Eine Jig für den Trussrod Kanal???

Schablonen und Hilfskonstruktionen

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Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#1

Beitrag von thonk » 09.12.2020, 00:55

Wie fräst ihr den Kanal für den Trussrod?
Ich habe es bislang mit einem Parallelanschlag gemacht oder auch mal auf einem Frästisch. Funktioniet halt alles irgend wie.
Mir ist es aber auch schon passiert, dass ich von der Mittellinie abweiche, mit der Fräse kippel und solche Sachen. Alles halb so wild, da man es in eigentlich allen Fällen repariert / kaschiert kriegt, oder es egal ist, weil eh das Griffbrett drauf kommt und man es nicht sieht, die Funktion des Trussrod dennoch vollständig gegeben ist.

Hat jemand eine Idee für eine gut funktionierende Jig? Ich habe mir das verschiedenste Zeug angeguckt und bin mir etwas unschlüssig.
Ich würde mich gerne etwas von euch inspirieren lassen; ich bin mir sicher ihr habt dafür verschiedenste clevere Löungen am Start.

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Re: Eine Jig für dn Trussrod Kanal???

#2

Beitrag von Poldi » 09.12.2020, 05:37

Ich bin auch seit Jahren dabei mir ein Jig für die TR-Fräsung zu bauen. 8)
Wenn es dann soweit ist dann fräse ich doch wieder mit Anschlag an der Oberfräse :lol: , Voraussetzung dafür ist aber zumindest eine gerade Kante am Halsrohling.
Eine einfache Vorrichtung zum TR fräsen kann z.B. eine Fräslade in ausreichender Länge sein.
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Re: Eine Jig für dn Trussrod Kanal???

#3

Beitrag von Rallinger » 09.12.2020, 07:57

Ich würde mal behaupten ein Frästisch mit Anschlag und ein 6er Spiralnutfräser (noch besser: mit Linksdrall) in der OF wären für diese Aufgabe die ideale Ausstattung. Ich machs jedenfalls so, seit bei einer Jig die ich gebaut hatte die Klemmung der Fräse doch nicht ganz fest war, und ich daher eine Banane gefräst hatte. Beim Nutfräsen entstehen schon erhebliche Kräfte ...

Welche negativen Erfahrungen hast du denn mit dem Frästisch gemacht?

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Re: Eine Jig für dn Trussrod Kanal???

#4

Beitrag von DoppelM » 09.12.2020, 09:59

Ich habe dafür mit einem Kumpel mal ein fettes Mutiplex-Brett umfunktioniert.
Ca 60x20 cm, 15-18mm dick.
mittig eine 12mm breite, ca 6mm tiefe Nut eingefräst, in diese dann mit 12mm Kopierhülse und 6mm Fräser dann einen Schlitz gefräst (der natürlich kürzer ist als die Platte). Dieser Schlitz kommt dann genau da hin wo der Trussrod später rein soll, dann wird entsprechend mit dem 6mm Fräser und der Kopierhülse gefräst.
Hat 15min gedauert, war nicht 100% Perfekt, mit etwas mehr sorgfalt aber kein Problem.
Wir haben es genutzt um einerm kummen alten Egmond Lucky 7 Hals nen Trussrod zu spendieren - da bis auf die Oberfläche nichts daran gerade war die beste Option. Sonst nehme ich auch nen einfachen Anschlag.
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Re: Eine Jig für dn Trussrod Kanal???

#5

Beitrag von Docwaggon » 09.12.2020, 10:06

Ich habe mir für meine OF einen 2. Parallelanschlag gekauft und führe die OF damit an beiden Seiten des Halses.
Damit lässt sich die Nut fräsen solange die "Ohren" an der Kopfplatte noch nicht angeleimt sind und somit nicht stören

Ein Samurai-Routerjig ginge auch
samurai router jig 01.JPG

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Re: Eine Jig für dn Trussrod Kanal???

#6

Beitrag von thonk » 09.12.2020, 10:17

Rallinger hat geschrieben:
09.12.2020, 07:57
Welche negativen Erfahrungen hast du denn mit dem Frästisch gemacht?
EIgentlich bislang noch keine; ich buddel aber auch nicht täglich irgendwo trussrods ein.
Was mich jedoch etwas gestört hatte, war das Eintauchen des Werkstücks auf den rotierenden Fräser und dass man nichts sehen kann, man mit Markierungen arbeiten muss.
Ich glaube du verwendest diese TR mit Spoke Wheel, oder? Da kann man am Halsende reinfräsen und es ist etwas einfacher.
Wenn man den Kanal zweiteilig machen möchte, also eine Nut in der der Stab liegt und eine kleine (minimal breitere) Öffnung für den Zugang, dann wird es mir zu fehleranfällig.

