Re: Interessante MuVis
Verfasst: 11.06.2010, 13:46
Ach ja, E.S.T.... das ist Musik, wie ich sie heute gerne machen würde... Allerdinge mit Gitarre statt Piano... Wenn man nur die Leute dazu hätte...
das vielsaitige Instrumentenbau-Forum
https://www.gitarrebassbau.de:443/
ich spiele Bass, sagte ich das schon ...vrooom hat geschrieben:Ach ja, E.S.T.... das ist Musik, wie ich sie heute gerne machen würde... Allerdinge mit Gitarre statt Piano... Wenn man nur die Leute dazu hätte...
I wo Pianisten! Ich spiele Gitarre, hoere aber mindestens zur Haelfte Musik wo gar keine Gitarre vorkommt oder sie nicht im Vordergrund steht.liz hat geschrieben: apropos schweden.. eher was für pianisten, trotzdem gut:
ja natürlich, habe ich erst vor kurzem entdeckt - gefällt mir ausserordentlich gut ...vrooom hat geschrieben:E.S.T. - Habt ihr schon Dan Berglunds (EST-Bassist) neue Sache gehört? Tonbruket (siehe zweites Posting in diesem Thread).
die Geschmäcker sind verschieden. Ich bin auch nicht der eingefleischte Jazzer, mit dem Großteil kann ich mich auch nicht anfreunden, stelle aber immer wieder fest, dass es gerade in diesem Genre auch sehr viel Innovatives gibt. Rudder gehört auch dazu, selbst wenn ich jetzt zugeben muss, dass mir die Studioversion des obigen Titels deutlich besser gefällt als die Liveversion. Man braucht hier halt einen anderen Zugang als bei Rock und Popmusik.Fuchs hat geschrieben:Mensch Reinhard, cooles Video, der Drummer gefällt mir ja richtig gut. Nur leider wird das ganze versaut als die anderen meinen mitspielen zu müssen.
Das ist echt nicht meine Richtung.
Wie nennt man dieses sinnlose melodiefreie aneinanderreihen von Tönen? Ist das eine Art von Jazz?
Gruß,
Axel
vrooom hat geschrieben: Heute hab ich das Vergnügen, sehr viel verschiedene Musik gut finden zu können. Und wenn mir Jazz aufs Gehänge geht, hole ich auch meine Beatles, XTC oder Martin Newell Sachen wieder heraus. Kennt den eigenlich einer? Martin Newell?
nein die richtlinien gibt es nicht ... und nein es ist überhaupt nicht wichtigbussela hat geschrieben:Ja, wo fängt denn jetzt eigentlich der Jazz an und hört die Popmusik auf? Kürzlich unterhielt ich mich mit einem Jazz-Posaunist mittleren Alters (also so wie ich ), welcher die folgenden Interpreten in die Jazz-Schublade kategorisierte:
Silje Neergard seh ich ja noch irgendwie ein, aber Katie Melua und Sade? Gibt's da Richtlinen, an denen man sich orientieren kann? Und ist das überhaupt wichtig?
Grüße
Rüdiger
Für meinen Vater (in den dreißiger und vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts sozialisiert von einer Mutterkreuzträgerin und einem SS-Offizier) war das die logische Konsequenz. Zitat: "Die müssen ja Drogen nehmen, damit sie ihre eigene Musik überhaupt ertragen können."vrooom hat geschrieben:trotzdem hätte ich das früher niemals gedacht, dass Leute wie Miles Davis, Charly "Bird" Parker, und John Coltrane Junkies waren.
Es ist leider so, dass heute alle Leute irgendwie Schubladen brauchen….vrooom hat geschrieben:Zu Bestimmung von "Jazz": Ja, das ist echt schwer, mit den Definitionen. Ich habe trotzdem immer versucht, ein paar "Schubladen" zu lassen, denn wir brauchen ja Begriffe, damit wir überhaupt miteinander reden können, nicht?! Wenn alles nur ein grosser Jazz/Rock/Pop Brei ist, der hier und da anders schmeckt, dann gibts keine Worte mehr.
