einige Fragen zum Hals

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Milo
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einige Fragen zum Hals

#1

Beitrag von Milo » 28.06.2011, 17:25

Hallo Leute,

ich habe mal wieder einige Fragen, diesmal zum Hals:

Ich möchte demnächst einen dual action trussrod verbauen, Breite 6,2mm, besitze aber nur einen 6mm Nutfräser und finde nicht einmal einen 6,2mm Nutfräser ?

Wie macht ihr das bei gerader Trussrod Nut, einfach nur mit dem Anschlag der Oberfräse?

Wenn ihr den Hals formt, gerade auch bei abgeschrägter Kopfplatte, wie geht ihr dabei vor und welche Werkzeuge kommen dabei bei euch zum Einsatz?

Gruß und danke schonmal

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Re: einige Fragen zum Hals

#2

Beitrag von Simon » 28.06.2011, 18:06

Holla Milo!
Ich fräse die Nut mit einem 6mm Fräser; da passt der Hals dann super rein!
Früher hab ich den Stab immer mittels Paralellanschlag gefräst; für meine letzte Gitarre hab ich mit von Eastside ein Jig abgesehen
comp_DSC_2946.jpg
In diese Nut passt genau der "Führungsring"? meiner Oberfräse. Der Hals wird darunter mit doppelseitigem Klebeband in die Fräslade geklemmtund zur Mitte ausgerichtet. So kann man die Nut auch bei einem bereits zugesägten Hals fräsen!

Zum Halsformen nutze ich Raspel und Schweifhobel. Zuerst rasple ich vor dem Halsfuß und vor dem Hals/Kopfplattenübergang das gewünschte Profil und hoble das Holz dazwischen weg.
Beim Kopfplattenübergang verwende ich dazu noch ein Schnitzmesser und wieder diverse Raspeln. Und natürlich Schleifpapier :D

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Re: einige Fragen zum Hals

#3

Beitrag von Milo » 28.06.2011, 18:55

Ich fräse die Nut mit einem 6mm Fräser; da passt der Hals dann super rein!
Hmm, ist da denn bei 6,2mm Breite nicht Spannung oder so drauf?

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Re: einige Fragen zum Hals

#4

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 28.06.2011, 19:44

Ich hatte auch noch nie Probleme. Durch die Drehbewegung hat jeder Fräser geringe Schwingungen, sodass es eh nicht genau 6mm sind.

Falls es wirklich zu eng ist, einfach deinen Anschlag etwas verschieben und etwas breiter fräsen.


Zum Formen des Halses gibt es eigentlich kein richtig und kein Falsch, und jeder macht es eigentlich anders. Bandschleifer, Schabhobel, Ziehklingen, Profielfräser, Excenterschleifer. .... alles schon gesehen :D ... für mich am besten funktioniert der Schabhobel. Aber hier heißt es ganz klar: Ausprobieren und herrausfinden, was für dich am besten ist ;)

Gruß
Claas

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Re: einige Fragen zum Hals

#5

Beitrag von 12stringbassman » 28.06.2011, 22:23

Milo hat geschrieben:Wenn ihr den Hals formt, gerade auch bei abgeschrägter Kopfplatte, wie geht ihr dabei vor und welche Werkzeuge kommen dabei bei euch zum Einsatz?
Mit der groben Raspel bearbeite ich den roh zurechtgesägten Hals, und zwar gleich auf der gesamten Länge, dann kommt der Schweifhobel (aka Schabhobel aka spokeshave), dann die Ziehklinge. Mit dem Stahllineal und der Schiebelehre wird immer wieder kontrolliert. Das Profil wir durch "in-die-Hand-nehmen" geprüft. Mir muss er passen und sonst niemanden, und wenn meine linke Hand sagt "passt", dann passt's. ;)
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: einige Fragen zum Hals

#6

Beitrag von Balthasar » 28.06.2011, 22:53

Bezüglich Halsformen:

Guck mal bei Ormsby Guitars rein:

ab 4:22 min http://www.youtube.com/watch?v=migMBf5X ... re=related

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Re: einige Fragen zum Hals

#7

Beitrag von Milo » 29.06.2011, 16:51

Ok alles klar, danke euch,
hilft mir schon enorm weiter

Gruß

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Re: einige Fragen zum Hals

#8

Beitrag von Otz » 29.06.2011, 19:05

Balthasar hat geschrieben:Bezüglich Halsformen:

Guck mal bei Ormsby Guitars rein:

ab 4:22 min http://www.youtube.com/watch?v=migMBf5X ... re=related
Was ist das für eine Mörderraspel in dem Video? Einen solchen Materialabrtag habe ich noch nie gesehen :!:

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Re: einige Fragen zum Hals

#9

Beitrag von irgendwer » 29.06.2011, 19:53

Ich hab auch schon gelesen, das jemand mit Flex und Fächerscheibe shapings macht.
Staubt halt und geht wohl extrem schnell.