Weil idiotensicher bei mir manchmal noch nicht sicher genug ist, sinniere ich hier über so ein Teil nach. Es wäre ja nur ein Schritt nach vorne, wenn es folgende Punkte ermöglicht, sonst kann man sich es auch sparen und wie gehabt fräsen.
- gute Fixierung des oder am Werkstück(s)
- leichte Ausrichtung / Zentrierung (vielleicht auch für den Fall, dass man zusätzlich zum Trussrod auch Carbonstreifen verbauen möchte)
- gute Führung der und ausreichend Standfläche für die Fräse (um Kippeln zu verhindern)
- freie Sicht

(Irgendwie komme ich mir gerade etwas Banane vor, hier noch mal einen eigentlich simplen Schritt im besten overengineering Ansatz zu zerquatschen, aber was solls; mich juckts gerade ;)

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Re: Eine Jig für dn Trussrod Kanal???

#7

Beitrag von thonk » 09.12.2020, 10:31

Docwaggon hat geschrieben:
09.12.2020, 10:06
Ich habe mir für meine OF einen 2. Parallelanschlag gekauft und führe die OF damit an beiden Seiten des Halses.
Damit lässt sich die Nut fräsen solange die "Ohren" an der Kopfplatte noch nicht angeleimt sind und somit nicht stören

Ein Samurai-Routerjig ginge auch
Die Idee mit dem 2. Fräsanschlag gefällt mir. (wall) eigentlcih kann man da auch selber drauf kommen

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Re: Eine Jig für dn Trussrod Kanal???

#8

Beitrag von Rallinger » 09.12.2020, 10:42

Ich verwende die Musicman-Style Dinger, ja. Stimmt, da ist das etwas einfacher. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Ich mach das, weil die Einstellräder praktisch sind und mir optisch gefallen ... :lol:
thonk hat geschrieben:
09.12.2020, 10:17
Was mich jedoch etwas gestört hatte, war das Eintauchen des Werkstücks auf den rotierenden Fräser und dass man nichts sehen kann, man mit Markierungen arbeiten muss.
Da könntest du mit dem passenden Durchmesser auf Endtiefe vorbohren. Setz dein Werkstück bei ruhendem Fräser auf, dann fällt es dir auch schon wesentlich leichter, den Fräsanschlag einzustellen. Und dann die OF anschmeißen und bis zur Markierung vorschieben. Eigentlich keine Hexerei. Es sei denn ich übersehe schon wieder dass ich mit dieser Methode potenziellen Selbstmord begehe. (whistle) 8)
thonk hat geschrieben:
09.12.2020, 10:17
(Irgendwie komme ich mir gerade etwas Banane vor, hier noch mal einen eigentlich simplen Schritt im besten overengineering Ansatz zu zerquatschen, aber was solls; mich juckts gerade ;)
Geh, hör auf. Jigs bauen ist geil!

Hat deine OF Kopierhülsen? Dann könntest du die Festool Frässchablone nachbauen. D.h. flache Aluprofile nehmen, z.B. diese: https://www.myaluprofil.de/Aluminiumpro ... I-Typ.html
Damit bist du flexibel, was die Länge des Slots angeht. In den Nuten der Unterseite könntest du verschiebbare Winkel platzieren. Die könntest du von der Seite an die Kanten des Werkstückes anlegen - dann wäre die Schablone sauber darauf fixiert und geht nirgendwo hin.

Wenn du dir dann noch für die Stirnseiten Profile in verschiedenen Längen holst, kannst du das Dingens auch für andere Zwecke nutzen (Ausschnitte Küchenarbeitsplatten oder whatever).

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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#9

Beitrag von jhg » 09.12.2020, 12:00

Ich habe das bisher auch mit einer kleinen Schablone und einer Kopierhülse gemacht. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du dir für die Oberfräse unbedingt eine Kopierhülse anschaffen. Da kann man wunderbar Schablonen machen für alles Mögliche (PU Fräsungen etc). Der Vorteil ist dabei: Die Fräse liegt komplett auf der Schablone auf. Wenn der Schlitz genau dem Kopierhülsendurchmesser entspricht, kann sie sich bei Eintauchen nicht bewegen und du kannst das auch direkt auf die passende Länge machen.
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Re: Eine Jig für dn Trussrod Kanal???

