Dickenschleifer DIY

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Dickenschleifer DIY

#1

Beitrag von Docwaggon » 20.10.2022, 14:29

bei meinem aktuellen projekt habe ich mich mal wieder über meine begrenzte fähigkeiten breitere werkstücke riefenfrei auf eine gleichmäßige stärke zu bringen geärgert.

bauteile für einen dickenschleifer horte ich schon eine weile, zeit und einen anlass habe ich jetzt auch, also gehts jetzt los :-)

die meisten inspirationen kamen von Matthias Wandel bzw. dem Bau von Pat Hawley : https://woodgears.ca/sander/thickness.html und den beiträgen hier im forum.

was soll es werden :
- ein möglichst kompakter schleifer, der bei bedarf auch mal im regal verschwinden kann
- schleifbreite min. 32cm damit ich einen kompletten body schleifen kann
- muss den vorhandenen motor verwenden können
- walzendurchmesser ähnlich der grossen spindel meines spindelschleifers (70mm)
- maximale höhe der werkstücke 45mm

vorhandenes material :
- motor VEW 0,75kw @ 2850 /min
- stehlager D20

los geht's :
die drehzahl des motors, den ich günstig(er) bei ebay-kleinanzeigen gekauft habe, ist mit 2850 so hoch, dass ich für eine grosse schleifwalze eine sehr hohe untersetzung benötige.

wennn ich die typischen 300m/min schleifgeschwindigkeit erreichen möchte dann bedeutet das bei diesem motor entweder eine sehr unschöne untersetzung (weil die obere riemenscheibe viel größer als die walze wäre) oder eine sehr kleine walze (D <6cm).

mit einer kleinen 56mm und einer grossen 112mm riemenscheibe komme ich bei einem walzendurchmesser von 70mm auf 313 m/min => passt
etwas größer ginge auch aber ich denke das ist ein guter kompromiss

mit den beiden durchmessern, mindestabstand durch motorgrösse, tischstärke, werkstückhöhe und walzendurchmesser kann ich die keilriemenlänge ausrechnen und nach der wahl einer standardlänge den
nominalen achsabstand festlegen - sicherheitshalber habe ich aber noch die kürzere länge mit bestellt.
(spoiler - sind beide zu kurz)

den motor montiere ich auf der seite da das motorgehäuse sonst im weg ist und ich mehr platz in der tiefe als in der höhe habe.
setup.JPG
den rahmen baue ich aus 4,4x4,4 kanthölzern auf einer bodenplatte,
rahmen.JPG
die quersteifigkeit kommt aus der frontplatte und dem haltebalken für die tischauflage
platten.JPG
der dickenschleifer soll am ende 50cm breit, 50cm tief und 41cm hoch sein
eckwerte.JPG
(spoiler - das wird nicht klappen ;) )

an die seite soll dann noch eine abdeckung kommen
abdeckung.JPG
den rahmen habe ich mit einer verblattung aus 4,4x4,4 kanthölzern, die ich mit der japansäge grob ausgesägt und dann auf dem frästisch auf maß gefräst habe, geleimt.

das würde ich beim nächsten mal definitiv anders machen da die fräsung sehr lange gedauert haben und so eine sauerei war, dass ich in der zeit aller verbindungen locker direkt richtig sauber mit der säge und tellerschleifer hätte erstellen können.

die klebeverbindungen sind so stabil, dass ich für die rahmenteile untereinander keine schrauben verwendet habe.

dann den rahmen mit der platte, die die quersteifigkeit bringt auf die bodenplatte geschraubt.

die wellenlager setze ich auf extra holzplatten die ich bei bedarf abhobeln kann.

die motorhalterung muss ein bisschen mehr aushalten und durch die seitliche befestigung auch noch drehmomente aufnehmen weshalb sie stützdreiecke bekommt.
schleifer 01.JPG
schleifer 02.JPG
leider habe ich mich bei der breite (und damit höhe) des motors vertan weshalb der motorhalter an die unterseite des tisches stösst.
dies wird noch dadurch verschärft, dass der gewählte keilriemen trotz online-berechnung zu kurz ist und den achsabstand zw. motor und welle unnötig verkürzt.
so wird der tisch angehoben und ich erreiche nicht die gewünschte durchlasshöhe.
schleifer 03.JPG
schleifer 04.JPG
abhilfe schafft eine niedrigere motorlagerung und ein längerer keilriemen.
schade weil ich schon extra einen kürzeren keilriemen in erwartung einer längung mitbestellt hatte .. bei 2,50 pro stück sind die 5,- porto ärgerlicher ..

