Bautrockner und elektrische Heizung wären natürlich eine Option. Aber da schreckt mich der notwendige Investitionsbedarf und der daraus entstehende Stromverbrauch.
Nun ist mir eine Idee gekommen, zu der ich gerne eure Meinung hören würde.
Unweit meiner Werkstatt befindet sich der abgeschlossene Raum, in dem der Zentralheizungskessel des Hauses (alte Ölheizung) steht. Die Luft in diesem Raum hat aktuell 23°C und 28% Luftfeuchtigkeit. Im Sommer habe ich das nie gemessen, aber da dort auch das Heißwasser für das gesamte Haus produziert wird, läuft der Kessel natürlich 365 Tage im Jahr. Da dieser Raum als einziger im ganzen Haus ständig beheizt wird, dürfte die Luftfeuchtigkeit übers Jahr kaum nennenswert schwanken.
Ich überlege mir nun, ob ich ein Rohrsystem mit einem Rohrventilator installiere, um diese trockene Warmluft abzusaugen und in meine Werkstatt zu leiten. Die Werkstatt würde damit praktisch "trockengeföhnt". Die Energie im Heizungsraum verpufft aktuell völlig ungenutzt. Ich habe mir einen Rohrventilator ausgeschaut, der in zwei Schaltstufen 21/33 Watt verbraucht. Wenn das Ding nun 24h am Tag liefe, käme ich je nach Schaltstufe auf einen Stromverbrauch von 22-81€ im Jahr. Mithin ein Bruchteil dessen, was eine temporäre Beheizung der Werkstatt während der Arbeitszeit oder ein Dauerlauf eines Luftentfeuchters verbrauchen würde. Auch die Investitionskosten (grob überschlagen 150 Euro) lägen deutlich unterhalb derer für einen halbwegs tauglichen Baulüfter (der es auch nur trocken macht, aber nicht behaglich).
Die Werkstatt ist relativ klein (11,25m2 / 23m3), eine Luftzuführ von nominal 145m3/h auf kleinster Schaltstufe des Rohrventilators würde also schon ins Gewicht fallen. Selbst wenn ich großzügig zu meinen Ungunsten rechne und sage, dass aufgrund der Länge des Rohrsystems (wohl ca. 12m) und diverser Kurven nur 30% dieses nominalen Luftvolumens auch tatsächlich ankommt, würde die Luft in meiner Werkstatt pro Stunde 2x durch trockene Warmluft ausgetauscht.
Was meint ihr? Macht das grundsätzlich Sinn?
Falls ja würde sich die zweite Frage stellen, wohin ich die "überschüssige Luft" entweichen lasse. Da gäbe es zwei Optionen:
- Zurück in den Keller, z.B. über einen Luftschlitz am unteren Rand der Tür - dann würde die schwerere Kaltluft aus dem Raum gedrückt. Allerdings würde ich dann ggf auch anfallenden Holzstaub in den Restkeller blasen, was die Toleranz meiner Nachbarn auf die Probe stellen könnte. Oder
- Über das Kellerfenster in den Lichtschacht nach draußen. Da das Kellerfenster bei einer Raumhöhe von 2,03m aber natürlich sehr weit oben liegt, würde ich in dem Fall die begehrte Warmluft wieder abhauen lassen.