Einhandhobel und dann Schleifen. Innenwölbungen mit dem Geigenbauhobel. Den habe ich bisher auch nur vor Jahren einmal geschärft und eingestellt. Verstehe, was Du meinst ... ;)
Raspel
Raspel
Das Problem mit den Holzresten auf der Werkbank kenne ich sehr gut. Mein nächstes Projekt ist daher so ein Ding auf Rollen, einfach mal "mobiles Holzlager" googlen. So was muss mal gebaut werden!
Aktuelles Projekt: Werkstatt aufräumen
Abgeschlossene Projekte: Steelstring #1 | Graffiti | Kaizen-Bass | Massari-Archtop

Benutzeravatar
Yaman
Luthier
Beiträge: 3226
Registriert: 17.06.2016, 12:43
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 375 Mal
Danksagung erhalten: 1005 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#39

Beitrag von Yaman » 10.03.2022, 14:13

Docwaggon hat geschrieben:
10.03.2022, 10:21
wenn jemand eine gute idee hat wie man die ganzen kleinen klötzchen, leisten und platten aufbewahren kann dann immer her damit
Ich habe mir einige blaue Einkaufstaschen von Ikea geholt und sortiere darin meine Holzreste. Günstig und stabil.

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#40

Beitrag von Docwaggon » 11.03.2022, 07:50

Janis hat geschrieben:
10.03.2022, 11:03
Meine Empfehlungen: Microplane grob! Das geht ratz fatz und mit etwas Übung ist gar nicht viel Nacharbeit nötig.
oder Bildhauereisen!
die microplane stelle ich mir wie eine mischung zwischen iwasaki und shinto raspel vor .. das würde gehen, ist aber wieder ein werkzeug mehr :?

bei den bildhauereisen ist für mich das grösste problem das schärfen, was heute schon bei den stemmbeiteln den einsatz einschränkt.
ich kann zwar hobeleisen und stemmbeitel schärfen, das geht aber nur wenn man alles auch griffbereit zur hand hat.
momentan ist aber alles immer tief vergraben und ich hole es zu selten hervor.
ugrosche hat geschrieben:
10.03.2022, 11:47
Das Problem mit den Holzresten auf der Werkbank kenne ich sehr gut. Mein nächstes Projekt ist daher so ein Ding auf Rollen, einfach mal "mobiles Holzlager" googlen. So was muss mal gebaut werden!
bei mir stehen schon genug rollwagen :-)
das problem sind die ganzen kleinen klötzchen und stücke von denen ich mich nicht trennen kann.
da braucht es eher eine schütte o.ä.
Yaman hat geschrieben:
10.03.2022, 14:13
Ich habe mir einige blaue Einkaufstaschen von Ikea geholt und sortiere darin meine Holzreste. Günstig und stabil.
ich befürchte ich brauche in meinem keller etwas stapelbares .. für die taschen brauche ich auch wieder fläche um sie bei bedarf auzubreiten um an die dinge am grund des tasche zu kommen

ich muss da noch mal über meinen bedarf nachdenken und was ein mögliches sortierkriterium wäre .. ich baue ja selten ein produkt aus (gutem) holz sondern eher schablonen oder vorrichtungen

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#41

Beitrag von Docwaggon » 11.03.2022, 07:50

Docwaggon hat geschrieben:
10.03.2022, 10:21
dann habe ich angefangen die oberfläche zu bearbeiten und muss feststellen, dass ich mir bei den grossen radien mit viel abtrag auf der fläche (hoffe das ist verständlich) einen abbreche :roll:

sei es mit
exzenterschleifer mit 40er korn (da habe ich mehr erwartet, ging beim mdf um längen besser)
bandschleifer (guter abtrag und gute oberfläche aber ich sehe zu wenig was ich mache)
taschenhobel (geht ganz gut aber damit komme ich nicht in die mulden am korpus)
geigenhobel (muss ich schärfen und kann ihn nicht fein genug einstellen, wenn jemand weiss wie man das besser macht dann bitte info)
iwasaki (geht irgendwie, muss ich mit einem besser eingespannten korpus und mehr "auslauf" für die langen raspeln noch mal versuchen)
schleifklötze (brachte bis jetzt am meisten und gibt mir das beste gefühl für die verläufe)
...

