Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Yaman
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#26

Beitrag von Yaman » 01.02.2021, 16:07

firestormmd hat geschrieben:
01.02.2021, 09:03
Das Halskantel ist 28mm stark. Reicht das am Fuß oder sollte ich da noch was aufdoppeln?
Schraubst du den Hals oder leimst du ihn ein? Der Hals einer Strat z. B. ist ohne Griffbrett am Fuß 19 mm dick. Da ist also auch Platz für die Schrauben. Somit sollten die 28 mm locker reichen, egal ob geschraubt oder geleimt.
Wie dick ist der Korpus? Ich sehe eher ein Problem, wenn die Halstasche bei dieser Halsdicke zu tief wird und nicht genug Holz übrig bleibt.

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#27

Beitrag von jonneck » 01.02.2021, 17:23

Beim Schrauben sollten wir wissen, wie lang die Schrauben in Halsholz reingehen und wieviel Bodyholz stehenbleibt --> wie verteilt sich die Schraubenlänge von xx mm auf Korpus und Hals?
Beim Leimen wäre interessant, wie tief die Halstasche wird --> wieviel von den 28mm Halsdicke profitieren denn vom Leim. Falls Du leimst - machst Du einen Stöckel oder gehst Du mit der vollen Halsbreite in den Korpus?

Du merkst, dass wir mehr Futter brauchen, um Dir weiterhelfen zu können.
Gruß

Frank

Handwerk ist Pfusch, aber gut gemachter Pfusch gereicht zur Ehre...…

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#28

Beitrag von firestormmd » 01.02.2021, 17:35

@Yaman , @jonneck : Ich möchte leimen. Der Korpus ist 42mm dick. Laut meiner Schablone hat der Halsfuß eine dünne Nase vorn dran, aber ich würde glaube ich auf voller Halsbreite verleimen wollen. Ich habe Bedenken, dass ich beim Halspickup dann zu wenig Material habe und der Halsübergang vielleicht zu klobig aussieht. Je mehr ich in mich gehe, desto eher glaube ich, dass ich den Fuß noch etwas dicker mache. Bei der ersten Gitarre bin ich mir aber total unsicher. Es wird übrigens ohne Halswinkel geleimt, weil ich keine TOM-Brücke verwende, sondern eine Flache One-Piece.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#29

Beitrag von Simon » 01.02.2021, 17:46

Hey Marc

wenn du den Hals einleimst musst du dir keine Sorgen machen! die 28mm Halsstärke reichen gut aus. Wichtig ist nur, dass die Halstasche und der Halsfuß gut zueinander passen und kein Spiel haben. ob du den Hals als Tenon (wie bei den Gibson Flying V) oder auf volle Breite einleimst sollte keinen Unterschied machen, was dir mehr zusagt!
Verbaust du ein Pickguard? Ansonsten würde ich überlegen den Hals nur bis in die Pickup Fräsung zu leimen, würde ich optisch schöner finden als wenn der Hals noch weiter in den Body reicht!

Viel Erfolg!! :)

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#30

Beitrag von firestormmd » 02.02.2021, 07:33

@Simon Ein Pickguard würde ich bei der hier weglassen, weil die in dem Bereiche eine schöne Maserung hat.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#31

Beitrag von firestormmd » 02.02.2021, 17:05

Heute habe ich den Hals mal grob ausgeschnitten und zwei Reststücken verleimt, die dann den Halsfuß bilden sollen:
IMG_4187.JPG
IMG_4186.JPG
IMG_4185.JPG
Am Halsfuß muss ich zwar dann ganzschön was wegnehmen, das sollte aber mit dem Bohr- und Fräsständer und einem Fräser gut gehen. Bei ein paar Probebohrungen und -fräsungen habe ich aber gemerkt, dass die Schlagbohrmaschine, die bisher immer gereicht hat, hier nicht so optimal ist. Da muss ich mir wohl erstmal eine reine Bohrmaschine besorgen. Dann kann ich die Kopfplatte dünner fräsen und auch den Halsfuß bearbeiten. Jetzt widme ich mich erstmal dem Griffbrett.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#32

Beitrag von firestormmd » 04.02.2021, 09:01

Den Halsfuß habe ich angeleimt:
IMG_4208.JPG
...und auch schon mal über die Positionierung der Potis nachgedacht:
IMG_4209.JPG
Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#33

