Heimisches Griffbrettholz

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Heimisches Griffbrettholz

#1

Beitrag von macblen » 01.02.2021, 18:18

Welche heimischen Holzsorten könnt ihr für das Griffbrett empfehlen?

Viele Grüße,
Max

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Simon
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Re: Heimisches Griffbrettholz

#2

Beitrag von Simon » 01.02.2021, 18:26

Zwetschge, Apfel, Räuchereiche, Mooreiche, Elsbeere, Ahorn (wenn lackiert), Birne (wenn lackiert), Olive (auch besser lackiert), ....

Birne, Ahorn, und Olive neigen meiner Erfahrung nach leider gerne zum Verfärben, darum würde ich in Zukunft diese Hölzer nur mehr lackieren.

Zwetschge, Apfel, Mooreiche und Räuchereiche hab ich schon erfolgreich verbaut, und nur mit Lemon Oil geölt. Mir Elsbeere hab ich leider keine Erfahrung, aber das taucht hin und wieder auf ;)
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Re: Heimisches Griffbrettholz

#3

Beitrag von Herr Dalbergia » 01.02.2021, 21:55

Hainbuche, Elsbeere, Eukalyptus, (Räucher) Eiche, Goldregen, Mooreiche, Birne, Zwetschge, usw....da gibts vieles...
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Re: Heimisches Griffbrettholz

#4

Beitrag von toni0710 » 02.02.2021, 06:54

Elsbeere wird bei mir demnächst verbaut.

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#5

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 02.02.2021, 15:48

Heisst es din Deutschland wirklich Zwetschge? Wir in Österreich sagen (und schreiben) Zwetschke....sehr mysteriös...
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Re: Heimisches Griffbrettholz

#6

Beitrag von Simon » 02.02.2021, 17:15

Lumael hat geschrieben:
02.02.2021, 15:48
Heisst es din Deutschland wirklich Zwetschge? Wir in Österreich sagen (und schreiben) Zwetschke....sehr mysteriös...
buh, gute Frage; ich dachte auch Zwetschke, aber meine Autokorrektur hat Zwetschge draus gemacht, darum dachte ich ich habs mein Leben lang falsch geschrieben :oops:

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#7

Beitrag von thoto » 02.02.2021, 17:19

Bei uns heisst es im der Tat: "Zwetschge".

Edit: Icb kenne aber auch Leute, die sagen: "Zwetsche". Ist dann ein hiesiger Lokalkolorit. Seeehr lokal.

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#8

Beitrag von Plaudy » 02.02.2021, 19:44

Funfact: der Duden kennt alle 3 Schreibweisen, also Zwetschke, Zwetschge und Zwetsche. Jeder hat es richtig geschrieben:)

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#9

Beitrag von JürgenLut » 02.02.2021, 21:11

Ein hervorragendes Griffbrettholz habe ich vor Jahren in alten Weißdornhecken gefunden. Die Stämme hatten mehr als 30 cm Durchmesser. Es ist allerdings nicht sehr dekorativ.

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#10

Beitrag von firestormmd » 03.02.2021, 09:21

Dann würde ich mal Schwarzdorn/Schlehe in den Ring werfen. Sehr hartes Holz mit wunderschöner Maserung. Da habe ich mal einen Bogen draus gebaut. Hat allerdings viel eingewachsene Knubbel, da wo die Dornen im Stamm sitzen. Das kann aber sehr dekorativ sein!

Grüße, Marc

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#11

Beitrag von Holzkarle » 03.02.2021, 18:09

Walnuß von langsam gewachsenen Bäumen geht auch.

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#12

Beitrag von DoppelM » 04.02.2021, 08:04

Ich würde auch Buchsbaum vermuten. Wird bei Streichinstrumenten zum Teil ähnlich wie Ebenholz verwendet - zum Beispiel für Wirbel, und die müssen ja einiges aushalten.
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Re: Heimisches Griffbrettholz

#13

Beitrag von Janis » 04.02.2021, 08:40

DoppelM hat geschrieben:
04.02.2021, 08:04
Ich würde auch Buchsbaum vermuten. Wird bei Streichinstrumenten zum Teil ähnlich wie Ebenholz verwendet - zum Beispiel für Wirbel, und die müssen ja einiges aushalten.
Dem stimme ich zu, die Knäufe meiner Raspeln sind aus Buchsbaum und sehr strapazierfähig. Ein Stück mit passende Dimensionen für ein GB zu finden ist aber wohl eine echte Herausforderungen!
Viele Grüße,
Jan

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#14

Beitrag von Herr Dalbergia » 04.02.2021, 11:45

Holzkarle hat geschrieben:
03.02.2021, 18:09
Walnuß von langsam gewachsenen Bäumen geht auch.
Würde ich aber auf der eher recht weichen Seite einstufen...

