Ich wollte Euch noch eine Bastelei vorstellen auf die ich von @Rallinger hingewiesen wurde. Seltsam…drei Tage später lagen da ein paar Boards im Briefkasten Es geht um eine Bass Elektronik von hier:
https://www.talkbass.com/threads/the-pa ... p.1259692/
Und hier noch das Wiki dazu:
https://www.talkbass.com/wiki/pw3b-lpf- ... rd-preamp/
Vielen Dank an Charlie, dem Entwickler des Preamps, dass ich die Erlaubnis habe mich hier darüber auslassen zu dürfen. Für alle die dort erstmal nicht nachschauen wollen noch der Schaltplan auch wenn Charlie es eigentlich nicht mag, da der Schaltplan noch nicht final ist. Es ist nur der Stand den ich in drei verschiedenen Ausführungen gebaut habe. So. Das ist das Teil: Ned über die geflochtenen Kabel lachen! Ich hab beim Löten vor meiner Fam was von fehlenden Kabelbindern gebrabbeld und da ich einen Mädelshaushalt habe (Schwiegermutter, Frau, drei Töchter) haben die sogleich angefangen zu flechten. Leider musste ich da auch noch durch. Die drei Ausführungen in Einzelnen sind:
- Original nach Schaltplan mit LT1351 und LT1352 OPs erweitert um einen Schalter zur Veränderung der Mitten-Centerfrequenz. Ich hab das nur anders gelöst als im Wki beschrieben. Ist ein ein Mini-Toggle für Serie-/Parallel-/Single-Schaltung. Ob das so richtig ist weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es tut sich aber was. Ich dachte nur: Eine PU-Spule ist ein LCR-Glied und was dafür tut, tut auch nur für C‘s Für R‘s geht’s ja auch.
- Original mit Unterschieden in ein paar Kondensatoren und mit den im Thread genannten Alternativen OPs ADA4062-2 und ADA4177-1
- Eine „micha-onboard-guitar-redux-version“ für Gitarristen wie mich denen mehr als ein Volume und ein Tone Knopf auf der Decke zu viel sind.
- Bass Poti wird ersetzt durch Festwiderlinge direkt auf der Platine
- Das Mittenpoti durch einen Toggle mit drei Stellungen „Mid-Cut/Neutral/Mid-Boost“
- Das Q-Poti ebenfalls ersetzt durch einen Toggle für „Low/Medium/High-Response“.
- Bleibt nur das Frequenz-Poti übrig was ich als Tone-Poti bezeichne
- Ein Volume Poti sitzt hinter der Schaltung. Unterm Strich ist das nun eine 2-Knopf Regelung mit zwei Schaltern die nette Dinge tun
- Als letzte Änderung sitzt noch ein Trimpoti in der Gegenkopplung vom Preamp zur Anpassung der Verstärkung an die später angedachten Stromwandler-PUs genauso wie die Anpassung der Schaltung in Sachen Impedanz. Das wird man sehen wie es tut wenn’s mal soweit ist.
Zusammengefasst lässt sich aus meiner persönlichen Sicht sagen:
Vorteile:
- Super Klang
- Super variabel
- Kein hörbares Rauschen
- Geringer Stromverbrauch (muss ich aber noch genau messen)
- Viele Einstellmöglichkeiten
- Einfacher Aufbau. Die Doku ist gut und hat was von „Löten nach Zahlen“. Bei keinem der drei Varianten musste ich auf Fehlersuche gehen. Löten sollte man aber schon gewohnt sein.
Nachteile:
- Viele Einstellmöglichkeiten
- Fehlender Verpolungsschutz. Dem will er sich noch annehmen. Ich hab solang eine Diode im Batterieclip untergebracht.
- Keine Bohrungen im Board für eine Montage. Dem Erfinder des doppelseitigen Klebebands von 3M bau ich noch ein Denkmal.
- Teilebeschaffung!!! Weder Analog noch Linear haben einen Vertrieb für Deutschland. Das kann also etwas länger dauern und ist leider auch wegen der Versandkosten nicht ganz günstig. Die Widerstandswerte sind aus einer ISO Reihe die hier nicht ganz üblich ist. Ich habe versucht immer im Rahmen von +/- 5% Toleranz zu bleiben und mal darüber und darunter ausprobiert. Man muss sich nicht sklavisch daran halten. Es gibt Unterschiede die aber kleinerer Natur sind/sein können.
- Die ADAs gibt es nur als SOIC Gehäuse und das nächste Mal verwende ich bestimmt kommerzielle Adapter aber ich hab ja gemeint ich muss auch durch diese Übung durch… Worüber ich erstaunt war ist wie groß die Unterschiede der einzelnen OPs doch sein können. Die LTs klingen „weicher“ oder harmonischer während die ADAs doch eher ruppig daherkommen. Ich hab mir das so erklären lassen, dass die LTs mehr headroom haben und daher nicht so schnell in die Verzerrung geraten wie die ADAs. Missen möchte ich keine der beiden Varianten und da komm ich zum Punkt.
Der A/B Vergleich und weil ich das Warten auf Teile überbrücken musste und ohnehin noch ein paar Übungen fürs nächste Projekt machen wollte hab ich ein schönes Zuhause für die zwei ersten Preamps gebastelt. Das erste Mal Furnieren, Holzbinding biegen, das erste Mal Binding überhaupt, erstes Mal Danish Oil, Schellackpolitur, erstes Mal Acrylglasverarbeitung (sägen, fräsen, bohren, biegen…ich hab es vorher immer nur in Nitro aufgelöst und vergossen) usw. Und weil ich ein Mensch bin bei dem viel über unseren Hauptsinn geht: Lightshow! Wobei die Beleuchtung anzeigt welchen Status die Box gerade hat und welche Potis aktiv sind. Blau ist Bypass (Preamp In und Out gegen Masse geschaltet), Grün/Rot sind Preamp A und B. Funktioniert tadellos in meinem Werkstattsetup. Hier noch ein paar etwas größere Bilder davon Meine Frau meint, die Box sieht aus wie eine Schüssel verschimmelter Spaghetti Ihr Ding wäre das gewesen. Dann hätte ich aber auch gleich Marshall draufschreiben können Die Beschriftung fehlt noch. Da würde ich gerne was mit waterslide decals machen, hab aber noch keine vernünftige Quelle aufmachen können wo man die zum günstigen Kurs als Einzelbögen bekommen kann. Wird noch.
Das war’s. Schönen Tag Euch allen.
LG
Micha