Gruss, Max
Irgendwer wird irgendwann irgendwo die Weltherrschaft an sich reissen. Irgendwie klappt das schon. Irgendwelche Leute gibt's irgendwie überall. Irgendeine Idee hat irgendwer schon.

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Re: einige Fragen zum Hals

#10

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 29.06.2011, 20:49

stimmt.. hab ich auch schonmal irgendwo auf youtube gesehen.

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Re: einige Fragen zum Hals

#11

Beitrag von 12stringbassman » 30.06.2011, 08:45

irgendwer hat geschrieben:....und geht wohl extrem schnell....
...in die Hose ;)
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: einige Fragen zum Hals

#12

Beitrag von clonewood » 30.06.2011, 11:21

ja dazu braucht man einen hübschen, handlichen Winkelschleifer den man mit normaler Schleifscheibe auf der Kante führt und eine ruhige Hand.....ich finde die Fächerscheiben dafür nicht so optimal, da sie recht schnell rund werden (kontrollverlust)........

noch schneller geht es mit diesen Sägeblättern für woodcarver (in die Hose)

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Re: einige Fragen zum Hals

#13

Beitrag von jhg » 30.06.2011, 11:34

Wir hatten auch schon mal einen, der hat eine Archtop mit der Kettensäge gemacht - vielleicht geht das auch beim Hals (voll in die Hose oder den Oberschenkel :( )
Was ungemein hilft ist eine handbehauene Raspel - die üblichen aus dem Baumarkt sind nicht besonders gut und machen Rattermarken. Handbehauene gibt es bei Dictum oder Feinewerkzeuge.

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Re: einige Fragen zum Hals

#14

Beitrag von clonewood » 30.06.2011, 12:13

ich habe mir vor etlichen Jahren Profilmesser (6cm konkaver Rundungsdurchmesser) besorgt und den Halsrohling mittels Vorrichtung auf der Tischfräse dranlanggeschoben.......das ging natürlich ruckzuck, aber resultierte natürlich im immer gleichen Halsprofil + Nacharbeitung, ....zunächst habe ich mittig einmal dranlang geschoben, danach jeweils dem konischen Verlauf folgend....Ergebnis: ein zum Halsfuss hin schwächer werdendes V-Profil......wenn ich 10 Hälse in Serie herstellen wollte, würde ich mir überlegen, es nochmal auf diese Weise zu tun.......

hier sieht man ein von mir zur Ziehklinge ausrangiertes Messer......nach einigen hundert Metern sind die Messer ziemlich auf......ein Nachschärfen lohnt nicht, da ja auch noch Abweiser dazugehören

Bild

auch ich bevorzuge nun seit Jahren ein lebhaftes hin und her aus Schabhobel, Raspeln, Schleifleinen, Ziehklingen.....manchmal arbeite ich am Kantenschleifer grob vor......alles ganz nach Stimmung und auch abhängig von der Holzart, die bearbeitet wird

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Re: einige Fragen zum Hals

#15

Beitrag von enemynine » 30.06.2011, 16:34

Trussrodkanäle säge ich immer mit der Kreissäge mit 'nem seitlichen Anschlag... nachdem das Stück für die Kopfplatte abgenommen ist über die volle Länge. Die Tiefe kann man recht gut an nem Probestück testen, und mit ein wenig Probieren am selbigen Teststück (um die Breite einzustellen) zieh ich den Hals zweimal (einmal Kopf->Body, einmal zurück) über die Säge und fertig ist der Channel. Falls noch ein Grat in der Mitte bleibt wird der dann später einfach entfernt (oder der Anschlag leicht verstellt, um den auch noch wegzunehmen...).

Hat bislang tadellos funktioniert, und alle Finger hab ich auch noch :)

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