Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

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Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

#1

Beitrag von taxman » 14.10.2010, 21:01

Ich habe heute eine nicht geringe Menge Holz gekauft (Bilder davon im Offtopicbereich, neuste Errungenschaften), darunter auch ein Stück Cocobolo, welches als Griffbrettmaterial herhalten soll.
Nun habe ich das Brettchen (ca. 10mm stark) mal dem Klopftest unterzogen, seit dem bin ich hin und weg (clap3)
Es hat ein unglaublich schönen, reinen und basshaltigen klang. Sehr direkt, kann das schwer in Worte fassen. Ich bin einfach begeistert, sowohl vom Klang, wie auch von der Optik.
Nun plane ich irgendwann mal eine Akustik aus Cocobolo zu bauen, hat das schon mal jemand gemacht und kann was zum Biegen, generellen Bearbeitung und evtl. sogar den Klangeindrücken sagen?

Die negativen Eigenschaften kenne ich natürlich auch, schwer und oftmals etwas widerspenstig gegenüber Leim.

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Re: Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

#2

Beitrag von clonewood » 14.10.2010, 21:17

.....ja schwer.....und u.U. Komplikationen beim Verleimen.....

deinen Klangeindruck vom Klopftest kann ich bei allen Cocobolobrettchen die ich mein Eigen nenne bestätigen....

mehr kann ich nicht sagen, denn ich habe es noch nie als Korpus einer Akustikgitarre verbaut....es sollte sich aber unproblematisch biegen lassen...

dass manche Erdlinge allergisch auf den Schleifstaub reagieren weisst du wahrscheinlich.....

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Re: Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

#3

Beitrag von taxman » 14.10.2010, 21:29

jup, hatte ich schon mal gelesen und der nette Herr bei Cropp hat mich nochmal auf Atemschutz und evtl. körperliche Reaktionen hingewiesen. Er hatte auch gleich die passende Geschichte von einem kleinen Splitter in der Hand parat, die Hand war nach einiger Zeit wohl 1 1/2 mal so groß ;)

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Re: Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

#4

Beitrag von clonewood » 15.10.2010, 14:15

meine Hände behalten zum Glück ihre Grösse bei eindringendem Cocobolo :lol:

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Re: Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

#5

Beitrag von clonewood » 15.10.2010, 16:22

ich habe gerade mal gekramt um mir meine Cocoboloscheibchen anzusehen. Aus diesem würde ich gerne eine Akustikgitarre bauen.
cocobolo.JPG
das Zeug kann wirklich toll aussehen gerade in der Kombination mit Splint. Aber die Optik ist wirklich nur die eine Seite. Wie gesagt, das Gewicht schreckt mich noch etwas ab. Ich würde bei den Zargen auf 1,8 mm und beim Boden auf 2 mm Stärke heruntergehen.

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Re: Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

#6

Beitrag von taxman » 15.10.2010, 23:03

Sieht sehr schön aus, der Splint ist ein schöner Dekoeffekt. Klar, das Zeug ist wirklich schwer, aber das ist denke ich zu vernachlässigen, meist sitzt man doch mit ner Akustik und Kopflastigkeit finde ich nerviger. Sollte der Korpus wirklich sehr schwer werden lässt sich das durch einen etwas schwereren Hals als sonst wünschenswert wieder etwas ausgleichen.

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Re: Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

#7

Beitrag von clonewood » 16.10.2010, 11:48

mein Problem mit Cocobolo ist nicht das Gesamtgewicht der Gitarre oder deren Balance-Verhältnisse.....sondern die zu erwartende Klangwürze ...... natürlich kann man das vernachlässigen

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Re: Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

#8

Beitrag von gitarrenmacher » 19.10.2010, 14:19

Als Abkömmling der Dalbergien ist Cocobolo zur Zeit dabei, sich zu einem sehr nachgefragten A-Gitarrenholz zu entwickeln.
Ich habe ein paar sehr alte Sätze im Lager. Der Klopfton gleicht dem von Amazonas, Honduras-oder Riopalisander.
Als Tonholz erste Wahl!!
Was nun den Dekofaktor angeht. Ich stehe eher auf gradfaserige "Langweilige" Qualitäten. Die oft angebotenen, fladerigen Qualitäten passen nicht zu meinen Kriterien bei der Tonholzauswahl.
Cocobolo steht, je nach Herkunft, auf der Cites Liste und nach Aussage des BfN kann kurz-mittelfristig mit weitreichenderen Handelsbeschränkungen gerechnet werden.

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Re: Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

#9

Beitrag von taxman » 19.10.2010, 16:07

Das wäre schade, also wird auch hier wohl ein übertriebener Kahlschlag in den Herkunftsländern betrieben. Dann lohnt es sich ja fast noch ein Paar Akustiksätze und Griffbrettmaterial zu lagern.

Ich finde gerade dieses wilde Bild des Cocobolo so reizvoll, gepaart mit diesem Schokoladenartigen Farbton. Schön das es deiner Erfahrung nach ein gutes Tonholz ist, dann kann ich ja nichts Falsch machen mit einem kleinen Lagerbestand. Oh, doch. Die eh schon nicht mehr so großen Geldbestände reduzieren sich drastisch ;)

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Re: Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

#10

Beitrag von gitarrenmacher » 20.10.2010, 10:28

taxman hat geschrieben:dann kann ich ja nichts Falsch machen mit einem kleinen Lagerbestand. Oh, doch. Die eh schon nicht mehr so großen Geldbestände reduzieren sich drastisch ;)
AAAAber!!
Der Bestand ist bei guter Lagerung werthaltig.
Ich habe z.B Ostinder von Th.Nagel von 1995. Steht DM 48,- drauf. Für einen gleichwertigen Satz zahlt man heute so bummelig 60-75€ netto. Wenn das keine Rendite ist.
Bitte beim Einkauf von "Frischware" auf Zertifizierung, am besten FSC, achten. Ist schwierig, weiss ich auch, aber man kanns ja wenigstens im Kopf behalten.
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Re: Cocobolo für Akustik / Klangverhalten

#11

Beitrag von taxman » 20.10.2010, 14:03

Guter Hinweis, daran hab ich neulich im Holzlager von Cropp überhaupt nicht gedacht, ich war viel zu entzückt über die netten Hölzer. Was früher das Spielzeuggeschäft war, ist heute der Holzhändler :lol:

Das sich die Preise so stark verändern ist anscheinend von vielen Faktoren abhängig, nicht nur vom Artenschutz. Da spielen sicher noch Transportkosten usw. ne große Rolle. Und wer weiß, was da noch die Spekulanten abgreifen.

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