Besuch bei Prof. Zollner im Akustiklabor
Verfasst: 13.02.2012, 20:02
Ich stelle den Thread mal hier in diesen Bereich, weil der Auslöser für meine E-Mail an Herrn Zollner der Billig-Pickup-Thread war.
Nach dem E-Mail-Kontakt gab es auch noch ein ausführliches Telefonat.
Am Sonntag fuhren also Andreas Rall, Ganorin-Alex und meine Wenigkeit zu unserem Treffen mit Prof. Manfred Zollner (Autor von "Physik der Elektrogitarre") nach Regensburg.
Nach der Begrüßung und kurzen Smalltalk zeigte er uns erstmal sein Labor, zuerst den Reflexionsarmen Raum (immer wieder eine interessante Erfahrung, wenn das Auge sagt "da ist ein Raum mit Wänden" und das Gehör sagt "Da ist nix, ein Freifeld ohne jegliches Geräusch", da kann einem schon schwindlig werden).
Anschließend unterhielten wir und ca. drei Stunden lang über Gitarren, Pickups, Messmethoden, Psychoakustik usw. Er zeigte uns kurz die Funktion der 30m langen Saite, mit der er die Übertragungsfunktion von Tonabnehmern messen kann. Für eine ausführliche Messung fehlte uns allerdings die Zeit, da die Kalibrierung der Messanordnung ca. 1 Stunde dauern würde.
Danach bei Kaffee und Kuchen erklärte er uns einfache Messmethoden zur Bestimmung des Impedanzverlaufes und der Tiefpassfunktion von Tonabnehmern (sobald ich mich da etwas weiter praktisch eingearbeitet habe, werde ich hier berichten).
Im Gespräch wurde übrigens deutlich, dass er keinesweg ein Dogmatiker ist, wenn er sagt, dass das Korpusholz einer Solidbody-Gitarre keinen signifikanten Einfluss auf den elektrischen Klang des Instruments habe. Er könne jedoch nach den bisher durchgeführten ausführlichen Untersuchungen nichts entsprechendes nachweisen.
Wenn allerdings jemand in einer reproduzierbaren Testumgebung das Gegenteil beweisen würde, würde er diese Ergebnisse keinesfalls ignorieren.
Er machte auch deutlich, dass sich seine Untersuchungen ausschließlich auf Elektrogitarren mit massivem Korpus bezogen. Bässe, Semiakustik- und Akustik-Gitarren sind nicht Gegenstand seiner Forschung.
Bei den Bässen z.B. wäre die größere Masse der Saiten (im Vergleich zu Gitarrensaiten) zu berücksichtigen, die sicherlich eine wesentlich größere Interaktion mit dem langen Hals ergäben.
Alles in Allem kann ich nur sagen, dass sich der Besuch gelohnt hat. Wir sind ein gutes Stück schlauer, er freute sich über das Feedback, und eine weitere Session ist nicht ausgeschlossen.
Zum Schluss wurde noch etwas gespielt (auf meiner Archtop). Dabei wurde deutlich, dass er eben nicht nur Wissenschaftler ist, sondern eben auch ein guter Musiker!
Hier noch ein paar Fotos: @Capricky:
Die Print-Version wird noch ca. zwei Jahre dauern.
Allerdings wird es in ca. einer Woche ein Update der PDFs der Kapitel 5 bis 11 geben. Also nächste Woche mal reinschauen!
Grüße
Matthias
Nach dem E-Mail-Kontakt gab es auch noch ein ausführliches Telefonat.
Am Sonntag fuhren also Andreas Rall, Ganorin-Alex und meine Wenigkeit zu unserem Treffen mit Prof. Manfred Zollner (Autor von "Physik der Elektrogitarre") nach Regensburg.
Nach der Begrüßung und kurzen Smalltalk zeigte er uns erstmal sein Labor, zuerst den Reflexionsarmen Raum (immer wieder eine interessante Erfahrung, wenn das Auge sagt "da ist ein Raum mit Wänden" und das Gehör sagt "Da ist nix, ein Freifeld ohne jegliches Geräusch", da kann einem schon schwindlig werden).
Anschließend unterhielten wir und ca. drei Stunden lang über Gitarren, Pickups, Messmethoden, Psychoakustik usw. Er zeigte uns kurz die Funktion der 30m langen Saite, mit der er die Übertragungsfunktion von Tonabnehmern messen kann. Für eine ausführliche Messung fehlte uns allerdings die Zeit, da die Kalibrierung der Messanordnung ca. 1 Stunde dauern würde.
Danach bei Kaffee und Kuchen erklärte er uns einfache Messmethoden zur Bestimmung des Impedanzverlaufes und der Tiefpassfunktion von Tonabnehmern (sobald ich mich da etwas weiter praktisch eingearbeitet habe, werde ich hier berichten).
Im Gespräch wurde übrigens deutlich, dass er keinesweg ein Dogmatiker ist, wenn er sagt, dass das Korpusholz einer Solidbody-Gitarre keinen signifikanten Einfluss auf den elektrischen Klang des Instruments habe. Er könne jedoch nach den bisher durchgeführten ausführlichen Untersuchungen nichts entsprechendes nachweisen.
Wenn allerdings jemand in einer reproduzierbaren Testumgebung das Gegenteil beweisen würde, würde er diese Ergebnisse keinesfalls ignorieren.
Er machte auch deutlich, dass sich seine Untersuchungen ausschließlich auf Elektrogitarren mit massivem Korpus bezogen. Bässe, Semiakustik- und Akustik-Gitarren sind nicht Gegenstand seiner Forschung.
Bei den Bässen z.B. wäre die größere Masse der Saiten (im Vergleich zu Gitarrensaiten) zu berücksichtigen, die sicherlich eine wesentlich größere Interaktion mit dem langen Hals ergäben.
Alles in Allem kann ich nur sagen, dass sich der Besuch gelohnt hat. Wir sind ein gutes Stück schlauer, er freute sich über das Feedback, und eine weitere Session ist nicht ausgeschlossen.
Zum Schluss wurde noch etwas gespielt (auf meiner Archtop). Dabei wurde deutlich, dass er eben nicht nur Wissenschaftler ist, sondern eben auch ein guter Musiker!
Hier noch ein paar Fotos: @Capricky:
Die Print-Version wird noch ca. zwei Jahre dauern.
Allerdings wird es in ca. einer Woche ein Update der PDFs der Kapitel 5 bis 11 geben. Also nächste Woche mal reinschauen!
Grüße
Matthias