Die Geschichte der Rock- und Popmusik...

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Die Geschichte der Rock- und Popmusik...

#1

Beitrag von vrooom » 27.10.2010, 16:29

...dargestellt in Youtube-Filmchen.
Ich möchte in diesem Thread einem Gitarrenschüler aufzeigen, wie sich die westeuropäische und amerikanische Rock- und Popmusik seit den 50er Jahren entwickelt und differenziert hat. Da mein Wissen beschränkt ist und ich viele Leckerbissen (wichtige Musiker, bedeutende Filmaufnahmen, etc.) nicht kenne, hoffe ich natürlich auf Eure Mitarbeit. Dabei möchte ich natürlich vor allem die Entwicklungen in Großbritannien und Amerika aufzeigen; dann aber auch nicht versäumen, wie diese Strömungen in BRD- und DDR-Deutschland verarbeitet wurden.
Zwei Beispiele:
Der Megastar des Rock'n'Roll der 50er Jahre war natürlich Elvis. In der BRD wurde diese neue Musik im Wesentlichen in zwei Gestalten realisiert (afaik): Peter Kraus und Ted Herold. Was in der DDR los war, weiss ich nicht (gabs da Rock'n'Roll?).
Die Megastars der Beatmusik der 60er Jahre waren die Beatles. In der BRD wurden daraufhin die Rattles und die Lords von der Leine gelassen. Und wieder weiss ich nicht, was in der DDR in dem Sektor geschah.

Dann dürfte so ab 1967 auf Psychedelic-Rock, den Anfängen des Progressive-Rock (die ersten Alben von King Crimson und Genesis) Jazz-Rock (Miles Davis "Bitches Brew"!) und Hendrix einzugehen sein. Naja, und so weiter... Wir werden sehen.

1. Rock'n'Roll
Etwas willkürlich setze ich den Beginn der jugendlichen Rock und Pop-Kultur einmal mit dem Rock'n'Roll der 50er Jahre gleich. Ich bin mir im Klaren, dass es zuvor schon wilde Jazz-Tanzvergnügen gab und dass ohne den Blues schon gar nichts gegangen wäre. Trotzdem hat sich mit Elvis und dem Rock'n'Roll eine neue und folgenreiche Qualität ergeben, die es rechtfertigt, hier einen Anfang zu setzen.
Ich weiß nicht ob Elvis, oder Chuck Berry, oder Little Richard oder sonstwer der erste waschechte Teddyboy war. Für mich ist Elvis allerdings am markantesten. Ich fange also einmal mit dem King an:

http://www.youtube.com/watch?v=6yyw3H3o_Tw

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Re: Die Geschichte der Rock- und Popmusik...

#2

Beitrag von multistring systems » 27.10.2010, 18:57

das ist ganz interessant zum DDR-Rocknroll

http://www.krref.krefeld.schulen.net/re ... 710t00.htm
I was born on my birthday, I'm human, and don't tell no one but, I'm naked under my clothes!

http://www.unfretted.com


http://www.gearbuilder.de/fn/

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Re: Die Geschichte der Rock- und Popmusik...

#3

Beitrag von vrooom » 27.10.2010, 22:04

Ja. Anstrengend zu lesen, aber interessant. Was man bei Youtube dazu findet, gehört aber eigentlich eher in die Frühsechziger-Abteilung der Surf- und Twistmusik. - Was man an Peter Kraus-Streifen findet, ist mager. Der war eher ein Schlagerinterpret, als ein Rocker. Dann schon lieber Ted Herold:

http://www.youtube.com/watch?v=l1rRM_2K53A

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Re: Die Geschichte der Rock- und Popmusik...