#10

Beitrag von thonk » 09.12.2020, 12:37

Rallinger hat geschrieben:
09.12.2020, 10:42
Da könntest du mit dem passenden Durchmesser auf Endtiefe vorbohren. Setz dein Werkstück bei ruhendem Fräser auf, dann fällt es dir auch schon wesentlich leichter, den Fräsanschlag einzustellen. Und dann die OF anschmeißen und bis zur Markierung vorschieben. Eigentlich keine Hexerei. Es sei denn ich übersehe schon wieder dass ich mit dieser Methode potenziellen Selbstmord begehe. (whistle) 8)
:D :p nä, alles gut
Rallinger hat geschrieben:
09.12.2020, 10:42
thonk hat geschrieben:
09.12.2020, 10:17
(Irgendwie komme ich mir gerade etwas Banane vor, hier noch mal einen eigentlich simplen Schritt im besten overengineering Ansatz zu zerquatschen, aber was solls; mich juckts gerade ;)
Geh, hör auf. Jigs bauen ist geil!
Ich habe von Dir auch noch diese Pläne für das Fräsen des Halsprofils. Hat sich das bewährt? Stünde dann als nächstes an, wenn ich nicht doch auf Pinrouter und Abrundfräser gehe.
Vielleicht noch ne Jig für den Griffbrettradius?!?!
Habe gerade Bock auf den Kram; bei mir fällt es immer noch unter das endlos währende Thema der Werkstatteinrichtung.

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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#11

Beitrag von dieratec » 09.12.2020, 12:47

Ich habe mir so eine Fräsvorrichtung gebaut, mit der ich mehrere Möglichkeiten zum Fräsen habe.
Da die Seitenwände unterschiedliche höhen haben, kann ich zum einen die höhere Seite dazu verwenden um Hölzer auf Höhe abzufräsen oder auch mal einen kleinen Maschinenschraubstock aufzuspannen, um kleine Schablonen zu fräsen. Die Seite mit der kleineren Seitenwand verwende ich dazu den Hals zu bearbeiten. Ich ziehe es vor, zuerst den Hals auszuformen und dann aufzuspannen. Dabei kann ich den Hals exakt ausrichten und den Kanal für den Halsspannstab fräsen. Auch die Stufen für den Übergang zur Kopfplatte lassen sich damit sehr gut herstellen. Aber auch das Griffbrett lässt sich darüber mit einem 90° Winkel genau zu den Bundschlitzen ausrichten und fixieren.

Bild
Bild

Der Fräswagen ist schnell gemacht. Eine MDF – Platte an der ich zwei Alu-Winkel zur Führung der Oberfräse befestigt habe und zwei Alu – Flacheisen mit den Kugellagern. Die Kugellager sind von den Rollen alter Inliner. Mit einer Klemmung kann ich auch den Schlitten oder die Oberfräse positionieren, damit die sich beim Fräsen nicht verstellen. Mit einer Meßuhr kann ich mir die Oberfräse auch genau so einstellen, dass die Nut auch 6,2 oder 6,3 mm je nachdem wie breit der Halsspannstab ist, gefräst wird. Leider habe ich im Moment kein Bild davon, wie ich diese an dem Schlitten befestigt habe.

Bild

Der geringe Aufwand hat sich für mich voll gelohnt und ich möchte diese Vorrichtung nicht mehr missen. Zumal die Kosten sehr gering waren.
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Re: Eine Jig für dn Trussrod Kanal???

#12

Beitrag von Rallinger » 09.12.2020, 13:15

thonk hat geschrieben:
09.12.2020, 12:37
Ich habe von Dir auch noch diese Pläne für das Fräsen des Halsprofils. Hat sich das bewährt? Stünde dann als nächstes an, wenn ich nicht doch auf Pinrouter und Abrundfräser gehe.
Hat sich bewährt ja. Sehr hilfreich das Teil, umso mehr wenn man es sauber baut und nicht so hinrotzt wie ich. Meins funktioniert aber trotzdem. Der Nachteil ist halt dass man für jedes Halsprofil unterschiedliche Templates braucht. Und die sollten schon sehr genau sein. "One size fits all" gilt da leider nicht.

Wobei mein nächsten Projekt eine Neckthrough sein wird. Dafür ist das Jig nicht brauchbar, weil natürlich viel zu kurz. Ich schätze mal das Ding werde ich mal per Hand ausformen, damit ich das auch mal gemacht habe. Tja, und irgendwann wird dann wohl auch mal meine CNC fertig sein. Damit werden meine ganzen Jigs dann wohl ihren Weg ins Holzlager bzw zum Wertstoffhof finden ... :( :lol:

Das fällt aber unter das Motto "das Bessere ist des Guten Feind". So eine Halsrückseiten Jig macht trotzdem Sinn.

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Re: Eine Jig für dn Trussrod Kanal???