während ich auf die neuen Keilriemen warte kann ich schon mal die scheiben sägen.
als material nehme ich reste von dicken mdf platten und für die stärker belasteten bereiche in der die befestigungen der walze liegen nehme ich multiplex.
für die breite von 340mm benötige ich 18-20 scheiben welche ich an der bandsäge aussäge und sie mit einem anschlag auf dem tellerschleifer annähernd auf den nenndurchmesser von 70mm bringe.
scheiben.JPG

wenn die scheiben auf der achse montiert sind schleife ich sie als ganzes im dickenschleifer auf den finalen durchmesser.

was ich bei der walze umsetzen möchte :
- 3 separate walzenteile mit einer kleinen fuge zwischen den teile um platz für eine ausdehnung bei wärme und feuchte zu gewährleisten
- walzenteile mit gewindestangen in rohr fixieren (gewinde in holz aber durchgangsloch in achse)
- jeweils 3 klemmen für das schleifpapier am walzenende, befestigung mit zylinderschrauben und rampamuffen

selbstklebendes hakenband habe ich schon bestellt, werde aber erst nach dem einschleifen und den ersten erfahrungen mit 80er papier entscheiden ob ich eine klettlösung mit den teuren schleifpapieren überhaupt brauche.

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Re: Dickenschleifer DIY

#2

Beitrag von ugrosche » 20.10.2022, 15:29

Super, ich lese gespannt mit. (dance a)
Das Ding steht bei mir auch noch an. Motor, Lager, Welle und Schalter liegen schon da und dann kommt seit einem Jahr immer irgendwas dazwischen. Soll bei mir auch etwas "kleines" zum Wegräumen werden, da schaue ich doch gerne ab. ;)
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Re: Dickenschleifer DIY

#3

Beitrag von Docwaggon » 20.10.2022, 16:37

Was hast du denn für einen Motor ?
Der hat bei mir neben der Tischbreite und Durchlasshöhe den größten Einfluss auf die Baugröße gehabt

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Re: Dickenschleifer DIY

#4

Beitrag von ugrosche » 20.10.2022, 19:24

Ja, richtig. Der wird wohl wie bei Dir unter die Durchschub-Konstruktion kommen. Wo sollte er auch sonst hin?
Ich habe mal bei Kleinanzeigen einen alten Rasenmäher günstig geschossen und alles außer dem Motor entsorgt. Jetzt ist auch noch der alte Motor vom kaputten Werkstattsauger dazu gekommen. Leider habe ich keine Drehzahlangabe und noch keine Idee, wie ich die mit vertretbarem Aufwand messen kann.
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Die Riemenscheibe wollte ich mir übrigens von meinem Sohn auf dem 3D Drucker fertigen lassen, sobald ich weiß, wie groß die zur passenden Übersetzung sein muss.
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Re: Dickenschleifer DIY

#5

Beitrag von jhg » 20.10.2022, 20:02

Der von dem Staubsauger dürfte viel zu schnell laufen - da sind sicherlich mehr als 10.000 U/min am Start. Der Rasenmähermotor ist genau richtig! Die Umlaufgeschwindigkeit sollte für Holz so bei 200-300m/min liegen. Dafür müsstest du die Über- bzw. Untersetzung anpassen. Bei mir hat eine 1:1 Übersetzung hingehauen.
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Re: Dickenschleifer DIY

#6

Beitrag von Docwaggon » 21.10.2022, 10:19

weiter ging es mit den endscheiben.
diese habe ich aus 21mm multiplex gesägt und geschliffen .. und musste feststellen, wie hart das zeug ist.
bin mir gerade unsicher ob ich
- mdf und multiplex mixen soll
- wirklich viele multiplex scheiben schleifen möchte .. :roll:

aber für die enden mit der schleifblattklemmung und sind sie denke ich ein muss.

also löcher zum aussägen der tortenstücke gebohrt,
mit einem forstnerbohrer die freimachung für den kopf der m5 zylinderschraube gebohrt
dann die kernbohrung für das m5 gewinde
und das durchgangsloch für das tortenstück.

im schraubstock gehalten ging das mit dem tiefenanschlag des bohrständers problemlos.
endscheiben 01.JPG
endscheiben 02.JPG
dann die gewinde einfach mit der m5 schraube geschnitten
endscheiben 03.JPG
und die tortenstücke ausgesägt.
endscheiben 04.JPG
die ersten schnitte habe ich komplett mit der dekupiersäge gesägt (und wir werden keine freunde :x )
die 2. scheibe habe ich dann mit der japansäge gesägt und nur die schnitte im grund der tortenstücke mit der dekupiersäge gemacht

