"Bleifreies" (Ent-)Löten

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
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capricky
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"Bleifreies" (Ent-)Löten

#1

Beitrag von capricky » 26.01.2014, 13:38

Nach der allgemeinen Einführung bleifreien Lots ab ca. 2006 kommen nun immer öfter Geräte der Musikelektronik mit ersten "normalen" Alterserscheinungen auf meinen OP-Tisch, kratzende Potis, schwächelnde Elkos. Während Elkos auszulöten noch halbwegs geht (notfalls mit "Schlachtung" des Kondensators), sieht es bei PCB montierten Potis aber ganz traurig aus, denn die haben in der Regel 5 - 7 Beinchen (3 Kontakte, 2 - 4 Stützpins). Ich musste gestern das erste mal in meiner doch recht langen Karriere als "Löter" die Reparatur eines Amps abbrechen. Keine Chance die Potis da ohne Zerstörung der Platine durch "Verbraten" rauszubekommen :cry:, nicht eines und dabei sind es insgesamt 11... :evil:
Es ist nicht so, dass es mir an Geschick oder Equipment mangelt, mein Weller Entlötkolben hat vielleich nur reale 50 Watt, aber auch meine kurze Umschau im Netz brachte nichts Ermutigendes von Besitzern mit 100Watt Geräten :( .
Ich suche also jetzt nichts weiter, als ein Zaubermittel, Wundermittel, eine Geheimwaffe, das/die ich auf die relevanten Lötpunkte anwende und tata...das Bauelement flutscht aus den Löchern. Während ich noch ein bißchen weiterträume, könnt ihr vielleicht eure "bleifreien" Erfahrungen hier ein wenig schildern...

capricky

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#2

Beitrag von Haddock » 26.01.2014, 14:54

Hallo Meister ;) ,

ich habe solche Aktionen schon mit einem Heissluftfön durchgeführt, welcher einen Ausatz hat der den Luftstrom "bündelt". Da kannst Du problemlos mehrere Lötstellen gleichzeitig wärmen. Die Temperatur so eingestellt das der Lötzinn gerade so schmiltzt. Alle Bauteile (bis auf das zu entfernende) in der Umgebung mit Klebeband Fixiert und mit geduld und sorgfalt die entsprechenden Lötstellen geheizt. Die Jackbuchse Flutsche dann auch problemlos raus. Eventuel noch Alufolie verwenden, auf der Platinen unterseite. Beim mir hats gefuntzt!

Viel Erfolg und Heatgun Gruss
Urs

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#3

Beitrag von bigherb » 26.01.2014, 16:40

Schon mit einer Vakuum-Entlötpumpe versucht ?

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#4

Beitrag von Dote » 26.01.2014, 16:58

Hast Du noch "altes, gutes" Lot? Probiere doch mal, mt dem alten Lot die Lötstelle "aufzufrischen" und dann wie gehabt vorgehen.

Bedeutet der bleifreie Lötwahnsinn dann, dass man Platinen nicht mehr wirklich reparieren kann, d.h. die landen dann wohl eher auf dem Müll. Würde mich nicht wundern.

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#5

Beitrag von capricky » 26.01.2014, 17:07

bigherb hat geschrieben:Schon mit einer Vakuum-Entlötpumpe versucht ?
Watt issin dit? :shock:

...aber Junge, ick bitte dir... ;)

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#6

Beitrag von bigherb » 26.01.2014, 17:19

tschuldigung ! ick bin ja schon stille, Meester ...schäm..;-))

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#7

Beitrag von bigherb » 26.01.2014, 17:22

Aber ganz im ernst. Ist dieses neue Lötzinn wirklich so eine Scheiße ?? Ich benutze eine große Rolle 1mm Zinn, die ist bestimmt 20 Jahr alt....

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#8

Beitrag von capricky » 26.01.2014, 17:24

Dote hat geschrieben:Hast Du noch "altes, gutes" Lot? Probiere doch mal, mt dem alten Lot die Lötstelle "aufzufrischen" und dann wie gehabt vorgehen.
Ja, habe ich auch schon dran gedacht, sozusagen "nachlegieren" mit bleihaltigem Lot, probiere ich nachher mal.
Dote hat geschrieben:Bedeutet der bleifreie Lötwahnsinn dann, dass man Platinen nicht mehr wirklich reparieren kann, d.h. die landen dann wohl eher auf dem Müll. Würde mich nicht wundern.
Irgendwie läuft es darauf hinaus. Das schlimmste ist aktuell, dass ich meinem Kunden jetzt sagen muss: " Ey Alter, tut mir leid, aber ich kann Deinen Amp nicht reparieren, weil ich die Potis nicht augelötet bekomme!"... :( :? :oops:
Oh mein Gott, was für eine Schmach, Blamage, Niederlage, Verlust an Reputation...auf den bestellten neuen Potis bleibe ich auch sitzen, weil Gallien&Krueger sehr "eigene" Werte verwendet...Das Ding kostet mich Geld, Nerven und mein komplettes Selbstbewußtsein...ach es ist alles so schrecklich... :cry:

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#9

Beitrag von jhg » 26.01.2014, 18:43

Wahrscheinlich musst du dir dann so ein Teil auf den Tisch stellen:
http://www.elv.de/profi-100-w-loet-entl ... -8800.html

Das ist extra für Bleifreilöten gemacht :)

Ach - früher war alles besser .....

