Barbarossa hat geschrieben: ↑17.07.2020, 16:10
Ein paar Fragen hätte ich auch generell noch, da das Thema im Kochbuch nur sehr knapp beschrieben ist.
Hauptsächlich geht's um die optimale Reihenfolge.
Was ich schon gelernt hab ist, die Seitenteile zuerst fertig zu machen und dann anzuleimen und vielleicht auch schon die kopfplatte zumindest grob auszuarbeiten, da das sonst recht klobig wird.
Du baust also einen durchgehenden Hals?
Je näher du der Endform vor dem Anleimen der Seitenteile kommst, desto weniger musst du am später sperrigen Gesamtstück
arbeiten, allerdings ist das Anleimen dann aufwendiger. Du brauchst einen Plan, wie du die Zwingen setzt, da ja die Rundungen schon
drin sind und musst genauer arbeiten. Allerdings musst du am zusammengeleimten Stück eh nochmal ran, Elektrik-Kanäle und
Fächer fräsen etc.
Ich würde die Seiten so weit vorbereiten, dass danach nur noch die Endform gebracht werden muss,
aber noch genug Spiel da ist, um ein paar mm (oder mehr
) Verrutschen ausgleichen zu können, dann anleimen.
Zum Leimen würde ich entweder Dübel oder Lamellos (falls du Zugang zu so einer Fräse hast)
benutzen oder eine Halterung bauen, die Verrutschen verhindert.
Barbarossa hat geschrieben: ↑17.07.2020, 16:10
Was mir noch Kopfzerbrechen bereitet ist das aufleimen des Tops. Sollte ich das auch schon vorher separat fertig machen inkl Binding? Weil wenn ich das Top erst nach den Seitenteilen aufleime, bekomme ich ja beim Bindingkanal fräsen am Hals Probleme denk ich.
Das war kürzlich auch meine Frage drüben in kFkA:
@Simon hat mit diesen nützlichen Link gepostet:
https://gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=61&t=5047
Der Bau ist sehr interessant und inspirierend, grade für dein Vorhaben!
Barbarossa hat geschrieben: ↑17.07.2020, 16:10
Und wenn ich dann den Body um das nötige Maß runtergefräst habe um das Top aufzuleimen, sollte ich da wo das Griffbrett liegt Halsmaterial stehen lassen oder das Griffbrett einfach auf das Top Leimen?
Das geht beides. Bleibt die Decke flach?
Wenn du Material stehen lässt und man das sieht, also das Griffbrett etwas erhaben ist, kann das
sehr cool und gekonnt aussehen. Wenn es eh bündig wird,
kann man das GB auf die Decke auflegen und muss an dieser Stelle nicht den genauen Umriss des GB nachfräsen.
Generell: Überleg dir wie lange du ebene und winkelige Flächen brauchst.
Halsstab-Fräsung, Kopfplattenwinkel, Flügel-Ankleben etc. machen sich deutlich einfacher, wenn
man eine Fläche hat auf die man die Gitarre im Lot stellen kann und ein rechter Winkel
für korrekte Messung oder als Parallelanschlag sind auch immer gut. Wenn diese Schritte durch sind,
kann man allseitig anfangen zu formen. Andererseits, die Halsrückseite aus dem bereits verleimten Gesamtwerk
zu stemmen ist aufwendiger, als vorher schon den größten Teil zu machen.
Ich denke du kommst nicht drum herum, dir für das genaue Vorgehen einen individuellen Plan zu machen,
auf den man dann noch genauer hier eingehen kann.