Erstbau Explorer-Style Linkshand

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Simon
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Re: Erstbau Explorer-Style Linkshand

#51

Beitrag von Simon » 16.03.2021, 19:00

Sind beim Griffbrett schon die Bünde geschnitten? Dann das Griffbrett um die Satteldicke Richtung Body schieben.....

jz5e
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Re: Erstbau Explorer-Style Linkshand

#52

Beitrag von jz5e » 16.03.2021, 19:35

Nein, die sind noch nicht gesägt, weil ich das Griffbrett leicht gedreht aufleime (natürlich in Übergröße), wegen des Faserverlaufs und des Maserung.

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Re: Erstbau Explorer-Style Linkshand

#53

Beitrag von Simon » 16.03.2021, 19:50

Ok, dann kannst du es aufleimen wie du magst, solange die spätere Sattelposition passt; ich finde es angenehmer das Griffbrett erst zu schlitzen und dann aufzuleimen, dann hat man nicht immer den ganzen Hals dabei in der Hand, aber klappen tut beides :)

Fritz
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Re: Erstbau Explorer-Style Linkshand

#54

Beitrag von Fritz » 16.03.2021, 22:06

firestormmd hat geschrieben:
16.03.2021, 14:01
Fritz hat geschrieben:
16.03.2021, 12:14
Das kann nicht stimmen, wenn man den Halsstab nur in seiner Fräsung "rotiert", ändert sich die Drehrichtung nicht. Die würde sich ändern, wenn man die Richtung Korpusende / Kopfplatte vertauschen würde.
Fritz
Das stimmt schon, denn einmal bewirkt eine Rechtsdrehung eine Durchbiegung Richtung Griffbrett, bei anderen Mal aber in Richtung Halsrückseite.

Grüße, Marc
Danke, wieder was gelernt!

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cabriolet
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Re: Erstbau Explorer-Style Linkshand

#55

Beitrag von cabriolet » 17.03.2021, 10:22

firestormmd hat geschrieben:
16.03.2021, 14:01
Fritz hat geschrieben:
16.03.2021, 12:14
Das kann nicht stimmen, wenn man den Halsstab nur in seiner Fräsung "rotiert", ändert sich die Drehrichtung nicht. Die würde sich ändern, wenn man die Richtung Korpusende / Kopfplatte vertauschen würde.
Fritz
Das stimmt schon, denn einmal bewirkt eine Rechtsdrehung eine Durchbiegung Richtung Griffbrett, bei anderen Mal aber in Richtung Halsrückseite.

Grüße, Marc
So isses. Das merkst du sogar ganz einfach: Dreh´mal eine halbe Umdrehung in ausgebautem Zustand im Uhrzeigersinn, der flache Stab wölbt sich in der Mitte nach oben. Dreh´ihn um, und wo ist die Wölbung? Unten.
Meine Wettbewerbsgitarren 2020/2021:
Eine kleine Steelstring: Baubericht und Galerie
Simplex: Baubericht und Galerie

Und die Wettbewerbsgitarre 2018/2019:
Das hohle Ding aus dem Baumarkt: Galerie

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Re: Erstbau Explorer-Style Linkshand

#56

Beitrag von jz5e » 31.03.2021, 12:36

Nachdem ich das Griffbrett aufgeleimt habe, habe ich dieses zunächst Plan geschliffen und dann die Fräsungen am Korpus gemacht.
IMG_20210317_105102.jpg
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Als ich damit fertig war habe ich Platz für den Sattel gemacht und die Bünde angezeichnet.
IMG_20210318_223833.jpg
IMG_20210319_001224.jpg
Dann habe ich die Striche mit einem Lineal und einem Messer angeritzt, um der Säge eine Führung zu geben.
IMG_20210319_114857.jpg
Nach mehrmaligem Messen bin ich nun an der Mittellinie an jedem Bund höchstens 3 Zehntel von der Position weg, die mir dieser Rechner geliefert hat: https://www.stewmac.com/FretCalculator.html
IMG_20210330_212416.jpg
Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich an einigen Stellen nicht genau parallel gesägt habe, was mir etwas Sorge bereitet. Entweder lag es an der Säge, die nicht über die ganze Länge gerade ist, in dem Bereich in dem ich gesägt habe aber eigentlich schon, oder beim anritzen der Bundschlitze ist etwas schief gegangen.
IMG_20210330_225515.jpg
Wie viel Toleranz hat man circa bei den Bünden, ohne, dass ein spürbarer Unterschied hörbar ist? Ich kann mir vorstellen, dass man z.B. bei einem Bundlosen Bass auch nicht auf halbe Millimeter genau spielen kann, und es somit ein verkraftbarer, aber trotzdem ärgerlicher Fehler ist.
Wie seht ihr das?

Als nächstes werde ich im 12. Bund ein Inlay anfertigen, und danach den Hals in die richtige Form bringen und ihn mit der Korpusfräsung zusammenbringen.