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#10

Beitrag von 12stringbassman » 26.01.2014, 18:48

jhg hat geschrieben:Ach - früher war alles besser .....
Früher war sogar die Zukunft besser :roll: :lol:
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#11

Beitrag von irgendwer » 26.01.2014, 18:53

Hallo Capricky,

2 Lösungen, die noch nicht genannt wurden:
Soviel zusätzliches Lötzinn drauf, das alle Kontakte miteinander verbunden sind (bzw. nur eine Seite), dann erwärmen und die eine Seite hochbiegen, dann mit der Entlötpumpe befreien.

Alternativ, nachdem Du die Potis ja ersetzt und in deiner Werkstatt m.W. sogar ne Fräse hast, zerleg die Potis mit vorsichtiger Gewalt, eventuell auch mit nem Feinbohrschleifer (neudeutsch Dremel) auf der Platine in handliche Teile, die Du dann einzeln entlöten kannst.

Gruss, Max

Edit: Mach doch mal ein Bild von dem Unglück...
Irgendwer wird irgendwann irgendwo die Weltherrschaft an sich reissen. Irgendwie klappt das schon. Irgendwelche Leute gibt's irgendwie überall. Irgendeine Idee hat irgendwer schon.

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#12

Beitrag von hansg » 26.01.2014, 19:38

Es gibt auch Entlötlitzen für bleifreies Lot.
Oder doch ein Heißluftgebläse.
http://www.steinel-professional.de/de/H ... 60-kg.html

Gruss
Hans

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#13

Beitrag von bea » 26.01.2014, 20:09

Bisher habe ich es vor allem für ein Problem meiner Ungeschicklichkeit beim Löten gehalten und erst in zweiter Linie für ein Problem des bleifreien Lots. Allerdings ist mir auch schon aufgefallen, dass bleihaltig nachgelötete Verbindungen etwas leichter lösbar sind als bleifreie.
LG

Beate

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#14

Beitrag von capricky » 27.01.2014, 13:51

Danke für eure Vorschläge. Ihr hättet davon ausgehen könne, dass ich alles schon probiert hatte - Entlötlitze (bescheiden), Heißluftpistole (funktioniert, aber ruiniert die Platine), Gaslötkolben mit Heißluftdüse (keine Chance), Entlötpumpe (funktioniert halt nicht wie bei bleihaltigem Lot, das bleifreie Lot erstarrt im Absaugvorgang). Klar, letztes Mittel ist Gewalt, hatte ich ja schon geschrieben ("Schlachtung"), dann aber bestimmt nicht mit Dremel und Konsorten - die Späne sind am Ende da, wo sie bestimmt nicht sein sollen, Saitenschneider, Zangen sind geeignete Mittel.
Bei bleihaltigem Lötzinn und mit einem Weller Entlötkolben brauche ich zum Auslöten eines "7-beiner" Potis keine Minute, eher 30 Sekunden, bei der Bleifreiaktion habe ich wohl zwei Stunden gebraucht... :cry: :evil:
DSC02765 (Mittel).JPG
DSC02766 (Mittel).JPG
DSC02769 (Mittel).JPG
DSC02770 (Mittel).JPG
DSC02771 (Mittel).JPG
ausgebraten.JPG
Die von Jörg vorgeschlagene Entlötstation hatte ich auch schon auf dem Schirm, die würde ich natürlich gerne mal vorher ausprobieren, aber welcher Händler lässt einen da schon eine "Probefahrt" machen? :?

Die Pins des Potis liegen parallel, da versuche ich es jetzt mal mit einem passend gefaltetem Kupferblech auf einem 100Watt Lötkolben, ala Adapter zum IC's auslöten, also alle Pins gleichzeitig anbraten und gleichzeitig am Poti ziehen, schaun mer mal, ich bin skeptisch

capricky

edit: Haddocks Tipp mit der gezielten Heißluft ist sicher erfolgversprechend, ich scheue aber noch den Aufwand eine entsprechende Düse zu basteln und "ick habe ooch Schiss", da sind soviele sensible Bauteile in der Nähe, sone Pistole streut halt doch ein bißchen... :cry:

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#15

Beitrag von hansg » 27.01.2014, 16:37

Hmm, evtl. die Platine mit Alufolie abdecken und nur im Bereich wo entlötet wird eine kleine Öffnung anbringen.

Gruss
Hans

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#16

Beitrag von capricky » 27.01.2014, 16:52

hansg hat geschrieben:Hmm, evtl. die Platine mit Alufolie abdecken und nur im Bereich wo entlötet wird eine kleine Öffnung anbringen.

