Fobbels Paula reloaded

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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Fobbel
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Fobbels Paula reloaded

#1

Beitrag von Fobbel » 19.05.2011, 20:34

Moin Forum,

ich hatte eine ganze Weile Bastel- und Forumspause, doch nun sieht mein Zeitmanagement etwas luftiger aus und ich kann mich wieder ein wenig beteiligen. Meine erste Tat wird sein, meinen alten Bauthread aus dem alten Forum hierher zu übertragen. Dabei wird zwangsläufig der eine oder andere Nebenkriegsschauplatz und leider auch einige Hilfreiche Beiträge von euch auf der Strecke bleiben, aber so kann ich zumindest hier weiterberichten, denn ich denke, das ich die Gitarre dieses Jahr noch spielen werde, juhu!

Also fang ich gleich mit meinem alten Eröffnungsbeitrag an:
12 Juni 2009, 21:40
Jetzt habt ihr mich soweit! Ich hab mich hier lange genug eingelesen und das Kochbuch studiert, jetzt wirds ernst! Ich habe schon die ersten Meter an der Säge und am Hobel hinter mir, und gewöhne mich langsam an die Benutzung.

Was ich vorhab? Grob gesehen eine interpretation der Les Paul . . . ja ich weiß, is öde, weils irgendwie jeder macht, aber sie gefällt mir nunmal. Beim Korpus habe ich mich an einem bekannten deutschen Gitarrenbauer orientiert, der das LesPaul Thema ein wenig moderner gestaltet hat. Ich hab ein Bild seiner Paulas auf seiner Homepage gesehen und war sofort begeistert.

Da ich spielerisch noch nocht so weit bin würde ich gerne versuchen mir diese Gitarre quasi "auf den Leib" zu . . . sägen? hobeln? fräsen? schleifen? Nunja, mal sehen, mit was ich am meisten Zeit verbringen werde.

Außerdem plane ich zunächst eine 22,5" Mensur mit 22 Bünden und habe mir überlegt einen zweiten Hals mit 24 Bünden in 25" zu fertigen. Einfach um zu sehen, was mir besser liegt. Die Halsbreite soll am Kopf etwas größer werden als üblich (lange Finger)

- Korpus klassisch aus Mahagoni mit Ahorndecke
- Die Hälse aus Mahagony und Ahorn
- Griffbretter aus Palisander und . . mal sehen
- Inlays Alu oder Ahorn, bloß kein Abalone oda so, bäh!
- zumindest eine Kopfplatte soll meiner Talman ähneln, daran kann ich mich nicht sattsehen.

Soviel zu den Eckdaten, in den nächsten Beiträgen dann mehr.

Ach so: Verbesserungsvorschläge, Meinungen, Kritik oder nonsens eurerseits ist nicht nur willkommen sondern ausdrücklich erwünscht!
O Gott, ist das wirklich schon so lange her? Das kann man doch keinem erzählen, das man über 2 Jahre an einer Gitarre baut? Asche auf mein Haupt.
folgendes hat sich im Laufe des Baus geändert . . . ach nein, das verrate ich nicht. 8)

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Re: Fobbels Paula reloaded

#2

Beitrag von Fobbel » 19.05.2011, 21:59

Hier hatte ich zunächst Probleme mit der Luftfeuchtigkeit in meiner damaligen Werkstatt. Dies sei nur erwähnt um den Beitrag zu verstehen. Dank Umzug und größerer Werkstatt im Erdgeschoss gehören die Probleme aber zur Vergangenheit.
16 Juni 2009, 21:36
Hmpf, Ich lagere das Holz bis auf weiteres im Kleiderschrank im Flur, Dort sind es wenigstens nur 60% . . . mir ist immer noch unklar, wieso es hier so unheimlich feucht ist . . . Ich zweifle die richtige Funktion des Hygrometers langsam an, obwohl ich es nach der kochschen Methode überprüft habe.

@ Rumblebird: Zum Glück ist mein Hobby immernoch lauter als das meines Nachbarn, grins.

Habe inzwischen alles an Holz da, was gebraucht wird. Meine Planung geht langsam ins detail, einziger Punkt der mir noch Kopfzerbrechen bereitet ist der Hals - Korpusübergang, Da muss ich nochmal drüber schlafen . . .

Bilder:

Mahagoni trift Ahorn und Schaller. Im Hintergrund mein CAD system, womit ich designe, is übrigens von Rotring . . .
sany1486_2436.jpg
16 Juni 2009, 21:53
Vielleicht geb ich der Luftfeuchtigkeit ja auch fälschlicherweise die Schuld daran, das sich der Ahornhalz so anstellt, vielleicht war die Spannung ja nur im Holz selbst?

Anbei mal der Werdegang des Halses,
- zuschneiden auf 60mm breite, dabei verwarf sich der Verschnitt noch beim sägen. . .

Danach gehobelt wie ein Großer, um wieder eine gerade Bohle zu haben.

Als nächstes wurde die Kopfplatte geschäftet, da ich mich nicht getraut habe mit der Japansäge gas zu geben habe ich mir kurzerhand die kochsche Sägevorrichtung gebaut.

Hat natürlich ewig gedauert bis die kleine OBI Säge durch die 60mm Bohle duch war, aber das Ergebnis ist ganz ok, denke ich. Wird eh nochmal plan gefräst, im Hintergrund sieht man schon die Fräshilfe aus Plexiglas.

Anmerkung: das Kochbuch ist echt genial!!!
sany1491_8515.jpg
sany1496_7613.jpg
sany1498_6257.jpg
sany1501_6607.jpg
Hach, waren das noch Zeiten . . . :)

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Re: Fobbels Paula reloaded

#3

Beitrag von Poldi » 20.05.2011, 05:47

Schön das es weitergeht, ich freu mich schon auf die Vollendung der Gitarre.

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Re: Fobbels Paula reloaded

#4

Beitrag von Alex » 20.05.2011, 07:31

wenigstens kann keiner behaupten das Holz waere nicht gut abgelagert :lol: :lol: :lol:
Toll, dass es wieder weitergeht (clap3)

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Re: Fobbels Paula reloaded

#5

Beitrag von Delayar » 20.05.2011, 08:53

Fobbel hat geschrieben: Das kann man doch keinem erzählen, das man über 2 Jahre an einer Gitarre baut?
Macht nichts, ich hab für meine Red Special über 3 Jahre gebraucht...

