Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
Antworten
Benutzeravatar
bigherb
Zargenbieger
Beiträge: 1316
Registriert: 27.04.2010, 13:48
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 7 Mal

Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#1

Beitrag von bigherb » 01.05.2011, 12:26

Hallo zusammen
ich knall dann mal am 1. Mai eine Frage in die die Runde. Wie sind eure Erfahrungen mit einem C-Switch ? (Natürlich nur an die, die solch einen gestuften Dumpfmacher auch benutzen oder Erfahrungen damit gemacht haben)
Vor gut 3 Jahren war ich noch recht begeistert von der gezielt anwählbaren Abstufung der Höhenbedämpfung. So habe ich in einigen Gitarren solch ein Schalterchen mittels kleiner Kondensatoren nach dem "Lemme-Prinzip" ausstaffiert. (max. 5, alles andere braucht kein Mensch)
Mittlerweile und dem etwas längeren Gebrauch einer Les Paul (die aus Buche :D natürlich) ohne diesen S-Switch habe ich gestern den Selben aus der Explorer rausgeworfen und an die Stelle ein 47n Perlchen ans Poti gepappt. Seit der Fertigstellung der Les Paul Ende des vergangenen Jahres benutze ich wieder mehr den Tone Regler. Eben weil die LP einen einfachen Toneregler hat.
Was sagen denn die Fachleute ?

Benutzeravatar
khal
Bodyshaper
Beiträge: 224
Registriert: 22.05.2010, 22:25
Wohnort: Lissabon
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#2

Beitrag von khal » 01.05.2011, 13:53

Hallo,

Vor 2 Jahren habe ich in eine meiner Giterren einen C-Switch eingebaut. Diesen hatte ich direkt von Lemme bezogen.
Ich hatte mich natürlich vorher mit den theoretischen Überlegungen diesbezüglich auseinandergesetzt und war sehr gespannt auf das Ergebnis gewesen. Aber mir erging es da nicht anders als Dir: so richtige Freude ist nie aufgekommen.
Was vor allem störte war, dass die einzelnen Stufen nicht in der Intensität regelbar waren. Ich weiss nicht ob man das nicht hätte machen können, nur ich habe es jedenfalls nicht getan. Es war ohnenhin eine Gitarre in Tele-Bauart, und da ist ja auch nicht mehr viel Platz für weitere Potis.

Irgendwann habe ich das Ding genervt wieder ausgebaut und eine 22nF Ölsardine reingelötet und kann Dir nur beipflichten: es macht Spass den Tonregler zu benutzen wenn die Komponenten gut aufeinander abgestimmt sind.

Der C-Switch liegt jetzt in meiner Grabbelkiste und bekommt vielleicht noch mal eine Chance in einer anderen Gitarre, obwohl ich skeptisch bin ob er da dann lange drin bleiben wird…

Gruss
Khaled
So what...?....

Benutzeravatar
Balthasar
Holzkäufer
Beiträge: 102
Registriert: 25.04.2010, 22:36
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#3

Beitrag von Balthasar » 01.05.2011, 18:55

Hallo,

ich habe bei einem Freund von mir auch mal so einen C Switch verbaut. (die Gitarre besaß nur einen Bridge-Humbucker)
Ich habe -glaube ich- acht Kondensatoren eingebaut. Die Werte wurden natürlich nicht linear größer, sondern expotenziell.

Nichtsdestotrotz war das Ergebniss nicht so beeindruckend, wie ich es mir ausgemalt habe. Zwischen den einzelnen Stufen war kein großer Unterschied zu hören. Der größte Unterschied war natürlich zwischen der Stellung "nichts" und "voll".
Im Nachhinein werde ich es bald wieder versuchen, aber wahrscheinlich nur mit 4 Stellungen und großen Abständen.

multistring systems
Zargenbieger
Beiträge: 1090
Registriert: 26.04.2010, 15:44
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#4

Beitrag von multistring systems » 01.05.2011, 21:21

Ich bin fast immer bei zwei Cs gelandet, mehr empfand ich immer als störend, weil praxisfremd. Ich finde, es ist eine einfache Möglichkeit des Soundings, nicht mehr, und auch nicht weniger. Aber das so ein passives Bauteil "beeindruckende Ergebnisse" erzielt, ist schon im Vorraus nicht absehbar. Ich habe aber wohl schon erlebt, dass Leute, die "drauf und dran" waren, einen neuen Pickup zu kaufen...mit einem 9Cent Bauteil glücklich wurden 8)


best
I was born on my birthday, I'm human, and don't tell no one but, I'm naked under my clothes!

http://www.unfretted.com


http://www.gearbuilder.de/fn/

Benutzeravatar
helferlain
Zargenbieger
Beiträge: 1064
Registriert: 25.04.2010, 20:07
Wohnort: OWL
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 59 Mal