Beitrag von Yaman » 04.02.2021, 09:30

firestormmd hat geschrieben:
02.02.2021, 17:05
Am Halsfuß muss ich zwar dann ganzschön was wegnehmen, das sollte aber mit dem Bohr- und Fräsständer und einem Fräser gut gehen. Bei ein paar Probebohrungen und -fräsungen habe ich aber gemerkt, dass die Schlagbohrmaschine, die bisher immer gereicht hat, hier nicht so optimal ist. Da muss ich mir wohl erstmal eine reine Bohrmaschine besorgen. Dann kann ich die Kopfplatte dünner fräsen und auch den Halsfuß bearbeiten.
Ich will dich nicht entmutigen, aber ich teile mal meine Erfahrung:
Ich fräse sehr oft mit einem Fräsmotor und normalen Holzfräsern im Bohrständer. Drehzahl des Fräsmotors: 25000 Umdrehungen pro Minute. Ich habe auch eine reine Bohrmaschine. Der gleiche Fräser, der im Fräsmotor eine saubere Fräsung ermöglicht, bringt in der Bohrmaschine aufgrund der niedrigen Drehzahl (1550 im zweiten Gang) nur sehr unsaubere bis überhaupt nicht zu gebrauchende Fräsungen. Mein Tip, wenn du vorhast öfters im Bohrständer zu fräsen: kaufe lieber einen Fräsmotor mit 43 mm Aufnahme. Es gibt dann auch Zusatzhalterungen, damit kannst du ihn dann auch als Oberfräse benutzen.

Ein günstiger Fräsmotor ist z. B. der hier, ich kenne das Gerät aber nicht.:

https://www.amazon.de/Spindelschleifmas ... ghydr08-21

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#34

Beitrag von Janis » 04.02.2021, 10:32

Yaman hat geschrieben:
04.02.2021, 09:30
firestormmd hat geschrieben:
02.02.2021, 17:05
Am Halsfuß muss ich zwar dann ganzschön was wegnehmen, das sollte aber mit dem Bohr- und Fräsständer und einem Fräser gut gehen. Bei ein paar Probebohrungen und -fräsungen habe ich aber gemerkt, dass die Schlagbohrmaschine, die bisher immer gereicht hat, hier nicht so optimal ist. Da muss ich mir wohl erstmal eine reine Bohrmaschine besorgen. Dann kann ich die Kopfplatte dünner fräsen und auch den Halsfuß bearbeiten.
Ich will dich nicht entmutigen, aber ich teile mal meine Erfahrung:
Ich fräse sehr oft mit einem Fräsmotor und normalen Holzfräsern im Bohrständer. Drehzahl des Fräsmotors: 25000 Umdrehungen pro Minute. Ich habe auch eine reine Bohrmaschine. Der gleiche Fräser, der im Fräsmotor eine saubere Fräsung ermöglicht, bringt in der Bohrmaschine aufgrund der niedrigen Drehzahl (1550 im zweiten Gang) nur sehr unsaubere bis überhaupt nicht zu gebrauchende Fräsungen. Mein Tip, wenn du vorhast öfters im Bohrständer zu fräsen: kaufe lieber einen Fräsmotor mit 43 mm Aufnahme. Es gibt dann auch Zusatzhalterungen, damit kannst du ihn dann auch als Oberfräse benutzen.
Kommt nicht noch hinzu, dass die meisten Bohrmaschinen konstruktionsbedingt nur in Bohrrichtung stabil geführt sind und im
Gegensatz zu Fräsen eher nicht seitlich belastet werden sollten bzw. dann unrund laufen?
@Yaman kannst du einen Fräsmotor empfehlen? Je länger ich darüber nachdenke, desto
sinniger scheint mir so ein Teil (think)
Viele Grüße,
Jan

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#35

Beitrag von Yaman » 04.02.2021, 11:16

Janis hat geschrieben:
04.02.2021, 10:32
Kommt nicht noch hinzu, dass die meisten Bohrmaschinen konstruktionsbedingt nur in Bohrrichtung stabil geführt sind und im
Gegensatz zu Fräsen eher nicht seitlich belastet werden sollten bzw. dann unrund laufen?
@Yaman kannst du einen Fräsmotor empfehlen? Je länger ich darüber nachdenke, desto
sinniger scheint mir so ein Teil (think)
Genau, die Rundlaufgenauigkeit ist bei Fräsmotoren wesentlich höher.
Ich verwende seit Jahren einen Kress 1050 FME-1 Fräsmotor. Die Firma Kress gibt es zwar nicht mehr, aber die ehemaligen Mitarbeiter bauen die Fräsmotoren jetzt unter dem Namen ABM weiter. Leider nicht ganz günstig.
Zu dem von mir verlinkten sehr günstigen Fräsmotor kann ich keine Aussagen machen. Bei dem Preis ist die Haltbarkeit kein Thema, aber Lagerung der Antriebswelle und Rundlaufgenauigkeit? In den Bewertungen hat jemand den auch in seiner CNC verwendet, was aber auch nichts heisst, da ich dessen Anforderungen nicht kenne.
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#36

