Zwingen um Steg aufzuleimen

von Hobeln, Sägen und Feilen bis zu Spezialhandwerkzeugen

Moderator: jhg

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Zwingen um Steg aufzuleimen

#1

Beitrag von the bird » 08.09.2014, 12:30

Jetzt dachte ich immer Zwingen mit großer Ausladung um z.B. den Steg aufzuleimen findet man ganz einfach aber scheinbar ist das nicht so. Oder ich habe den falschen Suchbegriff verwendet.
Ich dachte immer, die heißen C-Zwinge oder Tiefspannzwinge, aber da finde ich nichts brauchbares.
Also was ich suche ist eine (oder zwei) C-Zwingen mit einer Ausladung von 20 cm.
Wo kriege ich die günstig? Oder weis jemand eine DIY-Lösung?

Grüße

Cyrill

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#2

Beitrag von Arsen » 08.09.2014, 12:50

DIY-Idee:
Ein Brett unter dem Korpus, ein Brett auf dem Korpus, welches auch den Steg anpresst.
Dann kannst du die zwei Bretter außerhalb des Korpus zusammen zwingen und sparst dir den Zwingenkauf.

Ansonsten mal bei Rall schauen.
Gruß, Arsen

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#3

Beitrag von Bermann » 08.09.2014, 12:52

Hallo Cyrill

Schau mal die Klemsia Zwingen an (200mm Ausladung):
z.B. http://www.feinewerkzeuge.de/klemm.htm

Gruß Hermann

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#4

Beitrag von bea » 08.09.2014, 13:27

Die habe ich vor kurzem beschafft, um einen Steg aufleimen zu können.
Sie funktionieren gut, und sie sind so leicht und handlich, dass ich sie eigentlich meistens verwende. Und der Preis ist fair.
LG

Beate

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#5

Beitrag von the bird » 08.09.2014, 13:34

Danke Hermann, die Klemsia-Zwingen sehen gut aus und der Preis ist wirklich OK.

Grüße

Cyrill

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#6

Beitrag von Bermann » 08.09.2014, 13:41

Arsen,
Dein Tipp nützt nichts für akustische Instrumente, damit zerstörst Du die Decke oder den Boden, also nicht nachmachen :)

Hermann

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#7

Beitrag von bea » 08.09.2014, 14:00

Ja, da ist die Beleistung im Weg. Vor langer Zeit habe ich das mal gemacht (zusätzlich noch hinreichend dicke Klötzchen am Schalloch, um die Decke zu entlasten).

Ist gut gegangen, war aber ziemlich stressig mit den schweren Metallzwingen. Mit den 20-cm-Klemmsias ist es viel entspannter, und die Dinger sind so universell, dass man sie sowieso für alles Mögliche einsetzen wird.
LG

Beate

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#8

Beitrag von Titan-Jan » 08.09.2014, 14:14

Was ich mich schon lange frage:
Kriegt man die Klemmsias denn überhaubt vergleichbar fest angezogen, wie Schraubzwingen?

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#9

Beitrag von taxman » 08.09.2014, 14:44

Nein, eine Schraubzwinge bringt mehr Druck auf das Werkstück. Ist aber hier überhaupt nicht nötig. Viel wichtiger ist eine gut eingeschliffene Brücke/Steg, dann reicht leichter, gleichmäßiger Druck.
Ich benutze auch die Klemsiazwingen, oder ein dem Steg angepasstes Pressstück, welches durch 2 Bolzen und einer innenliegenden Pressbeilage verspannt wird, da läßt sich dann auch noch wunderbar der Leim entfernen. Sowas läßt sich leicht selber basteln. Aufbau wie bei diesem Teil von LMI:
http://www.lmii.com/products/tools-serv ... dge-clamps

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#10

Beitrag von aljosha » 08.09.2014, 14:55

ich weiss nicht wie viel Spass du mit Klemmsias hast, v.a. bei kleineren Schallloechern oder Reparaturen wo du mehrere brauchst
da gibts Metallzwingen die besser sind, stewmac hat ne gute guenstige version als alternative zu den Teuren
da kriegst du ohne viel stress einige in den Korpus und auch zwischen braces

ansonsten geht Stegaufleimen auch mit nem Seil und dann mit Keilen spannen (oder Arsens Bretterdingens, das ist halt vom handling her etwas unhandlicher...
viel Druck brauchts nicht...der Steg muss vorher schon passen und den ganzen Leim wegdruecken ist auch nicht optimal...
v.a. bei Lauten wird der Steg meist nur mit kurzzeitigem Fingerdruck aufgeleimt, allerdings halt dann immer mit Knochenleim...

best
josh

edit meint dass mit Klemmsias (oder eigentlich besser Holzzwingen allgemein) das Arbeiten mit Spiegel wohl unmoeglich wird

