Referenzpreise für Holz

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

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lullaby
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Referenzpreise für Holz

#1

Beitrag von lullaby » 23.10.2018, 19:19

Hallöchen,

ich habe über einen Bekannten von der Auflösung eines privaten Holzlagers in der Nähe erfahren und bin übermorgen dort, um es mir anzuschauen und ggf. auch gleich was mitzunehmen.

Da ich relativ neu im Instrumentenbau bzw. in der Holzverarbeitung allgemein bin, aber gemerkt habe, dass es mir wahnsinnig viel Spaß macht, möchte ich die Chance nutzen und mich mit etwas Holz einzudecken. Ich habe bisher erst einmal was gekauft, eine kleine Menge und da habe ich nicht wirklich über den Preis nachgedacht. Weil es jetzt aber sein könnte, dass es mehr wird und ich mir selbst ein "Lager" zulege, möchte ich mich über Preise informieren.

Auf Grund der fehlenden Erfahrung weiß ich leider nicht, was gute und was überzogene Preise wären. Dass es bei diesem Werkstoff nicht unbedingt festgeschrieben ist, weil Ahorn nicht gleich Ahorn ist und weil es bessere und schlechtere und schönere und nicht so schöne und geriegelte und gewölkte und gevögelte Stücke gibt, das ist mir bewusst. Dennoch denke ich, dass man sagen könnte, dass für eine Bohle 100 x 30 x 5 ein Preis erstmal prinzipiell gut oder schlecht wäre...

Deshalb würde ich hier um eure Erfahrung bitten, was ihr bei Esche, Ahorn, Nussbaum, Apfel o.ä. für einen Preis haltet der "in Ordnung wäre. Wir können ja von einem fiktiven Stück 100 x 30 oder so ausgehen. Wie gesagt, dass es schwer zu sagen und abhängig vom Stück ist, das ist mir bewusst.

Mir ist auch bewusst, dass ich einfach bei einem Holzhandel auf der Seite schauen könnte und einen Preis hätte, aber auch da weiß ich nicht, ob es günstig wäre oder eben nicht. Klar, ich könnte vergleichen, aber das ist sehr aufwändig; da fällt es jemanden mit Erfahrung, der schon 1000 Mal Holz gekauft hat sicherlich einfacher. Deshalb würde ich gern um eure Meinung bitten.

Vielen Dank.
Christian

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jhg
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Re: Referenzpreise für Holz

#2

Beitrag von jhg » 23.10.2018, 19:28

Ich sag auf die Schnelle mal dazu: es kommt ganz darauf an!
Wenn es Holz in Bohlen, Sägerauh etc. sind, dann kannst du dich über die üblichen Kubikmeterpreise schlau machen. Die sind nicht so sehr unterschiedlich.
Ist das Holz aber gesägt - evtl. sogar noch in passenden Scheibchen für Gitarrenbau und dann noch gehobelt und geschliffen, sieht es anders aus.

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Herr Dalbergia
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Re: Referenzpreise für Holz

#3

Beitrag von Herr Dalbergia » 23.10.2018, 19:31

Nope...läuft nicht....sorry.

Ich kaufe und verkaufe jetzt seit über 20 Jahren Holz und kann dir deine Frage so nicht beantworten. Es gibt ganz einfach zu viele Paramter....die hast das ja selber schon gesagt. Auch ist es halt immer eine große Frage, wieviel Geld und Holz über den Tisch geht. Kaufst das ganze Lager auf, oder willst du nur Rosinen Picken...muss das Zeugs weg...usw usw

Natürlich gibt es Richtpreis. Die sind halt of pro m3. Da müssen dann aber auch m3 über den Tresen. Nach unten und oben ist alles offen. Vom Container bis zum ganzen Wald, bis runter zum einzelnen Stegrohling.

Nützt dir ja auch nicht viel wenn ich jetzt schreib:

Esche 350-1500
Nuss 600-8000
Ahorn 250-13000
Apfel 300-4000

€/m3

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Re: Referenzpreise für Holz

#4

Beitrag von DoppelM » 23.10.2018, 19:57

Das Problem ist nicht nur die Holzqualität, sondern auch der Bearbeitungszustand und nutzbares Format. Decken und Griffbretter sind z.B vom „Kilopreis“ relativ teuer, da es aufwändig ist auf die Länge /Breite sauber und dünn aufzutrennen. Ein 100cm x 30 x 5 Stück ist beim Tonholzhandel wesentlich günstiger als 100 x 35 x 5 und evtl, je nach wuchs nur unwesentlich teurer als 100 x 20 x 5.
Ganz einfach weil man aus dem 35er 2 einteiler Bodies kriegt, aus dem 20er nur einen zweiteiler und aus dem 30er bei Gradem Wuchs einen zweiteiler und nen Hals. Grob geschätzt.

Von daher würd ich gucken was im Tonholzhandel für Body und Halsblanks in mittlerer Qualität genommen wird, gucken ob du dich in der Lage siehst die aus den Angebotenen Stücken herauszuholen und mich daran orientieren - wobei ich bei vergleichbarer Qualität mit maximal 50 bis 75 % des Aufgearbeiteten Wertes rechnen würde.

Beispielrechnung: eine gebrauchte rechteckige 100 x 25 x 5 Treppenstufe gerades Mahagoni kostet auf Kleinanzeigen 10-25 €

Wenn du sie geschickt auftrennst kommt ein Bodyblank (40-60€) und ein langer Halsblank (30-60€ raus). Wenn sie aber gestückelt ist höchstens der Body.

Gebrauchte Treppenstufen sind aber billig - Im Holzhandel kann eine vergleichbare, einteilige Bohle schon auch mal das doppelte oder noch mehr kosten.

Also weiss ich das die Stufe ein guter Deal ist, und würd für eine gute evtl mehr zahlen als Bob der Baumeister :)

Edith: wie oben schon angedeutet, wäre das dann nicht Marktpreis für x/y, sondern Wert für mich als Kleinst/Endabnehmer.
All you need for a good song is three chords and the truth.

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lullaby
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Re: Referenzpreise für Holz

#5

Beitrag von lullaby » 23.10.2018, 20:04

Hey,
danke erst mal für die Rückmeldung. Ich habe mir fast schon sowas gedacht. Es hätte ja sein können, dass es da doch gute Erfahrungswerte gibt, aber das wäre wohl zu einfach... :D

Es handelt sich im Übrigen um nichts fertiges oder aufbereitetes, sondern um Bohlen, z.T. gehobelt, z.T. ungehobelt sind. Dann werde ich da wohl die o.g. m³-Preise nehmen und sie mal auf 100 x 30 x 5 umrechnen, um eine Referenz des reinen Materialpreises zu haben und dann spontan entscheiden ob mir der geforderte das Wert ist oder nicht.
Dann ist es wohl wie überall im Leben: Erfahrung sammeln, Übung macht den Meister. Ich sollte also mehr Holz kaufen. ;)

Grüße!

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