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Re: Dickenschleifer DIY

#7

Beitrag von Docwaggon » 21.10.2022, 20:49

die ersten probebohrungen mit einem 20mm forstnerbohrer zeigen, dass die bohrungen in den multiplexscheiben genau genug werden damit die scheiben eng genug auf der welle sitzen.
die bohrungen in mdf haben 0,3-0,4mm mehr luft und das merkt man.

ich habe jetzt ein paar multiplexscheiben mehr gemacht und würde sie jetzt als lager an die enden der mdf scheibenpakete leimen.
walze 01.JPG
nachdem die scheiben mit einer neuen schleifscheibe aber wesentlich schneller in form schleifen kann, könnte ich auch noch mehr multiplexscheiben herstellen .. (think)

mal drüber schlafen ..

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Re: Dickenschleifer DIY

#8

Beitrag von Docwaggon » 22.10.2022, 12:46

so mal drüber geschlafen und die idee gehabt, dass die bohrungen in den mdf scheiben wahrscheinlich wegen einer schlechten einspannung zu groß wurden .. die multiplexscheiben habe ich nämlich mit der zwinge befestigt weil ich (zu recht) vermutet hatte, dass der forstnerbohrer mehr widerstand erfährt.

also noch einen versuch mit gespannter mdf scheibe => bohrung ist gut, die mdf scheiben kann ich gleichwertig verwenden.

allerdings bin ich mir unschlüssig ob ich mdf und multiplex mischen soll.
meine sorge ist nicht, dass die walze nicht biegestabil ist sondern dass sie sich gerade im mittelbereich, der stärker belastet wird auch stärker abnutzt.
ich habe kein gefühl dafür wie sich mdf bei so einer belastung verhält .. vielleicht kann @konsaw ja etwas zu seinem bau sagen ? da waren ja schwarze mdf und multiplex scheiben gemixt.

anders als bei einer größeren walze ist das material jetzt auch nicht das problem, ich müsste die scheiben nur sägen und schleifen

ich möchte auf jeden fall eine 3-teilige walze mit fugen und befestigung jeweils in der mitte der walzenstücke damit die ausdehnung in beide richtungen möglich ist.
walze 02.JPG
ich merke schon wieder - total overengineering - in der zeit hätte ich schon alle teile erstellt und verleimt :p

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Re: Dickenschleifer DIY

#9

Beitrag von Docwaggon » 22.10.2022, 12:52

ugrosche hat geschrieben:
20.10.2022, 19:24
Die Riemenscheibe wollte ich mir übrigens von meinem Sohn auf dem 3D Drucker fertigen lassen, sobald ich weiß, wie groß die zur passenden Übersetzung sein muss.
ich bin mir nicht sicher ob die hält ..

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Re: Dickenschleifer DIY

#10

Beitrag von konsaw » 24.10.2022, 17:33

Docwaggon hat geschrieben:
22.10.2022, 12:46

allerdings bin ich mir unschlüssig ob ich mdf und multiplex mischen soll.
meine sorge ist nicht, dass die walze nicht biegestabil ist sondern dass sie sich gerade im mittelbereich, der stärker belastet wird auch stärker abnutzt.
ich habe kein gefühl dafür wie sich mdf bei so einer belastung verhält .. vielleicht kann @konsaw ja etwas zu seinem bau sagen ? da waren ja schwarze mdf und multiplex scheiben gemixt.
Hi, war lang nicht online.
Ich hatte seither keine Auswirkungen gespürt die auf Verbiegung durch Last zurück zu führen ist.
Ich fahre jedoch bei gleicher dickeneinstellung mehrmals durch um evtl solchen Effekten entgegen zu wirken. Man spürt schon das der Widerstand geringer wird.
d.h. Das noch ein wenig Material abgetragen wird.
Das Ergebnis ist zufriedenstellend.

