Fano / RB Combo Pärchen

[kehrdesign]

... Auch bin ich mir unsicher ob ich Schellack als klarlack nehmen soll (geht das auf Gold-Nitro überhaupt?) oder ein komplettes Nitro-Finish aus der Dose wage.
Ich habe null Erfahrung damit, bisher noch kein Polierequipment und stelle mir die Kanten am Halsübergang und den German Carve für einen Anfänger recht anspruchsvoll vor. ...

Als Startequipment zum Polieren brauchst du nur 'n paar feine, nassfeste Schleifpapiere/-pads (z.B. Micromesh bis 8000), Polierpaste (z.B. Rot-Weiß), Microfasertücher und 'n bischen Ausdauer bei der Handarbeit.

Um Kraft zu sparen bietet sich ein Polierschwamm an passend zum ev. vorhandenen Exzenterschleifer. Ich besitze zwar eine Schwabbelscheibe, nutze aber seit einiger Zeit doch lieber den Polierschwamm.

Bei deinem Deckenshaping musst du gewaltig aufpassen, dass du erhabene Wölbungen und Kanten nicht durchschleifst/durchpolierst. Da wäre ein dick auftragender 2K-Decklack sinnvoll.

Durchweg Nitro betreffend bin ich ein gebranntes Kind, zumindest bei geschlossenporigen Polituren. Eine PUR-Grundierung sollte schon sein. Ich grundiere/fülle sowohl für Nitro wie auch für 2K-Lacke mit Schellack/Bimsmehl; so herum funktioniert es. Schellack auf Nitro? ... keine Ahnung.

Ich würde es mit dem Dupli-Color Lacksystem versuchen: Im TOP-Bereich Spritzfüller oder Schellack/Bimsmehl (Zwischenschliff) - Dupli Collor Goldlack - Dupli Collor Decklack (mechanisch polieren) - den Decklack dann auch für die shellack-grundierten Holzbereiche. Da kommst du ohne große Technik aus und hast gute Voraussetzungen für ein erstklassiges Ergebnis. Noch besser wäre natürlich eine 2K-Grundierung, ich kenne aber nichts entsprechendes in Spraydosen.

[DoppelM]

Um Kraft zu sparen bietet sich ein Polierschwamm an passend zum ev. vorhandenen Exzenterschleifer. Ich besitze zwar eine Schwabbelscheibe, nutze aber seit einiger Zeit doch lieber den Polierschwamm.

Das war ein plan, zumindest für die Flächen. gibt es da empfehlenswerte?

Bei deinem Deckenshaping musst du gewaltig aufpassen, dass du erhabene Wölbungen und Kanten nicht durchschleifst/durchpolierst. Da wäre ein dick auftragender 2K-Decklack sinnvoll.

Genau das Thema "Dick" und 2K/PU wollte ich vermeiden. Ich liebe dünne Lacke, bei denen ggf noch mit der Zeit minimal Holzstrukturen sich abzeichnen. Der Große Bass-Bruder dieser Gitarre hat genau das, und mit dem Schellack war auch die Deckenform kein Problem. Diese Fender-Mexiko-Style 2mm Kunststoff-Schichten mag ich überhaupt nicht.
Beim feinen Schleifen von Hand trau ich mir die nötige Vorsicht noch zu, das Polieren ist das was ich nicht einschätzen kann bzgl notwendigem Kraftaufwand vs Abtrag/durchpolier-Risiko.

[Simon]

Polierschwamm verwende ich aus Schaumstoff von Bosch mit 125mm Durchmesser, zusammen mit ROT WEISS Polierpaste, das klappt super

[kehrdesign]

Da gibt's noch Schwämme mit 'gewaffelter' Struktur; die dienen der Vermeidung von Hologrammbildung, sind aber m.E. nur sinnvoll bei großen dunklen Lackflächen (Autos). Vom Härtegrad her genügt mir ein mittlerer (lachsfarben).

Bezüglich dünner Lackschichten: dem kommt der ober verlinkte Dupli Color-Lack ja entgegen; das ist ein NC-Kombilack, speziell für eine besonders verschleißfeste Oberfläche.

[DoppelM]

Merci für die Tips! Aber wie mach ichs mit der Reihemfolge? Gold vor oder nach dem Leimen des Halses?

[penfield]

Genau das Thema "Dick" und 2K/PU wollte ich vermeiden. Ich liebe dünne Lacke, bei denen ggf noch mit der Zeit minimal Holzstrukturen sich abzeichnen. Der Große Bass-Bruder dieser Gitarre hat genau das, und mit dem Schellack war auch die Deckenform kein Problem. Diese Fender-Mexiko-Style 2mm Kunststoff-Schichten mag ich überhaupt nicht.
Beim feinen Schleifen von Hand trau ich mir die nötige Vorsicht noch zu, das Polieren ist das was ich nicht einschätzen kann bzgl notwendigem Kraftaufwand vs Abtrag/durchpolier-Risiko.

