da ich nicht wusste, wo es am besten passen würde, wollte ich euch hier meine Testgitarre vorstellen. @Titan-Jan hatte mir das vorgeschlagen und ich komme der Bitte natürlich sehr gerne nach.
Ein kleines Vorab: Das ist nicht meine erste Gitarre zum Testen von Pickups und sicher auch nicht die "ideale" Lösung, aber für mich und meine Anforderungen reicht sie im Moment aus. Einzig mit der Befestigung und den Anschlüssen bin ich noch nicht ganz zufrieden, aber nach einer Mitnahme auf die Guitar Summit weiß ich eh, dass sich kaum niemand an diese Gitarre traut, weil sie sehr nach Raketenwissenschaft aussieht. Und für mich reicht es so
Die erste Testgitarre war eine Marathon Strat aus der Replay Series, bei der ich mit Lüsterklemmen die Pickups angeschlossen habe. Später wurde die Strat durch eine Career Tele ersetzt, die ein Freund von mir am Body ausgefräst hatte, damt man da so Platten aus Pressspan befestigen konnte. Auf denen waren wieder Gummis befestigt, mit denen man verschiedene Pickups halten konnte. Das ging dann in eine Plastikbox, in der die Elektronik zuhause war. Ein 5 Wege Schalter, ein Toggle fürs Splitten und noch ein paar weitere Spielereien, an die ich mich nicht mehr erinnere und die auch nie wirklich funktionierten.
Diese Lösung war mir irgendwann zu hemdsärmelig und ich wollte etwas vorzeigbar(er)es. Also sprach ich mit meinem Freund Werner von Nazangi Stromgitarren, der noch eine Thalvi (sein stratähnliches Instrument) über hatte, die bei ihm in der Werkstatt herumlag. Diese war als Hardtail-Strat perfekt geeignet, da einiges an Material am Korpus entfernt werden sollte, um den Pickups eine Testumgebung zu bieten, die auch über eine ordentliche Höheneinstellung verfügt etc pp. Jens Barkholz von Decision Guitars hat die weitere Überarbeitung übernommen und war für die Fräsarbeiten und die Pickupbefestigung zuständig. Lief alles natürlich unter Absprache, aber ja, die eigentliche Arbeit wurde hier von Jens bzw Werner übernommen
Eine Gitarre wie diese war quasi die Grundlage:
Jedenfalls gibt es da verschiedene Einlegebögen, wie z.b. welche für Humbucker, bei denen der Pickup an den Befestigungsflügeln eingeklemmt wird. Für die Singlecoils haben bisher immer Einlegeböden mit Doppelklebeband ausgereicht, die bessere Lösung wäre aber, da auch welche mit Gewindebuchsen zu haben, um die Pickups einschrauben zu können. Da kam ich aber bisher noch nicht zur Umsetzung, was aber auch daran liegt, dass ich mit der Gitarre die Pickups auf Funktion teste, schaue welche Potiwerte für mich am besten passen und auch überprüfe, welcher Abstand zu den Saiten mir am besten passt.
Jens hatte auch so Anschlussblöcke gebaut, die man seitlich in den Korpus klemmen kann, um da das Kabel des Pickups durchzuführen und die Pickups anzuschließen. Das klappt an sich auch gut, allerdings sind die Klemmkontakte nicht für die Ewigkeit gebaut und alle drei Anschlussblöcke sind mittlerweile schon nicht mehr im Einsatz, weil sie nicht mehr richtig funktionieren. Deshalb verwende ich da nun für die 2,5mm Buchsen Delock 65454 Terminalblöcke, von denen ich auch noch ein paar auf Reserve gekauft habe. Die sind da zum Glück wesentlich haltbarer.
Für die Verschaltung war ich zuständig und hatte das auch mit Jens abgesprochen was ich wollte. Ich wollte insgesamt 6 Potis, einen 5 Wege Schalter und 6 Toggle unterbekommen.
Es sollte so sein, dass ich die Pickups eben an den 5 Fach Schalter hängen kann, diesen mit dem einen Toggle aber quasi zu einem 3 Wege Schalter umschalten kann, damit ich auch zwei Pickups testen kann. Wäre zwar an sich nicht nötig gewesen, weil ich ja auch die Buchse wechseln kann, aber irgendwie habe ich bei Schaltern ein besseres Gefühl, was die Langlebigkeit betrifft, als bei Buchsen.
Ansonsten war mir wichtig, dass ich testen kann, wie die Pickups ohne Potis klingen, aber auch, wie sie bei 250k Potis, 500k und 1mOhm klingen. Dazu habe ich jeweils 2 log. Potis desselben Wertes genutzt. Beim Tone Poti kam jeweils ein 22nF Kondensator zum Einsatz.
Der letzte Toggle ist dann halt dafür, um einen HB z.b. splitten zu können, oder einen Pickup mit Anzapfung auch anzapfen zu können.
Von oben sieht das dann so aus:
Ansonsten müsste ich mir noch Einlegeböden machen, in denen P90 und SingleCoils etwas besser sitzen. Da ich sie aktuell meistens aber auf dem Rücken liegen habe und die Pickups somit nicht wirklich befestigt sein müssen, ist das nicht weiter tragisch.
Ich kann gerne noch ein paar Fotos machen, falls da Fragen aufkommen sollten und wie gesagt, es ist nicht die ultimative Lösung, mir war nur wichtig die Pickups "mal eben" testen zu können, bevor sie auf die Reise gehen, aber auch etwas zu haben, wo auf einer Messe Leute die verschiedenen Tonabnehmer ausprobieren können (was aber nach meinen Erfahrungen in Mannheim eine Milchmädchenrechnung war).
