Fussel beim Lackieren

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
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Alex
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Fussel beim Lackieren

#1

Beitrag von Alex » 31.08.2013, 11:07

Hallo Zusammen
Ich bin der Verzweiflung nahe...ich bin mir sicher dass ich was falsch mache, aber ich weiss nicht was:
Ich bin gerade am lackieren und ich hab auf 10 x 10cm bstimmt 5 Fussel, die Fussel sind zwischen 1mm und 10mm gross (die wenigsten natuerlich so gross)
Die Fussel kommen denke ich aus der Pistole, weil ich direkt sehe wie sie drauf kommen. Sie sehen aus wie getrockneter Lack. hell und fast durchsichtig
ich habe den Schlauch getauscht: keine Aenderung
ich habe den Kompressor getauscht: keine Aenderung
Ich habe die Pistole leer gesprueht: Am Ende kam sogar ein Fussel mit 5cm laenge
Ich hab mit der leeren Pistole aus der jetzt nur noch Luft kommt auf eine Feuchte Flaeche gesprueht: keine Fussel
ich hab mit Verduennung gesprueht: keine Fussel

Ich tippe Stark ich bekomme mit dem Lack die Fussel rein, aber wie?

Danke fuer evtl. Tipps
Gruesse
Alex

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Re: Fussel beim Lackieren

#2

Beitrag von Haddock » 31.08.2013, 11:14

Guten Morgen Alex,

lässt Du den Lack durch einen Filter laufen (zb. alte Strumpfhose) beim umschütten vom Gebinde in die Pistole? Es gibt nähmlich spezielle Lackfilter, google das mal. Vieleicht liegt es an dem....

Gruss
Urs

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Re: Fussel beim Lackieren

#3

Beitrag von Alex » 31.08.2013, 11:17

Nein, das hab ich noch nie gemacht...kann das die Ursache sein? versuche ich gerne! Hast Du da Erfahrung?
Danke fuer den Tipp!

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Re: Fussel beim Lackieren

#4

Beitrag von Gerhard » 31.08.2013, 11:36

Vielleicht ist der Lack irgendwie nicht mehr gut? Älteres Gebinde?

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Re: Fussel beim Lackieren

#5

Beitrag von Haddock » 31.08.2013, 11:49

In meiner Ausbildung hatte wir das immer so gemacht, zuerst Strumpfhosen und dann kamen die Lackfilter auf den Markt. Unser damaliger Farbenlieferant hatte uns gesagt, dass es schon möglich sein kann, dass es in den Gebinden kleinste "Schmutzpartikel" oder sonstige Rückstände geben kann. Probier doch mal die Strumphosen metode, verlieren kannst Du nichts dabei. Bei uns funktionierte es.

Gruss
Urs

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Re: Fussel beim Lackieren

#6

Beitrag von Alex » 31.08.2013, 11:53

Urs,
Du bist mein persoenlicher Held fuer Heute!!!
Danke wirklich, Du hast mir den Tag gerettet! Ich habs gerade nochmal gefiltert probiert...NULL!!! Partikel....
Heissa die Welt ist schoen...ab jetzt endschichten nur noch gefiltert...
btw. kennt jemand ne guenstigere Alternative als die SATA einmal Fliesbecher? (loest sich der Damenstrumpf nicht auf durch die Loesemittel?)
Gruesse
Alex

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Re: Fussel beim Lackieren

#7

Beitrag von Haddock » 31.08.2013, 12:17

Das freut mich, ich helfe gerne, wenn ich kann. Wir Arbeiteten damals mit 2K Lacken und die Strumpfhosen haben sich nicht aufgelöst.

So und jetzt weiter schleifen, bin schon bei 320.

Gruss und schönes Wochenende
Urs

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Re: Fussel beim Lackieren

#8

Beitrag von jhg » 31.08.2013, 12:17

Gib doch mal bei IBÄH "Lackfilter ein ....

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Re: Fussel beim Lackieren

#9

Beitrag von Alex » 31.08.2013, 12:29

Danke, manchmal ist das naheliegende irgendwie nicht im kopf...ich hab jetzt mal 100 Filter ergattert, das war heute wirklich ein AHA Effekt

Tolles Forum, DANKE Euch!

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Re: Fussel beim Lackieren

#10

Beitrag von gitarrenmacher » 01.09.2013, 16:27

Ganorin hat geschrieben: btw. kennt jemand ne guenstigere Alternative als die SATA einmal Fliesbecher?
Alex
Die Dinger waren eine der besten Anschaffungen in den letzten 3 Jahren.
Ich habe mir je einen Karton für die Minijet und für die 3000er gegönnt. Einfach super.
von den kleinen brauche ich so bummelig 10 p.a, von den großen 4-5.
Mein Verbrauch an Reinigunsverdünnung hat sich schätzungsweise geviertelt

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Re: Fussel beim Lackieren

#11

Beitrag von Alex » 01.09.2013, 16:34

Hi Christian
Dann lackierst Du aber nur Nitro und laest das Zeug drin, und reinigst erst am Schluss oder?
Gruesse
Alex

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Re: Fussel beim Lackieren

#12

Beitrag von Joe » 01.09.2013, 18:18

Hi Alex,

Solche Fussel hatte ich auch kürzlich. bei mir hat es sich um Lackfussel gehandelt, wahrscheinlich weil der Lack nicht genug verdünnt war und die Temp zum Lackieren zu hoch.
Die Fussel hatten sich bei mir erst nach einer Weile Lackieren gebildet. Nachdem ich die einfach draufgelassen habe, sind sie nach dem nächsten Durchgang verschwunden. War als kein großes Problem.

Nachdem ich jetzt erheblich mehr verdünne und bei max 20 Grad lackiere bilden sich keine Fussel mehr, deshlab glaube ich, dass das auch der Grund bei mir war.

Übrigens kleiner Tipp

Zum Rühren kleiner Lackmengen eignen sich hervorragend die kleinen Holzrührer für den Kaffe vom BurgerKing (falls man aus Versehen mal ein zwei Rührer mehr nimmt :D ). Ich hatte vorher von einem Bekannten so Plastikrührer bekommen, die Lösen sich jedoch leider in Nitro auf :D
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Re: Fussel beim Lackieren

#13

Beitrag von Alex » 01.09.2013, 19:51

Hi Joe
Sehr sehr interessant! Ich habe heute schwarz lackiert und hatte Anfangs auch Fusssel,bin dann von 1.0 Duese auf 1.2 gegangen und hatte deutlich weniger...das waere stimmig...aber wie erklaert man sich das?
Bei Nitro verschwinden die ja wieder aber 2K leider nicht...sehr interessant!
Gruesse
Alex
P.S. ich brauche komischerweise beim Schachtelwirt auch deutlich mehr Staebchen zum umruehren...:D

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Re: Fussel beim Lackieren

#14

Beitrag von Alex » 01.09.2013, 20:00

ach ja, ich hab mich auch komplett ins Ganzkoerper Kondom geworfen, vll lags ja auch daran dass ich dann fusselarm/frei war
Gruesse
Alex

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Re: Fussel beim Lackieren

#15

Beitrag von gitarrenmacher » 01.09.2013, 20:05

Ganorin hat geschrieben:Hi Christian
Dann lackierst Du aber nur Nitro und laest das Zeug drin, und reinigst erst am Schluss oder?
Gruesse
Alex
Ja, bei Gitarren überwiegend.
Nach einem Lackiergang, 3-4 Schichten über den Tag verteilt, nehme ich die Becher dann von der Pistole.
Dann kommt der Standartfließbecher drauf, einen Fingerhut Verdünner rein, 1x leersprühen, zwei FH Verdünner, 1x ansprühen, Druckluft weg und etwas Verdünner drucklos durchlaufen lassen.
Meine standart Deckentönung habe ich auch in einem 1-Wegbecher. eine Füllung, 250ml, reichen für drei Gitarren.

Bei DD-Lack mache ich die Pistole nach jeder Lackschicht sauber, der angemischte Lack bleibt im EWB.

Ich habe im DD-Härter (CLOU) einmal kristalline Körnchen gehabt. Ich denke, das Zeug war über-oder falsch gelagert. Leider nicht bemerkt, noch keine EWBs. Ergebniss: Abschleifen. Danach habe ich immer Lacksiebe benutzt.

Einwegschutzklamotten trage ich auch, allerdings nur eine Jacke mit Kaputze. SEHR HILFREICH
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Re: Fussel beim Lackieren

#16

Beitrag von capricky » 01.09.2013, 20:16

Ihr habt bestimmt zuviel Luft (Druck) und zuwenig Lack eingestellt. "Viel" hilft hier nicht viel. Ich denke, das kommt von dem Glauben, der Lack müsse möglichst fein zerstäubt werden. Also weniger Luft und mehr Lack einstellen und die Pistole ruhiger führen (nicht so hektisch wie in dem Clip) ;). Die Breit-/Flachstrahlfunktion der Düse nutzen. 30cm Abstand zum Spritzobjekt halten (von der Düsenspitze aus gesehen), die Pistole so langsam führen, dass man nur 1x über die Fläche gehen muss, bei Zurückführen mit ein bißchen Überdeckung unter dem zuletzt gesprühten Streifen bleiben. Bei einem Spritzgang bspw. nur waagerecht sprühen, antrocknen lassen, der nächste Spritzgang dann nur senkrecht. Zuerst immer die Schmalseiten und cutaways sprühen, mit Rundstrahl und reduzierter Lackmenge (so wie im Clip, das sah gut aus ;) )

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Re: Fussel beim Lackieren

#17

Beitrag von Alex » 01.09.2013, 20:21

zuviel Druck und zu wenig Menge moechte ich nicht ausschliessen!
30cm finde ich ein Brett werde versuchen mich da ranzutasten...ich bin deutlich naeher...
Danke fuer die Tipps...

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Re: Fussel beim Lackieren

#18

Beitrag von Alex » 01.09.2013, 20:50

ok, noch etwas das man durchaus falsch machen kann....Volumen und Gewichtsprozent vertauschen :(

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Re: Fussel beim Lackieren

#19

Beitrag von Gerhard » 01.09.2013, 21:23

30 cm kommt mir bei einer hvlp wie der minijet von Alex (und mir) auch sehr viel vor. Sata schreibt hier 15 cm Abstand als optimal vor - ich bin irgendwo dazwischen. Aber ich lasse mich auch gern belehren!

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Re: Fussel beim Lackieren

#20

Beitrag von gitarrenmacher » 01.09.2013, 21:44

liz hat geschrieben:30 cm kommt mir bei einer hvlp wie der minijet von Alex (und mir) auch sehr viel vor. Sata schreibt hier 15 cm Abstand als optimal vor - ich bin irgendwo dazwischen. Aber ich lasse mich auch gern belehren!
Meine Meinung.
Bei Spots oder Sunburst bin ich auf 5-10cm dran.
Bei der großen SATA 3000hvlp sind es schon so 20-30cm. Aber eher in Richtung 20.
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Re: Fussel beim Lackieren

#21

Beitrag von capricky » 01.09.2013, 21:46

Ja, es kommt auch auf die Düsengröße an, bei einer Dekopistole kann der Abstand sicher geringer sein und 25cm mit "normalen" Pistolen sind auch kein Problem, das kommt auch auf die Erfahrung und Fähigkeiten des Lackierers an.

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Re: Fussel beim Lackieren

#22

Beitrag von Alex » 02.09.2013, 11:20

ich nochmal....kann es eigentlich auch mein James Bond Fehler gewesen sein? geschuettelt aber nciht geruehrt?

Sprich ich hab den Lack kraeftig geschuettelt anstatt zu ruehren in der Meinung die Vermischung muesste dann ja noch viel besser sein...aber vll killt mich ja die Luft die dann dazukommt....

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Re: Fussel beim Lackieren

#23

Beitrag von taxman » 02.09.2013, 13:11

Die Luft wird doch beim durchpusten der Druckluft wieder "eliminiert", oder hab ich hier einen Denkfehler?

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