Ich verwende dafür schon seit längerem den Proxxon Winkelpolierer mit Aufsatz und Abralonscheiben; schonenender ist wohl nur mit der Hand polieren.

[cabriolet]

Auch bin ich mir unsicher ob ich Schellack als klarlack nehmen soll (geht das auf Gold-Nitro überhaupt?)

Was das Haften von Schelllack auf Nitro angeht, geht das auf jeden Fall. Problematisch wird eher das Auftragen, gerade bei Metallic-Lacken. Nitro wird ja auch von Alkohol angelöst, da kann es dir passieren, dass du mit dem Schelllack-Ballen ganz schnell die Metallic-Partikel verschiebst und dann ist´s fleckig.
Es kann helfen, den ersten Ballen Schellack mit sehr schnellen Bewegungen aufzubringen und dabei möglichst lange Wege zurückzulegen, um nicht in kurzen Zeitabständen über die gleichen Stellen zu gehen. Das solltest du aber unbedingt vorher testen (und natürlich den Nitro-Lack vorher richtig durchhärten lassen).
Oder den Schelllack sprayen, aber dann könntest du genausogut auch gleich zur Nitro-Klarlackdose greifen.

Gruß
Markus

[DoppelM]

Auch bin ich mir unsicher ob ich Schellack als klarlack nehmen soll (geht das auf Gold-Nitro überhaupt?)

Was das Haften von Schelllack auf Nitro angeht, geht das auf jeden Fall. Problematisch wird eher das Auftragen, gerade bei Metallic-Lacken. Nitro wird ja auch von Alkohol angelöst, da kann es dir passieren, dass du mit dem Schelllack-Ballen ganz schnell die Metallic-Partikel verschiebst und dann ist´s fleckig.
Es kann helfen, den ersten Ballen Schellack mit sehr schnellen Bewegungen aufzubringen und dabei möglichst lange Wege zurückzulegen, um nicht in kurzen Zeitabständen über die gleichen Stellen zu gehen. Das solltest du aber unbedingt vorher testen (und natürlich den Nitro-Lack vorher richtig durchhärten lassen).
Oder den Schelllack sprayen, aber dann könntest du genausogut auch gleich zur Nitro-Klarlackdose greifen.

Gruß
Markus

Genau das war auch meine größte Sorge. Bei meinem Kontrabass habe ich ja Schellack über Nitro-Klar gepinselt (Damals, als ich noch zu klein und naiv für Ballenauftrag war). Ich habe auch noch Zaponlack hier, das ist ja auch sehr dünner Nitro, den könnte man vielleicht als Fixativ nutzen?

[Janis]

Wäre eine Komplettbehandlung mit Schellack nicht auch denkbar? Poren mit Bims füllen, dann Goldpigmente in Schellack mischen und anschließend klar auspolieren? Meines Wissens nach hat man früher so ebonisiert bzw. Klaviere lackiert, also in schwarz.
Goldpigmente werden etwas größer sein, aber ein Versuch wäre es vllt. wert.
https://www.kremer-pigmente.com/de/mira ... 50078.html

[kehrdesign]

Damit der Goldton brillant leuchtet, ist es generell empfehlenswert unter der goldpigmentierten Schicht mit einem deckenden Gelb-/Beigeton zu grundieren, insbesondere aber bei dem von Janis verlinkten "Goldglanz", da der nur lasierende Wirkung hat.

[DoppelM]

Ich hatte zwar schon über Schwarz mit Goldflakes nachgedacht, möchte aber ein ganz klassisches Gold. Klassisch im Sinne von Goldtop oder Aztec Gold. (Sonst könnte ich ja wie bei meiner Bariton einfach Blattmetall nehmen )

[Janis]

Damit der Goldton brillant leuchtet, ist es generell empfehlenswert unter der goldpigmentierten Schicht mit einem deckenden Gelb-/Beigeton zu grundieren, insbesondere aber bei dem von Janis verlinkten "Goldglanz", da der nur lasierende Wirkung hat.

Danke für den Hinweis. Ich hätte gedacht, bei der Ahorn-Decke könne man das vernachlässigen.

Ich hatte zwar schon über Schwarz mit Goldflakes nachgedacht, möchte aber ein ganz klassisches Gold. Klassisch im Sinne von Goldtop oder Aztec Gold. (Sonst könnte ich ja wie bei meiner Bariton einfach Blattmetall nehmen )

Ok, ich hoffe ich habe mich mit dem "schwarz" nicht missverständlich ausgedrückt.
Das alles beruhte auch nur auf der Annahme, dass Schellack dir wegen des dünnen Auftrags und der Erfahrung damit zusagt.