Freu mich schon, das Ergebnis zu sehen.

mfG
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Re: Fobbels Paula reloaded

#6

Beitrag von Fobbel » 20.05.2011, 12:03

17 Juni 2009, 21:02
Also langsam komme ich mir vor wie Gollum, der seinen Schatz behütet . . . Das Holz ist wieder gut gelüftet in der trockenen Stube. Außerdem gucke ich mir am Freitag einen Luftentfeuchter eines Arbeitskollegen an, welchen dieser nicht mehr braucht

weiter ging es mit dem Hals: Kopfplatte auf ca Maß gesägt, Alle Flächen gehobelt und weil die Säge gerade justiert war hab ich auch gleich die Ohren gesägt und gehobelt. Der kleine Ammihobel ist echt ne Wucht.
SANY1503.JPG
SANY1506.JPG
SANY1507.JPG
Hier noch ein Ausblick auf das restliche Holz:
Der zweite Hals wird aus Mahagoni, Griffbrett aus Zirikote (was immer das ist) und die Ahorndecke.
SANY1512.JPG
SANY1513.JPG

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Re: Fobbels Paula reloaded

#7

Beitrag von Fobbel » 20.05.2011, 12:13

21 Juni 2009, 07:19
Inzwischen sorgt der Luftentfeuchter eines Kollegen seit einer Nacht für trockenes Klima im Bastelkeller. Er hat auch schon fast 10% geschafft und 1,5 Liter Wasser produziert.

Ich habe einen Arbeitskollegen mit Abrichthobel, der mir den Korpus hobeln sollte. Leider stellte sich heute heraus, das das gute Stück nur 285cm breites Holz bearbeiten kann.

Das hat mich ganz schön gefrustet, wollte ich doch meine Paula etwas schlanker gestalten. Freitag Nacht kam mir dann eine Idee!

Ich erinnerte mich an das Spinnennetzartige gefräse von intoxicate bei seinem Paula bau. Hier ging es zwar um die Wölbung der Decke, aber die Grundidee, etwas vom Holz stehen zu lassen und es als Fräsauflage zu nutzen fand ich ziemlich genial.

Also baute ich mir eine längere Plexiglasscheibe als Fräsunterlage und markierte mir mit rotem Tape 3 Streifen auf dem Korpusholz, welches mit Teppichband auf die Werkbank geklebt wurde. Die drei roten Linien dienten jetzt als Fräsauflage und der Rest wurde in 2 Durchgängen um 7mm abgefräst.

Hat super funktioniert, ich würde aber Nachahmern davon abraten ein derartiges Tape zu benutzen. Ich hatte mir erhofft, das neben der guten Sichtbarkeit auch die Gleitfläche besser und gleichmäßiger wird, aber das war ein Trugschluss, die Reibung war sehr ungleichmäßig.

Positiver Nebeneffekt: das Holz hatte eine leichte Beule im Hinteren Bereich, welche durch den zweiten Fräsvorgang verschwunden ist. Also weniger Hobelarbeit, YES!

Auf dem letzten Bild sieht man meine Schablone für die Korpusform, diese muss aber noch geschliffen werden.
SANY1518.JPG
SANY1520.JPG
SANY1522.JPG
SANY1526.JPG
Achso: Ich verstehe jetzt auch, warum es sich lohnt über 100€ für einen Hobel auszugeben. Denn obwohl ich den Anant gut geschliffen habe und er prinzipiell auch gut hobelt, komme ich mit dem kleinen Nobelhobel besser zurecht und fühle mich damit einfach sicherer. An dem muss ich auch nie rumstellen.

Noch ne Erklärung zum letzten Bild: Mir ist das Sägeband meiner Bandsäge gerissen beim Versuch die Korpusform auszusägen. Ich habe da einige Fehler gemacht und hätte es eigentlich besser wissen müssen. Ich habe keine Schnitte gemacht an den heftigen Kurven und das Sägeband war ca 10mm breit, Richtige Kurvenbänder sind wohl schmaler? Außerdem bin ich bei der Spannung noch unsicher, in der anleitung steht, das man am Blatt ca 1-2mm spiel haben sollte, aber bei wie stark drückt man da dran rum? 1-2mm krieg ich das band bei fast jeder Spannung gedrückt, möchte es auch nicht übertreiben. Mein Fehler bestand aber wohl in erster Linie darin, das ich die schwere Korpusplatte schlecht geführt habe und das Band so zu sehr seitlich belastet habe, es ist nämlich schon nach 8cm gerissen . .

Jedenfalls war ich so scharf da drauf der Korpusform ein wenig näher zu kommen, das ich sie grob mit der Japansäge ausgesägt habe. Sehr schweißtreibend . . tat der Luftfeuchtigkeit in meiner kleinen Butze nicht gerade gut, grins.
SANY1527.JPG

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Re: Fobbels Paula reloaded

#8

Beitrag von Fobbel » 20.05.2011, 12:22

30 Juni 2009, 11:47

Rückschläge:

Für das Zurechtfräsen der Korpusform habe ich mir eine Art Pinrouter gebaut. Da der längste Anlauffräser den ich habe 25mm Schneidenlänge hat muss ich eh 2mal fräsen. Ich wollte also den erstn Durchgang mit dem Pinrouter machen und die gewonnene Bezugslinie für den Anlauffräser nutzen. Den Anlauffräser nutze ich auch im Router, als Anschlag dient das Kugellager, welches auf den Boden geschraubt wird.

Soweit so gut. Als ich gerade dabei war den Fräskopf auf das unten verschraubte Kugellager auszurichten entdeckte ich die Katastrophe! Der Fräskopf hat ca 0,5mm Rundlauffehler. Aber es kam noch schlimmer, denn es lag nicht am Fräskopf sondern an der Spannzange der Billigfräse.

Fazit: Nie wieder Billigwerkzeug!!!!!

