3D-Druck im Gitarrenbau

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kehrdesign
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Re: 3D-Druck im Gitarrenbau

#26

Beitrag von kehrdesign » 16.10.2014, 17:42

Hier nun, wie angekündigt, weitere Teile aus dem 3D-Druck.

Gleich vorweg:
Die rahmenlose PU-Montage, die ursächlich zu diesen Teilen geführt hat, will ich hier nicht thematisieren. Das ist Gegenstand eines laufenden Projektes; dazu demnächst an anderer Stelle mehr.
IMG_5573.jpg
Bei gemischten SC-HB-Bestückungen war mir seit jeher ein Dorn im Auge, dass die beiden Bauformen optisch so garnicht miteinander harmonieren wollen. Bei dieser HSS-Bestückung nun wollte ich den Hamburger optisch passend zu den Lace-SCs mit einer Kappe versehen. Die Oberfläche der Kappe, also die beiden Ovale werde ich noch glattschleifen (entsprechendes Aufmaß ist einkalkuliert) und glänzend lackieren.
IMG_5569.jpg
Weil es gerade gepasst hat, habe ich auch gleich ein der Kappe angepasstes Montagerähmchen probeweise mit drucken lassen. Das ergibt eine Möglichkeit, Standard-HBs mal nicht in diesen eckigen Rahmen zu versenken bzw. mit eckigen Kappen wie EMG-HBs aussehen zu lassen.
IMG_5570.jpg
IMG_5571.jpg
Die Fotos sind alle aufgehellt um die Form der schwarzen Teile erkennbarer darzustellen. Tatsächlich sind die Teile unbehandelt satt bis tief schwarz.


Als Druckverfahren habe ich auch wieder das Kunststoffsinter-Verfahren gewählt, das Mindestwandstärken bis 0,7 mm realisieren kann und eine ordentliche Materialfestigkeit (Polyamid) erzeugt. Bei dem Rähmchen hat es auf der Oberseite einige Schlieren gegeben, die sicherlich vom Sintern herrühren. Die Oberflächenstruktur und auch die haptische und optische Anmutung entspricht Spritzgussteilen, deren Guss-Formen elektroerosiv behandelt bzw. hergestellt wurden.
Da die etwas rauhe Oberfläche natürlich jeglichen Siff bereitwillig aufnehmen wird, wäre ein einmaliges Tauchen in farbig passendem Lack sicher sinnvoll. Das dürfte die Oberfläche dann wie feingenarbtes Leder wirken lassen und gleichzeitig Farb- und Glanzverwerfungen wie die angesprochenen Schlieren egalisieren. Das werde ich noch testen.

Im Übrigen habe ich die Absicht, in Kürze die 3D-Dateien sowohl des Schalterknopfes als auch der HB-Kappen/Rahmen auf den „Marktplatz“ bei http://www.trinckle.com hochzuladen, so dass sie sich jeder Interessent dort zu einem passablen Preis drucken lassen kann.

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Re: 3D-Druck im Gitarrenbau

#27

Beitrag von bea » 16.10.2014, 20:29

Mit anderen Worten: das Verfahren zeigt einen deutlichen Reifeprozess und ist bereits weit genug, um uns in speziellen Situationen weiterhelfen zu können.

Auch wenn der Weg für einen breiten Einsatz noch weit sein mag - das werden wir wohl auch noch erleben.
LG

Beate

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Re: 3D-Druck im Gitarrenbau

#28

Beitrag von sunrisebrasil » 16.10.2014, 22:47

Wenn wir Glück haben :D

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Re: 3D-Druck im Gitarrenbau

#29

Beitrag von SoundofSilence » 04.01.2015, 15:46

Habe gerade aus Interesse mal gegoogelt und das hier gefunden :-D
http://cubify.com/de/Store/ODDMusic

Interessant ist übrigens, dass so ein Drucker wesentlich günstiger als eine gedruckte Gitarre ist :lol:
http://www.precifast.de/3d-drucker-bausatz/
Wobei die Gitarre natürlich nicht aus einem Satz aus dem Drucker hüpft und sicherlich noch einige Schritte notwendig sind
Es scheint aber tatsächlich einen Markt für gedruckte Instrumente zu geben. Obwohl ich aus ästhetischen Gründen und vor allem wegen der Haptik doch lieber herkömmliche Materialien bevorzuge. Würdet Ihr denn eine komplett gedruckte Gitarre wollen?

Gruß,

Wolfi

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Re: 3D-Druck im Gitarrenbau

#30

Beitrag von kehrdesign » 04.01.2015, 17:37

Über die Ästhetik einer solchen Gitarre lässt sich trefflich streiten, als ernsthaftes Musikinstrument hat es mE. wenig Chancen.
SoundofSilence hat geschrieben:... Interessant ist übrigens, dass so ein Drucker wesentlich günstiger als eine gedruckte Gitarre ist :lol:

Nun die Drucker, die es schon für unter 500 EUR gibt, arbeiten nach dem Extrusionsprinzip. Da stehen sowohl materialtechnische (ABS-Kunststoff mit geringer Festigkeit) wie auch technologische Probleme solchen Projekten entgegen. Hierfür bieten sich Drucker an, die nach dem Pulversinterverfahren arbeiten. Aber die sind aber gar nicht so preisgünstig besonders in der nötigen Größe.

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