Mein Vorschlag ist (mit dem Hinweis von kehrdesign und noch ein wenig drüber nachgedacht):
Bspw. diese Pigmente: https://www.kremer-pigmente.com/de/pigm ... 23380.html oder
https://www.kremer-pigmente.com/de/bril ... 23651.html
in Schellack gelöst/vermengt auftragen. Das sollte man mit einem Pinsel tupfen können.
Dann die o.g. Goldpigmente auf gleiche Weise auftragen und anschließend wie gewohnt mit farblosem bzw."lemon"-Schellack
auspolieren.

Aber ich gebe zu, dass das Ausprobieren so arbeits- und zeitintensiv ist, dass ein "normales" Lackieren mit NC-Dosen vllt. der effektivere weg ist?

Allerdings kommst du so ohne Lack-Schleifei aus.

[DoppelM]

Wie gesagt, ich möchte ein klassisches Goldtop. Also wohl gesprüht, und vermutlich werde ich auf Dosen vom Gitarrenbastler oder Dartfort zurückgreifen. Es geht mir nur um den Decklack darüber, nicht um das Gold.

[DoppelM]

Es geht ein wenig weiter. Nach dem Tip von Kehrdesign habe ich mich noch nach weiteren Nitro-basierten Alternativen umgesehen, und bin bei Belton Molotow gelandet - auch eine Kwasny Marke, an Graffiti-Künstler gerichtet, scheint hier auch schon der eine oder andere genutzt zu haben, und vor allem gabs die Dose für 4€ bei mir ums Eck.

Der erste Farbtest gefällt mir, ich muss aber noch den passeneden Untergrund finden. Ich hatte Schellack und Z-Poxy getestet, beides scheint zumindest nach zwei Stunden ein gutes Ergebnis zu liefern, man muss aber sehr sehr sauber geschliffen haben.

Die Deckkraft ist hervorragend nach zwei Bahnen.
Im Gegensatz zu echtem Goldtop Gold sind es silberne Metallpartikel mit entsprechendem Farbzusatz in Gelblichbraun, statt Bronzeprtikel, und da entsteht das Problem: Will man danach Schellack auftragen, wird der Lack wieder angelöst und man nimmt vor allem den Braunton auf - erhält also eine silber-gold-braun Fleckige Oberfläche.

Ich kann bei 20 € Preisunterschied damit leben nicht voll Vintätsch-Mojo mit Grünspanpatina zu bekommen, werde aber wohl einen passenden Klarlack finden müssen.

Hier wirds merkwürdig: es gibt Molotow Premium Transparent Hochglanz, allerdings ist nix über die Polierbarkeit zu finden. Das Zeug ist eher als Schutz und Fixativ für Grafitti positioniert.

Für die anderen Belton NC-Kombi Lacke wird der Belton Spezial „Transparentlack für alle Effekte“ empfohlen, das ist aber Acryllack. Ich werde wohl
Mal den Auto K Felgenlack probieren, der ist soweit ich das sehe auch NC, auch von Kwasny.



Zu der Idee von @Janis Bronzepulver mit Schellack zu mischen: Ich habe mal etwas Klavierlackähnliches versucht, das Geheimnis hier besteht darindass auch das Holz schon so schwarz wie möglich gefärbt wird. Es ist enorm schwer mit Farbe oder Pigmenten in Schellack etwas gleichmäßiges zu erzielen. Beim Kübstlerladen habe ich heute ein kleines Döschen Bronzepulver für 15€ gefunden, dazu recherchiert und gelernt dass man es eher wie Blattgold auf Mixtion auflegt. Auch damit habe ich wiederum Erfahrung, und auch da ists enorm schwer eine gleichmäßige Oberfläche zu schaffen. Kurz: keine Option derzeit

[DoppelM]

Es scheint von Belton sowohl eine transparente Holzgrundierung aus der Basic Serie als auch einen Hochglanz Nitro-Lack (aus der SpectRAL) Serie zu geben. Hat damit schon jemand erfahrung?

[DoppelM]

Das Feinschleifen nervt mich. Irgenwie habe ich auf denn Zargen, besonders im Hirnholz komische Flecken. Keine Schleifkratzer sondern eher unterschiede in der Oberflächenrauhheit bzw Glanzgrad. Ich bin bis zum 400er, fast kein Druck. Mal verändern sich die stellen, beim Wässern sind sie weniger sichtbar, beim anfeuern mit Alkohol gar nicht.

Irgendwelche Ideen woran das liegt und wie man eswegbekommt?




Auch überlege ich die Potipositionen etwas zu verschieben - ich habe sie an der Mitte der Bridgepostlöcher ausgerichtet, bevor diese gebohrt wurden. Irgendwie sehen sie jetzt etwas fehlpositioniert aus. Da ja deckend lackiert wird, ist ausbuchsen kein großes Problem.

