Kurze Frage kurze Antwort Thread

[capricky]

Doch, das sieht man. Ich habe ja schon bei mehreren Gitarren (u.a. bei der "Simplex" im Wettbewerb) absichtlich 90°zur Griffbrettflanke anstatt zur Mittellinie gesägt. Das entspricht grob gerechnet ca. 0,2° Schrägstellung und fällt auf dem Griffbrett sofort auf, solange es nicht mit einem Body mit starkem Offset kombiniert wird. Da werden 2° schon sehr deutlich ins Auge fallen.

Ok, ich glaube ich muss mir die 2° mal an einem Griffbrett illustrieren.
Und ich gebe die Recht, wenn ich erstmal weiß dass es schief ist, dann werde ich es auch immer so sehen.

capricky

[kehrdesign]

So,
ich habe mal ein Griffbrett, das rechtwinklig zur oberen Außenkante geschlitzt ist, versucht möglichst verzerrungsarm mit der Smartfon-Knipse darzustellen:

Die Länge des GB beträgt 510 mm, die Breite 45 mm am schmalen und 58 mm am bridgeseitigen Ende. Die 6,5 mm Differenz von Außenkante zur Mittellinie ergeben rechnerisch einen Winkel von rund 0,73 °, um den die Bundschlitze schräg stehen.

Hier nochmal die Ansicht ohne Hintergrund:

Hier kann jeder selbst urteilen. Allerdings scheinen mir die Fotos nicht zuletzt durch unvermeidliche (auch perspektivische) Verzerrungen das Problem nicht so zu verdeutlichen wie die Ansicht in Natura.

[cabriolet]

Die 6,5 mm Differenz von Außenkante zur Mittellinie ergeben rechnerisch einen Winkel von rund 0,73 °, um den die Bundschlitze schräg stehen.

Ja, du hast Recht. Keine Ahnung was ich da gestern in den Taschenrechner eingetippt habe , meine oben getippten 0,2° sind jedenfalls völlig falsch.
Trotzdem, 2° sind ja ungefähr dreimal so viel. Ich sehe die Schrägstellung jedenfalls auch in deinen Bildern (so wie bei mir auch am realen Griffbrett, solange es nicht auf einer stark asymmetrischen Gitarre sitzt), da werden 2° sicher auffallen.

Gruß
Markus

[Maipenrai]

Nochmal ganz herzlichen Dank für die Tipps und die Diskussion in Sachen Ästhetik.
Habe gestern also mehrfach mit Titebond + Schleifstaub gefüllt, anschließend geschliffen und neu geschlitzt:

Da ja die Null neu gesägt werden musste, haben sich die Schnittpunkte von Schlitzen und Mittellinie jeweils um etwa 1mm verschoben. Da beidseitig aber noch 2mm Material für das Binding weichen, bin ich zuversichtlich, dass die Bundkronen das Malheur gut verdecken werden.

Nochmals besten Dank und viele Grüße,
Maipenrai

[darkforce]

Spätestens wenns bundiert ist sieht das ja Mensch mehr (zumindest wenn es nicht ultraschmaler Bunddraht wird und selbst dann fällt das ja veemutlich noch in den Schatten der Bünde). Gut gerettet .

[hugenay]

Frage: wie schleift Ihr die Seiten eines Bodies?
ich habe 3 "LP-Style" Bodies vorbereitet, die ich jetzt schleife, Spuren von Binding Kleben usw. müssen weg.

ich hab mir auf der Werkbank rechtwinklig ein Brett mit Schleifpapier beklebt eingespannt, da ziehe ich den Body vorbei. Wenn ich bei 150 anfange nuss ich wen einstellen, ich krieg ne Sehnenscheidenentzündung. Mit Maschinenunterstützung (Spindelschleifer) schleife ich Dellen rein, auch keine Option
Bei meinem Erstlingswerk habe ich das freihändig gemacht - zu Lasten der Rechtwinkligkeit.

[hugenay]

Ich hab das grobe auf dem bohrständer mit Schleifwalze gemacht (richtige grösse ist wichtig), das ging ganz gut. Ich folge mmer brav der Wölbung und bleibe nicht zu lang auf ner stelle dann gibt's keine Dellen. Sollte mit spindelschleifer auch gut machbar sein wenn das Papier nicht zu rau ist (ich nehme max. 120er).
Die feine Arbeit dann von Hand

[hugenay]

Für die Innenradien gibt's nix besseres als den Spindelschleifer. Wichtig ist jeweils mit der Rolle mit größtmöglichen Querschnitt zu arbeiten. Und mit dem Body immer in Bewegung bleiben und mit minimalstem Druck gegenhalten. Besser mehrfach über eine Stelle fahren als dort zu "verharren".