wenn ich mir diese arbeit bei einem harten holz statt paulownia vorstelle dann brauche ich ewig
ich bin schon wieder versucht die konturlinien zu fräsen damit ich das gros des materials weg habe aber das muss auch so gehen (think)

ich habe jetzt mal eine nacht drüber geschlafen und das ganze noch mal frisch versucht :

mit der grossen iwasaki raspel, die ich beim ersten mal benutzt habe ist der abtrag beim weichen paulownia nicht so gut,
mit der mittleren geht es sehr gut.
dass ich den korpus diesmal auch richtig festgespannt habe hat sehr geholfen.

dann habe ich mich daran erinnert, dass ich noch indasa schleifscheiben für den exzenterschleifer habe .. und siehe da, der abtrag ist schon um ein vielfaches besser.
zusammen mit der halbrunden mittleren iwasaki, einer halbrundfeile und dem exzenterschleifer sollte es so klappen.

bilder folgen ..

Benutzeravatar
Janis
Zargenbieger
Beiträge: 1263
Registriert: 16.04.2020, 11:05
Hat sich bedankt: 260 Mal
Danksagung erhalten: 505 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#42

Beitrag von Janis » 11.03.2022, 09:06

Docwaggon hat geschrieben:
11.03.2022, 07:50
Janis hat geschrieben:
10.03.2022, 11:03
Meine Empfehlungen: Microplane grob! Das geht ratz fatz und mit etwas Übung ist gar nicht viel Nacharbeit nötig.
oder Bildhauereisen!
die microplane stelle ich mir wie eine mischung zwischen iwasaki und shinto raspel vor .. das würde gehen, ist aber wieder ein werkzeug mehr :?

bei den bildhauereisen ist für mich das grösste problem das schärfen, was heute schon bei den stemmbeiteln den einsatz einschränkt.
ich kann zwar hobeleisen und stemmbeitel schärfen, das geht aber nur wenn man alles auch griffbereit zur hand hat.
momentan ist aber alles immer tief vergraben und ich hole es zu selten hervor.
Die Microplane ist im Prinzip eine Käsereibe :D Ne im Ernst, die kleinen Klingen hobeln eher, als dass sie raspeln.
Du erhältst "echte" Späne und keinen Staub/Granulat uns es ist sehr ausrissarm.
Aber ja, vollkommen klar, 1000 Werkzeuge braucht man nicht und du hast ja eine Lösung gefunden :)
Viele Grüße,
Jan

Benutzeravatar
Arsen
Zargenbieger
Beiträge: 1632
Registriert: 22.05.2011, 20:43
Hat sich bedankt: 104 Mal
Danksagung erhalten: 76 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#43

Beitrag von Arsen » 11.03.2022, 18:23

Zur Aufbewahrung:
Mein "System" ist so 1) alles was groß ist, bzw ins Regal passt liegt im Holzregal. 2) Ein Behälter aus Kunststoff (hat vielleicht 30l? - der Boden ist irgendwo zwischen DIN A4 und A3 groß) fasst alle kleinen Edelholzreste. 3) ein zweiter dieser Behälter fasst die ganzen Weichholzreste, eben alles was mal als Beilage zum Zwingen oder bohren verwendet werden kann.
Was in keines dieser zwei Behälter passt ist zu klein, zu verbohrt, kaputt oder nicht mehr wert aufgehoben zu werden und landet im Müll (also Feuer oder so) oder wandert von 2) zu 3).
Die Behälter könnten natürlich verschließbar und stapelbar sein, bei mir stehen sie aber offen auf dem Boden weil ich oft dran gehe.
Größe kann man natürlich nach Bedarf / Platz wählen.
Und dann am besten noch die Regel haben, überzähliges Material immer dann zu entsorgen, wenn der Deckel nicht mehr drauf passt ;) :D

*Edit wegen mobiler Rechtschreibung
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Arsen für den Beitrag (Insgesamt 2):
DocwaggonTitan-Jan
Gruß, Arsen