So ists jetzt

Ca 1cm nach aussen

[Barbarossa]

Bin da bei dir. Die 1cm nach außen sehen deutlich harmonischer aus. Und vermutlich sind sie da auch einfacher zu bedienen.

[Titan-Jan]

Würde ich auch machen.
Sieht ausgewogener aus.

[DoppelM]

Ist erledigt. Inzwischen werden Poren gefüllt.
Dazu verwende ich diesmal eine Mischung aus sehr dick angesetztem Schellack und Holzstaub.
Ich habe jetzt schon mehrer Methoden durch, war aber nie zufrieden mit der Optik oder dem Handling.

Z-Poxy macht das Holz und vor allem die Poren recht dunkel. Dem kann man zwar durch eine Sperrschicht Schellack entgegenwirken, es ist aber trotzdem nervig zurückzuschleifen, und es sackt anscheinend auch nach einiger Zeit noch nach.

Leimschwemme mit Titebond Hideglue ist erzeugt eigentlich ein ganz gutes ergebnis, aber ich finde komisch dass der Leim bei der geringsten Feuchtigkeit leicht klebrig wird - so wird zurückschleifen glaube ich schnell eklig

Ich hatte auch angeblich Farblosen Füller von Forrester ausprobiert, das wahr aber wohl eher ein Bimsmehlpaste - bei Großen Poren vergraut das.

Diese Schellack-Holzstaub-Lösung hat einige Vorteile: Günstig, einfach zu verarbeiten (einfach einmassieren) und Farblich im doppelten Sinne: Der Holzstaub hat garantiert genau die passende Farbe zum Holz (ja, die Poren sind dunkler, aber in einem sehr passenden ton. Ausserdem feuert der Schellack das Holz in einem schönen Ton an - man muss auch nicht allzu pedantisch Zurückschleifen, wenn man hinter wieder eine dünne Sperrschicht Schellack aufträgt.
Der einzige Nachteil: Das Zeug wird sehr hart. - man sollte versuchen es so gut wie möglich Überschuss noch im Angetrockneten Zustand zu abzuschaben. Epoxy schleift sich wesentlich einfacher.

Edith sagt: ich habe mic übrigens entschieden das Füllen weitestgehend vor dem Verleimen von Hals und Korpus zu machen, die Leimflächen sind abgeklebt.

[Yaman]

Kann man nach dem Porenfüllen mit Schellack/Holzstaub das Holz noch ölen?

[DoppelM]

Kann man nach dem Porenfüllen mit Schellack/Holzstaub das Holz noch ölen?

Gute Frage. Ich habe zur kompatibilität von Schellack und Öl schon unterschiedliches gehört, würde aber erwarten dass Öl nicht mehr Einziehen kann. Schellack wird ja auch zum Sperren gegen Sekundenkleber und ähnliches verwendet.

[cabriolet]

Wenn du mit dem Schelllack wirklich nur die Poren füllst, also bis auf´s Holz zurückschleifst, nimmt das Holz auch wieder Öl auf. Wobei es eigentlich garnicht nötig ist, dass das Öl ins Holz einzieht; kommt halt darauf an, wie die Oberfläche später aussehen soll.

Gruß
Markus

[DoppelM]

Nach ewigen Schleiforgien wurden gestern abend Hals und Korpus verklebt. Mit Epoxy (Uhu Endfest) , da ich den Flächen der Verbindung irgendwie nicht so 100% getraut habe. Leider war das keine gute idee, denn der Rest von dem auf dem Anrührbrettchen fühlt sich immer noch leicht gummig an. Aber da bei Ruckeln am Hals absolut nichts passierte, denk ich jetzt einfach nur ¯\_(ツ)_/¯.
Sollte sich unter Belastung die Verbindung irgendwann lösen, kann ich mich dann mit dem Problem beschäftigen...

So hab ich jetzt einfach mal eine Lackierecke auf dem Balkon abgehängt und hab angefangen Grundierung zu sprühen.

Ich bleibe jetzt komplett im Belton system, mit Holzgrundierung, Belton Molotow Gold und Belton Hochglanz Klarlack - alles NC und zusammen unter 15 euro.

Ein paar Unsauberheiten zeigen sich schon, aber ich denke das ist übungssache und kann hoffentlich ausgeschliffen werden....

[DoppelM]

Ja es wird ne Goldtop nein ich habe kein schlechtes Gewissen... Ja es wird ne Goldtop nein ich habe kein schlechtes Gewissen... Ja es wird ne Goldtop nein ich habe kein schlechtes Gewissen

[kehrdesign]

Ich fürchte, die eine Dose Basic wird ohne anderweitige Versieglung für 'ne dauerhafte 1A-Oberfläche nicht ausreichen, wünsche dir aber viel Erfolg und dass ich mich irre.