Für die Außenradien wär natürlich ein Bandschleifer besser geeignet, aber es geht auch mit dem Spindelschleifer. Dabei gilt das gleiche zur Vorgehensweise, nur mit noch mehr Vorsicht. Das treibe ich dann soweit bis ich nur noch ganz geringfügig nachbessere mit einem mit Schleifpapier beklebten langen Vierkant drüber ziehe. Aber wird dann nur noch so wenig abgetragen, dass die Rechtwinkligkeit erhalten bleibt.

Wenn aber Spindelschleifer und Freihand definitiv für dich raus sind gäbe es vielleicht noch die Option einen Schleifklotz rechtwinklig auf einem Brett zu befestigen. Dann damit über die Seiten ziehen während das Brett an der Bodyunterseite anliegt. Quasi umgekehrt zu der von dir schon versuchten Methode den Body am Schleifklotz vorbei zu ziehen.

Wäre Ziehklinge noch eine Option für dich?

Ansonsten bleibt halt nur regelmäßiges Kontrollieren des rechten Winkels. Wobei auch da eine geringfügige Abweichung viel weniger auffallen würde als eine ballig geschliffene Seite.

[hugenay]

Also den Vorschlag mit dem Schleifklotz an einem rechtwinklig montierten Führungsbrett find ich gut, das wird ausprobiert.

Den Spindelschleifer hab ich bisher nur zum Formen vor dem Fräsen verwendet. Jetzt hab ich mit dem Spindelschleifer (OSM100) und der größten Hülse mit 220er Korn versucht die Außenradien zu schleifen.
Das war schnell eher ein Formen als Endschliff, außerdem recht schwierig ein 'Rattern' zu verhindern und den Body gleichmäßig vorbeizuführen. Übungssache?

[hugenay]

Jetzt hab ich mit dem Spindelschleifer (OSM100) und der größten Hülse mit 220er Korn versucht die Außenradien zu schleifen.
Das war schnell eher ein Formen als Endschliff, außerdem recht schwierig ein 'Rattern' zu verhindern und den Body gleichmäßig vorbeizuführen. Übungssache?

In welcher Richtung führst du den Body an der Schleifrolle vorbei? Gegen oder mit der Drehrichtung des Schleifers? Es sollte gegen die Drehrichtung sein.

[thonk]

Jetzt hab ich mit dem Spindelschleifer (OSM100) und der größten Hülse mit 220er Korn versucht die Außenradien zu schleifen.
Das war schnell eher ein Formen als Endschliff, außerdem recht schwierig ein 'Rattern' zu verhindern und den Body gleichmäßig vorbeizuführen. Übungssache?

EIgentlich dürfte 220er gar nicht mehr so aggressiv sein. Es ist gewiss auch Übungssache, den Body gleichmäßig an der Spindel vorbeizuführen und keine Dellen zu schleifen, aber es sollte möglich sein, mit der Methode sehr gute Ergebnisse zu erzielen.

Ich habe auch Unterschiede bei den Schleifhülsen festgestellt. Die billigen Ersatzhülsen, die ich mir mal zugelegt habe verfluche ich. Da ist der Stoß so knubbelig, dass es störend starkt rattert. Es ist fast unmöglich mit konstantem Druck gegen die Rolle zu arbeiten.

Wer hier eine gute Quelle kennt... ich bin ganz Ohr.

[hugenay]

Ich habe zwar den Triton TSPS450, vom aussehen würde ich aber mal vermuten, dass die gleichen Hülsen auch auf den OSM100 passen müssten. Die gibt es z.B. bei Sauter in allen Variationen:
https://www.sautershop.de/spindelschleifmaschine/

Zum Schleifen:
Ich denke auch, dass das hauptsächlich Übungssache ist. Mit ganz sanftem Druck (fast schon eher ein Vorbeiführen) gegen die Rotation der Walze funktioniert bei mir am besten.

[hugenay]

Ich hol ihn wieder aus dem Keller
Aber wir reden schon über fast-Endschliff oder? Binding hab ich schon dran.

[hugenay]

... wir reden schon über fast-Endschliff ...

