Hobelkurs

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Alex
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Hobelkurs

#1

Beitrag von Alex » 16.10.2010, 16:29

Hi, wie gewuenscht ein kleiner Bericht ueber unseren (ich war mit meiner Frau) Hobelkurs...Joe, ergaenze dann bitte...
Stattgefunden hat das ganze bei Roland Heilmann in der kurswerkstatt...http://www.kurswerkstatt.biz
Fuer 40 Euro haben ca 10 Mann und 2 Frauen fast 4h Stunden was uebers Hobel erfahren. Vorneweg, Roland ist sehr nett, ueberaus kompetent und hatte ein sehr gutes Konzept.

Wir haben erst erfahren, wie der Hobel aufgebaut ist, was fuer verschiedene Arten von Hobel es gibt (mindestens 10 verschiedene hat Roland vorgefuehrt (Schrupp-, Schlicht-, Doppel-, Putz-, Sims-, Profil-, Grat-, Grund-, Schiff-, Einhand-, Japanische-, Flachwinkel-hobel und Rauhbank, und ich hab sicher noch welche vergessen)) und wie man sie perfekt einstellt. Das hat ca1.5 Stunden gedauert. Es wurde gezeigt wie man an der Tormek und mit dem Stein die Eisen schaerft, danach hat Roland gezeigt wie man die Hobel unterschiedlich fuehren kann. Wie man den Strich des Holzes erkennt, wie man Stirnholz hobel kann, Rundungen, Diagonal hobeln, abschraegen,...
Die letzte dreiviertel Stunde konnte dann jeder alles ausprobieren und Roland hat tatkraeftig mitgeholfen und ggf. verbessert. Auf meinen speziellen Wunsch hat er mir die Ziehklinge und ihr schleifen auch noch ein bisschen gezeigt, aber dafuer hatte er auch mal einen eigenen 3 Stuendigen Kurs.
Man konnte seine eigenen Hobel mitnehmen, schaerfen und den Meister drueber sehen lassen.

Alles in allem echt ein toller Abend...
Gruesse
Alex

P.S. Vll wichtig: Ich kann nach den 4 Stunden zwar deutlich besser hobeln als vorher, hab keine Angst mehr und kann ihn denke ich auch ganz gut einstellen. Aber ich wuerde nicht behaupten: Ich kann hobeln. Ich weiss wie es aussehen soll und muss halt jetzt die gesaeten Keime zum Wachsen bringen, deswegen heisst es halt: ueben, ueben, ueben....

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Re: Hobelkurs

#2

Beitrag von bigherb » 16.10.2010, 17:44

tja, das sind eben die uralten Handwerkstechniken. Leider sterben viele unwideruflich aus. Bei der Holzbearbeitung hoffe ich, werden wir noch länge den Könnern auf die Finger schauen dürfen da es eben breit gefächert ist mit diesem Werkstoff zu arbeiten und auch im Kunsthandwerk (dazu zähle ich jetzt mal den Gitarrenbau) Nachfrage gibt.
ich habe zur Zeit eine LP im Bau deren Wölbung ich stark mit der Ziehklinge bearbeitet habe. "Irjenswie" ist das ja auch eine Art "hobeln". (es werden dünne Späne abgehoben) Ebenfalls benutze ich gerne den beidhändigen Ziehhobel zum Hälse vorrunden.

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Re: Hobelkurs

#3

Beitrag von Joe » 16.10.2010, 18:24

Ganorin hat geschrieben:Hi, wie gewuenscht ein kleiner Bericht ueber unseren (ich war mit meiner Frau) Hobelkurs...Joe, ergaenze dann bitte...
Hallo zusammen,
wie der Zufall es wollte habe ich auch an dem Kurs teilgenommen und dort Alex mit seiner Frau kennengelernt. Die Welt ist halt klein :D

Der Kurs war sehr lehrreich. Alex hat ja schon detailliert den Abend beschrieben.

Einziger Wermutstropfen für mich: der Kursleiter Roland ist nur mit ein paar Sätzen auf Eisenhobel eingegangen. Da hatte ich mir vorab mehr erwartet. Schade :cry: Da ich mir einen solchen zulegen möchte, wäre ich natürlich auf ein paar Tipps gespannt gewesen und auch die korrekte Einstellung und Arbeitsweise mit Eisenhobeln hätte mich interessiert.

Alles in Allem aber sehr interessant und empfehlenswert.

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Re: Hobelkurs

#4

Beitrag von 12stringbassman » 16.10.2010, 18:48

Joe hat geschrieben:Einziger Wermutstropfen für mich: der Kursleiter Roland ist nur mit ein paar Sätzen auf Eisenhobel eingegangen. Da hatte ich mir vorab mehr erwartet. Schade :cry: Da ich mir einen solchen zulegen möchte, wäre ich natürlich auf ein paar Tipps gespannt gewesen und auch die korrekte Einstellung und Arbeitsweise mit Eisenhobeln hätte mich interessiert.
Also, ich bin der Meinung, wenn jemand einen hölzernen Hobel gut bedienen kann, tut er sich mit einem metallenen Hobel eher leichter.
Hier gehen zwar die Meinungen in den einschlägigen Foren ähnlich außeinander wie bei der Frage, ob ein geschraubter Hals nun besser klänge als ein durchgehender.
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Re: Hobelkurs

#5

Beitrag von Lex Luthier † » 16.10.2010, 18:49

Joe hat geschrieben: der Kursleiter Roland ist nur mit ein paar Sätzen auf Eisenhobel eingegangen.
was hat er denn gesagt ?