#4

Beitrag von vrooom » 28.10.2010, 19:43

Aus dem oben verlinkten Referat stammt das folgende Zitat:

"Die Tatsache das bis 1958 im DDR-Rundfunk noch ein Großteil (doppelt so häufig) der Musik aus dem kapitalistischen Westen war, und nicht wie die Führung wollte eigene Produkte oder welche aus dem sozialistischen Ausland, und die Westtietel Devisen kosteten, führte dazu das am 02.01.1958 die "Anordnung über die Programmgestaltung bei Tanz- und Unterhaltungsmusik" (Repertoirequotenregelung) erlassen wurde, nach dieser Anordnung musste mindestens 60 Prozent der im Rundfunk gespielten Musik von Bands aus den Ostblock Staaten kommen (nur eigene Stücke; nichts gecovertes). Doch obwohl dies ein sehr starker Einschnitt in die Künstlerische Freiheit war, wurde damit doch der Eigenständigen DDR-Musik das leben ein geblasen. Die Entdeckung und Förderung der Landes eigenen Talente wurden von der Unterhaltungsschallplattenlabel Amiga betrieben. Unter Leitung des jungen Musikers und Komponisten Walter Kubiczeck betrieb Amiga von 1954 bis 1957 ein Nachwuchsstudio. 1957 wurde diese Einrichtung zum Rundfunk verlegt. Die Aufgabe des Nachwuchsstudios war im ganzen Land medientaugliche Schlagerinterpreten zu entdecken und zu fördern. In der von Kurt Peukert (Musikpädagoge) 1959 ins Leben gerufenen Tanzmusikklasse, an der Musikschule Berlin Friedrichshain, lernten viele der ersten DDR-Rocker ihr Handwerk. Nachdem im Westen um 1960 der Rock'n'Roll durch den Twist abgelöst wurde, gründeten sich in der DDR einige neue Bands, deren Haupt Problem nicht war Stücke zu bekommen (das hören von westlichen Rundfunksendern war immer noch möglich) sonder vielmehr die Beschaffung von technischer Ausstattung, wie z.B. Verstärker, Instrumente oder Mischpulte. In den Bands die sich Anfang der 60er Jahre gründeten (z.B.: das Franke-Echo-Quintett, das Diana-Show-Quintett/-Quartett oder die Sputniks) spielten viele von den später führenden Musikern der DDR [z.B.: M. Fritzen (Fritzens Dampferband), W. Ziegler (Wir) oder Achim Menzel]. Die meisten dieser Bands, die sich bis Mitte der 60er gut entwickeln konnten, spielten hauptsächlich Rock'n'Roll, Twist oder Gitarren Stücke aus dem Westen nach, und brachten so auch die Musik und den Beliebtheitsgrad von Elvis Presley, Chubby Checker u.s.w. in die DDR."

Auf Filmaufnahmen von 50er Jahre Rock'n'Roll-Combos aus der DDR darf man da wohl kaum hoffen. Wie gerne hätte ich einmal den „Twistkeller“ (Kreiskulturhaus Berlin-Treptow) gesehen... Immerhin finden sich bei Youtube Singles von den Sputniks und dem Franke-Echo-Quintett. Diese sind allerdings eher der Frühsechziger Surfszene zuzuordnen, was ein guter Übergang zu...

2. Twist und Surf

...ist.
Bei Wikipedia findet man gute Informationen dazu, was Twist ist. Auch Surfmusik ist hier gut erläutert.

Zunächst die - übrigens für die DDR-Rockmusik sehr bedeutsamen - Sputniks (beachtet bitte die Posen der Musiker auf dem Cover!):

http://www.youtube.com/watch?v=lKxGgphCXZ4

Gleiches gilt für das Franke-Echo-Quintett, hier mit einem Peter Gun-Cover. - Nebenbei: Was ist das für eine dreihalsige Gitarre, die man da auf dem Cover sehen kann?

http://www.youtube.com/watch?v=FhshNYdmWHU

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Re: Die Geschichte der Rock- und Popmusik...

