Solton Chorus 60

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
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micha70
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Re: Solton Chorus 60

#26

Beitrag von micha70 » 08.08.2019, 23:50

capricky hat geschrieben:
08.08.2019, 23:04
Ja klar, bei nur einem J113 macht es das doch einfacher! 8)

capricky
Stimmt. Leider keine Verbesserung im Rauschverhalten. Nur einsetzende Verzerrungen. An ihm liegt es also nicht.

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capricky
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Re: Solton Chorus 60

#27

Beitrag von capricky » 09.08.2019, 08:36

Wäre ja auch zu einfach gewesen. Jedenfalls kann man diese vermeintliche Ursache jetzt ausschließen, das ist ja auch viel wert. So läuft nun mal "Fehlersuche".

capricky

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Re: Solton Chorus 60

#28

Beitrag von micha70 » 09.08.2019, 12:23

Mahlzeit!

Erstmal: Büchse da - eingebaut - Funktioniert bestens!

Müsste sogar ein Originalteil sein. Bis auf den letzten Draht identisch. Klar, ist keine Offenbahrung das Teil, dafür klingt es authentisch :D Bei dem Support und Geschwindigkeit. Daumen ganz weit hoch!. Und wie sagt der Schwob: "Ed gmauld isch globad g'nug" - Auf Hochdeutsch (was wir aufgrund unserer Landesverfassung eigentlich nicht können dürfen): Nicht gemekert ist genug des Lobes. Du siehst, ich häng mich gerade ganz weit raus :lol:

Zum anderen Thema. Ja, so geht Fehlersuche. Völlig normal.

Den TDA1022 hab ich dann gleich mal eingesetzt.
IMG_4926.JPG
Ich war fleißig und hatte den Adapter vorher zusammengezimmert. War eine kleine Verrenkung der Hirnwindungen nötig, da überkopf und spiegelbildlich.
IMG_4927.JPG
Dabei bin ich nach den Datenblättern von dieser Pinbelegung ausgegangen:

MN3002-------------------TDA1022 Pin
2------------CLK1---------------1
12-----------CLK2--------------4
3------------Input--------------5
13----------Out1---------------8
11----------Vgg (-14V)--------9
14----------Out2---------------12
4------------Vdd (-15V)-------13
7------------GND---------------16

Da tat sich erstmal nichts. Kein Effekt und das Originalsignal stark gedämpft. Auf der Suche im Netz nach Chorus-Threads hatte jemand die Belegung von Vgg und Vdd getauscht...und jetzt bekomm ich gleich Haue...das hab ich auch versucht. Keine Auswirkung. Kein Chorus, Originalsignal stark gedämpft.Edit: Das Foto oben ist schon von der gedrehten Variante.

Was mir aber bei der ganzen Aktion noch aufgefallen ist: Das Board reagiert extrem Lageempfindlich, sprich wenn ich es bewege verändert sich die Intensität des Rauschen. Das Gleiche wenn ich auf dem MN3002 rumklopfe. Der ist vielleicht deswegen in einem aufgedoppelten Sockel eingesetzt? In Einbaulage des Amps im Gehäuse ist es noch am Besten. Das geht soweit, dass ausser Krachen nichts mehr anderes aus dem Lautsprecher kommt.

LG
Micha

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Re: Solton Chorus 60

#29

Beitrag von capricky » 09.08.2019, 12:59

:shock: Alta Falta... DHL muss über eine Warp Vebindung in deine Gegend verfügen, die Chefin hatte das Paket gestern um 15:30 in der Annahmestelle beim freundlichen asiatischen Blumenhändler abgegeben... :shock:

...über die weiteren Probleme des Soltons muss ich erstmal nachdenken, im Moment werde ich aber hier gerade gefordert.

capricky

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Re: Solton Chorus 60

#30

Beitrag von micha70 » 09.08.2019, 13:18

Blos kein Stress! Derweil gefällt mir was ich höre und suche die Boards nach Kalten ab oder löte präventiv alles mal nach.

Edit: Nachbrutzeln hat geholfen. Da knackt jetzt nichts mehr...