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#44

Beitrag von Docwaggon » 11.03.2022, 22:50

Arsen hat geschrieben:
11.03.2022, 18:23
Was in keines dieser wär Behälter passt ist zu klein, zu verbohrt, kaputt oder nicht mehr wert aufgehoben zu werden und landet im Müll (also Feuer oder so) oder wandert von 2) zu 3).
Arsen hat geschrieben:
11.03.2022, 18:23
Und dann am besten noch die Regel haben, überzähligen Material immer dann zu entsorgen, wenn der Deckel nicht mehr drauf passt ;) :D
ich denke das ist ein teil der disziplin, die ich mir zu eigen machen muss (think)

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#45

Beitrag von Docwaggon » 11.03.2022, 22:52

shaping 01.JPG
shaping 02.JPG
shaping 03.JPG
shaping 04.JPG
mit mttelgrosser halbrunder iwasaki, schleifklotz mit 100er korn und exzenterschleifer mit 40er + 120er korn sieht es schon mal gut aus.
den rest bis zur markierung werde ich dann schleifen wenn ich die groben arbeiten der rückseite erledigt habe.

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#46

Beitrag von Docwaggon » 12.03.2022, 10:46

für die rückseite habe ich mit flex, schleifer und raspel dann knapp 40 minuten gebraucht
shaping 20.JPG
shaping 21.JPG
shaping 22.JPG
shaping 23.JPG
so sieht die vorderseite nach dem 120er schliff aus.
shaping 30.JPG
shaping 31.JPG
shaping 32.JPG
als nächstes werde ich die kontur aussen nachzeichnen und zumindest die dünnen bereiche mit einem neuen klebeband wieder scharfkantig abkleben.
die inputbuchse muss auch noch tiefer versenken und durchbohren.

Benutzeravatar
Poldi
GBB.de-Inventar
Beiträge: 9160
Registriert: 26.04.2010, 06:46
Wohnort: Wanne-Eickel
Hat sich bedankt: 1036 Mal
Danksagung erhalten: 1020 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#47

Beitrag von Poldi » 13.03.2022, 12:20

Sieht doch gut aus.

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#48

Beitrag von Docwaggon » 13.03.2022, 13:23

Gefällt mir auch sehr gut - macht mehr spass als das plateaufräsen :D

Was mir jetzt mit streiflicht und mit den fingern auffällt wie unterschiedlich hart das Holz und v.a einzelne Bohlen des leimholzes sind.
Da muss ich jetzt bis zum endmass mit schleifklötzen ran .. Der exzenterschleifer erzeugt Wellen weil ich damit die harten Bereiche zu wenig abnehme.

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#49

Beitrag von Docwaggon » 14.03.2022, 10:59

keine weltbewegenden neuerungen, nur für mich zur dokumentation :

die nachgezeichneten konturen nochmal neu scharfkantig abgeklebt
(das blaue tesa klebeband hätte ich gerne in 10mm ..)
scharf abgeklebt 01.JPG
scharf abgeklebt 02.JPG
und für die bereiche in den korpus-einschnürungen abgerundete schleifhölzer gehobelt und mit indasa schleifpapier beklebt
schleifklötze.JPG
habe bei der durchsicht meiner schleifbänder feststellen müssen, dass bosch seine schleifbänder für holz und metall unterschiedlich herum auf die rollen wickelt - mal mit der schleifseite nach innen und mal nach aussen .. wie doof ist das denn :roll:

Benutzeravatar
Docwaggon
Zargenbieger
Beiträge: 1392
Registriert: 12.03.2017, 10:46
Wohnort: Dortmund
Hat sich bedankt: 151 Mal
Danksagung erhalten: 180 Mal

Re: Korpusform wie Ibanez S

#50

Beitrag von Docwaggon » 15.03.2022, 11:34

das efach ist dann doch enger als gedacht da die schaftbuchse sehr nah an das poti mit schalter kommt.
efach 80.JPG
efach 81.JPG
momentan ist noch eine alte (kürzere) schaftbuchse verbaut, mit der finalen schwarzen buchse wird es dann noch enger was ich aber vielleicht durch kürzen der sleeve-lötfahne an der buchse verbessern kann.

verkabeln lässt sich das alles aber bekommt man es auch hübsch ? :D
ich denke da schon wieder über kupferplatten u.ä. nach .. bei den paar verbindungen lohnt es sich aber fast nicht (think)
die pappe dient als schablone um die einzelnen punkte für mögliche masseanbindungen festzulegen

Antworten

Zurück zu „Bauthreads E-Gitarre“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 43 Gäste