Inzwischen habe ich mir eine kleine Metabo Oberfräse gekauft für die ich aber eine 8mm Spannzange nachbestellen musste, diese sollte heute eigentlich ankommen. Der Unterschied dieser beiden Geräte ist wirklich enorm! fällt aber auch erst auf, wenn man sie mal in den Händen hält. Außerdem ist der Metabo Service sehr gut. Ersatzteillisten im Web gelistet und die Hotline weiß auch bescheid.

Griffbrett: Also mal unter uns . . . es ist mir ja ein wenig peinlich . . . aber . . . wie genau müssen die Bundschlitze eigentlich gesägt werden? Im Kochbuch werden 0,3mm als kritische Grenze beschrieben, hört man sowas bereits?

Und noch ne Frage . . . mal angenommen jemand . . . also ich kenn da jemanden und der hat n Freund und DER hat sich bei 2-3 Bünden etwas versägt. Kann ich . . ähh, ich meine der Freund meines Bekannten die falschen Schlitze mit Epoxy/holzstaub verschließen, abschleifen und neu sägen? Oder bringt das Nachteile mit sich?

01 Juli 2009, 21:05

Zitiert von Jack Sloane


wenn Du es gut machst, nur optische, man wird es vermutlich sehen, aber über Klangverluste oder so würd ich mir mal keine Sorgen machen


Oh Danke für den Tip, werd ich dem Kumpel meines Bekannten dann mal ausrichten . . .

Ich habe heute endlich mein Spannfutter und die Kopierhülse für die Metabo Fräse bekommen. Und siehe da, ein Rundlauf!!!!

Hab natürlich gleich meinen Korpus bündig gefräst. Für den Anfang habe ich das Kugellager wie gesagt auf die Bodenplatte meines Fräshalters geschraubt und die Fräse dann danach ausgerichtet. Pin Router für arme.

Den Rest dann ganz normal bündig zum eben gefrästen gefräst. Klingt komisch, ist aber so! Dabei hab ich dann auch gleich 2 mal verningert und mir n Fehler in den Korpus gefräst. Der vorne am Hörnchen ist besonders ärgerlich, weil ich ihn komplett in Handarbeit werde beheben müssen, das ist an dieser Stelle nicht gerade einfach, args!!!!

Ansonsten bin ich mit dem Resultat aber ganz zufrieden, wr ja schließlich das erste mal. Werde noch einiges nachschleifen müssen, einige Stellen sind auch etwas verfärbt, dort wurde es wohl zu warm.
SANY1528.JPG
SANY1536.JPG
SANY1537.JPG
SANY1540.JPG
SadG(Stimme aus der Gegenwart): Die kleine Macke war garkein großes Ding, wie sich später herausgestellt hat. Über was man sich so den Kopf zerbricht . . . .

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Re: Fobbels Paula reloaded

#9

Beitrag von Fobbel » 20.05.2011, 12:35

Als nächstes Stand die Wahl der Deckenanordnung an, wobei ihr mir mit viel feedback geholfen habt. Im nachhinein betrachtet wusste ich schon vorher, was ich wollte, habe aber irgendwie eine zweite Meinung gebraucht. Daher hier nur kurz das Endergebnis:
SANY1573.JPG
Jeff Jefferson aus dem alten Forum erkannte übrigens als erster die Ähnlichkeit zur Kraushaar Paulette:
08 Juli 2009, 21:31
Ja genau, der Kraushaar hat mich inspiriert, wer seine Seite noch nicht kennt, durchaus lesenswert, scheint n witziger Typ zu sein: http://www.kraushaar-gitarren.de, habe aber im Prinzip nur die grobe Form übernommen, die mir echt super gefällt.

Jetzt, wo auch schon die Holzmaserung zu sehen ist gefällt sie mir noch besser. Mit jedem Bauschritt wächst auch mein Verständnis für die Materie, macht echt spaß.

@jack: Nein, soll keine typische LP anordnung werden, meine Ibanez hat auch getrennte volume Knöppe für jeden Humbucker, das habe ich aber total selten genutzt bislang. Hab noch nie ne Paula gespielt, aber den Toggle oben zu verbauen find ich irgendwie . . . . blöd

Rein optisch möchte ich 2 Potis und einen 5punkt Drehschalter haben, also drei identische Knöppe, die paralell zum Konturradius angebracht werden. Bin noch nicht sicher, wie verschaltet wird. die Tone regler finde ich eigentlich noch überflüssiger, stehen bei mir eh immer auf Anschlag. Also evtl 2mal volume und eben die Tonabnehmerauswahl.

Ich frage mich immer noch ob eine Erdung der Brücke wirklich sein muss? Wenn ja wollte ich es evtl mit einem 2x10x70mm dickem Blechstreifen machen, den ich in den Korpus unter der Decke einlasse. In diesen könnte ich dann nach dem verleimen ein Gewinde für M4 Senkkopfschrauben schneiden und die Brücke daran gut befestigen. Das Ende des Bleches würde dann ins E-fach münden und dort auf Masse gelegt werden können. Alternativ würde wohl auch ein dünnes Blech reichen, durch das die Holzschrauben gedreht werden.

Oder fällt jemandem eine einfachere Methode ein?

Auf dem Bild ist in rot mein geplanter Kabelkanal zu sehen, in violett die 2mm Fräsung für das Brückenträgerblech.
SANY1576.JPG
SANY1577.JPG
Meine Pläne zur Brückenerdung wurden mir daraufhin zum Glück ausgeredet. Nicht, das mein Plan nicht funktioniert hätte, aber der Aufwand wäre erheblich größer geworden. Rumblebird und der Weihnachtsmann rieten mir zu einer schlichten Bohrung, die unter meinem Steg ja sowieso verschwindet. Ich habe das inzwischen mit einem angeschliffenen 3mm Federstahl erledigt. Ich schliff mit dem Dremel eine Schneide und einen kleinen Spänekanal in den Stahl, bohrte mit einem normalen 3mm Bohrer vor soweit es ging und bohrte dann mit dem eben gebauten spezialbohrer den Rest der Strecke. Hat funktioniert und wird wohl auch reichen.

