Jetzt noch mal On Topic:
Ist das nicht auf Dauer recht gefährlich, verflüssigte Nitrocellulose (ich nehme mal stark an, dass im Lack Schiessbaumwolle in Aceton jelöst ist) unter Luft- (soll heissen Luftsauerstoff) und Licht (UV?) Einfluss zu altern?
Die Braunfärbung (Amber) ist ja nun auf den Zerfall der Cellulosenitratmoleküle zurückzuführen (Das Zeugs ist reichlich instabil, in diesem Falle sagt man wohl "Metastabil", warum es so schnell abbrennt => explodiert). Was da genau passiert, vermag ich nur zu raten. Faktum ist jedenfalls, dass durch die Sauerstoff- und Lichteinwirkung Stickstoffdioxid frei wird, welches in Wasser wieder Salpetersäure ergibt...........Man hat früher mal versucht mit Zaponlack alte Pergamente und Handschriftzen auf Papier zu konservieren. Mit katastrophalen Folgen. Die freiwerdenden Stickstoffdioxide haben sich mit der im Papier enthaltenen Feuchtigkeit zu Salpetersäure verbunden und die wertvollen Dokumente eingegilbt, eingebräunt und z.T. durchgeätzt.
Was das Vintage-Braun genau ist-...........verkokelte Cellulose oder Stickstoffdiaoxid..............-das konnte ich leider nicht 'rausfinden...........ist aber alles irgendwie recht giftig!
Bei der Herstellung von Cellulosenitrat wird nach dem Nitrieren der Baumwolle (Cellulose) peinlichst darauf geachtet, die Reste der Nitriersäure (eine Mischung aus konz. Schwefelsäure und Salpetersäure) durch Waschen der fertig reagierten Nitrocellulose loszuwerden, da ein saurer ph-Wert (pH <7) zu unkontrollierbaren Reaktionen führt, die zur Selbstentzündung der Nitrocellulose führen können (Explosion).
Ich habe natürlich keine Ahnung, wie viel Wasser der Lack enthält..........Aber gibt es ggf. Hinweise auf die Stabilität alter CN-Lacke? Ich meine, durch die Vernebelung von Lösungsmitteln (Aceton, Nitroverdünnung) hat man ja eh' schon eine permanente Explosionsgefahr. Was ist aber, wenn sich die Nitrocellulose beim Vernebeln selbstständig macht????
Oder die halbvollen Pullen eines schönen Frühlingstages hochgehen
Ich will nicht stänkern, aber da gerade der eine der grossen Wissenalds wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist, wäre es schade, wenn der grosse Wissenald aus'm Keller mit Hilfe überlagerte Cellulosenitrate seinen Weg in die ewigen Jagdgründe anträte........
Und was das Vinnitatschen von Lacken in den U.S. of A. B-trifft......die Jungs da sind in manchen Bereichen arg leichtsinnig.......die Anzahl derer, die sich beim putzen irgendwelcher Püster die Birne wegfetzen ist wohl recht hoch...........genauso können da sicher auch einige Rednecks regelmässig mit ihren Lösemittel/Sprengstoffvorräten vom Antlitz der Erde gepustet werden......
Gruss
Double"worry"C