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#11

Beitrag von Poldi » 08.09.2014, 16:05

Oder selberbauen/lassen, nicht schön aber zweckmäßig:
Dateianhänge
image.jpg

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#12

Beitrag von Arsen » 08.09.2014, 17:33

Bermann hat geschrieben:Arsen,
Dein Tipp nützt nichts für akustische Instrumente, damit zerstörst Du die Decke oder den Boden, also nicht nachmachen
Das ist mir sehr sehr klar, allerdings baut the bird ja an seiner Hybridgitarre, die mehr oder weniger massiv ist, bzw den Drücken einer Pressbeilage standhalten würde.
Das mein Vorschlag für akustische Instrumente (allein schon wegen Wölbung von Decke und Boden) nicht brauchbar ist, dachte ich sei klar... ;)
Gruß, Arsen

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#13

Beitrag von the bird » 08.09.2014, 17:58

Hallo Arsen,
ja, bei meiner Hybridgitarre ist das völlig unproblematisch, da ist an der Stelle genug Holz. Es geht mir (in meinem speziellen Fall) nur darum an die richtige Stelle zu kommen und Druck auszuüben. Deine DIY-Lösung wird hier also nicht zum Nussknacker :D

Grüße

Cyrill

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#14

Beitrag von Poldi » 08.09.2014, 20:14

Spann doch zwischen Zimmerdecke und Gitarre die Brücke mit Rundhölzern ein. So wie ein Himmelbett für Akustische.

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#15

Beitrag von the bird » 12.09.2014, 16:12

Jetzt habe ich doch was selber gebaut.

Ein paar Reste Küchenarbeitsplatte ikeanischer Herkunft, vier Gewindemuffen, vier Schrauben.
festschrauben_01.jpg
festschrauben_02.jpg
Damit lässt sich jetzt gezielt Druck auf den Steg ausüben. Vorher muss ich ihn aber noch etwas begradigen.

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#16

Beitrag von Haddock » 12.09.2014, 17:28

Hallo Bird,

Gut gelöst.

Gruss
Urs

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#17

Beitrag von Poldi » 13.09.2014, 11:13

Seh ich auch so. Super Idee.

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#18

Beitrag von MrOtwin » 19.10.2014, 00:46

Meine "Stegaufleimungen" gehen folgenderweise ohne Werkzeug von Statten:

Ich Platziere den Steg korrekt auf der Decke und bohre im Spalt für die Stegeinlage mit einem 2mm Bohrer 3 Löcher durch Steg und Decke. Dann klebe ich 3 Zahnstocher in die Löcher im Steg.
Der Steg kann nun also auf die Decke "gesteckt" werden und ein verschieben beim aufleimen ist so nicht mehr möglich.

Dann kann man auch die Decke ganz leicht passend abkleben und den Schellack von der Leimstelle abschleifen.

Die schönsten Leimungen habe ich bisher mit Muskelkraft hinbekommen; eine Hand ins Schalloch und von innen und Außen drücken. 30 Minuten anpressen reichen für Knochenleim oder Tightbond. (24 Stunden Trocknen müssen sie natürlich noch!)
Nebenher kann man ja Film gucken. :p

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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#19

Beitrag von MattB90 » 21.06.2020, 04:14

Poldi hat geschrieben:
08.09.2014, 20:14
Spann doch zwischen Zimmerdecke und Gitarre die Brücke mit Rundhölzern ein. So wie ein Himmelbett für Akustische.
Entschuldigt mich für das Aufwecken um 0400 Uhr in der Früh und für das Rausholen des alten Threads :roll:
Ich bin kurz davor in meiner akustischen Gitarre den Steg aufzuleimen. Nun hab ich, wie wohl die meisten, die die erste Akustik bauen, keine passenden Zwingen dafür. Klappt denn das Aufleimen des Stegs mit dem Himmelbett wirklich? Oder wird da (trotzdem, dass man beim ordentlichein Einschleifen des Stegs nicht all zu viel Kraft braucht) zu viel Kraft auf die Decke ausgeübt, sodass man das doch besser lassen sollte? Oder wolltest du generell nur auf das Aufleimen der Brücke bei einer massiven Gitarre raus, @Poldi ?
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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#20

Beitrag von glambfmbasdler » 21.06.2020, 10:01

MattB90 hat geschrieben:
21.06.2020, 04:14
... Nun hab ich, wie wohl die meisten, die die erste Akustik bauen, keine passenden Zwingen dafür. ...
Du kannst dir passende Parallel-Zwingen ohne großen Aufwand auch selber bauen.
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Re: Zwingen um Steg aufzuleimen

#21

Beitrag von JürgenLut » 21.06.2020, 11:39

Vor 30 Jahren habe ich bei GEWA mal Zwingen gekauft, die ich nicht mehr missen will (Bild 1+4),
die andern für kleinere Instrumente habe ich später mal bei Madinter (StewMac) gefunden.
Dateianhänge
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