Beitrag von Simon » 04.02.2021, 13:59

+1 für die Kress Motoren, manchmal bekommt man sie noch gebraucht! ich hab inzwischen 2, und möchte sie nicht missen!
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#37

Beitrag von firestormmd » 04.02.2021, 17:55

Danke erstmal für eure ganzen Hinweise! Ich habe eine günstige Einhell-Maschine mit 1000W bekommen, die auch 2800 Umdrehungen schafft. Für dicke Forstnerbohrungen super geeignet. Ich will in diesem Fall gar nicht viel Material wegfräsen, sondern den sägerauen Schnitt mit einem 20er Nutenfräser glattziehen. Das sollte dafür reichen. Ansonsten sind derzeit die Oberfräse und Bandsäge mein Freund.

Heute habe ich die Aussenkontur des Halses mit der Tischfräse gefräst. Man kann auch die Leimfugen der Abschnitte erkennen. Ganz ordentlich, denke ich:
IMG_4212.JPG
IMG_4213.JPG
Dann noch schnell das Griffbrett grob ausgeschnitten.
IMG_4214.JPG
Morgen will ich es verleimen. Beim Halsstab kommt die flache Seite nach oben, oder? Es handelt sich um so einen: https://www.rockinger.com/werkstatt/tru ... tahl?c=121

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#38

Beitrag von micha70 » 04.02.2021, 18:06

Hi!

Ja, den Flachen oben ist die normale Einbauposition.

LG
Micha

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#39

Beitrag von firestormmd » 08.02.2021, 09:57

Am WE habe ich das Griffbrett verleimt:
IMG_4217.JPG
Und mit dem Kopierfräser und Schablone besäumt:
IMG_4221.JPG
IMG_4223.JPG
Dann noch die Kopfplattendicke reduziert und das Profil angezeichnet. Das schneide ich aber erst nach dem Bundieren aus:
IMG_4222.JPG
IMG_4224.JPG
Dann habe ich auch gleich das Elektronikfach gefräst und die Output-Buchse gebohrt. Ich möchte das HB-Funksystem verwenden. Dort unten stört der Sender am wenigsten.
IMG_4225.JPG
IMG_4226.JPG
Momentan ist das größte Problem, dass ich mich zurückhalten muss, nicht zu viel zumachen, was mir später Schwierigkeiten bereitet. Momentan fehlt mir noch eine geeignete Säge zum sägen der Bundschlitze. Ich habe mir eine Tajima-Säge mit 0,5mm Schneidspalt bestellt. Wenn die da ist geht es weiter. Oder sollte ich schon die Halstasche fräsen? Es juckt mir in den Fingern.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#40

Beitrag von penfield » 08.02.2021, 21:06

Ich würde sie fräsen, die Bünde sind ja davon unbenommen, und wenn man einen Lauf hat, sollte man den nützen.
Aber nicht vergessen, Messen-messen-messen-fräsen. ;)
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#41

Beitrag von firestormmd » 09.02.2021, 07:35

penfield hat geschrieben:
08.02.2021, 21:06
Aber nicht vergessen, Messen-messen-messen-fräsen. ;)
Und einmal drüber schlafen. Da fällt einem immer was ein. Ich muss ja erstmal die Brücke ausmessen, welche Höhe ich am Ende brauche und wie tief die Halstasche werden muss.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#42

Beitrag von penfield » 09.02.2021, 22:58

firestormmd hat geschrieben:
09.02.2021, 07:35
penfield hat geschrieben:
08.02.2021, 21:06
Aber nicht vergessen, Messen-messen-messen-fräsen. ;)
Und einmal drüber schlafen. Da fällt einem immer was ein. Ich muss ja erstmal die Brücke ausmessen, welche Höhe ich am Ende brauche und wie tief die Halstasche werden muss.

Grüße, Marc
Das stimmt, überschlafen ist immer gut.
Aber irgendwann muss man dann halt doch reinfräsen. Da hilft nichts.
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#43

Beitrag von firestormmd » 10.02.2021, 08:20

Gesagt, getan. Aber so einfach war das nicht. Größtes Problem war die Schablone mit diesem Tenon. Erst musste ich den schmalen Zapfen ausfräsen, dann den breiteren Hals. Das ging nicht in einem Zug, sondern ich musste die vorhandene Schablone nach Schritt 1 entfernen und dann Leisten für den breiten Hals anpassen. Und das bei -10°C in der Garage. LOL

Am Ende hat es mehr oder weniger geklappt. Leider gab es am Body ein paar kleine Ausbrüche, die ich aber später bestimmt verschleifen kann. Der Hals sitzt (zu) stramm in der Tasche und die Gitarre sieht schon wie eine Gitarre aus. Ich muss nur noch 2mm tiefer fräsen, dann sollte es perfekt passen.