Gruss
Hans
Ja, solche Methoden habe ich auch schon im Netz gesehen, wo mit Masken und Heissluft gearbeitet wird, da gehts dann meistens um SMD Bauelemente.
Dämlicherweise sind die Löcher für die Potis auch noch durchkontaktiert, das heisst Lötzinn ist auch auf der Bestückungsseite und das will sich nicht "erweichen" lassen, weil da großflächig die Wärme abgeführt wird.
Langsam komme ich doch an den Punkt: "Scheixx auf Kultur und Eleganz, keine Gewalt ist auch keine Lösung, abgeknippst die Dinger, die Pins einzeln rausgepopelt und Ruhe ist! :evil:

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#17

Beitrag von Poldi » 27.01.2014, 18:22

Oder die Beinchen abschneiden und ausbohren mit einem Dremel. Daneben ein kleiner Magnet als Spänefänger.

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#18

Beitrag von hansg » 27.01.2014, 18:29

Hmm, stimmt. Das sieht man auch auf den Bildern dass sie durchkontaktiert sind. Da würde ich auch nicht lange rumtun.
Abknipsen, einzeln auslöten und gut ist´s.

Gruss
Hans

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#19

Beitrag von aljosha » 27.01.2014, 19:33

+1

du hast ja neue Potis eh schon bestellt und vor alle auszutauschen, wieso dann nicht so...

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#20

Beitrag von TheByte » 27.01.2014, 21:07

Neben den schon genannten Möglichkeiten hat sich bei mir zusätzliches Flussmittel sehr bewährt. Viel davon.
Einfaches Kolophonium, aufgelöst in Spiritus und reichlich aufgetragen, erleichtert Löten und Entlöten ungemein.
Aber das ist ja auch ein Kampf mit dem Zeug. Die Hersteller verwenden meist das billigere Bleifreie, mit vergleichsweise
hohem Schmelzpunkt (das, wo so klumpt :D ) und denken nichtmal an Reparaturen... :?
Aber seitdem ich das etwas höherwertige bleifreie Zinn hierhabe, warte ich irgendwie nur darauf, dass meine 1kg-Rolle
guten alten Röhrenlots mal leer wird (whistle)
Damit hab ich sogar schon BGAs gelötet, wo mir das billige Zeug nur Ärger gemacht hat :evil:

Freundliche Grüße

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#21

Beitrag von bea » 16.05.2014, 02:18

Den Horror habe ich gerade ebenfalls. Gibsonsches Abschirmgeflecht ziemlich großflächig auf das Poti gelötet. Da tut sich sogar meine 100-W-Engel-Pistole schwer; die 48-W-China-Station ist chancenlos. Was für ein Mist. Weil ich keinen Dremel besitze, werde ich mir wohl oder übel eine andere Gewaltmethode ausdenken müssen.
LG

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#22

Beitrag von Walterson » 16.05.2014, 07:10

Einfach satt von dem guten alten Lot dauf, damit sinkt dann auch wieder der Schmelpunkt von dem neuen Zeug und man bekommt beides runter....
VG
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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#23

Beitrag von bea » 29.05.2014, 23:01

Meine alte Engel T-40-Pistole aus den 70ern (100 W, 6 Sek Anheizzeit) hat es tatsächlich auch so geschafft, sogar halbwegs zügig.

Erstmals ist die Spitze dabei nicht rotglühend geworden...
LG

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#24

Beitrag von elektrojohn » 30.05.2014, 00:58

Also aus meiner Zeit als Elektronik-Hardwware.Entwickler kann ich nur gutes von der Heißluftmethode berichten. Allerdings ist es schon sehr hilfreich passende Düsen und Abdeckbleche zu verwenden, sonst fällt deutlich mehr Klimbim von der Platine runter als geplant war...
Ich glaube ich würde eine kleine "Schablone" aus Alublech machen, ein Auslötjig sozusagen, die nur den Bereich der Platine freilässt, an der das Poti sitzt. Dann alle Beinchen mit Heißluft erhitzen und das Poti mit einem Schraubenzieher vorsichtig raushebeln, wenn das Zinn geschmolzen ist.
Danach die Lötaugen mit Lötsauglitze säubern.
Mein aktuelles Projekt: keins! :( und fertige: 12-StringSemi-Akustik,
Steelstring, Dreadnought, 2 Ukulelen

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Re: "Bleifreies" (Ent-)Löten

#25

Beitrag von capricky » 30.05.2014, 08:45

Ein einzelnes Bauteilbeinchen auszulöten ist bei bleifreiem Lot und geeignetem Lötkolben (max. 520°C) kein Problem. Die Lösung für den Praktiker, die in diesem thread gefunden wurde und funktioniert ist: "Das als defekt vermutete Bauelement wird an Ort und Stelle geschreddert!" Dann werden die verbliebenen Drahtstümpfe einzeln ausgelötet (gerodet). Alle anderen Versuche machen nur mehr kaputt.

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