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Re: Fobbels Paula reloaded

#10

Beitrag von Fobbel » 20.05.2011, 12:50

18 Juli 2009, 22:40
Nanu, is das schon wieder sooooo lange her, das ich hier gepostet habe?

inzwischen ist viel passiert, die Lösung für die Steg Erdung vertage ich hiermit auf den Moment des Steg Einbaus. vielleicht habe ich bis dahin ja auch Schlangenbohrer oder ich machs wie früher und schweiße mir einen 3er Bohrer auf einen 3er Rundstahl.

Der Kabelkanal ist gefräst.

Dann gings mit dem Hals weiter. Kopfplatte ist schon lange fertig geschäftet, hatte ich ganz vergessen zu erwähnen. Meine Bandsäge hat mich wieder mal angezickt und wollte auf Teufel komm raus nicht geradeaus sägen mit dem neuen Sägeband . . . ich versteh es nicht. Also wieder Handarbeit . . . . Japansäge hepp und der Halsform wieder ein Stück näher. Die Sägespuren danach an der Oberfräse plangefräst.
SANY1578.JPG
SANY1533.JPG
SANY1557.JPG
SANY1558.JPG
Und wo ich schonmal dabei war hab ich auch gleich den Trussrodkanal gefräst. Die Aussparung freihand freigeschnitzt. Irgendwie nicht so toll geworden, sieht man aber ja zum Glück später nicht.

Decke ist verleimt. Durch die Pfeilung musste ich an den Außenkannten paralelle Flächen schaffen. Ich hab nicht das ganze Brett gesägt sondern nur an den 4 Stellen an denen die Klemmen hinkommen.
SANY1559.JPG
SANY1560.JPG
SadG: zum Glück hatte rumblebird aufgepasst:
Rublebird: Nur mal so am Rande: Falls das ein Zweiwege-Trussrod ist, solltest Du ihn vor dem Aufleimen des Griffbretts richtig herum in den Kanal legen
Die Zweiwege-Rods, die ich kenne, werden mit dem Flacheisen nach oben eingebaut. Der schlichte Grund ist, dass die Verstellung dann in der Drehrichtung erfolgt, in der man sie von allen anderen Instrumenten kennt.

Falsch eingebaute funktionieren natürlich auch - sofern man falsch herum dreht. Dreht man die "richtig" herum, kann man ggf. seine Fähigkeiten in der Reparatur defekter Rods oder abgesprengter Griffbretter vertiefen.

Und wenn die dafür zusätzlich zu entfernende Holzmenge an der Kopfplatte wirkilch ein Problem wäre, dann hätte ich ohnehin Bedenken, ob diese Kopfplatte nicht schon beim Stimmen von den Hebelkräften auf die Mechaniken gesprengt wird.

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Re: Fobbels Paula reloaded

#11

Beitrag von Fobbel » 25.05.2011, 15:32

15 August 2009, 20:55
Ok,
ich baue eindeutig öfter als ich schreibe, daher bin ich mal wieder arg im Verzug hier zu berichten.

Dank rumblebirds Tip ist die Aussparung für das Trusrod jetzt groß genug, das man es auch richtig herum einbauen kann. Danke nochmal.

Außerdem habe ich das neue Griffbrett angefangen, nachdem ich das letzte ja verrissen habe jetzt mit genauen Bundschlitzen dank neuer Sägevorrichtung. Selbiges hab ich auch mit der Fräse auf Höhe gebracht.

Und zu guter letzt habe ich an einem Abfallstück mal versucht ein Inlay hinzubekommen. Es war nur ein Reststück, aber mir gefällt das jetzt so gut, das ich das so für das erste Griffbrett übernehmen werde. Also nur die Art und Weise, nicht das Abfallstück . . . . bin zwar Anfänger, brauche aber dennoch mehr als 2 Bünde!

Dann habe ich mir einen Schleifklotz für den Griffbrettradius selbst bauen wollen und das Koch Buch hat mich zum ersten mal enttäuscht. Nagut, es kann auch an mir bzw der Materialauswahl glegen haben, ich habe den Schleifklotz nur 100mm breit bauen wollen und sehr festes Buchensperrholz verwendet auch nur 2, statt 3 Lagen. Zumindest ist der Radius nicht herausgekommen, es ist eher so, das sich die Buchenbretter in der Mitte stark biegen, außen aber kaum.

Hat das schonmal jemand hinbekommen? Evtl mit 3 Lagen Pappelsperrholz und 150mm Breit?

Eigentlich hat mich der Klotz jetzt so sehr geärgert . . . also . . . weiß jemand eine Bezugsquelle für fertige Schleifklötze? Möglichst 15"?
SANY1655.JPG
SANY1585.JPG
SANY1646.JPG
SANY1644.JPG
16 August 2009, 08:35
Zitiert von laidback


der Unterschied zu 14" oder 16" dürfte kaum auffallen....


Ja, jetzt wo ich dabei bin fällt mir selbst auf, wie minimal der Unterschied eigentlich ist. Ich hatte mich aber auch vertan, meine SZR hat nur 12", das ist mir zu viel. Die S hat 16" was in etwa hinhaut. Ich wollte etwas dazwischen, daher ist 14" wohl perfekt!!

Danke Filzkopf für den Link!!!!

@Lumpi: Der Kanal ist 8x8mm und es müssen doch nur die Kabel der beiden Pickups hindurch. Habs ehrlichgesagt nicht ausprobiert, die Pickups waren noch nicht da, als ich den Kanal gefräst habe.

Im schlimmsten Fall muss ich den kurzen Kanal vom Steg PU zum E-Fach nacharbeiten.

Ich freu mich schon den Kanal wiederzusehen (alles richtig gemessen?)

Gruß Fobbel

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Re: Fobbels Paula reloaded

#12

Beitrag von Fobbel » 30.05.2011, 20:11

16 August 2009, 09:37
Lumpi:
Wo machst du eigentlich den PU-Schalter? Nicht an der üblichen Stelle in der oberen Rundung?
16 August 2009, 09:47
Nein,

das empfinde ich irgendwie als unsinnig, oder ist irgendjemand der Meinung, das man da besser rankommt?

Es sollen 3 Drehknöppe unten ins E-Fach, einmal drehschalter 5Positionen (vorne,vorne single, beide, hinten single, hinten)
und 2mal Volume bzw global volume und tone, da bin ich mir noch nicht sicher.
25 August 2009, 08:41
Schleifklotz bei Rall bestellt und 48h später war er auch schon da, genial!