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#15

Beitrag von frantic » 04.04.2021, 19:20

Woran macht ihr das aus, ich denke dass für das Griffbrett eher härtere Holzarten in Betracht kommen. Warum dann nicht auch Kirsche, ist nach meiner Erfahrung doch eher eines der härteren Holzarten. Oder liege ich da komplett falsch?

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#16

Beitrag von penfield » 05.04.2021, 10:18

Simon hat geschrieben:
01.02.2021, 18:26
Zwetschge, Apfel, Räuchereiche, Mooreiche, Elsbeere, Ahorn (wenn lackiert), Birne (wenn lackiert), Olive (auch besser lackiert), ....

Birne, Ahorn, und Olive neigen meiner Erfahrung nach leider gerne zum Verfärben, darum würde ich in Zukunft diese Hölzer nur mehr lackieren.

Zwetschge, Apfel, Mooreiche und Räuchereiche hab ich schon erfolgreich verbaut, und nur mit Lemon Oil geölt. Mir Elsbeere hab ich leider keine Erfahrung, aber das taucht hin und wieder auf ;)
Das erinnert mich daran, dass mir ein Freund eine Zwetschke und Apfelbäume in Aussicht gestellt hat.
Schöne grade Stämme. Hat sich dann leider nicht ergeben.
Haben sie lieber in den großen Schredder gesteckt.
Schade drum
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#17

Beitrag von Simon » 05.04.2021, 17:12

frantic hat geschrieben:
04.04.2021, 19:20
Woran macht ihr das aus, ich denke dass für das Griffbrett eher härtere Holzarten in Betracht kommen. Warum dann nicht auch Kirsche, ist nach meiner Erfahrung doch eher eines der härteren Holzarten. Oder liege ich da komplett falsch?
ich verbaue als Griffbretter nur Hölzer, bei denen man mit dem Fingernagel keinen Abdruck ins Holz drücken kann. Alle bei denen das funktioniert sind meiner Erfahrung nach zu weich, auch Kirsche :)
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Re: Heimisches Griffbrettholz

#18

Beitrag von karl » 05.04.2021, 19:04

Heute sind mir bei Apfel als Griffbrettmaterial Zweifel gekommen. Ich baue ja momentan 2 Gitarren gleichzeitig, eine mit Ahorn- und eine mit Apfelgriffbrett. Zuerst habe ich das Ahorngriffbrett bundiert, null Probleme. Beim Apfelgriffbrett habe ich es tatsächlich geschafft 5 Bundstäbe ins Holz einzudrücken. Zum Bundieren benutze ich den Bohrständer von Wabeco mit dem Einsatz von Rall.
Ich habe jetzt alle Bundstäbe wieder raus geholt und werde das Griffbrett neu schleifen und dann ganz vorsichtig bundieren. Das ist mir auch bei den Zwetschgengriffbrettern zuvor nie passiert.
Viele Grüße Markus

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#19

Beitrag von Yaman » 05.04.2021, 19:41

Was ist mit Hainbuche bzw. Weissbuche? Wenn u. A. Hobelsohlen daraus hergestellt werden, sollte es doch hart genug sein.

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#20

Beitrag von Simon » 05.04.2021, 22:53

Yaman hat geschrieben:
05.04.2021, 19:41
Was ist mit Hainbuche bzw. Weissbuche? Wenn u. A. Hobelsohlen daraus hergestellt werden, sollte es doch hart genug sein.
Herr Dalbergia hat geschrieben:
01.02.2021, 21:55
Hainbuche, Elsbeere, Eukalyptus, (Räucher) Eiche, Goldregen, Mooreiche, Birne, Zwetschge, usw....da gibts vieles...
:)
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Re: Heimisches Griffbrettholz

#21

Beitrag von Herr Dalbergia » 06.04.2021, 15:56

Ich hab einige sehr schöne Sätze mit Böden und Zargen aus gerieglerter Hainbuche gesägt, dazu konnte ich aus dem gleichen Stamm auch die passende geriegelte Griffbretter sägen.
Das Zeug ist halt echt zäh und hart, und hat dabei einen Klopfton wie 12 Sack Gummibärchen....was ja aber erstaml nicht alles ist...

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Re: Heimisches Griffbrettholz

#22

Beitrag von frantic » 06.04.2021, 18:12

Simon hat geschrieben:
05.04.2021, 17:12
ich verbaue als Griffbretter nur Hölzer, bei denen man mit dem Fingernagel keinen Abdruck ins Holz drücken kann. Alle bei denen das funktioniert sind meiner Erfahrung nach zu weich, auch Kirsche :)
Okay besten Dank! Ich habe mir heute mal Zwetschke oder Zwetschge angesehen auch sehr feines Holz. Und wenn das passt, wird es wohl mein heimisches Griffbrettholz werden 😉

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