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#5

Beitrag von helferlain » 01.05.2011, 21:25

Ich hatte auch mal so einen Schalter verbaut, mit 12! Stufen. Irgendwann hatte ich aber auch meine 2-3 Lieblingssounds. Für die Entscheidungsfindung, welches der "persönliche" Sound ist mag so ein Schalter gut geeignet sein. Am Ende kann man dann doch darauf verzichten. Und das Aha-Erlebnis, dass mehrere hundert oder gar tausend Euro teurere Gitarren nur wegen eines Kondensators so ganz "anders" klingen ist eigentlich unbezahlbar...
Grüße, helferlain
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." - Henry Ford

multistring systems
Zargenbieger
Beiträge: 1090
Registriert: 26.04.2010, 15:44
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#6

Beitrag von multistring systems » 01.05.2011, 21:34

Und das Aha-Erlebnis, dass mehrere hundert oder gar tausend Euro teurere Gitarren nur wegen eines Kondensators so ganz "anders" klingen ist eigentlich unbezahlbar...
Treffer. :lol:
I was born on my birthday, I'm human, and don't tell no one but, I'm naked under my clothes!

http://www.unfretted.com


http://www.gearbuilder.de/fn/

Benutzeravatar
reinhard
Ober-Fräser
Beiträge: 509
Registriert: 24.04.2010, 08:29
Wohnort: Bayerischer Wald/Linz Land
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#7

Beitrag von reinhard » 02.05.2011, 19:27

hmmmm ... ich bin ja Basser und kein Gitarrist. Aber ehrlich, ich habe festgestellt, dass ich an der Klangregelung am Bass eigentlich überhaupt nicht rumdrehe. Wenn man so ein Teil mit aktiver Elektronik z.B. hat dann probier ich schon rum ... aber irgendwas verändern ... das mach ich später auch nicht mehr. Eigentlich wechsle ich nicht mal mehr zwischen den Tonabnehmern ...
Braucht man überhaupt eine Klangregelung an der Gitarre/am Bass??
Erich Zann Trio - Temporary Music

Benutzeravatar
12stringbassman
GBB.de-Inventar
Beiträge: 5211
Registriert: 25.04.2010, 09:29
Wohnort: Lkr. EBE
Hat sich bedankt: 350 Mal
Danksagung erhalten: 227 Mal

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#8

Beitrag von 12stringbassman » 03.05.2011, 08:30

reinhard hat geschrieben:Braucht man überhaupt eine Klangregelung an der Gitarre/am Bass??
Die passive Tonblende benutze ich nie, weder am Bass noch an der Gitarre; die ist immer voll auf oder wird gleich ganz abgelötet. Aktive Kuhschwanz-EQs, wie z.B. von Noll et. al. angeboten werden, würde ich wahrscheinlich auch nur einmal einstellen und dann so lassen.
An den aktiven Reglern meiner Instrumente mit SVF hingegen schraube ich dauernd rum, auch der PU-Schalter bzw. -PanPot sind dauernd in Gebrauch.
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

Benutzeravatar
Reverend Sykes
Ober-Fräser
Beiträge: 913
Registriert: 24.04.2010, 01:07
Wohnort: Heidelberg
Hat sich bedankt: 242 Mal
Danksagung erhalten: 95 Mal
Kontaktdaten:

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#9

Beitrag von Reverend Sykes » 03.05.2011, 10:44

Ich gebe zu, daß ich die Tonblende auch nie anfasse. Aber irgendwann werd ich einer Gitarre mal ein Wahwah per Dreh- oder Schiebepoti verpassen. Das reizt mich schon lange.

C-Switch dagegen finde ich sehr interessant, allerdings nur 2 Schaltstellungen, also an oder aus sozusagen. Hab ich bei 'nem Bekannten an seiner SG-Junior mit nur einem PU (P90) ausprobieren dürfen. Das hat den Halspickup für meinen Geschmack beinahe gleichwertig ersetzt. Ob das allerdings "nur" ein C-Switch war, oder ob da noch mehr Elektronik dahintersteckte, weiß ich nicht.

Grüße

Rüdiger
Liebe Grüße
Rüdiger


"Blues players don't mess around with the guitar, they hit the bloody thing." (Rory Gallagher)
…m;les to go before I sleep…
Für Eile hab ich keine Zeit.

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#10

Beitrag von capricky » 03.05.2011, 12:45

Ob ein C-switch sinnvoll ist, ist ja wohl eher eine philosophische Frage wie: "Ist Rockmusik sinnvoll?" :D

Ich persönlich halte "C's", also Kondensatoren für die einfachste, wirksamste, demokratischste, sozial verträglichste, ökologisch korrekteste und gleichzeitig preiswerteste Möglichkeit E-Gitarren und E-Bässe zu tunen und deren Klangcharakter subtil bis dramatisch zu verändern..... vorausgesetzt man weiß wie und was man machen muß. 8)