#13

Beitrag von dieratec » 09.12.2020, 13:48

Rallinger hat geschrieben:
09.12.2020, 13:15
thonk hat geschrieben:
09.12.2020, 12:37
Ich habe von Dir auch noch diese Pläne für das Fräsen des Halsprofils. Hat sich das bewährt? Stünde dann als nächstes an, wenn ich nicht doch auf Pinrouter und Abrundfräser gehe.
Hat sich bewährt ja. Sehr hilfreich das Teil, umso mehr wenn man es sauber baut und nicht so hinrotzt wie ich. Meins funktioniert aber trotzdem. Der Nachteil ist halt dass man für jedes Halsprofil unterschiedliche Templates braucht. Und die sollten schon sehr genau sein. "One size fits all" gilt da leider nicht.

Wobei mein nächsten Projekt eine Neckthrough sein wird. Dafür ist das Jig nicht brauchbar, weil natürlich viel zu kurz. Ich schätze mal das Ding werde ich mal per Hand ausformen, damit ich das auch mal gemacht habe. Tja, und irgendwann wird dann wohl auch mal meine CNC fertig sein. Damit werden meine ganzen Jigs dann wohl ihren Weg ins Holzlager bzw zum Wertstoffhof finden ... :( :lol:

Das fällt aber unter das Motto "das Bessere ist des Guten Feind". So eine Halsrückseiten Jig macht trotzdem Sinn.
Ich habe mir ja auch so eine Jig gebaut. Mit diesem Jig kann man auch sehr schön seine beliebte Halskontur vervielfältigen. Dazu braucht man sich nur zwei Taster mit Rollen zu bauen, die den Fräser simulieren. Diese spann ich dann auf der Fräsebene fest. Danach montiere ich die beiden Puck-Rohlinge. Durch eine seitliche Bohrung, die der Höhe des Tasters für die Pucks entspricht, stecke ich dann einen Bleistift. Wenn man nun den Hals dreht, wird das Halsprofil auf den Puck übertragen. Nach dem Ausarbeiten überprüfe ich mit einer 0,3mm Fühlerlehre den Radius, indem ich diese über den Radius biege und anhand des Lichtspaltverfahrens prüfe, ob der Radius auch sauber ausgeformt ist.
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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#14

Beitrag von thonk » 09.12.2020, 14:17

dieratec hat geschrieben:
09.12.2020, 12:47
Ich habe mir so eine Fräsvorrichtung gebaut, mit der ich mehrere Möglichkeiten zum Fräsen habe.

Der geringe Aufwand hat sich für mich voll gelohnt und ich möchte diese Vorrichtung nicht mehr missen. Zumal die Kosten sehr gering waren.
Das sieht schon sehr durchdacht aus und die Zusatzfeatures sind auch recht praxisnah.
Danke für den Denkanstoß; ich könnte mir vorstellen, dass es in die Richtung geht.

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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#15

Beitrag von dieratec » 09.12.2020, 16:11

Was ich an der Fräsvorrichtung noch ändern werde ist, dass ich die Seiten in dem Bereich des Halsspannstabes gegen eine Kurve zum fräsen einer balligen Nut wie sie bei Fender oder Gibson verwendet wird, auswechseln kann.
Man sagt ja, das dieser klassische Trussrod für das klangliche Verhalten am besten sein soll, da er Spannung in den Hals bringt und was schwingen soll, muss halt gut gespannt sein. Das würde ich auch gerne mal an meinen Hälsen ausprobieren.
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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#16

Beitrag von thonk » 09.12.2020, 16:33

Also, die eine Seite dieser Erzählung, dass sich unter Spannung was tut, kann ich bestätigen. Ob es jetzt dem Klang des Instrumentes positiv beeinflusst; keine Ahnung / mir egal; aus der Diskussion (falls sie ausbricht) halte ich mich raus.
Bei einem Hals, der nicht eingebaut war, habe ich versucht durch Klopfen herauszufinden, ob der TR irgend wo rappelt / schwingt / sirrt.
Der TR war gespannt und der Hals (das Holz, nicht der TR; der war tatsächlich komplett unschuldig) gab ein klaren, fast glockenartigen Ton von sich; im entspannten Zustand war es nur noch diese normale hölzerne Klackern.
Man konnte den Hals am TR regelrecht stimmen.
war allerdings ein U-Profil Alu TR.

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Re: Eine Jig für dn Trussrod Kanal???

