Minimal-E-Gitarre

[stoni111121]

Hallo!

Ich bin ein absoluter Neuling in Sachen E-Gitarrenbau, daher bitte ich um Hilfe/Antworten/Linkhinweise für mein Projekt "Minimal-E-Gitarre".

Ich bin gerade dabei, eine Reise-E-Gitarre (habe bei meinem ersten Versuch keine optische und klangliche Ansprüche) nach diesem Vorbild anzufertigen:
http://www.crodog.org/travel/travel%20electric.htm

Mein bisheriges Ergebnis:

Größe: ca. 30x14x5 cm; Ja, ohne Oberfräse

Folgende Fragen sind jetzt aufgetaucht:

- Ich möchte einen gebrauchten, 3-adrigen Ibanez-Humbucker (Kabel aus: schwarz, rot, weiß) einbauen. Habe auch eine Tabelle dazu gefunden (http://www.stud.uni-karlsruhe.de/~utbxc ... rcodes.htm, was mir aber nicht viel sagt.

Reicht es, wenn ich den Humbucker direkt mit der Klinkenausgangsbuchse verbinde (mir ist klar, dass ich dann keinerlei Reglermöglichkeit habe)? Wenn ja, welche zwei Kabel verbinden, was mache ich mit dem dritten, benötige ich eine "Masseableitung"?
Wenn nein, bitte um kurze Beschreibung, was ich tun muss.

- Muss ich trotz der Minimal-Elektrik irgendetwas abschirmen?

- Was empfiehlt ihr als Endbehandlung für das Holz? Beizen, Lackieren...bin aus meiner Recherche nicht schlau geworden, ist anscheinend Geschmackssache? Es handelt sich um Buche (ja ich weiß )

- Gibt es irgendeinen einfachen Trick, die vorgegebenen Löcher vom gebrauchten Hals auf den Korpus zu übertragen?

- Noch irgendwelche Sachen, auf die ich aufpassen muss? Behirnt/recherchiert habe ich bereits: Mensurabstand, Saitenfriktion, Bridgepositionierung.

Herzlichen Dank!
Stoni

[bigherb]

Hi stoni111121
Viele Fragen, die du besser in einzelne Frage-Treads teilst, damit wird es einfacher jeweils zu antworten.

[Arsen]

bigherb hat da sehr recht, dass ist alles recht durcheinander...ich versuch mal ein paar Frage zu beantworten, dann kannst du die restlichen Fragen evtl. irgendwie besser verpacken

- Mit Elektrik kenn ich mich nicht all zu gut aus; aber du kannst den PU natürlich auch direkt an die Buchse löten, wüsste nicht, dass da was dagegen spricht.
Hier mal ein Diagram mit einem Humbucker + Volume-Poti: klick
Wie du siehst werden hier letztendlich Hot und Masse, über das Poti an die Buchse geführt.
Für deinen Ibanez-PU heißt das: weiß (hot) an den Tip der Buchse, schwarz (Masse) an Sleeve.

- Ich habe bisher keine meiner Gitarren abgeschirmt und hatte noch keine Probleme.
Da du eine Reisegitarre baust, gehe ich davon aus, dass du über einen Kopfhörer- oder Miniverstärker spielst, das sollte es keine Feedbackprobleme geben.
Abschirmung ist also nicht zwingend nötig; lass sie einfach weg, wenns doch Probleme geben sollte, kannst du sie ja auch im Nachhinein noch ganz easy nachholen.

- Endbehandlung kannst du machen wie du willst, Hauptsache das Holz ist am Ende irgendwie versiegelt.
Du kannst, beizen + ölen, nur ölen, beizen + wachsen, nur wachsen, klar lackieren, deckend lackieren, transparent lackieren, beizen + lackieren, .... such dir aus, was dir gefällt und dir machbar erscheint.
Buche sollte gut zu lackieren sein, das es keine großen Poren hat.

- Zu den Halslöchern:
1. Methode: irgendwas spitzes oder z.B. kurze angespitzte Bleifstiftstücke in die Löcher drücken, den Hals in die Halstasche drücken. Dann solltest du 4 kleine Markierungen in der Halstasche sehen.
In Dübelsets gibt es auch oft solche Teile, die man in ein gebohrtes Loch setzen kann um die Position für das zweite Loch zu bestimmen (gleiche Methode).

2. Methode: Die Löcher im Halsfuss mit Hartholzdübeln und Leim auffüllen und planschleifen.
Anschließend neue Löcher in Body und Hals bohren.

[stoni111121]

Danke für die ausführliche und hilfreiche Antwort! Habe die o.g. Verbindung mit dem Humbucker ausprobiert, das funktioniert.

Ich werde in Zukunft versuchen, die Fragen zu stückeln!

[Magfire]

Moin und herzlich Willkommen!

...das sollte es keine Feedbackprobleme geben.

Das halte ich bei einer E-Gitarre sowieso für ein Gerücht ! Extreme Übersteuerungen (à la "Money for Nothing") lassen wir mal außen vor . Ein Feedback (Rückkopplung) kann eigentlich nur bei semi- oder vollakustischen Instrumenten entstehen (muss man mal gesehen haben, ist durchaus interessant ) und hat nichts mit der Abschirmung zu tun.
Die Abschirmung dient ja dazu, die Signalwege frei von Störwellen zu halten.
Ob sie nun sinnvoll ist oder nicht, darüber streitet sich die Fachwelt gelegentlich und gerne.
Ich habe auch sowohl abgeschirmte, als auch nicht-abgeschirmte Gitarren und merke keine Unterschiede. Schaden kann es aber in keinem Fall!

Thema Oberflächenbehandlung:
Da eine Reisegitarre ja relativ robust sein muss, würde ich kein Öl, Wachs oder Ähnliches verwenden! Ich würde sie lackieren oder mit Epoxydharz ( ) beschichten. Die Ausführung der farblichen Gestaltung bleibt natürlich dir überlassen.

Bei den Halslöchern fällt mir spontan ein Nagel im Bohrungsdurchmesser ein, der umgekehrt in die Bohrungen gesteckt wird.

Die 2. Methode von Arsen würde ich bevorzugen, da du nicht weißt, was vorher für ein Halswinkel verbaut war! Daher würde ich auch die Bohrungen zumachen und komplett neu bohren!

Viele Grüße,
Philip

[Arsen]

Das halte ich bei einer E-Gitarre sowieso für ein Gerücht ! Extreme Übersteuerungen (à la "Money for Nothing") lassen wir mal außen vor . Ein Feedback (Rückkopplung) kann eigentlich nur bei semi- oder vollakustischen Instrumenten entstehen (muss man mal gesehen haben, ist durchaus interessant ) und hat nichts mit der Abschirmung zu tun.

Okay, dann präzisiere ich meine Aussage:
Du hast recht, da hab ich mich des falschen Begriffs bedient - mit Feedback meinte ich das hier -->

...Störwellen...

Und Rückkopplungen vom Verstärker, die kanns bei ungewachsten Pickups, etc. auch geben...die sind wirklich schrecklich^^