Einbaurichtung Kondensatoren

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
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Einbaurichtung Kondensatoren

#1

Beitrag von jhg » 01.09.2021, 20:11

Bei mir landen immer mal wieder E-Gitarren wo ich dann auch die Elektronik mache. Eigentlich nicht ganz so mein Spezialgebiet, aber löten kann ich.

Jetzt kam einer vorbei mit einer Paula und will neue (alte) Kondensatoren da reinhaben.
20210901_200713.jpg
Und er meinte, dass es einen hörbaren Unterschied macht, in welcher Richtung die eingebaut werden. Meine bescheidenen Elektrotechnikkenntnisse sagen mir, dass das Unsinn ist, aber vielleicht liege ich da auch falsch.

Also was meint ihr Spezis zu dem Thema?

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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#2

Beitrag von Gromit » 01.09.2021, 21:13

Wenn es ein Elko wäre, die in Gitarren nicht reinkommen, stünde + oder - drauf. Bei Kondensatoren ist's wurscht.
\m/

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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#3

Beitrag von jhg » 01.09.2021, 21:17

Klar - Elkos haben eine vorgegebenen Richtung, aber die kommen ja auch nicht in eine normale Schaltung für Paulas rein.

Er hat sich extra diese superdupertollen, extrateuren, vintage Kondensatoren gekauft - wie auf dem Bild zu sehen ist. Ich denke, das sind alte Dinger, die aber getestet sind.

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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#4

Beitrag von thonk » 01.09.2021, 21:39

Wenn du den Kunden magst, nimmst du seine Gitarre&Bass oder Grand guitars rollst die feste zusammen und brätst ihm damit eine über in der Hoffnung, dass er zu sich kommt.
Ansonsten hört man zu, schweigt und "lernt" dazu.
(sorry, für offtopic) ;) :lol:
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#5

Beitrag von dieratec » 01.09.2021, 23:12

Bei Oil in Papier Kondensatoren gibt es ein fast gerades Ende und ein nach vorne gewölbtes Ende. Das nach vorne gewölbte Ende kommt zur Signalseite und das gerade Ende geht in Richtung Masse.
Bei deinen Kondensatoren sieht es ja auch so aus als ob ein Ende mehr heraussteht als das andere. Daher würde ich die Kondensatoren auch so anschließen.
Gruß Rainer

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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#6

Beitrag von hatta » 01.09.2021, 23:20

Wenn er den vollen Klank haben will, muss er aber noch die Anschlüsse vergolden lassen und das Ganze darf dann nur im beisein einer Jungfer bei Vollmond im Hexenzirkel gelötet werden (baeh) (baeh)

Sorry, der musste sein (solidarity)
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#7

Beitrag von capricky » 01.09.2021, 23:54

Halte den Kondensator zwischen den Fingern ohne die Anschlußdrähte zu berühren und führe die beiden Drähte abwechselnd an die Spitze eines Gitarrenkabels, dass in einem ordentlich aufgedrehtem Amp steckt. Wenn es bei einem Anschluß weniger brummt und brizzelt als bei dem anderen, ist das der bevorzugte masseseitige Anschluß.
Wenn du da keinen Unterschied hörst, darfst du frei entscheiden, wie die eingelötet werden! 8)

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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#8

Beitrag von 12stringbassman » 02.09.2021, 08:26

capricky hat geschrieben:
01.09.2021, 23:54
Wenn du da keinen Unterschied hörst, darfst du frei entscheiden, wie die eingelötet werden! 8)
Den Kunden aber unbedingt einbinden und fragen, welche Seite besser klingt!
Vielleicht eine kleine Hilfestellung geben, wie z.B.: "Also, ich meine, dass es so luftiger, freier klingt. Andersrum waren da eindeutig Phasenschweinereien zu hören. Oder was meinst Du?"
Es ist natürlich kein Unterschied zu hören, aber der Kunde will ernst genommen werden, er zahlt ja schließlich dafür ...... Angestrengt lauschen, bedeutungsschwanger nicken, einlöten.

Grüße
vom Hiasl
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#9

Beitrag von jhg » 02.09.2021, 09:22

Jungs, danke für die Tipps!

@dieratec hatte Recht mit der Einbaurichtung und der Test von @capricky hat es gezeigt. Tatsächlich brummt der Kondensator in eine Richtung etwas weniger!