Endschliff?
Da sollte die Form aber schon fertig sein. Dann Schliff per Hand, und vorher wässern nicht vergessen.

[thonk]

OK,...
also ich benutze das Ding so:
Form nahe der Linie mit der Bandsäge aussägen > Endform mit dem Band-Spindelschleifer herstellen ( mit 80er Körnung) > händisch mit Schleifklotz Endschliff, d.h., Schleifspuren der groben Körnung rausarbeiten. Dabei mache ich mir den rechten Winkel eigentlich nicht kaputt; dafür wird zuwenig Material abgenommen.
Wenn Binding schon dran ist, würde ich die Maschine im Keller lassen.

[Maipenrai]

Bevor der Leim abgebunden hatte, habe ich Griffbrett und Hals wieder getrennt, da beim Zwingen was verrutscht war:
Reicht es, wenn ich vor dem erneuten Verleimen die Leimreste so abschleife, dass ich wieder zwei abgerichtete Oberflächen habe oder müssen die Oberflächen sonst wie gereinigt werden?

EDIT: Angetrocknete Leimreste mit der Ziehklinge abkratzen und neu verleimen hält, sofern die Leimflächen aufeinander abgerichtet sind - Versuch macht klug

Beste Grüße,
Maipenrai

[darkforce]

Ich bin gerade in der Planungsphase für einen 5 saitigen Bass (im E-Bass Bereich gibt es keinen Kurze Frage Thread ). Mensur soll 35in werden, Hals aus thermobehandeltem Ahorn. Bei den Gitarren habe ich bisher immer einfach einen Zweiwege Halsstab eingebaut und damit bisher keinerlei Probleme gehabt. Bei Bässen sieht man häufiger, dass zur zusätzlichen Versteifung noch Kohlefaserstäbe in den Hals eingelegt werden.
Dient das eher dem guten Gewissen oder sollte man sowas bei einem 5 Saiter besser vorsehen?

Viele Grüße
Johannes

[hugenay]

Hallo

ich bin gerade unglücklich mit meinem Kannal für den Halsstab. Bild 2: Entweder liegt der Sattel auf dem Halsstab und der Halsstab steht weit über das Kopfplattenfunier (ein wenig könnt man noch Platz schaffen, Halsstab steht ja noch über, aber nicht genug) oder Bild 1: der Sattel liegt nichr auf dem Halsstab auf und hängt in der Mitte in der Luft.
Gibt es andere Halsstäbe, bei denen die Nuss kürzer ist?

viele grüsse (auch) Johannes

[hugenay]

Was spricht gegen Bild 1? Sobald das Griffbrett und der Sattel drauf ist sollte das doch gut passen.

[hugenay]

ja aber der Sattel hängt dann in der Luft halb, hört man das nicht?
danke Johannes

[hugenay]

Was spricht gegen Bild 1? Sobald das Griffbrett und der Sattel drauf ist sollte das doch gut passen.

Da könnte es ev. mit dem Einstecken des Imbusschlüssels knapp werden.

ja aber der Sattel hängt dann in der Luft halb, hört man das nicht?
danke Johannes

Ich höre sowas nicht.

[dieratec]

Für mich ist der Spannstab viel zu lang. Der müsste bis hinter dem Sattel zurück.
Was hast du denn für eine Mensur und wie lang ist dein Spannstab?

[hugenay]

Aber das wäre ja sehr einfach zu lösen wenn man die Ausspahrung an der Kopfplatte verlängert. Soweit ich weiß dürfte es bei fast allen Epiphone SGs und LPs so einen Hohlraum unterm Sattel geben.

[hugenay]

der Halsstab ist 46 cm (6mm breit, 9mm tief von Rall).
Mensur ist Gibson 24,75.
Ich glaub wen man einen Zweiwege Halsstab in ein LP Design einbaut steht man vor dem Problem.

[dieratec]

der Halsstab ist 46 cm (6mm breit, 9mm tief von Rall).
Mensur ist Gibson 24,75.
Ich glaub wen man einen Zweiwege Halsstab in ein LP Design einbaut steht man vor dem Problem.

Ich habe mir einen Hals für meine Tele mit der Gibson Mensur gebaut und dafür einen 420 mm Spannstab verwendet. Der ist von der Länge genau richtig. Wenn die Nut für den Spannstab vor dem Sattel endet, ist die Krümmung auch in der Halsmitte.

Du kannst ja mal deinen Spannstab etwas vorspannen und schauen, wo die Krümmung liegt.

420mm