Kabelbruch finden?!

[100WChris]

Servus Leute,
aus aktuellem Anlass: Gibt es eine Möglichkeit einen Kabelbruch im Gitarrenkabel zu lokalisieren? Also die Stelle finden an der das Kabel den Defekt hat, damit man da abknipsen und den Rest weiter verwenden kann?
Dank und Gruß
Chris

[MiLe]

moin,

also eine genaue Lokalisierung auf elektrischem Wege wie bei Neztzwerkkabeln (über Laufzeit) gibt's da meines Wissens nicht - zumindest nicht mit haushaltsüblichen Geräten.
Am Einfachsten: Zuerst mal ein Ohmmeter an die heiße Leitung (Tip vorne am Klinkenstecker) an Anfang und am Ende vom Kabel, Kabel Stück für Stück durchbewegen und wo der Zeiger (oder die Digitalziffern ) zucken, ist dann wahrscheinlich die Schadstelle. Falls man so nix findet, das Gleiche für Masse, aber der Innenleiter ist empfindlicher und somit als Fehlerquelle wahrscheinlicher.
Vorher vielleicht noch ein Blick (wenn nicht vergossen) in die Stecker, da haptert es meist zuerst.

[capricky]

Vorher vielleicht noch ein Blick (wenn nicht vergossen) in die Stecker, da haptert es meist zuerst.

Einmal das..., aber erfahrungsgemäß sind diese Kabel regelmäßig im Knickschutz der Stecker gebrochen. Also einfach das Kabel 5cm hinter dem Stecker des größten Verdachts abschneiden und neu anlöten. Hat das nichts gebracht, die Prozedur am anderen Stecker wiederholen. Wird schon klappen!

clapricky

[bigherb]

Da hat der Maitre recht. Aber es gibt auch Unterbrechungen in der Kabelmitte oder sonst wo weiter weg von den Steckern. Auf einem Hochsommergig Openair waren die Kabel so weich, das sie ab Stecker im 90Grad Winkel runterhingen. (Sieht etwas seltsam aus) Unser Sänger tänzelte elegant um mich herum und ...zack, verhedderte er sich im Kabel. Ein kurzer Ruck und ....erst mal nix. Dann die Aussetzer. Später in der Werkstatt hab ich das Kabel nach alter Sitte "abgezupft". Das heißt, eingestöpselt oder am Durchgangsprüfer Stück für Stück über die Kabellänge ruckartig zwischen den Händen stramm ziehen. Mit etwas Glück findet man so die Stelle. Zumindest für Patchkabel oder Brücken kann das Kabel recycelt werden.

[100WChris]

An den Steckern passt alles, und da es ein gutes Marken-Kabel ist, würde ich gerne so viel wiederverwenden wie möglich. Dachte vielleicht gibt´s einen Trick
Dann muss ich mich wohl Stück fürStück rantasten!
Danke und schönes WE!
Chris

[capricky]

Theoretisch könnte das eigentlich mit einem Multimeter gehen, dass auch Kondensatoren misst, oder einem LCR Meter natürlich. Die Kapazität des Kabels liegt etwa bei 80 - 90 pF pro Meter, wenn ich jetzt am Klinkenstecker die Kapazität messe, müsste ich das nur in Zentimeter umrechnen.... Ich probier mal...

capricky

edit: Funktioniert, sogar erstaunlich genau... Bilder gibt es nachher!

[MiLe]

genial: Dann ist also das Verhältnis der beiden gemessenen Kapazitäten gleich dem Verhältnis der beiden unterbrochenen Kabelstrecken

[capricky]

Es lag gerade ein "Unfallkabel" herum, 2,20m lang, also habe ich bei 2m mal einen Kabelbruch begangen. Ergebnisse siehe Bilder

Mein Multimeter (Gossen Metrahit Tech) zeigt entsprechend 0,2nF (200pF) für das Kurze Stück, 27,0nF (270pF) für das lange Ende. Damit ermittelt man sicher, welcher Stecker denn nun zuerst abgeschnitten werden kann. Die Lokalisierung des Bruchs ist nun kein Glückspiel mehr mit einer 50%igen Chance.

capricky

[100WChris]

Das ist der Wahnsinn
Danke!!

[bea]

...Damit ermittelt man sicher, welcher Stecker denn nun zuerst abgeschnitten werden kann.

Und das sollte doch grundsätzlich auch bei allen möglichen Strippen klappen, z.B. Netzleitungen mit Aderbruch - vorausgesetzt, die Kapazität passt zum Meßbereich des vorhandenen Multimeters?

[capricky]

...Damit ermittelt man sicher, welcher Stecker denn nun zuerst abgeschnitten werden kann.

Und das sollte doch grundsätzlich auch bei allen möglichen Strippen klappen, z.B. Netzleitungen mit Aderbruch - vorausgesetzt, die Kapazität passt zum Meßbereich des vorhandenen Multimeters?

Ja das interessiert mich jetzt auch, ich probiere nachher mal...

capricky

[capricky]

Ja funktioniert bei Netzkabeln genauso! Erstaunt bin ich über die hohe Kapazität dieser Kabel (wann misst man die schon mal daraufhin), die liegt auch bei rund 100pF pro Meter. Netzkabel kann man aber auch mit den berührungslosen Spannungstestern auf Kabelbruch testen und orten, allerdings muss das Kabel dazu unter Netzwechselspannung stehen.
Aber auch bei Lautsprecherkabeln kann man so den Bruch lokalisieren. Mein 1Meter langes Kabel mit Speakons hat bereits eine Kapazität von 175pF, die sollte man also nicht als Gitarrenkabel verwenden

capricky