Piezo und Humbucker in einer Archtop?

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
Antworten
Benutzeravatar
powpow
Planer
Beiträge: 69
Registriert: 09.05.2010, 22:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#1

Beitrag von powpow » 20.10.2010, 21:07

Hallo ihr Bastler,

ich bin mitten in der Planung einer Archtop Gitarre.
Die Gitarre soll einen "floating" Halspickup und einen Piezo im Steg bekommen, aber nur eine Ausgangsbuchse!
So, hier stoße ich nun auf Probleme bei der Realisierung. Als erstes kann ich leider keinen Schaltplan finden wie man dieses Verbindung schaltet.
Am liebsten hätte ich später einen Poti für die Lautstärke, einen für die Überblendung (zusammenmischen der Tonabnehmer) und einen zum Klang regeln. Macht das Sinn?
Ich bin auf die Überblendregler von Noll (MixPot), den von Herrn Lemmes (gitarrenelektronik.de) und den Fishman Powerchip gestossen. Das sieht schon Interessant aus, sind aber alle aktiv. In meiner Planung war eigentlich kein Batteriefach vorgesehen, und irgendwie kann ich mir in einer Archtop auch keins vorstellen.

Könnt ihr mir bei der Umsetzung helfen? Am allerbesten wäre natürlich ein Schaltplan.

Danke, Gruß Steffen

Benutzeravatar
bigherb
Zargenbieger
Beiträge: 1316
Registriert: 27.04.2010, 13:48
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 7 Mal

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#2

Beitrag von bigherb » 20.10.2010, 21:31

Hi Powpow
Piezo und magn. Pickup geht erst mal nicht zusammen an einer Buchse. Beide Signale sind sehr verschieden und beienflussen sich gegenseitig. Ohne separaten Preamp würde ich es gar nicht erst versuchen wollen. Das sind diese kleinen Vorverstärker wie man sie von den Elektroakustik Gitarren kennt.
Von Rockinger z.B. gibt es Module die die beiden Signale miteieander vereinen können. Ob das Ergebnis aber deinen Geschmack treffen wird bleibt abzuwarten.
ich benutze den Piezo auf einer Hybridgitarre regelmäßig aber per Miniumschalter wird die normale magnetische Bestückung umgangen. Allerdings habe ich mir aus Fernost solch einen Preaamp mit EQ eingebaut um in etwa die gleiche Lautstärke wie bei den anderen Pickups zu erreichen. Außerdem verbiegt der EQ das Signal soweit, dass es sich recht akustisch anhört. Ohne klingt es nur schlapp. ist halt eine Brettgitarre.

Benutzeravatar
Lex Luthier †
Board-Admin
Beiträge: 914
Registriert: 23.04.2010, 13:33
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#3

Beitrag von Lex Luthier † » 20.10.2010, 21:46

so spontan fältl mir ein, das eine Batteriefach irgendwo entlang der Zarge keine klangliche Katastrophe anrichten dürfte, in Akustikgitarren sind ja die ganzen Preamps inkl. Klangregelung in den Zargen, womit ich nicht sagen will das das Batteriefach an dieser Stelle sein muss bzw sollte :)

Du könntest eine Stereobuchse einbauen und das ggf am anderen Ende des Kabels mit einer kleinen selbstgebauten Box nochmal splitten - nur so eine Idee

Benutzeravatar
12stringbassman
GBB.de-Inventar
Beiträge: 5211
Registriert: 25.04.2010, 09:29
Wohnort: Lkr. EBE
Hat sich bedankt: 349 Mal
Danksagung erhalten: 227 Mal

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#4

Beitrag von 12stringbassman » 21.10.2010, 10:38

Piezo und passiver Magnet-Pickup haben unterscheidliche Quellimpedanzen, daher lassen sie sich nicht so einfach passiv zusammenschalten. Eventuell ginge es mit Übertrager, aber da habe ich mich nicht genauer hineingedacht.

Ich werde in meine Thin-Line Archtop auch einen Preamp einbauen, samt Batteriefach. Dieses kommt zwischen Gurtpin und Buchse in die Zarge, um so etwas wie Kopflastigkeit gar nicht erst aufkommen zu lassen.
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#5

Beitrag von capricky » 21.10.2010, 12:41

Um eine zufriedenstellende Lösung zu erreichen, führt nach meiner Meinung kein Weg an einer aktiven Schaltung, quasi einem Minizweikanalmischpult vorbei. So schlimm ist det ja nu ooch nich ;) .
Ich würde da dann 2 Volumensteller empfehlen, ein Überblendsteller ist möglich, aber n.m.E. praxisuntauglich ohne weiteren Volumensteller

capricky

Benutzeravatar
powpow
Planer
Beiträge: 69
Registriert: 09.05.2010, 22:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#6

Beitrag von powpow » 21.10.2010, 19:19

Danke, für die Antworten.
Capricky, kurze Frage vorweg, was heißt die Abkürzung "n.m.E." ?

Ich glaube, dass ich die Realisierung der Schaltung bis jetzt unterschätzt habe. Mein Problem ist leider, dass ich in der Elektrotechnik nicht gerade eine "helle Leuchte" bin. :)

Die aktive Schaltung scheint bei dieser Tonabnehmerkonstellation von Vorteil zu sein, da ich einfach mehr Einfluss auf die Klangregelung habe.

Also, für jeden Tonabnehmer einen Lautstärkeregler, somit könnte ich auf den Überblendregler verzichten, richtig?
Gibt es denn Vorverstärker mit denen ich beide Tonabnehmer klanglich regeln kann?