Die Halsschablone auf der Gitarre:
IMG_4227.JPG
Die Radien muss ich noch ausstechen, damit der Hals bis ans Ende der Tasche rutscht.

Kleine Ausbrüche:
IMG_4228.JPG
Das wird nach dem Verleimen verschliffen:
IMG_4229.JPG
IMG_4230.JPG
Lessons Learned:
1. keinen Tenon mehr verwenden. Das ist unnötig umständlich
2. Erst die Halstasche fräsen, dann die Bodykontur, um die unschönen Ausbrüche zu verhindern.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#44

Beitrag von micha70 » 10.02.2021, 18:14

firestormmd hat geschrieben:
10.02.2021, 08:20
Und das bei -10°C in der Garage. LOL
Nicht Dein ernst, oder? :shock: Abgesehen von einer gewissen Gefährdung der eigenen Gesundheit hat man bei diesen Temperaturen doch seine Motorik nicht mehr so fein im Griff. Reschbeggt (clap3) Das nenne ich Hingabe.

LG
Micha

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#45

Beitrag von firestormmd » 11.02.2021, 07:27

Naja, aus geplanten 10 Minuten wird schnell eine Stunde. Mit Filzstiefeln und kaum Wind, merkt man die Kälte garnicht. HeHe

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#46

Beitrag von penfield » 11.02.2021, 14:47

Sieht jedenfalls gut aus und scheint zu passen.
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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#47

Beitrag von firestormmd » 12.02.2021, 09:18

Der Body hat mittlerweile ein paar Dings und Dongs. Ich denke, dass ich den zweiten Ersatz-Body auch fertig fräsen werde und am Ende entscheide, welcher Body den Hals bekommt.

Da meine neue Japansäge endlich eingetroffen ist, konnte ich das Griffbrett schlitzen. Die ersten 2 Schlitze waren noch etwas holprig, dann lief es mit einem Brettchen als Anschlag sehrt gut. Das Griffbrett habe ich auf 12" Radius geschliffen. Das ging auch sehr gut. Dann die Dots aufgelegt und das Layout festgelegt:
IMG_4231.JPG
Dann mit 6er Holtbohrer gebohrt und mit Sekundenkleber die Perloid-Dots eingeklebt. Zu Schluss noch die Dots bündig mit 80er Schleifpapier verschliffen:
IMG_4234.JPG
IMG_4235.JPG
Jetzt werde ich das Griffbrett noch mit 320er Papier feinschleifen und dann die Seitenmarkierungen anbringen.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#48

Beitrag von jonneck » 12.02.2021, 09:28

Den Bügel-Trick bei Dongs (keine Ahnung, ob der auch bei Dings wirkt) kennst Du?

Feuchter nicht abfärbender Lappen auf die eingedellte Stelle und dann kurz (ein paar Sekunden) mit dem heißen Bügeleisen drauf. Wirkt oft Wunder.....
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Gruß

Frank

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#49

Beitrag von firestormmd » 12.02.2021, 10:46

Ja, das kenne ich. Danke! Der erste Body ist aber ursprünglich eh dafür gedacht gewesen, nur die Arbeitsschritte zu lernen und auszuprobieren. Body 2 ist dann für das schöne gedacht. Aber wie man es so kenn, man will ja nix umkommen lassen.

Für den blöden Tenon habe ich mir gestern noch eine Schablone aus Miltiplex gebaut, dass der zweite Body etwas entspannter gefräst werden kann.

Grüße, Marc

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Re: Erstlingswerk - Baubegleitung Flying V

#50

Beitrag von firestormmd » 15.02.2021, 07:17

Das Wochendende habe ich genutzt, um die Bünde einzusetzen. Leider war der vorgebogene Radius der Dunlop-Jumbos nicht groß genug. Ich musste also von Hand etwas nachbiegen. Leider gab es da icht immer einen gleichmäßigen Bogen, sondern auch mal ganz leichte Knicke und ebene Flächen. Hoffentlich wirkt sich das dann später nicht so stark aus. Die überstehenden Bünde habe ich mit einer kleinen Trennscheibe
mit der Drehmel-Kopie abgeschnitten. Das ging ausreichend gut.
IMG_4236.JPG
IMG_4237.JPG
Hier kann man vieleicht erahnen, dass der Bund nicht ganz dem Radius folgt:
IMG_4240.JPG
IMG_4241.JPG
Dann habe ich mit der Bandsäge noch die Halskontur ausgesägt, verschliffen und die Volute grob vorbereitet:
IMG_4239.JPG
IMG_4238.JPG
Als nächstes werde ich die Facetten anzeichnen und das Halsprofil ausarbeiten.

Grüße, Marc

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