Welches Material für ein Body-Prototyp?

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Jackhammer
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Welches Material für ein Body-Prototyp?

#1

Beitrag von Jackhammer » 19.03.2017, 18:11

Guten Tag!

Es schwebt bei mir im Kopf mein (traum-) Body-Design. Für eine entgultige Entscheidung möchte ich ein Prototyp machen um zu sehen, ob die Form und das Carving meinen Vorstellungen entsprechen. Was für Material könnte man dafür nehmen? FiTa Leimholzplatte aus einem Baumarkt kostet nichts, hat aber meistens Äste ohne Ende, MDF ist auch billig, macht die Werkzeuge schnell stumpf. Paulownia Leimholz? Oder Styropor? Irgendwas, was man mit Laubsäge, Raspel und Schleifpapier bearbeiten kann. Hat schon jemand Erfahrungen damit gemacht?
Viele Grüße
Yuriy

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#2

Beitrag von MiLe » 19.03.2017, 18:52

Ich hab zuletzt eine Halsmodell aus Balsa gefertigt. Bearbeitet sich spielend leicht, hat aber sehr unterschiedlich harte Bereiche, wodurch beim Schleifen sehr schnell Riefen und Erhebungen entstehen, also nicht so toll.
Multiplex ist da besser, aber auch weit mühsamer zu bearbeiten.
Pappelsperrholz ist recht weich und gut zu bearbeiten, aber in den notwendigen Stärken eher schwer zu bekommen.
Styropor krümelt mir zu sehr, besser wäre ein Hartschaum mit homogener Zellstruktur. Für unsere Zwecke sollte eine Platte Isolierschaum aus dem Baumarkt ein Leben lang halten :) Ich nutze das Zeug mittlerweile für alle möglichen Lebenslagen.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#3

Beitrag von bea » 19.03.2017, 19:01

FiTa aus dem Baumarkt, ein wenig auf Astarmut ausgelegt. Ist billig, leicht zu bearbeiten, und mit etwas Glück wird auch der Probebody so gut, dass er inner Gitarre enden sollte
LG

Beate

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#4

Beitrag von Jackhammer » 19.03.2017, 23:22

@Michael: meinst Du diese Variante
Hartschaum #1
Oder diese
#2?

@Bea: die FiTa Platten, die ich im Baumarkt gekauft oder gesehen habe, hatten leider eine extrem hohe Astdichte... Mehr als ein Regalboden würde ich daraus nicht machen.
Viele Grüße
Yuriy

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#5

Beitrag von bea » 20.03.2017, 00:39

Aber da ist jede Lieferung anders. Und in einem Prototypen stört ein Ast doch nicht?
LG

Beate

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#6

Beitrag von MiLe » 20.03.2017, 07:42

moin Yuriy,

das Zeug das ich hier habe entspricht keinem von beiden, ich kann auch leider nicht sagen, wie das heisst.
Ist aber auch egal - das Zeug sollte möglichst druckfest und hart sein, damit es sich gut schleifen lässt. Eher gummiartiges Material gibt zu viel nach. Surfbretter z.B. werden auch aus Styropor geshapt, teils auch Styrodur (EPS-Schaum) oder PU-Schaum. Einfach mal im Baumarkt draufdrücken und das härteste nehmen, das Razmgewicht spielt ja für unsere Anwendung keine Rolle.
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#7

Beitrag von KNGuitars » 20.03.2017, 08:37

warumm nicht gleich lindenholz, oder erle?
lg klaus

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#8

Beitrag von capricky » 20.03.2017, 08:49

Hier: https://www.modulor.de/platten/hartscha ... umplatten/

Die ersten beiden Schäume entsprechen mit 600kg/m³ und 450kg/m³ etwa der Dichte von Holz, so daß man auch eine Gewichtsvorstellung des fertigen Bodys bekommt.