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Re: Solton Chorus 60

#31

Beitrag von capricky » 10.08.2019, 10:56

Wenn das "Rauschen" abhängig von der Lage des Boards im Amp ist, dann ist es kein "normales" Rauschen, wie es jeder Widerstand, Transistor, jede Röhre produziert, sondern ein Störgeräusch durch Einstreuung elektrischer Felder. Da gilt es dann erst mal die Quelle zu finden. Ich vermute mal, dass das der Generator für den "Eimerkettentakt" des Chips ist, der den Chorus macht. Schirmung könnte hellfen, bei "Sender" und "Empfängern", das dürften wie üblich "ungünstig verlegte" Kabel sein. Also erstmal mit (geerdeten) Folien rumprobieren, ob sich was verbessert.
Ein bißchen irritiert mich noch, dass da Signal bei kurzgeschlossenen Drain und Source des Schalttransistors J 113 verzerrt. Der Widerstand von Drain - Source Strecke wird mittels Steuerspannung am Gate zwischen "unendlich" und wenigen 10 oder 100 Ohm geschaltet. Der Kurzschluss bringt diese Strecke dann auf Null Ohm, da sollte nichts verzerren. Hast du möglicherweise die Anschlüsse verwechselt, also das Gate mit Drain oder Source verbunden?

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Re: Solton Chorus 60

#32

Beitrag von micha70 » 10.08.2019, 12:09

Hallo!

Möglich ist alles, also die Verwechbuchselung von Drain, Gate und Source. Ich meine zwar, dass es richtig war. Wird nochmal gecheckt.

Für Deine Theorie könnte der höher gelegte MN sprechen und auch, dass beim Chorus ein regelmäßiges Klopfen nach folgendem Umbau zu hören war.
0E2E1173-7322-4DC7-83D8-66F85C7341AB.jpeg
Ich hab mehr oder weniger filigran die DIN-Buchse in eine Stereoklinke verwandelt damit ich meinen vorhandenen Umschalter verwenden kann. Da der nur zwei Schalter hat, aber drei Funktionen geschaltet werden können, habe ich den Hall und den Chorus auf einen Schalter zusammengehängt. Keine gute Idee. Genau da war das Klopfen zu hören. Den Hall abgeklemmt und das Rauschen war wie vorher und das Klopfen verschwunden.

Ich versuche auf jeden Fall als nächstes mit der Abschirmung und der Kabelverlegung zu spielen.

Was mir noch nicht in den Kopf will ist, dass ich den Chorus mit dem TDA1022 nicht ans Laufen bringe. Nur ist ein Chorus auch nicht gerade der richtige Einstieg in den Effektebau...wo ich eigentlich (jetzt) nicht hinwollte.

Das Teil wird so langsam zu einem Sandkasten...ich schiele schon nach der Vorstufe und der Zerre ;) Hoffentlich fehlt mir dazu die Zeit :D

LG
Micha

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Re: Solton Chorus 60

#33

Beitrag von cabriolet » 10.08.2019, 13:07

micha70 hat geschrieben:
10.08.2019, 12:09
Was mir noch nicht in den Kopf will ist, dass ich den Chorus mit dem TDA1022 nicht ans Laufen bringe.
Ich habe dir mal die Pins auf dem Bild deiner Adapterplatine durchnummeriert, ich denke du hast dich da an einigen Stellen verzählt.
1.png
Bin bei der Ausrichtung des MN3002 jetzt einmal von der Verbindung Pin2 auf den Pin1 des TDA ausgegangen.
Hoffe, das hilft bei der Entwirrung.

Gruß
Markus
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Re: Solton Chorus 60

#34

Beitrag von micha70 » 10.08.2019, 14:10

cabriolet hat geschrieben:
10.08.2019, 13:07
Ich habe dir mal die Pins auf dem Bild deiner Adapterplatine durchnummeriert, ich denke du hast dich da an einigen Stellen verzählt. Bin bei der Ausrichtung des MN3002 jetzt einmal von der Verbindung Pin2 auf den Pin1 des TDA ausgegangen.
Hoffe, das hilft bei der Entwirrung.

Gruß
Markus
Perfekt 👌 Ich habe offensichtlich falsch durchnummeriert. Meine „8“ am MN beispielsweise ist am anderen Ende. Und nicht gemerkt...

Ein Fehler ist in jedem Fall drin weil ich das Bild erst zum Schluss gemacht hatte. Vdd und Vgg waren da schon getauscht. Wird dadurch nicht richtiger 😝

LG
Micha

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Re: Solton Chorus 60

#35

Beitrag von micha70 » 10.08.2019, 21:08

Guten Abend!

Kaum macht man es richtig :roll: Der TDA1022 läuft und der J113 ist auch wieder gebrückt. Orientiert hab ich mich daran
IMG_4935.JPG
IMG_4937.JPG
Dabei wurde auch der Rat berücksichtigt die Beiden möglichst weit voneinander zu plazieren. Beim ersten Adapter war der TDA noch genau über dem 4013. Jetzt ist er sozusagen gegenüber. Der J113 sitzt übrigens linke/untere Ecke vom Adapter.