Das Griffbrett inzwischen zugesägt und auf ein Kantholz gespaxt (natürlich nicht durchs Griffbrett sondern mittels 2 kleiner Blöcke eingeklemmt)

Ich habe mit einem weichen Bleistift ausreichend Striche auf das Griffbrett gemacht, sodaß ich einen Anhalt hatte, wann der Radius erreicht ist. Erste Schleifvorgänge zunächst mit 60er, kurz vor erreichen des Radius nochmal mit 100er hinterher. Zwischendurch immer den Staubsauger schwingen.

Ging relativ schnell, das Ergebnis gefällt mir sehr gut, die Maserung des Griffbrettes hat sich ins positive geändert und es fasst sich auch sehr viel schöner an.

Ich kann leider noch nicht mit Fotos dienen, meine Digicam trocknet noch nach einer Kanu Tour.

Da das Titanblech nur 0,9mm Dick ist habe ich beschlossen die Inlays im gleichen Radius vorzubiegen und erst jetzt einzubringen.

Aussägen werde ich sie mit der Laubsäge. etwas unkomfortabel ein gebogenes blech zu sägen, aber der Radius ist am ganzen Stück gleichmäßiger hinzubekommen als an den kleinen Fitzeldingern.

Das mache ich dann heute Abend. Dann gibt es vielleicht auch wieder Fotos.

Gruß Fobbel
25 August 2009, 21:09
Puh, war das n Akt.

Zuerst wollte ich Zeit sparen und mittels Dremelschleifscheiben die Inlays zuschneiden, aber nachdem sich 2 Davon in Staub aufgelöst hatten und dabei erst 4 Schnitte produziert hatten hab ich doch zur Laubsäge gegriffen. Dauert ne Weile, aber funzt. Wie nennt Tischleralex sowas noch gleich? Ach ja, Arbeit mit Meditativen Charakter. Das triffts.

Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Durch das Vorbiegen schmiegen sich die Inlays genau auf den Griffbrettradius.

Die anderen 5 Inlays mach ich Donnerstag, Wobei ich noch mit mir am Kämpfen bin ob ich Bund 17 und 19 nicht einfach auslasse. werde ich kurzfristig entscheiden . . .
SANY1673.JPG
SANY1674.JPG
SANY1676.JPG
25 August 2009, 22:02
Rumblebird:
Ein nur halb mit Inlays versehenes Griffbrett ... das sieht aus wie kaputt oder nicht fertig gebaut
27 August 2009, 05:29
Moin,

...sagt der 1000 Meter - Läufer: Die letzten 100 Meter lasse ich weg, da bin ich schneller fertig.

Saubere Arbeit übrigens.

Gruß Alex
27 August 2009, 05:37
Jaja, ihr habt ja recht . . . . ich hab gestern noch die Inlays bis zum 17en Bund ausgesägt, aufgelegt und dann doch noch 19 und 21 gesägt.

Mir tut jetzt der Daumen weh und ich hab erst 3 und 5 versenkt aber ich bleibe auf der hellen Seite der Macht . . .

Bilder gibts erst nachdem ich alle Inlays versenkt und geschliffen/poliert habe. Freu mich schon auf den Anblick des fertigen Griffbrettes.

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Re: Fobbels Paula reloaded

#13

Beitrag von Fobbel » 30.05.2011, 20:21

28 August 2009, 16:27
Es ist vollbracht!!!

Ich hab mal wieder die tatsächliche Arbeit total unterschätzt. Das Schleifen der Inlays hat nochmal 2h gedauert. Zu allem Überfluss kam mir eines davon wieder entgegen. Ich hatte beim Anschleifen der Inlays kurz vorm Einsetzen schon das Gefühl, das ich eines vergessen hatte und siehe da, blitzeblank präsentiert sich Inlay 15 von unten.

Mit genau diesem Inlay ist mir sowieso noch ein Schnitzer passiert. Ich habe ihn zunächst einen Bund zu tief einsetzen wollen. Ist mir zum Glück vorm fräsen aufgefallen, die Kontur war aber schon geritzt, diese feinen Striche bleiben wohl als Erinnerung.

Mit dem Gesammtbild bin ich zumindest sehr zufrieden. Ich hab die Inlays bis auf 400 geschliffen, so entsteht ein feiner silbrig bläulicher Glanz. Kommt auf den Kellerfotos leider nicht so gut rüber.

weiter gehts . . . .
SANY1691.JPG
07 September 2009, 21:27
Es ist wieder was passiert:

Das Griffbrett habe ich mit einem schwarzen Binding versehen. Das ging sogar einfacher als erwartet, sind ja auch nur gerade Flächen! Da es so problemlos geklappt hat hab ich die Oberkannte des Griffbrettes, also die Stelle an der eigentlich der Sattel sitzen sollte gleich mit "eingebunden" . . . . Naja, das musste ich dann später wieder abkratzen, toll!!!

Im Folgenden habe ich gleich die Bohrungen für die Sidedots gemacht , solange das Griffbrett noch so schön handlich ist. In die Bohrungen wollte ich eigentlich ein weißes Rundmaterial einpassen, aber nichts dergleichen gekauft. Ich hatte noch im Hinterkopf wie komfortabel sich der Bindingzement aus aufgelösten ABS verarbeiten lies, daher streifte ich mit einem Pinsel Aceton bewaffnet durch die Wohnung um ein brauchbares Material in weiß zu bekommen. In der "Elektrokiste" wurde ich fündig.

Ich musste mein Probestück aber doch arg durchlöchern bevor ich die Handhabe raus hatte. Der Trick besteht darin, den Zement so hart werden zu lassen wie möglich, da er sonst zu sehr schwindet und das Aceton das Binding sonst zu sehr angreift.

Alles in allem sind die dots ganz passabel geworden, das Endergebnis sieht man aber erst bei Fertigstellung, wenn der Hals den Endschliff bekommt. Nochmal würde ich es nicht so machen und Rundmaterial verwenden. denn das gepannsche ist nervig und die Ergebnisse nicht so ganz rund.