Hoffe das hat dir geholfen.
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Re: Dickenschleifer DIY

#11

Beitrag von Docwaggon » 25.10.2022, 10:02

ich habe dann noch schnell die restlichen multiplexscheiben gesägt und geschliffen und die scheiben in 3 paketen auf dem rohr, dass ich auch verwenden wollte, an der richtigen position geleimt.

war auch besser so denn d5-6 scheiben pakete lassen sich keinen mm mehr verschieben.
da benötige ich nicht mal eine klemmschraube oder einen stift durch die welle.

mit eingebauter weller und den anfängen der riemenabdeckung sieht das ganze dann so aus :
zusbau 01.JPG
zusbau 03.JPG
zusbau 07.JPG
zusbau 06.JPG
zusbau 02.JPG
zusbau 04.JPG
zusbau 05.JPG
zusbau 08.JPG
die ersten versuche mit einem noname schleifpapier beeindrucken die walze nicht wirklich, mit dem indasa schleifpapier in 80er korn tuts sich dann schon was
zusbau 09.JPG
zusbau 10.JPG
zusbau 11.JPG

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Re: Dickenschleifer DIY

#12

Beitrag von ugrosche » 26.10.2022, 08:28

Lese sehr gespannt mit!
Beim aktuellen Baufortschritt direkt ein paar Fragen:
Die Welle ist bei Dir ein Rohr? Ist das stabil genug oder kann sich das auf die 50 cm durchbiegen? (Ich wollte auch ein Rohr nutzen, weil es noch da ist)
Die Scheibenpakete hast Du direkt auf die Welle geleimt? Ohne "Dehnungsabstände"? Welchen Kleber hat Du benutzt?
Die Keilriemenspannung erzeugst Du durch die Motorlagerung auf einer Art Wippe?
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Re: Dickenschleifer DIY

#13

Beitrag von Docwaggon » 26.10.2022, 08:52

ugrosche hat geschrieben:
26.10.2022, 08:28
Die Welle ist bei Dir ein Rohr? Ist das stabil genug oder kann sich das auf die 50 cm durchbiegen? (Ich wollte auch ein Rohr nutzen, weil es noch da ist)
ja, ist ein 20mm stahlrohr aus dem baumarkt (alfer profile, denke ich)
ich habe versucht das rohr zu verbiegen und hätte das selbst beim 20mm alu rohr nicht als kritisch gesehen.
auf dem kurzen stück sehe ich keine verformungen.
wenn du einen breiteren aufbau mit einer grösseren walze möchtest dann ist eine vollwelle wielleicht doch besser.
ugrosche hat geschrieben:
26.10.2022, 08:28
Die Scheibenpakete hast Du direkt auf die Welle geleimt? Ohne "Dehnungsabstände"? Welchen Kleber hat Du benutzt?
ich habe die scheibenpakete direkt auf der welle geleimt weil schnell klar war, dass sich das holz durch den leim so ausdehnt, dass ein geleimtes paket sich fast nicht mehr verschieben lässt.
ich habe die äusseren ränder auf dem rohr angeritzt und markiert und dann die scheiben des ersten pakets an der richtigen stelle verleimt und mit zwingen zusammengepackt.
nach dem trocknen dann die scheiben des zweiten pakets mit blechen auf 1mm abstand dazu geschoben und mit längeren zwingen komprimiert.
dann das gleiche für das 3. paket.
da liessen sich die ersten scheiben aber schon nicht mehr verschieben.
benutzt habe ich normalen titebond.
ugrosche hat geschrieben:
26.10.2022, 08:28
Die Keilriemenspannung erzeugst Du durch die Motorlagerung auf einer Art Wippe?
das gewicht des motors (knapp 11kg) auf der mit scharnieren gelagerten platte zieht den riemen straff.
ich denke aber ich werde die platte einfach noch mit einer langen schraube in der wellennähe runterschrauben.
so läuft das ganze aber ruhig genug.
eine lösung wäre auch ein einfacher spanngurt oder so eine doppelschraube, die man zum spannen von seilen nutzt.
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Re: Dickenschleifer DIY

#14

Beitrag von konsaw » 26.10.2022, 08:58

Docwaggon hat geschrieben:
26.10.2022, 08:52
ugrosche hat geschrieben:
26.10.2022, 08:28
Die Welle ist bei Dir ein Rohr? Ist das stabil genug oder kann sich das auf die 50 cm durchbiegen? (Ich wollte auch ein Rohr nutzen, weil es noch da ist)
ja, ist ein 20mm stahlrohr aus dem baumarkt (alfer profile, denke ich)
ich habe versucht das rohr zu verbiegen und hätte das selbst beim 20mm alu rohr nicht als kritisch gesehen.
auf dem kurzen stück sehe ich keine verformungen.
wenn du einen breiteren aufbau mit einer grösseren walze möchtest dann ist eine vollwelle wielleicht doch besser.
In dem Fall muss ich noch zu meinem Aufbau hinzufügen das meine Welle ein Vollmaterial ist.
Das könnte natürlich ein Steifigkeitsthema sein.
Möglicherweise kann es sich durch Rotation und Unwucht leichter aufschwingen und dadurch im Zentrum bauchen.
Ob es wirklich so ist, kann ich nicht sagen, aber es liegt im Rahmen des Möglichen.

