Halskantel Ahorn, stehende/liegende Jahresringe?

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Re: Halskantel Ahorn, stehende/liegende Jahresringe?

#51

Beitrag von 12stringbassman » 18.12.2012, 08:17

dreizehnbass hat geschrieben:Mein Meister hat es mir so mitgeteilt.
Ja dann.... :roll:

Ohne Deinen Meister pauschal in Misskredit zu bringen, würde mich schon interessieren, ob er das selbst gemessen hat (und wenn ja, wie) oder ob er es auch nur von seinem Meister gesagt bekommen hat, der es wiederum von seinem Meister...... usw.

Hast Du Deinen Meister mal diesbezüglich gefragt?
(Wenn ich jemals eine Handwerkerlehre gemacht hätte, hätte sich mein Meister wohl irgendwann an einer Riebiesl-Stauden derhängt :lol: )

Solch tradiktionelles, seit Generationen mündlich überliefertes Handwerkerwissen kann von unschätzbarem Wert sein, oder eben grandioser Unsinn, wie zum Beispiel die Anweisung des Medikus, man müsse auf eine eiternde Wunde Eulenkot auftragen, um die bösen Säfte herauszuziehen ;) :lol:

Grüße

Matthias

PS.: ich würde ja selbst gerne eine solche Testreihe durchführen, nur gebricht es mir am nötigen Gerät, um mehrere Leisten mit quadratischem Querschnitt mit möglichst exakt gleichen Maßen herzustellen. Zeit hab ich auch keine.
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Re: Halskantel Ahorn, stehende/liegende Jahresringe?

#52

Beitrag von 12stringbassman » 18.12.2012, 09:47

Milo hat geschrieben:Habe das hier noch gefunden:
http://albertobolocanmusic.blogspot.de/ ... -wood.html
Auch hier:
Alles nur Behauptungen ohne jeden Beleg.
Selbst mit den Bezeichnungen rift- und quarter-sawn kommt er durcheinander :roll:
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Re: Halskantel Ahorn, stehende/liegende Jahresringe?

#53

Beitrag von capricky » 18.12.2012, 09:58

12stringbassman hat geschrieben: Selbst mit den Bezeichnungen rift- und quarter-sawn kommt er durcheinander :roll:
Aber nur so ein- zweimal ;) ! Das liegt aber auch am Versuch der Quadratur des Kreises. Wie ein ganzer Stamm letztendlich aufgesägt wurde, kannn man ja nicht immer am vorliegenden Einzelstück Holz sehen.

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Re: Halskantel Ahorn, stehende/liegende Jahresringe?

#54

Beitrag von 12stringbassman » 18.12.2012, 10:10

capricky hat geschrieben:Das liegt aber auch am Versuch der Quadratur des Kreises.
Genau! Man sollte Ahornsorten mit quadratischem Stamm-Querschnitt züchten (oder genmanipulieren). :lol:
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Re: Halskantel Ahorn, stehende/liegende Jahresringe?

#55

Beitrag von capricky » 18.12.2012, 11:19

capricky hat geschrieben:Das liegt aber auch am Versuch der Quadratur des Kreises.
Das gelingt ja teilweise... ;)
Die Ahörner für den Streichinstrumentenbau werden quartiergesägt, also Stammabschnitte werden geviertelt, und dann immer radial zur Stammmitte aufgesägt. Ergebnis - Kanteln mit trapezförmigem Querschnitt und stehenden Ringen, die Nachbarkanteln haben immer spiegelbildliche Textur. Daraus werden die Böden geschnitzt mit stehenden Ringen. (und analog dazu natürlich auch die Decken aus Fichtenstammabschnitten)
Aus einer einzelnen Kantel entsprechender Stärke wird der Hals geschnitzt, der muss nun zwingend liegende Ringe haben. So ergibt sich der scheinbare Widerspruch quartiergesägten Holzes mit liegenden Ringen. Was Mathematiker schon ewig versuchen praktizieren Geigenbauer schon seit Jahrhunderten, die Quadratur des Kreises ..ähh der Ringe ;)

Riftsawn, also das "irgendwie diagonale", entsteht durch diese Art des Aufsägens nicht, auch bedingt durch das Verhältnis der Stammdurchmesser zur benötigten Kantelgröße. So sind die alten Instrumentenbauer gar nicht erst in die Verlegenheit gekommen, "riftsawn" verwendenzu müssen . Da frag ich mich dann auch, woher sie wissen wollen, dass dieser Ringverlauf 20% weniger Steifigkeit brächte (unabhängig davon, wieviel die jetzt wirklich variiert, was noch zu belegen wäre), es stand ihnen gar nicht zu Verfügung ;)

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Re: Halskantel Ahorn, stehende/liegende Jahresringe?

#56

Beitrag von Milo » 23.12.2012, 01:12

Das hat niemand so gesagt,

ich gebs auf
... Danke!

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Re: Halskantel Ahorn, stehende/liegende Jahresringe?

#57

Beitrag von dreizehnbass » 02.01.2013, 18:46

Milo hat geschrieben:
Das hat niemand so gesagt,

ich gebs auf
... Danke!
:D
http://www.13instruments.com/ Saiteninstrumente in Handarbeit

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Re: Halskantel Ahorn, stehende/liegende Jahresringe?

#58

Beitrag von LandCruiser » 18.03.2013, 22:46

Da gehts wirklich etwas durcheinander.
Zum Thema, was besser ist, oder auch nicht, ist ja schon alles gesagt worden.
aber zu den Einschnittarten wäre noch etwas angemerkt.
Quartier gesägtes Holz findet in erster Linie eine Anwendung in der Furnierherstellung.
Es dient da zu sogenannten Streifer herzustellen. das ist Furnier mit stehenden Jahrringen, also streifig.
Bei Gitarren/Geigen/etc.- Decken wird das Holz nicht keilig eingeschnitten, sondern gespalten. das ergibt den perfekten Verlauf der Jahrringe die dann natürlich stehen. und da passen die Teile natürlich perfekt zusammen. Man nimmt nur ganz schlank gewachsenes Holz und die Keilige Form entsteht von selbst, da ein Baum ja rund ist. Ahorn und Fichte lassen sich im säge frischen Zustand perfekt spalten und werden dann getrocknet.
Auch das Holz für die Geigenhälse wird gespalten und so mit liegen die Jahrringe folglich parallel zum Griffbrett.
Und natürlich ist der Riegelahorn auch bei stehenden Jahrringen zu sehen.
Die Fender Hälse werden aus zölligen Parallel gesäumten Brettern hergestellt und sie fallen bei der Herstellung von dickeren Bohlen als Anschnitt ab. Durch die optimale Ausnutzung des Rundholzes und dem Wunsch der meisten Verarbeiter nach stehenden Jahrringen werden die Stämme erst einmal egalisiert und dabei Fallen halt die Zölligen Bretter an die außen herum vom Rundholz abgeschnitten werden.Die haben dann zwangsläufig einen flachen gebogenen Jahrringverlauf. Nun sind diese Bretter meist so breit, dass man zwei Halsrohlinge nebeneinander heraustrennen kann und das führt zu dem schrägen Jahrringverlauf bei den meisten Hälsen.
Wenn die Jahrringe ganz parallel verlaufen, dann gingen aus einem Brett 3 Halsrohlinge heraus.
Stehende Jahrringe kommen nicht vor, da diese in die stärkeren Dimensionen gegangen sind die im Holzhandel für andere Produkte vorgesehen sind.

Als Neuling gleich den Klugscheißer zu spielen ist eigentlich nicht meine Art.
Entschuldigung.

schöne Grüße
Tom

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