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Re: Hobelkurs

#6

Beitrag von Joe » 16.10.2010, 19:38

Lex Luthier hat geschrieben:
Joe hat geschrieben: der Kursleiter Roland ist nur mit ein paar Sätzen auf Eisenhobel eingegangen.
was hat er denn gesagt ?
Kurz und bündig: "Ich mag keine Eisenhobel" :lol:
Er meinte halt, er könne sich mit diesen nicht anfreunden und wisse auch nicht, dass die Vorteile ggü. unseren europ. Holzhobeln hätten. Alles was man mit einem Eisenhobel machen kann, würde mit einem Holzhobel ebenso gehen.

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Re: Hobelkurs

#7

Beitrag von 12stringbassman » 16.10.2010, 19:51

Joe hat geschrieben:Kurz und bündig: "Ich mag keine Eisenhobel" :lol:
Er meinte halt, er könne sich mit diesen nicht anfreunden und wisse auch nicht, dass die Vorteile ggü. unseren europ. Holzhobeln hätten. Alles was man mit einem Eisenhobel machen kann, würde mit einem Holzhobel ebenso gehen.
Genau das meinte ich ;)
Vorschlag: Ich werde demnächst einen Termin in Garmisch (oder Partenkirchen?) wahrnehmen . Auf dem Rückweg könnte ich bei Dir vorbeischauen Du könntest meine Metall-Hobel ausprobieren.
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Re: Hobelkurs

#8

Beitrag von Joe » 16.10.2010, 20:11

Hallo Hias,
du bist immer herzlich willkommen - auch ohne deine Eisenhobel :D

Ich wollte bei dem Kurs gestern jetzt nicht als Revoluzzer dastehen und sagen: "Aber ich mag Eisenhobel (veto) " :lol:
Letztlich habe ich die ganzen Grundlagen zum Hobeln ja genauso interessant gefunden und es hat wirklich was gebracht.
Roland hatte auch einen Veritas Flachwinkel und einen Lie Nielsen auf der Werkbank stehen, die er beide jedoch keines Blickes würdigte.
Ich wollte ihn schon fragen, ob ich sie nicht für ihn entsorgen soll, wenn sie schon durch ihre Anwesenheit seine Hobelbank beleidigen :lol: :lol:

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Re: Hobelkurs

#9

Beitrag von taxman » 17.10.2010, 03:19

Da zeichnen sich doch durchaus Parallelen zum Gitarrenspieler auf. Da hat auch jeder so seine Lieblingswerkzeuge, ebenso seine Hassobjekte.
Und um Hobeln zu können bedarf es auch keines superduperteuren Lie Nielsen Hobels, da reicht bei Könnern wohl schon der billige Baumarkthobel mit scharfer Klinge.

Hobeln ist wirklich nicht so einfach wie es ausschaut, aber mit der Übung bekommt man dann auch ein Gefühl dafür. Die Sache mit den Unterschieden von Holz- und Metallhobeln kann ich aber nachempfinden. Ich stehe auch nicht so sehr auf Metall, obwohl ich sie benutze. Holzhobel fühlen sich bei mir aber irgendwie besser an und ich kann sie besser kontrollieren. Kann aber auch reine Gewöhnung sein.

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Re: Hobelkurs

#10

Beitrag von 12stringbassman » 17.10.2010, 08:40

taxman hat geschrieben:Da zeichnen sich doch durchaus Parallelen zum Gitarrenspieler auf. ......
.... und zum Bassisten! ;)
taxman hat geschrieben:Holzhobel fühlen sich bei mir aber irgendwie besser an und ich kann sie besser kontrollieren. Kann aber auch reine Gewöhnung sein.
Bei mir genau andersrum. Ich mag die exakten Verstellmöglichkeiten der Metallhobel, ihre größere Masse und den tieferen Schwerpunkt.

Das mit dem Könner und dem Baumarkt-Hobel würde ich auch nicht vorbehaltlos unterschreiben. Wenn das Eisen aus Weichblei statt aus Stahl ist und nicht sauber aufliegt und flattert, der Hobelkörper verzogen und die Sohle krumm ist hat damit auch ein Könner keine Chance einen "Fünf-Sekunden-Span" zu erzeugen ;)
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Re: Hobelkurs

#11

Beitrag von taxman » 18.10.2010, 01:23

Dennoch wird der Profi damit mehr hinbekommen als der Amateur. Ich wollte eigentlich nur ausdrücken, daß es zum vernünftigen Arbeiten nicht immer das teuerste sein muß, Wenn man ein Werkzeug nicht beherscht, dann nützt da auch das teuerste Modell nichts, wieder die Parallele zu den Gitarren UND BÄSSEN ;) , natürlich würd ich einen Baumarkthobel niemandem empfehlen.

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