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Re: Dickenschleifer DIY

#15

Beitrag von penfield » 26.10.2022, 09:59

Schaut sehr gelungen aus. Gratuliere. (clap3) (clap3)
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Re: Dickenschleifer DIY

#16

Beitrag von Docwaggon » 28.10.2022, 13:21

weiter ging es mit der höhenverstellung.
ich hatte noch eine leiste mit der ich eine testfräsung für einen halsstab gemacht habe ..

leiste gekürzt,
eine freimachung für eine stoppmutter ausgestemmt,
eine unterlegscheibe mit nuten versehen und als auszugschutz der mutter festgeschraubt.
höhenverstellung 01.JPG
höhenverstellung 02.JPG
das stellrad ausgesägt und geschliffen und auf eine gewindestange geschraubt.
die stange hat am oberen ende eine hutmutter mit der ich den tisch hochdrücke.
wie bei den vorlagen kommt dazwischen später noch mal eine metallplatte.
höhenverstellung 03.JPG
einstellbar ist der tisch jetzt von 0-46mm

die einstellung hat definitiv einen einfluss auf das schleifergebnis da die schleifplatte gleichmäßiger angedrückt wird
zwischenstand welle 01.JPG
jetzt muss ich nur noch schleifen, schleifen, schleifen ..

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Re: Dickenschleifer DIY

#17

Beitrag von Docwaggon » 29.10.2022, 22:11

nach dem schleifen bleiben noch 2 stellen, die zu tief liegen.
deshalb habe ich sie mit 2 komponentenkleber aufgefüllt :
zwischenstand welle 02.JPG
heute waren die stellen aber noch nicht hart genug um sie zu schleifen also habe ich die zeit genutzt und die abdeckung für den riementrieb und die absaughaube zu bauen
aufbau 01.JPG
aufbau 02.JPG
aufbau 03.JPG

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Re: Dickenschleifer DIY

#18

Beitrag von Docwaggon » 01.11.2022, 13:12

nach dem trocknen des klebers ist die rolle jetzt eingeschliffen und liegt parallel zum tisch.
der aussendurchmesser ist links 71 und rechts 69mm was bedeutet, dass ich den tisch mit einem versatz von 1mm zw. links und rechts montiert habe (dance a)

der erste test mit 80er schleifpapier (von action) war erfolgreich
teststück.JPG
aber man kann die qualität des schleifpapiers an der standzeit erkennen.

ok, könnte auch das aufbringen sein welches nicht wirklich einfach ist weil die klemme an der "end" seite um ein stück weiter versetzt hätte sein müssen - da ich günstigerweise alle klemmen jeweils in flucht gesetzt habe wird sich das nicht so leicht lösen lassen.

ich gehe jetzt den leichteren weg und werde hakenband aufkleben und schleifpapierrollen mit vlies verwenden.
gutes schleifpapier auf rolle muss ich sowieso bestellen und für ein paar euro mehr habe ich dann ruhe.

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Re: Dickenschleifer DIY

#19

Beitrag von 100WChris » 01.11.2022, 21:05

Docwaggon hat geschrieben:
01.11.2022, 13:12
ich gehe jetzt den leichteren weg und werde hakenband aufkleben und schleifpapierrollen mit vlies verwenden.
gutes schleifpapier auf rolle muss ich sowieso bestellen und für ein paar euro mehr habe ich dann ruhe.
Hab ich auch ziemlich schnell gemacht.
Und Abranet Grip Schleifnetz eignet sich super in so einem Dickenschleifer, weil das recht lange hält.
beste Grüße
Chris

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Re: Dickenschleifer DIY

#20

Beitrag von Schokoblau » 05.11.2022, 09:04

Vielen Dank für den ausführlichen Baubericht ,das Ergebnis kann sich sehen lassen .
Wie ich schon selbst gemerkt habe kann man mit dem Bau von Vorrichtungen und Jig`s genauso viel Zeit verbringen wie mit dem Bau von Gitarren (whistle) .
Ich bin da immer hin und hergerissen in was ich meine Zeit investiere , da ich keine großen Stückzahlen baue versuche ich viel Handarbeit zu machen ,aber ein bisschen neidisch bin ich schon .