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Re: Erstbau Explorer-Style Linkshand

#57

Beitrag von jz5e » 27.04.2021, 20:30

Es geht weiter im Text:)

Die schrägen Bünde habe ich mit Sekundenkleber und Staub gefüllt und neu gesägt, dann war ich damit sehr zufrieden.
IMG_20210403_144013.jpg
Danach habe ich eine kleine Laubsägenvorrichtung gebaut und mein Inlay grob ausgesägt, und danach mit Schleifpapier, welches auf Holzabschnitte geklebt war auf die Form gebracht, die es haben sollte.
IMG_20210401_155250.jpg
IMG_20210403_000455.jpg
Weil ich kein Dremel habe, habe ich mit einem 4er Locheisen und einem Cuttermesser die Vertiefung für die Inlayteile angefertigt, das hat eigentlich sehr gut geklappt.
IMG_20210403_184451.jpg
IMG_20210412_174718.jpg
Nun war es an der Zeit, die Schablone anzubringen und den Hals in seine Form zu fräsen, dabei ist mir leider ein ärgerlicher Fehler passiert:
Mein Fräser ist nicht lang genug, die ganze Dicke auf ein mal zu fräsen, deshalb habe ich die Schablone abgenommen und am Griffbrett entlang gefäst. Dumm nur, dass das ja irgendwann endet, And den Seiten habe ich noch aufgepasst, aber am hinteren Ende habe ich fröhlich drauf los gefräst und mich gewundert, wo der Anschlag bleibt. Naja, ich hab es irgendwann bemerkt und dann von der anderen Seite die Schablone noch mal angebracht, um den Schaden zu begrenzen.
IMG_20210412_184044.jpg
IMG_20210412_223740.jpg
Dann war es an der Zeit, den Radius am Griffbrett anzuschleifen, mit einem Schleifblock.
Ich musste aber noch einen ganzen Millimeter abtragen, damit es von der Dicke gut passt, also habe ich zunächst gehobelt und dann geschliffen.
Dann waren allerdings meine Schlitze nicht mehr tief genug und die, die mit Staub und Sekundenkleber gefüllt waren, begannen zu bröseln, also musste ich noch mal nachschlitzen, schleifen etc, insgesamt drei mal. Dabei hat sich die Maserung beim Inlay natürlich auch noch mal geändert. Nächstes mal: erst hobeln, dann sägen usw.
IMG_20210418_202803.jpg
Als nächstes habe ich die Kopfplatte aufgeleimt und in Form gefräst, vorher habe ich aber die Abdeckung des Truss Rod in das Starkfurnier eingepasst und beim verleimen darauf geachtet, dass kein Leim an der Stelle austritt, sodass es immer noch passt.
Hier sieht man den Hals noch beim Wässern.
IMG_20210421_084658.jpg
IMG_20210421_085000.jpg
Der Kragen war noch recht klobig, und das hat mich genervt, deshalb habe ich schon mal das meiste Material entfernt und die Volute aus dem Profil ausgearbeitet. Dabei wäre mir fast ein Durchbruch gelungen - im schlechten Sinne. Man sieht auf den Fotos deutlich Licht durchscheinen, aber ich denke, es sollte noch dick genug sein und vorne kommt ja die Abdeckung drauf.
IMG_20210424_232600.jpg
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IMG_20210424_232623.jpg
Als letzte Neuigkeit eine fröhliche: ich habe Hochzeit gefeiert! Endlich dürfen Hals und Korpus zu einem werden und es passt sehr eng, damit bin ich sehr zufrieden.
Wie das aber manchmal so ist, tun sich kurz danach aber die ersten Probleme auf, zwei an der Zahl:
1. Die Halstasche oder das Halsende scheinen leicht schräg zu sein, ich weiß nicht, ob man das auf dem Bild gut erkennen kann, aber auf Höhe der Brücke weicht die Mittellinie des Halses etwa 2-3 Millimeter von der des Korpus ab, obwohl an der Halstasche noch alles passt.
Nächstes Mal werde ich also erst den Hals fertig machen, diesen dann auf dem Korpus ausrichten und anschließend die Halstasche fräsen.

2. Die Gitarre ist zu lang. Das klingt jetzt komisch, aber das Ding ist zu lang. Ich habe bei meiner Zeichnung etc immer auf maximale Bespielbarkeit hingearbeitet und eine Sache übersehen. Das ist, dass mein Oberschenken und meine Hand gerne einen gewissen Abstand zueinander haben und leider muss ich mich jetzt ziemlich strecken, um an den ersten Bund zu kommen. Das ist der bisher ärgerlichste Fehler an der Gitarre. Ich hätte die Fräsung locker mehrere (2-3) Zentimeter nach innen versetzen können. Naja, gefräst ist gefräst. Diese Länge hatte ich beim besten Willen nicht auf dem Schirm.

Glücklicherweise ist das ja ein solid body Instrument. So kann ich noch mal ca 1,5 cm am Korpus gewinnen, wenn ich das untere Horn nach hinten etwas schmaler mache, also der Oberschenkel etwas nach vorne rutschen kann. Aus ästhetischen und baulichen (das Holz ist ja gechambert) Gründen sind mir da aber Grenzen gesetzt.
IMG_20210426_161625.jpg
Das war es wieder von meiner Seite, als nächstes baue ich eine Ablage für den Hals, sodass ich das an die Volute noch angrenzende Stück abtragen kann und er nicht auf der Volute oder Kopfplatte liegen muss. Danach forme ich denke ich den Fals auf seine Rundung und schleife ihn usw., und ich muss ja jetzt noch mal an den Korpus ran, dazu verändere ich erst mal meine Schablone (davon hab ich ja zwei) und schau mir an, ob das so funktioniert wie geplant. Dann muss ich es noch machen, die Kanten verrunden udn alle Flächen schleifen.

Leider habe ich bei meinem Orbitalschleifer oft das Problem, dass die Flächen rund werden zu den Kanten hin, so ist es z.B. beim Hals gewesen, als ich die Frässpuren weg geschliffen habe, ich denke, dass irgendwie in diesem zusammenhang und dem Einpassen auch der Winkel zustande kam, den ich oben angesprochen habe.
Was könnt ihr mir da raten?

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