Ich halte mich nicht für einen Jazz-Experten und habe mir daher eine Minimalbestimmung dessen, was man vielleicht "Klassischen Jazz" nennen könnte, zurechtgebastelt. Achtung, jetzt kommts:
1. Swing: In der Regel haben die alten Jazznummern geswingt. Es sollte fröhlich triolisiert und synkopiert werden.
2. Große Akkorde: Jazz beginnt ab Vierton-Akkorden.
3. Hardware: Akkustik-Saiteninstrumente und Sax oder Trompete als bevorzugte Soloinstrumente. An die Ausdrucksstärke und Soundvielfalt eines Saxophons kommt kein Instrument heran. Die Triangel vielleicht
4. Improvisation: Wohl das wichtigste Merkmal. Jazznummern sind zu einem Grossteil so aufgebaut, dass nach dem "Abarbeiten" der komponierten Teile ein mehr oder weniger großer Bereich kommt, in dem die Musiker von der Leine gelassen werden und improvisieren dürfen. Dabei hielt man sich anfangs noch verstärkter an die Skalen; in den 60er Jahren war man dann beim chromatischen Spiel angekommen und nannte es Freejazz
5. Komplexität: Man erkennt es schon an den Punkten 1 bis 4 - Jazznummern sind im Vergleich zu Rock/Pop zumeist höher, tiefer, breiter, schneller, reichhaltiger, dynamischer, etc., und also dichter an der ernsten Musik, als an der Unterhaltungsmusik, mithin unpopulär und unverkäuflich.
...
Bevor jetzt die Einwände kommen: Das ist wirklich nur mein ganz privater und grober Versuch, ein paar Merkmale des "klassischen Jazz" (schon das ist ein äußerst streitbarer Begriff, der auch nur subjektiv vroooms Vorstellungen der 50er Jahre umfasst) festzuhalten.
Guck mal meine Signatur an (s.u.)…vrooom hat geschrieben: PPS: Was ist DAS Jazzalbum überhaupt? - Genau. Miles Davis "Kind of Blue". Daraus mal "So what", mit John Coltrane an der Zweitpuste, wie der Jazzprofi so sagt
khal hat geschrieben: Für mich ist zeitgenössischer “Jazz” der Überbegriff für offenen Geist (open-minded), keine Dogmen und Musik mit (oft und bevorzugt) hohem improvisatorischen Anteil.
vrooom hat geschrieben:
PS: Es ist für mich fremd und rätselhaft, aber es war tatsächlich so, dass vor allem in den 50er Jahren nahezu alle Genies an der Nadel hingen und/oder andere fiese Substanzen einwarfen. Man kennt das natürlich auch von den Rockern und Poppern; trotzdem hätte ich das früher niemals gedacht, dass Leute wie Miles Davis, Charly "Bird" Parker, und John Coltrane Junkies waren. Das passte einfach nicht.
Unglaublich und erfrischend!reinhard hat geschrieben: sehr klasse finde ich auch diesen Kollegen hier - JoJo Mayer, der dachte sich wohl mal "wenn ich schon Schlagzeug spiel, warum mach ich dann nicht Drum&Bass ... naja und eigentlich brauch ich keinen Sequenzer dafür ..'
khal hat geschrieben: Nur wie kriegt der Mann das körperlich hin…
Ich oute mich mal: Sie sind trotzdem immer noch eine meiner Lieblingsbands, und ja, ich war jetzt erst wieder beim Konzert in Oberhausen und es war geil.bussela hat geschrieben:Für meinen Vater (in den dreißiger und vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts sozialisiert von einer Mutterkreuzträgerin und einem SS-Offizier) war das die logische Konsequenz. Zitat: "Die müssen ja Drogen nehmen, damit sie ihre eigene Musik überhaupt ertragen können."vrooom hat geschrieben:trotzdem hätte ich das früher niemals gedacht, dass Leute wie Miles Davis, Charly "Bird" Parker, und John Coltrane Junkies waren.
Nun gut, er meinte damit die Mädels von Kiss, aber der Grundtenor ist ja derselbe. Das betreffende Lied war, wie könnte es anders sein, dieses hier:
http://www.youtube.com/watch?v=kNGNLo8K6Fk
Natürlich sind das elende Kommerz-Huren, die schnell auch ein Stück vom Disco-Kuchen absahnen wollten. Aber Kiss lassen sogar John Travolta alt aussehen.
Grüße
Rüdiger