Luftentfeuchter - Werkstattklima.

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ValentinS
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Re: Luftentfeuchter - Werkstattklima.

#51

Beitrag von ValentinS » 18.10.2022, 09:18

Titan-Jan hat geschrieben:
18.10.2022, 08:51
Aha, ja interessant... Aber ist es kein Problem, wenn dann die Teile direkt nach dem Verleimen wieder Feuchtigkeit ziehen?
...aus meiner Sicht nicht. Trocken bauen bedeutet für mich zu vermeiden dass es später Spannungsrisse gibt.

Ob direkt nach dem leimen oder später (Wenn zum Beispiel ein fertiges Instrument eine komplett runtergetrocknete Manufaktur verlässt) - Wo ist da der Unterschied?

oder meintest du "während"?

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Re: Luftentfeuchter - Werkstattklima.

#52

Beitrag von Titan-Jan » 18.10.2022, 14:09

Aha okay... Muss zugeben, ich habe das noch nicht durchdacht. Ich dachte, jede Klimaänderung macht der Gitarre zu schaffen, deswegen sollte man die Gitarre grundsätzlich in einem ähnlichen Klima bauen, wie sie nachher auch aufbewahrt wird.

Aber wenn ich deine Strategie richtig verstehe, ist es sinnvoller trocken zu leimen (auch wenn sie später etwas feuchter wird), als anders herum oder? Mag sein, dass das richtig ist, ich wusste es nur nicht. Guter Gedankenanstoß, danke!

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Re: Luftentfeuchter - Werkstattklima.

#53

Beitrag von Yaman » 20.10.2022, 06:57

ValentinS hat geschrieben:
18.10.2022, 09:18
Trocken bauen bedeutet für mich zu vermeiden dass es später Spannungsrisse gibt.
Ist es dafür nicht eher entscheidend, dass die zu verleimenden Teile die gleiche Holzfeuchte besitzen?
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Re: Luftentfeuchter - Werkstattklima.

#54

Beitrag von Gerhard » 20.10.2022, 10:01

Yaman hat geschrieben:
20.10.2022, 06:57
ValentinS hat geschrieben:
18.10.2022, 09:18
Trocken bauen bedeutet für mich zu vermeiden dass es später Spannungsrisse gibt.
Ist es dafür nicht eher entscheidend, dass die zu verleimenden Teile die gleiche Holzfeuchte besitzen?
Ja und nein. Bei akustischen Gitarren verleimt man ja häufig Teile mit unterschiedlicher Faserrichtung (z.B. Querbalken an der Decke). Diese Teile werden immer unterschiedlich arbeiten, unabhängig von ihrer Verleimfeuchtigkeit. Das liegt daran, dass das Holz längs des Jahresringes einfach viel weniger arbeitet als quer oder tangential.
Der Ansatz von Valentin ist gut und richtig, ich baue auch generell trockener, allerdings trockne ich im Sommer meine ganze Werkstatt. Der Grund dafür: Decke und Boden werden bei Trockenheit schrumpfen, dadurch verringert sich die Wölbung. Trocknet das Holz zu viel, kann die Wölbung den Breitenverlust nicht mehr ausgleichen und das Holz reisst. Umgekehrt gibt es aber keine Risse, wenn das Holz etwas aufqillt, lediglich die Wölbung wird etwas höher. Darum macht es Sinn, die Teile in einem Klima zu lagern, das einem Durchschnitts-Winter-Raumklima entspricht.
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Re: Luftentfeuchter - Werkstattklima.

#55

Beitrag von ValentinS » 20.10.2022, 10:47

Yaman hat geschrieben:
20.10.2022, 06:57

Ist es dafür nicht eher entscheidend, dass die zu verleimenden Teile die gleiche Holzfeuchte besitzen?
Entscheidend ist's nicht unbedingt - wie Gerhard gut erklärt hat.
Ich handhabe es so dass ich ich alle Teile in den Schrank sperre bevor ich verleime. Also Leisten und Decke/Boden; Zargenkranz und Decke/Boden; usw.

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Re: Luftentfeuchter - Werkstattklima.

#56

Beitrag von ValentinS » 27.10.2022, 15:49

Gerhard hat geschrieben:
20.10.2022, 10:01
Yaman hat geschrieben:
20.10.2022, 06:57

Ist es dafür nicht eher entscheidend, dass die zu verleimenden Teile die gleiche Holzfeuchte besitzen?
Ja und nein. Bei akustischen Gitarren verleimt man ja häufig Teile mit unterschiedlicher Faserrichtung (z.B. Querbalken an der Decke). Diese Teile werden immer unterschiedlich arbeiten, unabhängig von ihrer Verleimfeuchtigkeit. Das liegt daran, dass das Holz längs des Jahresringes einfach viel weniger arbeitet als quer oder tangential.
Der Ansatz von Valentin ist gut und richtig, ich baue auch generell trockener, allerdings trockne ich im Sommer meine ganze Werkstatt. Der Grund dafür: Decke und Boden werden bei Trockenheit schrumpfen, dadurch verringert sich die Wölbung. Trocknet das Holz zu viel, kann die Wölbung den Breitenverlust nicht mehr ausgleichen und das Holz reisst. Umgekehrt gibt es aber keine Risse, wenn das Holz etwas aufqillt, lediglich die Wölbung wird etwas höher. Darum macht es Sinn, die Teile in einem Klima zu lagern, das einem Durchschnitts-Winter-Raumklima entspricht.
Hierzu noch was wissenschaftliches :idea:: Ich habe den Hub eines Bodens bei extremen Luftfeuchtigkeitsschwankungen ermittelt. Einmal gemessen runtergetrocknet auf ca. 45% und dann nachdem sich der halbfertige Korpus auf ca. 65% Luftfeuchtigkeit ausdehnen konnte. Differenz: 1,4mm. :!:
Der Boden ist ein 3,3mm dicker Sandwich aus Fichte / Palisander. Die Messung habe ich einmal wiederholt mit exakt demselben Ergebnis. (Die Querlatte war natürlich nicht mit im Trockenschrank, nur die Schachtel in der Form).
20221026_182013.jpg
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Re: Luftentfeuchter - Werkstattklima.

#57

Beitrag von Janis » 22.11.2022, 11:45

@Haumann hast du dich extra für diesen Post hier angemeldet?
Der zweite Teil des Beitrags hat etwas vom Duktus eines Staubsaugerverkäufers.
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Re: Luftentfeuchter - Werkstattklima.

#58

Beitrag von Ketarrenmacher » 22.11.2022, 12:34

Janis hat geschrieben:
22.11.2022, 11:45
@Haumann hast du dich extra für diesen Post hier angemeldet?
Der zweite Teil des Beitrags hat etwas vom Duktus eines Staubsaugerverkäufers.
:lol: :lol: :lol:

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Re: Luftentfeuchter - Werkstattklima.

#59

Beitrag von Gerhard » 22.11.2022, 12:43

Ketarrenmacher hat geschrieben:
22.11.2022, 12:34
Janis hat geschrieben:
22.11.2022, 11:45
@Haumann hast du dich extra für diesen Post hier angemeldet?
Der zweite Teil des Beitrags hat etwas vom Duktus eines Staubsaugerverkäufers.
Bei mir schlägts gerade um. 41% Feuchte. Habe den Entfeuchter letzte Woche in den Winterschlaf geschickt und meinen VENTA Luftwäscher/Befeuchter aufgeweckt.
Den hab ich auch.

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