Gruß Fobbel
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Re: Fobbels Paula reloaded

#14

Beitrag von Fobbel » 30.05.2011, 20:36

10 September 2009, 19:37
Zitiert von Stef
Fobbel, das Gleiche hab ich beim Inlay meiner Iceplorer probiert: Inlay ausfräsen und mit "Bindingzement", also in Aceton gelöstem Binding, auffüllen. Mein Fazit war das gleiche wie deins: Besser anders


Joah , genau. Is nicht das non plus Ultra. Das ist dann wohl das Erste auf meiner Liste "Was mache ich bei der nächsten Gitarre besser?" Leider ist heute noch ein weiterer Punkt für die Liste hinzugekommen: Nächstes mal höre ich auf mein Gefühl, wenn es mir sagen will, das ein Ahornstück mies ist.

Nachdem ich die Kopfplattenform und den Volutenradius geschliffen hatte machte ich mich daran die Rückseite der Kopfplatte zu schleifen. Dabei musste ich feststellen, das ein kleines Astloch wohl nicht verschwinden wird. Es wird später zwar größtenteils unter einer der Mechanik verschwinden, schön ist es dennoch nicht.

Dem perfekten Hals/Korpusübergang bin ich wieder ein Stück näher. Zumindest passen die Teile inzwischen zusammen. Hier also die ersten Bilder der halbwegs kompletten Gitarre.

Gruß Fobbel
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14 Oktober 2009, 21:29
Puha, viel sichtbares ist bei mir in letzter Zeit nicht passiert, ich nehme mir sehr viel Zeit über den Hals/Korpus Übergang nachzudenken, tue aber recht wenig um diesem näher zu kommen.

Naja doch, mein Korpus hat an der Vorderseite nun eine leichte Abschrägung, die nicht nur dem Übergang gut tut, sondern meiner Meinung nach auch das Aussehen verbessert.

Dann habe ich mich noch ausfürlich mit Probebeizungen beschäftigt. Erreichen wollte ich eigentlich ein schwarz/blaue Optik. Geschafft habe ich aber bislang nur ein tolles blau und ein weniger tolles Jeans Blau oder sowas, schaut selbst:

Das frische Blau ist einfach nur mit blauer Beize entstanden.
- Vorschleifen mit 180er korn
- Clou SSG
- Schleifen mit 240er korn
- Blau 1:1 auf das trockene Holz aufgetragen
- nach dem trocknen soweit runterschleifen, das nur die Streifen übrig blieben.
- Blau 1:2 satt einreiben
- trocknen lassen, mehrere Schichten Parketlack mit Zwischenschliff um zu sehen , wie es lackiert wirkt.

mit der dunkleren Probe bin ich änlich verfahren, habe nur zuerst Schwarz in 1:2 aufgetragen und dann Blau in 1:2

Das zweite Bild ist mit Blitz gemacht, gibt die wahren Farben aber nicht wieder. Der dunklere Farbton wirkt für mich zu schmutzig. Ich muss mir das morgen nochmal bei Tageslicht ansehen, ich möchte wirklich schwarze Streifen und ein richtiges Blau haben, also eine Kombination aus beidem . . . . Hat jemand ne Idee?
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Stef:
Du hast den Schnellschliffgrund vor dem Beizen aufgetragen? Mach den mal erst zum Schluss. Dann kann die Beize tiefer eindringen (frische Probenstücke nehmen).

Ich habs nur mit blau gemacht, so wie du. Einmal satt rein, einziehen lassen. Mit nem feuchten Schwamm abrubbeln -> in die tiefen Rillen bleibts dunkel. Dann mit (glaub) 2:1 blau leicht drüber.
Such mal im Forum nach dem Bluehawk Thread ich glaub da is ne Beizanleitung für den Ton drin.
Schellakmeister:
Probier folgendes. Nim ein neues Probestück und beize das Ganze mit verdünnter schwarzer Beize, die du danach auch wieder ordentlich auswäscht.

Nach dem Trocknen trägst du die blaue Beize auf.

Alternativ kannst du ein zweites Probestück anfertigen, bei dem du die schwarze Beize abschleifst, bis nur noch die dunklen Streifen stehene bleiben.

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Re: Fobbels Paula reloaded

#15

Beitrag von Stef » 30.05.2011, 20:45

schön dass es bei dir weiter geht!
"Some guitars died in the making of this but...they were obviously no good." J. Homme, Them Crooked Vultures

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Re: Fobbels Paula reloaded

#16

Beitrag von Fobbel » 30.05.2011, 20:48

01 November 2009, 21:32
Danke für die Tips,

die nächsten proben dauern nun erstmal etwas, die ergebnisse mit dünn schwarz zuerst und dann abschleifen oder abwischen empfinde ich bislang als zu "schmutzig" es wirkt nicht mehr so schön grell blau sondern eher wie eine jeans. Werde mal versuchen nach dem dünnen schwarzen beizen mehrere blaue beizdurchgänge zu machen und länger einwirken lasen, vielleicht bekomme ich so mehr pepp rein.
Ach so, in der Zwischenzeit habe ich mich um die Halsbefestigung gekümmert und bin der Halsform schon ein ganzes Stück näher gekommen. Ich habe die Halspitten gesetzt und die Verschraubung hergestellt. So konnte ich auch endlich mal ein paar Saiten aufziehen und schauen, ob ich halbwegs genau gearbeitet habe. Und was soll ich sagen: alles schick!!

Gruß Fobbel
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Und dann habe ich am Korpus/Hals Übergang zunächst eine Art Fendertypischen Übergang gemacht. Fragt mich nicht warum, es sah auch scheußlich aus. Der zweite Versuch sah schon besser aus, wenn ich den Korpus jetzt noch abrunde in dem Bereich wird es ein passabler Übergang. Ich muss aber jetzt schon feststellen, das es noch nicht das nonplusultra ist. Ich werde mir bei der nächsten Klampfe im Vorwege mehr Gedanken darüber machen.