Ich stimme mit allen Vorpostern überein, man braucht weder den "konservativen" Toneregler der klassischen E-Gitarren (Fender/Gibson), noch einen C- switch mit mehr als drei, max. vier Kondensatoren. Drei Stück, dem persönlichen Geschmack nach ausgewählt (und vom Wert her kleiner als die herkömmlichen 22 - 47nF), mit einem 3-pol. Kipp- oder besser Schiebeschalter kombiniert, sind nach meiner Meinung und Erfahrung optimal. Mit dem Poti des alten Tonregleres verbunden, kann man die nuanciert einblenden. Besonders wirksam und hörbar ist das dann bei vorwiegend clean bist angezerrt gespielten single coils ala Fender, aber auch P90. Die Wirkung wird noch gesteigert, wenn der Wert des Volumepotis auf 500K bis 1M erhöht wird.
Während man bei den Fendern damit den "Höhenklingelbereich" also die Brillianzfrequenzen variieren will, ist bei den Paf Gibsontypen eher eine Veränderung des Mittenbereiches, ähnlich leicht gedämpftem Wahwahton, für druckvolle Zerrsolis gefragt. Das bekommt man auch "nur" mit Kondensatoren hin.
Zum Finden der geeigneten Kondensatorwerte aber ist ein C-switch mit möglicht vielen Stufen und Kondensatoren äusserst hilfreich. Sowas gibt es als C-Dekaden zu kaufen, kann aber auch preiswerter selbst gebastelt werden. Die Farbe der Kondensatoren, deren Spannungswerte und deren Bauart (Ölpapier, Kunststoffart, Keramik) sind dabei absolut unwichtig. Es zählen nur die Wert in Farad (pF, nF, µF)

C-tricky

multistring systems
Zargenbieger
Beiträge: 1090
Registriert: 26.04.2010, 15:44
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#11

Beitrag von multistring systems » 03.05.2011, 15:37

moin,
Zum Finden der geeigneten Kondensatorwerte aber ist ein C-switch mit möglicht vielen Stufen und Kondensatoren äusserst hilfreich.
und wer einfach nur einen passenden C sucht, dem reicht evtl. schon ein Ic Sockel oder ähnliches. Da kann man nach belieben rein und rausstöpseln...und je nach Sockel und dessen "Beschaltung" auch mal mehrere Cs parallel betreiben...bis es passt.
Die Farbe der Kondensatoren, deren Spannungswerte und deren Bauart (Ölpapier, Kunststoffart, Keramik) sind dabei absolut unwichtig. Es zählen nur die Wert in Farad (pF, nF, µF)
naja, die Farbe ist schon wichtig, fürs Auge. Würdest Du eine Bluesgitte mit roten Cs anfassen? Siehste! :lol:

Ölpapier macht Sinn, wenn man die inkl. Voodoogewäsch für Fugger-Preise Verkaufen kann! 8) ...also vorsicht mit der Aufklärungsarbeit :badgrin:

best
I was born on my birthday, I'm human, and don't tell no one but, I'm naked under my clothes!

http://www.unfretted.com


http://www.gearbuilder.de/fn/

Benutzeravatar
12stringbassman
GBB.de-Inventar
Beiträge: 5211
Registriert: 25.04.2010, 09:29
Wohnort: Lkr. EBE
Hat sich bedankt: 350 Mal
Danksagung erhalten: 227 Mal

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#12

Beitrag von 12stringbassman » 03.05.2011, 16:39

multistring systems hat geschrieben:naja, die Farbe ist schon wichtig, fürs Auge. Würdest Du eine Bluesgitte mit roten Cs anfassen? Siehste! :lol:
Und ich hab da bisher immer rote und orangene verbaut in der Annahme, sie klängen "wärmer" :lol: :D

Aber zum Ermitteln der gewünschten Kapazität könnte man ja so einen ollen Drehkondensator aus einem Dampfradio (noch mit Original-Staub aus den 1930ern :roll: )vorne auf die Klampfe draufschrauben.
http://cgi.ebay.de/Alter-Doppel-Drehkon ... 4aaa099b87
Das schaut bestimmt sehr steam-punkig aus ;) Leider gibt's die handelsüblichen Modelle meist nur mit <1nF :(
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Ein C-Switch wirklich sinnvoll ?

#13

Beitrag von capricky » 03.05.2011, 17:00

multistring systems hat geschrieben:
und wer einfach nur einen passenden C sucht, dem reicht evtl. schon ein Ic Sockel oder ähnliches. Da kann man nach belieben rein und rausstöpseln...und je nach Sockel und dessen "Beschaltung" auch mal mehrere Cs parallel betreiben...bis es passt.
Geht natürlich auch, aber bis man den umgesteckt hat, hat man doch schon vergessen, wie der erste klang! ;) Also umschalten können in Bruchteilen von Sekunden wirkt beim Vergleich schon unterstützend.
Parallelschalten von Kondensatoren, wenn man das Gefühl hat da fehlt noch was dazwischen ist natürlich auch erlaubt, bzw notwendig.
Nicht glauben was auf den Kondensatoren aufgedruckt ist, sondern messen! Die Toleranz des Kapazitätsmessbereiches der Multimeter ist besser als die Toleranzangabe auf den Kondensatoren.

capricky

Antworten

Zurück zu „Gitarren/Bass-Elektronik“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 26 Gäste