Ich frage mich aber wirklich allen Ernstes ob sich die 25€! pro Kondensator wirklich so lohnen. Aber was tut man nicht alles für das gläubige Klientel ....
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#10

Beitrag von thonk » 02.09.2021, 10:55

jhg hat geschrieben:
02.09.2021, 09:22
Ich frage mich aber wirklich allen Ernstes ob sich die 25€! pro Kondensator wirklich so lohnen. Aber was tut man nicht alles für das gläubige Klientel ....
50 - fünfzig Euro???
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#11

Beitrag von the schweinhorn » 02.09.2021, 13:07

Ist das einer von der Sorte, die sich nen Dichtgummi von ner Bügelverschlußflasche im Fachhandel völlig überteuert als Gurtsicherung andrehen läßt, anstatt 2 Flaschen Bier zu trinken und die Gummis für Umme zu kriegen? Und bloß nicht die roten nehmen, die heben die Tiefmitten zu penetrant an, die dunkelblauen Gummis klingen da viel ausgewogener...
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#12

Beitrag von capricky » 02.09.2021, 17:11

jhg hat geschrieben:
02.09.2021, 09:22
.... und der Test von @capricky hat es gezeigt. Tatsächlich brummt der Kondensator in eine Richtung etwas weniger!
Eine wichtige Schlußfolgerung daraus ist jatzt also: Nicht den Kondensator während des Spielens anfassen! :badgrin:

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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#13

Beitrag von Sven » 02.09.2021, 21:34

the schweinhorn hat geschrieben:
02.09.2021, 13:07
Ist das einer von der Sorte, die sich nen Dichtgummi von ner Bügelverschlußflasche im Fachhandel völlig überteuert als Gurtsicherung andrehen läßt, anstatt 2 Flaschen Bier zu trinken und die Gummis für Umme zu kriegen? Und bloß nicht die roten nehmen, die heben die Tiefmitten zu penetrant an, die dunkelblauen Gummis klingen da viel ausgewogener...
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#14

Beitrag von MiLe » 02.09.2021, 21:42

Das sind doch Schnäppchen - ich habe schon vergleichbare Teile zum mehrfachen Preis gesehen. Dabei sind die Dinger doch total logisch:
Böckchen aus Glas machen den Klang natürlich transparenter, aus Ton erdiger, aus Silber silbriger.......... :D
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#15

Beitrag von capricky » 02.09.2021, 23:23

Das mag im "niederohmigem" Hifi Bereich völlig übertrieben sein, im hochohmigen Gitarren- und Verstärkersektor können mechanische Resonanzen in Kabeln und Kondensatoren aber auch "lustige" Feedback- und Mikrofonieeffekte hervorrufen. Man hört ja auch das Gitarrenkabel rascheln, wenn man im highgain Bereich unterwegs ist, und das Kabel bewegt wird.
Keramikkondensatoren (die dünnen , daumennagelgroßen Scheibchen) neigen auch deutlich dazu, am meisten wenn sie freibeweglich an ungekürzten Anschlußdrähten freihängend angelötet wurden.
Stegpickups (Einlagen) bei akustischen Gitarren auf Kondensatorprinzip übrigens sind auch schon lange üblich.

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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#16

Beitrag von the schweinhorn » 03.09.2021, 08:00

Sven hat geschrieben:
02.09.2021, 21:34
the schweinhorn hat geschrieben:
02.09.2021, 13:07
Ist das einer von der Sorte, die sich nen Dichtgummi von ner Bügelverschlußflasche im Fachhandel völlig überteuert als Gurtsicherung andrehen läßt, anstatt 2 Flaschen Bier zu trinken und die Gummis für Umme zu kriegen? Und bloß nicht die roten nehmen, die heben die Tiefmitten zu penetrant an, die dunkelblauen Gummis klingen da viel ausgewogener...
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Nicht.

Also ich bin ja nu auch ein Gear-Nerd, aber das hat gottseisgetrommelt immer noch realistische und vor allem individuelle Züge. Aber da drauße laufen jede Menge Leute rum, die glauben, mit Top-Gear-Kombinationen von irgendwelchen Big Stars oder genauer gesagt: durch die exakte Kopie eines Setups genauso klingen/spielen zu können wie das angehimmelte Vorbild. Ewig auf der Suche nach dem Big Tone wird dann bis in die richtige Lötzinnmarke das Setup immer noch weiter verfeinert, bis es Voodoo wird. Daß Röhren unterschiedlich klingen, läßt sich wirklich nachweisen, aber daß ein bloody f.cking Kondensator den Sound nicht mehr als im Nanobereich beeinflußen kann, sollte jeder mit etwas Resthirn und Realismus einsehen. 50 Stutz auf Kopp zu hauen für ein Pärchen zugegeben schön geringelter Kapazitoren ist in meinen Augen ein alarmierendes Anzeichen schweinsgallopierenden Realitätsverlustes- der Fuffi ist m.E. viel sinnvoller angelegt als Trinkgeld für den mehr als nötig erscheinenden Psychotherapeuten. Oder aber für Musikunterricht, denn dann wird das auch endlich realistisch:

Herrgott noch eins, der Sound kommt in erster Linie aus Fingern und Geist der jeweiligen Musikanten und nicht aus dem Geldbeutel irgendwelcher abergläubischen Fanboys/Copycats, die sich für jeden auch noch so aberwitzigen Rotz das Geld in Bündeln aus den Rippen leiern lassen. Man sehe/höre sich z.B. David Lindley an- der Kerl hat zeitlebens immer ausschließlich die schrägsten Billiggitarren von Dano abwärts bis zur Hertiecaster- wahrscheinlich hat er die z.T. billiger geschossen als diese zwei Kondis- gespielt und eben aus diesem Instrumentarium eben einen guten Sound geholt. und warum? Weil er spielen kann, weil er weiß, was er spielen will und wie er es umsetzt und vor allem: weil er er selber ist und sein will und niemand anderes, wobei da ein ungewöhnliches Setup eher sachdienlich als hinderlich ist und einen hohen Wiedererkennungswert impliziert.

Sorry für den Rant, aber das mußte einfach mal raus.

So und jetzt schraub ich in meine fragile 18"er Box (100w Celestion aus den 60ern, die Punkerbauern schrotten mir den sonst, da muß was mit mehr Watt rein) nen Reduzierring mit nem EV15B rein, denn das Ding geht morgen als Basskiste für alle Bands mit uns auf n kleines Open Air in der Brandenburger Pampa. Endlich wieder auf ne richtige Bühne...
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#17

Beitrag von hatta » 03.09.2021, 11:22

the schweinhorn hat geschrieben:
03.09.2021, 08:00
Sven hat geschrieben:
02.09.2021, 21:34


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Sorry für den Rant, aber das mußte einfach mal raus.

So und jetzt schraub ich in meine fragile 18"er Box (100w Celestion aus den 60ern, die Punkerbauern schrotten mir den sonst, da muß was mit mehr Watt rein) nen Reduzierring mit nem EV15B rein, denn das Ding geht morgen als Basskiste für alle Bands mit uns auf n kleines Open Air in der Brandenburger Pampa. Endlich wieder auf ne richtige Bühne...

Ich denk da gleich wie du, nur dass ich offen zugebe, dass ich auch mal in dieser Spirale war.

Angefangen mir Musikunterricht, begeistert gespielt, dann den ersten Marshall voööröhren Ääämp erworben, soundheaven. Lange damit geübt und wurde immer besser. Dann hat mir mein Gitarrenlehrer das zugegeben megatolle Pedal "xotic rc-booster" geliehen mit den worten "probier mal". Dann wusste ich ein Booster macht vieles einfacher.

Erstes ACDC Konzert... ein Marshall Head muss her (eine SG hatte uch bereits bevor ich ACDC richrig kennenlernte... glaubte lange Zeit das sei eine vergangene Band :lol: bis Rockn Roll Train rauskam 8) von da an war ich Fan )

Topteil zugelegt... soundheaven. Dann stieß ich irgendwann auf Solodallas (Fillippo Olivieri), welcher den Sound von Back in Black nachzubilden versuchte... ich verschlamg seine beiträge und hab mir sogar die Schaffer Replica gekauft (den ersten Tower, das erste Pedal und das Storm Pedal).
Mir gefällt der sound usw... irgendwann bemerkte ich aber, dass das nicht ich bin. Ich bin kein Angus Young :lol: ...werd ich nie werden.

Ich bin ich. Spiele anders, fühle anders, ...
Der Blues und rock/ 'n roll liegt mir... ich spiel wie's mir gefällt und hab wieder angefangen mehr an meinen Spielkünsten zu feilen (wenn Zeit dazu da ist). Dazu spiel ich in einer Funkband und meiner Hauptband einer Rock Coverband.

Macht Spaß und das erworbene Equipment ist seither immer im Einsatz und wird ggf. angepasst.

Mir wär jetzt aber nie eingefallen Kondensatoren um 50 Bananen zu kaufen... hört eh kein Schwein.

Bestes Beispiel.

Hatten nen Gig, damals mit meinem Jvm 410H. Während des Gigs wurde der Amp immer leiser (die letzte Vorstufenröhre "phasendreherröhre"... shit, mir fällt die Bezeichnung grad nicht ein) gab langsam den Geist auf. Ich vollendete den Gig mit Master auf 10 beim 100W Röhrenamp :lol: ... war grade noch laut genug.

Danach kam ein sehr guter Gitarrist zu mir und fragte mich wie ich so einen Geilen Sound hinbekomme :badgrin: (whistle)

So, genug geschwurbelt... ich kann die Voodoofraktion schon ein wenig verstehen... hab selber die Kurve gekriegt bevor's zuspät war :)
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#18

Beitrag von jhg » 03.09.2021, 12:50

Danke für den Content!
Mir ist es mittlerweile Wurst, was mir die Leute auf den Tisch legen. Solange ich das nicht bezahlen muss, bau ich denen ein, wovon sie glauben, dass es gut ist. Rein von der Ästhetik finde ich es auch cooler, wenn im E-Fach schöne Orange Drops sind, anstatt so fizzeliger Keramik Scheibenkondensatoren. Aber es gibt echt Sachen, die sind die Pest. Dazu gehören für mich unter anderem auch Kabel mit Baumwollisolierung und verlöteten Litzen. Andererseits muss ich damit leben, dass für manche die Elektronik auf dem Stand der 40er Jahre stehengeblieben ist und es nie wieder verändert werden darf.

Ach ja, was würden wir nur ohne solche schrägen Geschichten machen. Ich werde den Kunden mal fragen, was er tatsächlich für die Bumblebees bezahlt hat. Das muss bei den Dingern ja eine wahnsinns Marge sein ....
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#19

Beitrag von hansg » 05.09.2021, 22:46

Bei neueren Bumblebees, auch bei denen die von Gibson verkauft wurden
entspricht der Inhalt oft nicht ganz den Erwartungen.
Was allerdings auf die Funktion keinen Einfluss hat. :D

https://www.mylespaul.com/threads/histo ... ps.118027/

Gruss
Hans
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#20

Beitrag von darkforce » 06.09.2021, 17:17

capricky hat geschrieben:
02.09.2021, 23:23
Keramikkondensatoren (die dünnen , daumennagelgroßen Scheibchen) neigen auch deutlich dazu, am meisten wenn sie freibeweglich an ungekürzten Anschlußdrähten freihängend angelötet wurden.
Kerkos sind in der Hinsicht praktisch kleine Piezoelemente :D. Kann man auch schön bei den meisten Oszilloskopen sehen, wenn man ihnen einen kleinen Schubs gibt (whistle).
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#21

Beitrag von jhg » 06.09.2021, 21:14

Also, hab den Kollegen heute mal nach dem Preis für die edlen Stücke gefragt. Er hat die in USA geordert und es sind gematchte, alte Teile für 20€ das Stück! Wenn man Bock drauf hat ...
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#22

Beitrag von 12stringbassman » 07.09.2021, 11:29

Gemätscht auch noch, ja bist Du deppert! Dann muss es ja klingen .........
Wobei die meiste Zeit ist das Tone-Poti ja eh voll aufgedreht, wer benützt das denn schon ....
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#23

Beitrag von MiLe » 07.09.2021, 11:52

Doofe Anfängerfrage:
Was juckt es den Bridge-Pickup, ob sein (ohnehin meist arbeitsloser) Tone-Kondensator rund 5% mehr oder weniger Kapazität als sein Pendant für den Nick-Pickup hat?
Beim Bau von Frequenzweichen verstehe ich ja das matching noch (Änderung der Trennfrequenz, gleiche Übertragungsfunktionen links/rechts), aber bei Tone-Kondensatoren????? (think) (whistle)
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#24

Beitrag von Yaman » 07.09.2021, 12:16

Menschen die diese Preise bezahlen, können den Unterschied hören. Das ist homöopathische Akustik.
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Re: Einbaurichtung Kondensatoren

#25

Beitrag von MiLe » 07.09.2021, 12:22

Aha - also korreliert die physische Fähigkeit mit der Möglichkeit und/oder dem Willen, Kohle zum Fenster rauszuwerfen? :badgrin:
Jetzt wird mir klar, warum ich mich manchmal gehandicapt fühle :D
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