Da ich in der Zwischenzeit bereits mit CFK rumgepanscht habe und einen ansehlichen E-Fachdeckel gezaubert habe (Verschraubung steht noch aus) habe ich mich kurzerhand entschlossen das Kopfplattenfurnier, welches ich eh noch nicht gekauft habe durch eine CFK Lage zu ersetzen.
Hierzu habe ich die Kopfpatte abgeklebt, den Sattel provisorisch befestigt und eine Lage CFK Gewebe aufgebracht. Wenn die Lage morgen trocken ist kommt eine weitere dünne Schicht Epoxidharz auf das Gewebe um eine glatte Oberfläche zu erreichen.

Ich plane außerdem ein Logo aus Aluminiumfolie mit einzuharzen. Das könnte interessant werden.
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Re: Fobbels Paula reloaded

#17

Beitrag von Alex » 31.05.2011, 07:39

das mit dem CFK gefaellt mir sehr gut, hat was! Da bin ich gespannt wie das weiter geht!

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Re: Fobbels Paula reloaded

#18

Beitrag von Fobbel » 31.05.2011, 10:03

06 November 2009, 22:15
Ok, es hat länger gedauert, aber hier nun das fertige Kopfplattenfurnier. Nach der angekündigten zweiten Schicht Epoxidharz habe ich die CFK Lage bündig gefräst (alten Fräser nehmen), abgeschliffen und die Bohrungen ausgefräst (Dremel mit fräsbohrer)

Die Oberfläche ist leider mit ein paar wenigen Luftbläschen gespiekt. Ich bin aber zuversichtlich, das sie unter einer Schicht Klarlack verschwinden. Unter der Schicht soll dann auch das Kopfplattenlogo sein. Da bin ich aber noch am experimentieren.

Gruß Fobbel
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SadG: Ach ja, der Deckel . . . . den find ich nach dem Umzug einfach nicht wieder. Sowas blödes, muss ich jetzt noch einen machen? Naja, soweit bin ich ja noch nicht, hoffentlich findet der sich wieder an.

Ihr wolltet damals etwas zur CFK Verarbeitung wissen und über den erhöhten Werkzeugverschleiß. Heutzutage esse ich kein Almigurt mehr, sondern überwiegend Biojogurt 8) :
25 November 2009, 09:08
Danke für die Vorredner, ich habe die Frage glatt übersehen.

Werkzeugverschleiß ist prinzipiell höher, aber in meinem Fall eher zu vernachlässigen. Es ist ja wirklich nur eine Kohlelage mit reichlich Harz drumrum.

So gesehen ist das , was ich hier mache eher der Kinderteller in der CFK Verarbeitung. Es dient ja nur der Optik. Du brauchst eine gute Schere, eine kleine Digitalwaage, einen Mischbecher (Joguhrtbecher ausgewaschen, am liebsten Almiguhrt Wintertraum Bratapfel), und einen Strohhalm oder ein Holzstab zum Mischen.
Matte grob zuschneiden, Untergrund dünn einschmieren, Matte auflegen/tupfen, großzügig mit Harz fluten, warten, fertig. Dadurch, das der Harz so langsam aushärtet werden kaum Blasen eingeschlossen und man muss sich mit der Oberfläche nicht allzuviel Mühe geben. Ist quasi selbstnivelierend. Schleifen muss man aber so oder so, da der Harz meist ausschwitzt, also nicht gebundene Harzreste eine dünne klebrige Oberfläche hinterlassen.

Noch ein Tip zur Bearbeitung: Der Harz härtet erst in den fogenden 48h vollkommen aus. Er wird erst nach einer längeren Zeit hart und ggf spröde (durch UV Licht) und sollte daher gleich bündig gefräst werden um Risse und Abplatzer zu vermeiden. Mit dem Schleifen kann man sich aber Zeit nehmen.

Arbeitsschutz beachten, wie Stef schon schrieb, im Gegensatz zu anderen Stäuben kann Kohlestaub im Körper angeblich nicht abgebaut werden. Ich glaub man sollte einfach garnichts einatmen, wenn man lange leben will.

Gruß Fobbel

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Re: Fobbels Paula reloaded

#19

Beitrag von Fobbel » 31.05.2011, 10:12

26 November 2009, 13:51
Ich konnte mich inzwischen endlich an das Deckenshaping machen. Eine Arbeit auf die ich mich schon lange gefreut habe. Schließlich verwandelt das meine Klotzgitarre endlich in ein ansehlich geformtes Instrument. Als ich anfangen wollte bemerkte ich aber, das ich eigentlich garkeine Ahnung hatte wie ich die Decke gestalten wollte. Den Fräsplan der Orginalpaula konnte ich nicht verwenden, da meine Konturen anders waren und mein Vorbild, die Paulette von Kraushaar eine viel elegantere Wölbung besaß. Auf den Fotos konnte ich erkennen, das der Erbauer dem Instrument eine sehr schlanke Taile gegeben hat, welche auch meinem Spiel entgegen kommen würde.

Also erstmal drüber nachgedacht, wie man sowas angeht, den Fräsplan der orginal Paula betrachtet und überlegt, wie ich meine Höhenlinien anreißen muss um zum Ergebnis zu kommen, welches mir vorschwebt.

Herausgekommen ist zumindest für den Hinteren Teil ein brauchbarer Höhenlinienplan, der mehr oder weniger frei Hand entstanden ist. Ich war mir lange unsicher ob diese paar Linien wirklich zum Ergebnis führen, muss jetzt im Nachhinein auch feststellen, das ich es mit der Taile übertrieben habe. Während Kraushaars Paulette wie ein 90 60 90 Topmodel daherkommt, ähnelt meine Paula eher einem drallen 60er Jahre Pinup Girl mit Korsett. Naja, diese Damen konnten auch singen!

Dann fiel mir auf, das ich das Binding im Halsbereich unterdimensioniert habe. Daher musste noch eine Lage Binding angebracht werden. Jetzt muss ich mir die Frage stellen ob ich wirklich 2mm Ahorn zwischen Korpusdecke und Griffbrett sichtbar lassen will. Ich denke ich werde den als hier auch nochmal anpassen müssen.

Gruß Fobbel
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SadG: Filzkopf wollte wissen welche Farbe sie bekommt:
27 November 2009, 09:03
Da bin ich mir immer noch nicht sicher. Ich habe bislang nur blaue Beizproben gemacht, aber habe noch nicht die richtige Kombination von schwarz und farbe gefunden ohne das es schmuddelig wirkt.