Ergebnis: Das "Bauteilrauschen" ist geringer, das "Sender/Empfängerauschen" ist geblieben und sonstige Verzerrungen sind weg. Wobei ich das Verschwinden der Verzerrungen auf die Nachlöterei schiebe. Lage- und Klopfempfindlichkeit sind auch raus. Also ist doch schon was erreicht. Ebenfalls hört der Chorus viel früher auf "nachzulaufen". Meist ist unter einer Sekunde nach dem letzten Signal Schluss. Weitere Abschirmmassnahmen habe ich noch nicht versucht. Zwischen 4013 und MN3002/TDA1022 ist kaum Platz. Kabel sind auch noch nicht umgelegt wobei ich schon glaube, dass das alles vom Board kommt und da ist nichts zum Umlegen. Ich denke mehr wird wohl nicht gehen. Wie gesagt, ist doch schon einiges weil die Hallbüchse jetzt auch das tut wofür sie da ist :D

Zur allgemeinen Info eine kurze Händiaufnahme damit man das Rauschen einmal gehört hat. Hab mich jetzt richtig anstrengen müssen den Effekt länger laufen zu lassen. Durchgeschaltet C2, C1 und Vibrato. Blöderweise sind die Aufnahmen mit dem Händi selbst rauschig. Der Amp selbst ist total still. Volume ist 0 und Hall ist auch raus. Kommt also nichts vom Instrument oder Vorstufe.

Vielen Dank für den tollen Support!

Schönen Abend
Micha

...und ich werd wohl später noch ein paar Sachen versuchen. Wenn sich was ergibt, sag ich sowieso Bescheid ;)
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Rausch.mp3
(231.32 KiB) 163-mal heruntergeladen
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Re: Solton Chorus 60

#36

Beitrag von capricky » 10.08.2019, 21:22

Juut... das ist dann eben so!
Es gibt noch einen MN3004 der 4dB rauschärmer ist und einen MN3007 mit noch ein paar dB weniger... aber mich würde das aktuelle rauschen schon nicht wirklich übermäßig stören

capricky

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Re: Solton Chorus 60

#37

Beitrag von micha70 » 10.08.2019, 22:51

capricky hat geschrieben:
10.08.2019, 21:22
... aber mich würde das aktuelle rauschen schon nicht wirklich übermäßig stören

capricky
So wie es jetzt ist, sehe ich das genauso.

Ein paar Spielereien hab ich zu Lernzwecken noch vor. Da darf man nicht nach dem Sinn fragen und damit Nerv ich auch nicht weiter rum ;) Das hat nichts mit den Ausgangsfragen zu tun und ist nur mein Spieltrieb. Deswegen machen wir auch jetzt den Deckel drauf.

Das Gehäuse sieht inzwischen auch wieder ansehnlich aus und so darf er auch aus der Werkstatt raus. Töchterchen hat Bedarf angemeldet und dafür hat sich der Aufwand dann sowieso gelohnt.

Nochmal Danke!!!

LG
Micha

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Re: Solton Chorus 60

#38

Beitrag von cotter » 18.02.2020, 18:53

lieber micha,
deine kommunikation mit capricy ist schon n paar tage her...
ich habe vor kurzem die gleiche 60W "kiste" aus dem nachbar-ü-raum vor der kippe
bewahrt. sichtbar waren mechanische schäden wie: treiber beinchen ab. ließ sich anflicken.
den elko, der bei dir abbrach musste ich wegen kurzschluss tauschen.
der hall läuft bei mir, chorus/vibrato nicht. etc.
na jedenfalls habe ich postwendend auf anfrage bei solton-kontaktformular schaltpläne, sowie!
datenblatt/info über verwendete speaker dieser zeit bekommen.
der speaker ähnelt einem elektrovoice, ist offiziell aus der "Boon" serie, 12I, i-wie instrumental und hat 8 ohm
lg

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Re: Solton Chorus 60

#39

Beitrag von micha70 » 18.02.2020, 19:33

Hi!

Danke für die Info. Ähnlich wie EV hab ich schon vermutet. Es gab einen Fane Speaker der dem sehr nahe kommt. Genaue Bezeichnung weiß ich nicht mehr. Bekomme ich aber raus wenn Interesse besteht. Inzwischen hab ich einen Celestion Full-Range drinnen der echt gut kommt. Bin zufrieden. Nur den Amp hat sich meine Tochter für ihre E-Geige geklemmt. Ab und an darf ich nochmal. Ich mag den Amp.

LG
Micha

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