Merkwürdiges Problem mit Bundschlitzsäge

von Hobeln, Sägen und Feilen bis zu Spezialhandwerkzeugen

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Sven
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Merkwürdiges Problem mit Bundschlitzsäge

#1

Beitrag von Sven » 30.05.2024, 22:45

Liebe alle,

ich hatte gerade ein merkwürdiges Problem mit meiner Bundschlitzsäge und dachte ich berichte mal davon.

Eigentlich wollte ich nur Bundschlitze in ein Griffbrett sägen, aber das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Die Säge wollte nicht richtig laufen, und es kostete viel Kraft das Sägeblatt durch das Holz zu ziehen, sobald der Schlitz auch nur einen Milimeter tief war. Ständig blieb die Säge stecken und ich musste sie teilweise nach oben heraushebeln.
bundschlitzsaege1.png
Das war mir so noch nie passiert. Zuerst dachte ich, dass das Holz irgendwie harzig ist oder sonstwie klebrig. Fehlanzeige. Dann dachte ich, dass ich die Führung der Miterbox verstellt hätte und dadurch das Sägeblatt irgendwie verkanntet wäre. Aber sobald ich die Säge aus den Holz gehoben hatte, lief sie ganz leicht zwischen den Kugellagern. Also auch Fehlanzeige.
Und dann fiel bei mir der Groschen. Um das Griffbrett in der Miterbox in die jeweils nächste Raste umsetzen zu können, hatte ich die Säge immer wieder so hoch zwischen die Kugellager geführt, dass die Zahnung zwischen die unteren Kugellager geriet. Damit habe ich nach und nach die Schränkung der Zähne plattgewalzt.
bundschlitzsaege2.png
Und wenn die Schränkung fehlt, ist der Schnitt genauso breit wie das Sägeblatt und die Säge bleibt stecken.
Die Säge kann ich also wegschmeißen und eine neue bei Rall bestellen.
Wieder was gelernt :oops:

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Re: Merkwürdiges Problem mit Bundschlitzsäge

#2

Beitrag von viento » 30.05.2024, 23:26

Früher habe ich manchmal eine Säge geschränkt. Ist eine nervige Prozedur und minutiös und viel Arbeit.
Danach sägt sie wieder. Nur, bei den winzigen Zacken ist das was... (think)
Freundlicher Gruß!

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Re: Merkwürdiges Problem mit Bundschlitzsäge

#3

Beitrag von jhg » 30.05.2024, 23:57

Da es keine japanische Säge ist mit Zahnspitzenhärtung, kannst du sie mit einer Dreikantfeile nachschärfen und dann neu schränken. Ist eigentlich keine große Sache und deutlich billiger als eine neue Säge.
Zum Schränken geht eine alte Ziehklinge oder Sägeblatt - im 90° Winkel am Zahngrund ansetzen und verdrehen, bis die Zähne wieder eine ausreichende Schränkung haben.

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Re: Merkwürdiges Problem mit Bundschlitzsäge

#4

Beitrag von Poldi » 31.05.2024, 05:21

Ich würde auch probieren sie neu zu schränken, ist keine große Sache.

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Re: Merkwürdiges Problem mit Bundschlitzsäge

#5

Beitrag von Sven » 31.05.2024, 15:19

Vielen Dank für eure Tipps!
Ich würde ja versuchen die Säge neu zu schränken, aber bei einer Bundschlitzsäge ist die Schlitzbreite nunmal wichtig und ich bezweifle, dass ich das Maß genau hinbekommen würde. Außerdem habe ich die neue Säge schon bei Rall bestellt...
Vielleicht probiere ich das mit dem Schränken trotzdem noch, so als Übung und verwende die Säge danach einfach nicht mehr für Bundschlitze.

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Re: Merkwürdiges Problem mit Bundschlitzsäge

#6

Beitrag von viento » 31.05.2024, 18:40

Das habe ich zur Schränkung von Bundschlitzsägen gefunden:

"Die Schränkung ist relativ gering, nämlich knapp 0,1 mm zu jeder Seite."
Freundlicher Gruß!

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