Hab vorsorglich auch rot und violett gekauft, nachdem ich die Carribian Burst vom Schellackmeister gesehen habe kommen meine Pläne ein leuchtendes, schwarz unterlegtes Blau hinzubekommen etwas ins Wanken.

werde aber noch einige Schleifstunden in die Decke stecken müssen, bis es ordentlich glatt ist. Habe noch einige Vertiefungen an Stellen, wo teile des Ahorns ausgebrochen waren. Die muss ich noch angleichen.
SadG: Stand der Dinge: Es wird definitiv blau und ich bin auch schon recht kurz davor das erste mal blau zu beizen, aber dazu später mehr, wenn die Vergangenheit aufgerollt ist.

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Re: Fobbels Paula reloaded

#20

Beitrag von Fobbel » 31.05.2011, 10:54

Oh! Ich bin fertig! Zumindest mit der Vergangenheit. Jetzt muss ich nur noch aufarbeiten, was bis heute passiert ist:

Am Body habe ich noch sehr viel schleifen müssen. Es macht sich bezahlt, wenn man bei den Schablonen absolut genau ist, das weiß ich jetzt! Außerdem habe ich alle noch nötigen Löcher gebohrt. Für die Erdung der Brücke habe ich einen 3mm Federstahl mit einer Schneide versehen. Hat nach dem Vorbohren mit einem richtigen Bohrer gereicht um die Bohrung bis in das E-Fach hinzubekommen.

Das Loch für die Steckerbuchse habe ich mit zwei Flachfräsbohrern gemacht. Zuerst mit einem 25er so tief vorbohren, das der Kragen der Buchse versenkt ist. Das ist durch die runde Zarge wohl immer ein Kompromiss.

Die Bohrungen für die Potis habe ich zwar nach Gefühl positioniert, aber zumindest einen gleichmäßigen Abstand zueinander und zum Rand ausgemessen.
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Die Bünde habe ich mittels Dremeltrennscheibe zugeschnitten und mit verdünntem Holzleim eingeschlagen. Bei meiner Neubundierung der Pearl SG habe ich den Fehler gemacht und die Bundenden zu schräg gefeilt. Diesen fehler wollte ich nicht wiederholen und habe die Bünde zunächst nur plan zur Griffbrettkante geschliffen.
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Das Abrichten und zuschleifen möchte ich erst machen, wenn der Hals geölt ist.

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Re: Fobbels Paula reloaded

#21

Beitrag von Fobbel » 31.05.2011, 11:29

Endlich konnte es an das Versiegeln des Korpus gehen. Er soll schwarz gebeizt und geölt werden.Bei meinen Beizproben ist mir aufgefallen, das die Poren des Mahagoni die Beize nicht annehmen, da sie offenbar eine ölige Oberfläche haben. Also habe ich die Decke abgeklebt und schwarze Holzpaste mit Wasser verdünnt in die Poren gerieben. das habe ich 2-3 mal gemacht. Dazwischen die überschüssige und getrocknete Holzpaste mit 400er Papier abgeschliffen.
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Danach konnte gebeizt werden. Ich musste elendig oft beizen, da das Mahagoni wohl sehr saugfähig ist. Bis zum Schluss konnte man das braune Holz durchscheinen sehen. Als sich bereits weiße Spuren nach dem trocknen von der überschüssigen Beize abzeichneten habe ich aufgehört und darauf gehofft, das das Öl die Schwärze wieder hervorbringt.
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Durch das beizen standen viele Fasern hoch, die ich nach1wöchiger Trocknungszeit vorsichtig mit 600er Papier trocken abgeschliffen habe. Abschleifen ist vielleicht das falsche wort, eher ein glattstreicheln, weil ich tierische Angst davor hatte die Beize durchzuschleifen. Dann konnte endlich das Auro 121 Grundieröl aufgetragen werden. Auch hiervon musste ich etwa 5 Schichten auftragen. Jedesmal stellte sich mit dem frischen Öl ein zarter Glanz ein, der dann aber beim Trocknen einzog. Irgendwann blieb der Glanz an einigen Stellen. Ich ölte solange, bis der Glanz an allen Stellen blieb. Am längsten hat es an den Zargen gedauert und an der Schräge unter der Halsaufnahme.
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Re: Fobbels Paula reloaded

#22

Beitrag von Fobbel » 31.05.2011, 11:38

Da der Korpus kein Öl mehr aufnimmt lasse ich ihn trocknen, bevor ich mit dem 126er Hartöl anfange. Das Hartöl möchte ich auch auf der Decke auftragen, also muss ich hier erstmal beizen. Vorher nochmal wässern ,abschleifen und dann die 1:2 verdünnte schwarze Beize aufgetragen:
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Um sie gleich wieder auswaschen:
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Jetzt muss ich das Trocknen abwarten und mich dann entscheiden, ob ih noch schleifen sollte, bevor die blaue Beize aufgetragen wird. Habt ihr da einen Vorschlag? Meine Beizproben wurden immer irgendwie schmuddelig, wenn schwarz im Spiel war, könnte das daran liegen, das ich das schwarz länger eintrocknen lassen muss? Ich hatte bei den Proben nur 3 Tage gewartet.

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Re: Fobbels Paula reloaded

#23

Beitrag von Poldi » 31.05.2011, 11:39

Der Auffwand hat sich aber gelohnt, sieht doch schon mal gut aus.

Die schwarze Beize ist nach 3 Tagen ganz bestimmt trocken, ich lasse meißt nur einen Tag trocknen.
Ich schleife dann immer soweit runter bis nur noch die Querriegel schwarz sind.
Ist aber, je nachdem wie tief die Beize eingezogen ist, eine sch.. Arbeit.

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Re: Fobbels Paula reloaded

#24

Beitrag von 12stringbassman » 31.05.2011, 11:42

Das sieht sogar sehr gut aus. Wenn da jetzt noch blau draufkommt sieht das sicher gigantisch aus!
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Fobbels Paula reloaded

#25

Beitrag von Gerhard » 31.05.2011, 11:45

Wahnsinn, das schwarze Top sieht geil aus, ich würds so lassen!
Lg

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