#17

Beitrag von MusikMaxx » 09.12.2020, 20:55

Rallinger hat geschrieben:
09.12.2020, 13:15
Damit werden meine ganzen Jigs dann wohl ihren Weg ins Holzlager bzw zum Wertstoffhof finden ... :( :lol
Ich denke mal, dass sich bestimmt einige Abnehmer hier für Deine Jigs finden, wär doch schade darum (whistle) (dance a)

Ich machs übrigens auch mit der Plexiglasplatte, wie oben schon gezeigt....am besten vor der Halsformung
Viele Grüsse

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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#18

Beitrag von ValentinS » 21.12.2020, 09:27

20201217_142553.jpg
Voila!

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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#19

Beitrag von thonk » 21.12.2020, 23:24

Hey cool, noch einer.
Minimalistisch aber effektiv schauts aus.
Danke

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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#20

Beitrag von thonk » 17.01.2021, 22:54

Jetzt habe ich mir von euch soviel Input geholt, dass ich dann irgend wann einfach mit einer groben Idee im Kopf losgelegt habe.
Zwischendurch kam mir dann noch dieses und jenes in den Sinn und so habe ich mehrere Richtungswechsel vollzogen und am Ende ist jetzt eine Jig rausgekommen, von der ich selber noch nicht weiß, ob das jetzt das Gelbe vom Ei ist. Also gemessen am betriebenen Rechercheaufwand sicher nicht. Eine gerade Nut werde ich damit hinbekommen, aber das ging ja vorher auch schon.
Ob ich damit meine Fehlerquote senken kann, muss sich noch zeigen.
Aber seht selbst.
Das Unterteil dient eigentlich nur dazu den Halsrohling zu fixieren.
IMG_2162.jpg
Dann kommt da die Schablone drauf, die die Oberfräse mit der 17er Hülse führt ( (wall) da musste ich dann einen geraden Schlitz fräsen, um ne gerade Nut-Jig zu bauen (wall) (baeh) :D Sagt es aber keinem weiter).
Mit den beiden Hölzchen fixiere ich die Schablone (da fehlen auf dem Bild noch Gewindehülsen in den Klötzchen und natürlich die passenden Schrauben) und stelle sie so ein, dass sie auch gleichzeitig den Verfahrweg der Fräse begrenzen, also Anschläge für die Fräse sind.
IMG_2163.jpg
Die Jig ist lang genug, um Rohlinge bis knapp 1m einzuspannen. Bei durchgehenden Hälsen würde es also knapp werden, aber ich glaube, den Zirkus mit den beiden halbrunden "Klammern" kann man sich auch sparen. Wenn man den Sandwich fest genug zuzieht, bewegt sich da nix.
Aber so ist das mit learning by doing und dem gelben vom Ei...

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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#21

Beitrag von Poldi » 18.01.2021, 05:06

Nicht schlecht.

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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#22

Beitrag von Rallinger » 18.01.2021, 09:56

Schaut gut aus. Ich find was du "Zirkus" nennst ziemlich clever. Schließlich ist der Rohling beim Auflegen der Jig gegen Verrutschen geschützt. Was du bei einer nicht durchsichtigen Jig leicht übersehen könntest. Allerdings ziemlich aufwändig. Ob das dafür steht?

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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#23

Beitrag von thonk » 18.01.2021, 10:09

Im Prinzip schon. Schau mal; das Unterteil mit den Klammern dient nur dazu, den Rohling zu fixieren. Witziger Weise sieht man auf dem Bild eine Werkbank mit Bankhaken; rate mal, was man damit machen kann?! Jawohl, ein Bett festspannen. Die Schablone könnte man dann auch einfach von oben mit zwei Beilagen als Begrenzer festzwingen und man hat den selben Effekt. :lol:
Sieht so aber wichtiger aus. :D

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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#24

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 18.01.2021, 18:24

Ein Frästisch mit Anschlag ist (fast) das einfachste und vollkommen adäquat. Meistens bin ich zu faul um den Tisch aufzubauen und nehm dann einfach meine kleine Kantenfräse mit Parallelanschlag. Da kann man mit einer Hand die Fräse und mit der anderen den Anschlag führen. Ich schraub mir da meistens noch irgendeinen Klotz auf die Unterseite (hast ja genug Übermaß), damit ich das Ding in den Schraubstock spannen kann. Ist wirklich nichts dabei.

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Re: Eine Jig für den Trussrod Kanal???

#25

Beitrag von flyaway » 18.01.2021, 19:03

Lumael hat geschrieben:
18.01.2021, 18:24
Ein Frästisch mit Anschlag ist (fast) das einfachste und vollkommen adäquat.
Kurze Zwischenfrage:
Einige Hälse sind ja nicht parallel sondern verjüngen sich zum Sattel. Dann geht das mit Parallelanschlag nicht, oder?
(Oder Denkfehler?)

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