#5

Beitrag von vrooom » 28.10.2010, 20:09

Der unbestrittene König des Twist dürfte wohl Chubby Checker sein. Warum? Weil er die Hymne des Twist schrieb und sang:

http://www.youtube.com/watch?v=zxSqJ-i_3_Q

Mann, ist das ein rattenscharfer Anzug... Bekommt man sowas heute noch irgendwo zu kaufen?
Mir war gar nicht klar, was der Hauptanspruch dieser ganzen Musik (also auch Rock'n'Roll) war: tanzbar zu sein. - Hätte man Elvis seinerzeit gefragt, ob er Kunst mache, hätte der sich wahrscheinlich geschüttelt vor Lachen. - Man müsste mal Radiohead fragen, ob sie auch tanzbar sein wollen. :)

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Re: Die Geschichte der Rock- und Popmusik...

#6

Beitrag von capricky » 28.10.2010, 20:35

vrooom hat geschrieben:
Nebenbei: Was ist das für eine dreihalsige Gitarre, die man da auf dem Cover sehen kann?
Na was schon, eine selbstgebaute! :D Mit Klaviersaiten bespannt für das Riff von Peter Gun, eine der besten Coverversionen überhaupt, wie ich finde. Das hies damals auch nicht "Surf" sondern Big Beat.
...Den Beatgruppen jener Zeit und speziell dem Franke-Echo-Quintett wurden außerordentliche Talente in der Elektronikbastelei abverlangt, da Equipment zu DDR-Zeiten Mangelware war bzw. nur aus dem Westen kam. Wie der Name schon verrät waren die Spezialität der Gruppe ein Echo-Gerät und eine dreihälsige Gitarre. Dazu Dieter Franke: "Für den Baßteil stand dieser satte Sound Pate, den Duane Eddy in tiefen Lagen fabrizierte. Um die für solche Klänge nötige Mensur zu erreichen, habe ich einen extralangen Hals angefertigt und sechs geschliffene Klaviersaiten aufgezogen. Damals gab es noch keine Gitarrensaiten zu kaufen, die für meine Zwecke hart und stark genug gewesen wären. In der Mitte war ein normales Griffbrett montiert und darüber schließlich der kürzeste Hals, der besonders fein bespannt und eine Oktave höhergestimmt war als üblich. Das hatte den Vorteil, dass man in oberen Tonregionen spielerisch einfacher und trotzdem ausgefeilter arbeiten konnte. Die Wirbel für diesen Teil habe ich aus alten Mandolinen ausgebaut. Auch die Tonabnehmer waren weitgehend Marke Eigenbau. Die Spulen habe ich selbst aus ganz dünnem Draht und mit Hilfe einer Nähmaschine gewickelt, weil die handelsüblichen in ihren Abmaßen nicht taugten. Zum Schluß wurde noch das Brett lackiert und ein Vibrato-Hebel angebracht, und das Instrument war komplett."
capricky - der mit der Musik der 60er "sozialisiert" wurde ;)

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Re: Die Geschichte der Rock- und Popmusik...

#7

Beitrag von vrooom » 28.10.2010, 21:50

Boah! Das ist ja der Hammer. Selbstbau. Mit geschliffenen Klaviersaiten. In der DDR, in den frühen Sechzigern... Das finde ich wirklich 8) 8) 8)

Im übrigen habe ich auf Youtube den ersten Teil der WDR-Dokumentation Pop 2000 entdeckt, der unglaublich gut ist und neben DDR-Fakten vor allem auch Peter Kraus und Ted Herold ausgezeichnet präsentiert. Unbedingt sehenswert:

Teil 1/5:

http://www.youtube.com/watch?v=k-WmQ1YEklY

Teil 2/5:

http://www.youtube.com/watch?v=37KLj5nB86I

Teil 3/5:

http://www.youtube.com/watch?v=q4f_A7P4ow4

Teil 4/5:

http://www.youtube.com/watch?v=USpmCFpdhgc

Teil 5/5:

http://www.youtube.com/watch?v=SnvOiOxubz0

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