Ich hoffe ihr habt Geduld mit mir.

Danke, Gruß Steffen

Benutzeravatar
bigherb
Zargenbieger
Beiträge: 1316
Registriert: 27.04.2010, 13:48
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 7 Mal

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#7

Beitrag von bigherb » 21.10.2010, 20:13

schau mal ob das nicht deine Probleme bereits lösen könnte. Aber ohne Batterie gehts nicht...

http://www.rockinger.com/index.php?cat= ... c9b6a45561

Benutzeravatar
powpow
Planer
Beiträge: 69
Registriert: 09.05.2010, 22:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#8

Beitrag von powpow » 21.10.2010, 20:48

Ja vielleicht, den Überblendregler habe ich im ja ersten Post schon erwähnt.
Hat eigentlich jemand Erfahrungen damit?

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#9

Beitrag von capricky » 21.10.2010, 21:10

Ja, das Rockinger- Nollteil ist doch die Lösung Deines Problems, da "basteln" wir noch einen Volumesteller rein und gut. Das ganze hat dann auch nur 2 Potis.

capricky



n.m.E - nach meinem Erachten oder meiner Erfahrung

Benutzeravatar
powpow
Planer
Beiträge: 69
Registriert: 09.05.2010, 22:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#10

Beitrag von powpow » 21.10.2010, 22:18

Von den "Noll Mix Pot" Vorverstärkern gibt es noch weitere Versionen. Die Nr.3 hätte sogar die von mir gesuchte Klangregelung. Leider ist das Teil für Bassgitarren.

http://www.noll-electronic.de/sites_d/mixamp_2.html

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#11

Beitrag von capricky » 22.10.2010, 08:23

Du musst das Noll Mixpot damit http://www.noll-electronic.de/sites_d/tcm_2p.html kombinieren, dann ist alles an Bord, nur entfernt es sich immer mehr von der "Einknopplösung". Die war aber eh nicht so praxisnah ;)
Im übrigen ist eine Basselektronik in jedem Fall auch für eine Akustik und noch eher für eine Archtop gut. Bei letzterer empfehle ich sogar kleine Bassamps/-combos als adäquate Verstärker

capricky

Benutzeravatar
12stringbassman
GBB.de-Inventar
Beiträge: 5211
Registriert: 25.04.2010, 09:29
Wohnort: Lkr. EBE
Hat sich bedankt: 349 Mal
Danksagung erhalten: 227 Mal

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#12

Beitrag von 12stringbassman » 22.10.2010, 09:20

powpow hat geschrieben:Leider ist das Teil für Bassgitarren.
Na und? Was für Bässe gut ist, geht mit Gitarren allemal ;)
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

Benutzeravatar
powpow
Planer
Beiträge: 69
Registriert: 09.05.2010, 22:27
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#13

Beitrag von powpow » 22.10.2010, 18:17

Langsam nähern wir uns dem Ziel.
Den Onboard EQ hatte ich noch gar nicht entdeckt, danke Capricky!

Mehrere Potentiometer sind kein Problem, aber wenn ich den EQ und den Vorverstärker einbaue brauche ich schon drei 9V Blocks! Wenn ich die komplette Stromversorgung dann noch über eine Stereobuchse gewährleisten könnte um auf die Batterien zu verzichten, wäre das perfekt.

Gruß Steffen

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#14

Beitrag von capricky » 22.10.2010, 21:29

powpow hat geschrieben:Langsam nähern wir uns dem Ziel.
Den Onboard EQ hatte ich noch gar nicht entdeckt, danke Capricky!

Mehrere Potentiometer sind kein Problem, aber wenn ich den EQ und den Vorverstärker einbaue brauche ich schon drei 9V Blocks! Wenn ich die komplette Stromversorgung dann noch über eine Stereobuchse gewährleisten könnte um auf die Batterien zu verzichten, wäre das perfekt.

Gruß Steffen
Du brauchst doch nur eine 9Volt Batterie, an die die Module angeschlossen werden
capricky

Benutzeravatar
bigherb
Zargenbieger
Beiträge: 1316
Registriert: 27.04.2010, 13:48
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 7 Mal

Re: Piezo und Humbucker in einer Archtop?

#15

Beitrag von bigherb » 23.10.2010, 09:42

Ich will den Thread nicht sprengen aber mir fällt ein, das diese fertigen Moduldinger immer eine Schaltklinkenbuchse besitzen. Da ich ständig 2 Gitarren zu den Gigs mitschleppe und auch im Proberaum zwei "geladene" Klampfen im Ständer neben dem Rack stehen habe würde das ständig zu leeren Batterien führen. Ich hasse es zum Gittenwechsel jedesmal umstöpseln zu müssen. Deshalb schalte ich im Rack einen "Switcher" auf das jeweilige Gitarrenmodell und los gehts nach dem umhängen. Müsste ich jetzt bei der Hybrid jedesmal zum Ende der Probe den "Stöpsel" ziehen.....(Altenheimer im Früstadium)
Aber das ist wohl ein persönliches Problem von mir. Nicht alle werden ihre Klampfen im Proberaum stehen lassen können
Übrigens: Die Hybrid ist seit fast 2 Jahren mit der ersten Batterie bestückt. Der Stromverbrauch hält sich wahrlich in Grenzen.

Antworten

Zurück zu „Gitarren/Bass-Elektronik“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste