Roasted Maple Erfahrungen

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

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Roasted Maple Erfahrungen

#1

Beitrag von macblen » 27.01.2021, 23:06

Hi, ich plane eine Gitarre mit Hals und Body aus thermobehandeltem Ahorn. Habt ihr Erfahrungen mit dem Holz und muss man dabei auf irgendetwas achten im Vergleich zu "normalem" Ahorn?

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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#2

Beitrag von Lollipop » 28.01.2021, 08:27

ich hab aktuell eine Bass mit geräucherten Ahorn GB in Arbeit und der einzige Unterschied der mir jetzt wirklich aufgefallen ist, ist der Geruch nach Geräucherten :lol:
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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#3

Beitrag von DanielP » 30.01.2021, 22:58

Thermobehandelter Ahorn ist relativ hart und spröde.
Mit ist mal ein Bodyrohling aus thermobehandelter Erle an mehreren Stellen gerissen. Es gab kulanterweise Ersatz vom Lieferanten.
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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#4

Beitrag von toni0710 » 06.02.2021, 17:49

Ich habe aktuell einen Hals aus selbigem Ahorn und der lässt sich äußerst gu bearbeiten. Ich werd gerösteten Ahorn beim nächsten Mal wieder verwenden.

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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#5

Beitrag von Herr Dalbergia » 06.02.2021, 19:43

Vorsicht, geräuchert und thermo Behandlung sind zwei komplett verschiedene Vorgänge und nicht miteinander vergleichbar

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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#6

Beitrag von Titan-Jan » 07.02.2021, 01:08

Woher kriegt man denn Roasted Maple eigentlich?

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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#7

Beitrag von Janis » 07.02.2021, 09:08

Titan-Jan hat geschrieben:
07.02.2021, 01:08
Woher kriegt man denn Roasted Maple eigentlich?
Espen hat die meisten Ahornteile auch als roasted Version. Nebelheim hat glaube ich Decken am Start.

Teile, die in einen Ofen passen kann man auch selbst rösten:
https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 35#p161435

Riecht auf jeden Fall sehr lecker ;-)

Industriell wird unter Vakuum gearbeitet, meines Wissens damit es schneller geht, weil die Temperatur so höher sein kann ohne, dass es zu qualmen beginnt.
Ob sich am Karamellisierungsvorgang unter Ausschluss von Sauerstoff chemisch sonst noch anders verhält, weiß ich nicht!

PS: wer es selbst mal probieren will: erst an einem Reststück proben und teile nicht auf Endmaß rösten. Man muss danach definitiv nochmal drüberschleifen und je nach Restfeuchte können sich die Maße minimal verändern. Wichtig ist auch zu kontrollieren, ob die Stücke ganz durch geröstet sind.

PPS: viele andere Hölzer lassen sich auch rösten und sind optisch interessant! Roasted ash zB.
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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#8

Beitrag von Jans4 » 21.05.2021, 08:54

Hast du vielleicht ein paar Bilder.

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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#9

Beitrag von Lumpi » 24.09.2021, 20:18

Hallo Leute

Hat eventuell jemand Erfahrung, wie gut sich gerösteter Ahorn biegen lässt?

Ich habe in den letzten Wochen ein bisschen mit dem Holz gearbeitet und habe es als extrem spröde und relativ heikel kennengelernt. Auf eine Kopfplattenrückseite würde ich gerne ein Stück gerösteten Ahorn mit 2,5 mm Stärke aufleimen. Geplant ist ein Volute und dementsprechend wäre eine Biegung nötig.

Wer hat schon mal roasted maple gebogen?

Danke und Gruss
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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#10

Beitrag von DoppelM » 26.09.2021, 20:46

Lumpi hat geschrieben:
24.09.2021, 20:18
Hallo Leute

Hat eventuell jemand Erfahrung, wie gut sich gerösteter Ahorn biegen lässt?

Ich habe in den letzten Wochen ein bisschen mit dem Holz gearbeitet und habe es als extrem spröde und relativ heikel kennengelernt. Auf eine Kopfplattenrückseite würde ich gerne ein Stück gerösteten Ahorn mit 2,5 mm Stärke aufleimen. Geplant ist ein Volute und dementsprechend wäre eine Biegung nötig.

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Also Koenig & Brüggen haben neulich einen Instagrampost darüber gemacht dass sie es zig mal versucht und nich geschafft haben... zumindest mit Zargen nicht...
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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#11

Beitrag von Lumpi » 26.09.2021, 22:21

Also Koenig & Brüggen haben neulich einen Instagrampost darüber gemacht dass sie es zig mal versucht und nich geschafft haben... zumindest mit Zargen nicht...
Ohje, klingt nicht gut. Vielleicht finde ich noch ein Reststück, mit dem ich üben kann...

Gruss
Lumpi

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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#12

Beitrag von DoppelM » 28.09.2021, 20:32

Lumpi hat geschrieben:
26.09.2021, 22:21
Also Koenig & Brüggen haben neulich einen Instagrampost darüber gemacht dass sie es zig mal versucht und nich geschafft haben... zumindest mit Zargen nicht...
Ohje, klingt nicht gut. Vielleicht finde ich noch ein Reststück, mit dem ich üben kann...

Gruss
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Naja, ein Kopfplattenaufleimer muss ja keine Zargenstärke haben. Und im Zweifelsfall kannst du das Stück auch in nem großen Topf Dämpfen - dass dann die konstruktiven Vorteile von Roasted Maple (stabil und trocken) weg sind dürfte in dem Fall ja auch wumpe sein.
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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#13

Beitrag von Lumpi » 28.09.2021, 21:40

Das ist das Resultat:
RoastedMapleBending.jpeg
Beim Teststück hat es noch gut geklappt. Dann habe ich es mit dem eigentlichen Werkstück versucht. Hat sich zuerst eigentlich ok angefühlt... bis zum *Knäck*... Ich habe den Eindruck, dass es vor allem am Riegel des Werkstücks liegt. Das Teststück war ein bisschen schlichter.

Beim Biegen von "normalem" Riegelahorn habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich geb's auf ... werde wohl nie zum Zargenbieger...

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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#14

Beitrag von Lumpi » 30.09.2021, 11:36

Hier ist noch ein Bild mit dem Teststück im Vordergrund. Bei dem hat es problemlos geklappt mit dem Biegen.

Eventuell macht der Verlauf der Jahresringe auch noch einen Unterschied? Beim Teststück schräg, beim Werkstück waren sie perfekt stehend.

Für mich sieht es jedenfalls so aus wie wenn die Riegelung das Problem wäre. Je mehr geriegelt, desto eher knäck.
RoastedMapleBendingTeststueck.jpeg

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Re: Roasted Maple Erfahrungen

#15

Beitrag von Drifter » 30.09.2021, 12:37

In meiner Naivität stelle ich mir das einfach vor: Holz biegen, dann rösten.

Aber das wird wohl kaum die Lösung sein....

Norbert

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