viele Grüße
Andreas

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Re: Dickenschleifer DIY

#21

Beitrag von Docwaggon » 08.11.2022, 19:57

das hakenband ist jetzt drauf (im gegenlauf zum schleifband geklebt) und das schleifband (wolfcraft 120er korn) ist auch geschnitten.
leider hat mir amazon ein 60er korn statt ein 80er korn geschickt und ich überlege noch ob ich es umtausche ..
allerdings hat das 120er korn schon einen guten abtrag und gibt eine feine oberfläche.
da kann ich das 60er korn zum schruppen gebrauchen (think)
klett 01.JPG
klett 02.JPG
den efachdeckel meines aktuellen baus habe ich von 10 auf 8,5mm runtergeschliffen indem ich immer um 0,2mm zugestellt und die platte aus black limba durchgeschoben habe.

leider gibt es kein vorher bild aber die oberfläche nach 120er korn gefällt mir sehr (dance a)
efachdeckel 01.JPG

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Re: Dickenschleifer DIY

#22

Beitrag von jhg » 08.11.2022, 22:02

Kleiner Tipp: du solltest die Bandenden auch beim Klettband noch zusätzlich klemmen. Das wird sonst irgendwann dir von der Rolle reißen und dann hast du ein Problem - glaub mir, ich hab das schon ausprobiert ;) 8)
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Re: Dickenschleifer DIY

#23

Beitrag von penfield » 09.11.2022, 18:45

Super geworden, dein Schleifer.
So einen würde ich auch gerne haben/bauen, aber das ist eher ein Wunschtraum.
Ich habe mit meinen Schleifmaschinen damals auch Schleifkornbänder in allen möglichen Körnungen gekauft, aber über Jahre hat sich herausgestellt, dass das 80er Korn, mit dem die Maschinen auch kamen, für alle Belange gereicht haben.
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Re: Dickenschleifer DIY

#24

Beitrag von Docwaggon » 09.11.2022, 20:12

penfield hat geschrieben:
09.11.2022, 18:45
Ich habe mit meinen Schleifmaschinen damals auch Schleifkornbänder in allen möglichen Körnungen gekauft, aber über Jahre hat sich herausgestellt, dass das 80er Korn, mit dem die Maschinen auch kamen, für alle Belange gereicht haben.
merke ich bei meinem tellerschleifer (den ich jedem als ersten bau noch vor einem dickenschleifer empfehlen würde) auch so
jhg hat geschrieben:
08.11.2022, 22:02
Kleiner Tipp: du solltest die Bandenden auch beim Klettband noch zusätzlich klemmen. Das wird sonst irgendwann dir von der Rolle reißen und dann hast du ein Problem - glaub mir, ich hab das schon ausprobiert ;) 8)
leider habe ich die klemmen jetzt schon mit dem klettband überklebt .. schaue ich mir mal an wenn ich das band wechsel.
generell habe ich ja die möglichkeit.
ist auf jeden fall leichter zu reaktivieren als nachzurüsten

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Re: Dickenschleifer DIY

#25

Beitrag von Docwaggon » 12.11.2022, 09:47

ich habe bei shellex ein griffbrett aus ebenholz in geschliffen und ein griffbrett in roh bestellt und gestern mal mit 60er körnung geschliffen

die dicke am anfang war 10,5mm, nach dem schleifen beider seiten komme ich auf eine dicke von 8mm
shellex 01.JPG
shellex 02.JPG
shellex 03.JPG
shellex 04.JPG
shellex 05.JPG
shellex 06.JPG
von der oberfläche gefällt mir das ergebnis schon sehr gut und das griffbrett ist nach einem schliff mit 120er korn auf der unterseite und fräsen und schliff an der oberseite bereit zur verwendung.
insgesamt hat das schleifen vielleicht 20-25 minuten gedauert .. war also nicht mal eben gemacht.
eine andere holzart würde denke ich in 10 minuten geschliffen sein.


was die holzqualität angeht so schwanke ich noch etwas.
das bestellte geschliffene brett hat sich leicht verzogen und beim schleifen des rohlings kamen ein paar ordentliche wurmkanäle zum vorschein.

für die preisdifferenz zw. geschliffen und ungeschliffen von 4,- würde ich den aufwand wahrscheinlich nicht mehr betreiben da ich dann auch das thema wurmlöcher vermeiden könnte.
es ist aber gut zu sehen, dass es mit dem dickenschleifer funktioniert.
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