edit: ... allerdings hatte ich nicht auf die Preise geschaut... :shock:

capricky

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#9

Beitrag von Jackhammer » 20.03.2017, 09:56

Mein Baumarkt-Besuch hat nicht viel gebracht - die haben nur Styropor oder FiTa-Balken 2000x200x40mm. Styropor hat sehr grobe Zellen, passt also nicht. Aus den FiTa Balken könnte ich was schnitzeln, wenn ich ein brauchbares Holzstück finde. Die Platten vom Meister kosten leider mehr, als ein Body aus Holz, deswegen sind die auch wenig geeignet... Linde und Erle als Body kosten auch fast soviel wie die für die Gitarre geplante Esche, da könnte ich dann gleich auf mein Prototyp verzichten.
Viele Grüße
Yuriy

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#10

Beitrag von MiLe » 20.03.2017, 14:38

Eins steht fest: Du brauchst 'nen besseren Baumarkt ;)
Liebe Grüße,
Michael

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#11

Beitrag von the bird » 20.03.2017, 15:22

Ich würde Pappelsperrholz nehmen und zur richtigen Gesamtstärke zusammenleimen. Das hat den Vorteil, daß Du auch die Korpusdicke, wenn notwendig, nochmal erhöhen kannst indem Du einfach noch ne 4mm Schicht draufklebst. Außerdem lässt sich damit mit einer Raspel und grobem Schleifpapier schön zügig arbeiten.

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#12

Beitrag von bea » 20.03.2017, 15:35

Das ist dann aber so teuer, dass man gleich den fertigen Korpus bauen kann.
LG

Beate

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#13

Beitrag von the bird » 20.03.2017, 16:05

Ne, wieso, 10mm Pappelsperrholz in 60 x 120cm kostet etwa 10,- Euro. In 4mm etwa 6,- Euro Da sollte man doch mit je einer Platte hinkommen, inkl. Hals. OK, man muss vielleicht ein bischen stückeln.

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#14

Beitrag von Jackhammer » 20.03.2017, 17:30

Pappelsperrholz könnte auch eine Alternative werden. Bis jetzt war mein Favorit eine Fichtendiele, 20x4cm, 3 Meter lang. Daraus könnte ich 3 Versuche machen :) Aber sägerau, was leider zusätzliche Arbeit bedeutet.
Ich muss noch überlegen ob ich aus einer Platte mein Body ausschneiden kann.

Edith: Doch, das klappt auch mit einer Platte! Danke!
Viele Grüße
Yuriy

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#15

Beitrag von AsturHero » 20.03.2017, 18:34

ihr werdet mich wahrscheinlich auslachen, aber ich hab vor bei meiner nächsten sogar Birkenmultiplex als Mittellage im Sandwichbody zu verbauen, weil ich finde das es sexy aussieht wenn der Body geshaped ist und die einzelelnen Lagen des Multiplex zu Geltung kommen ;)
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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#16

Beitrag von DoppelM » 20.03.2017, 18:50

Da könntest du doch auch so eine hübsche Restesammlubg Furniere von Ebay für nehmen. Bei ner Edelholz-Schwarzälderkirschtorte lacht dann keiner ;)
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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#17

Beitrag von AsturHero » 20.03.2017, 18:57

ist zwar offtopic, aber jetzt hast du mich schon wieder auf eine neue andere Idee gebracht...grrrr...hahahahahaha
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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#18

Beitrag von Jackhammer » 20.03.2017, 23:20

Also es ist Pappelsperrholz geworden aus dem Zuschnitt. Kostete etwas mehr als in einer Platte, dafür aber schon Mal richtig zugeschnitten. Die FiTa Dielen hatten jede 10-15cm Äste, da müsste ich mein Hobeleisen jede Paar Minuten wider schärfen.
Viele Grüße
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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#19

Beitrag von bea » 21.03.2017, 00:48

AsturHero hat geschrieben:
20.03.2017, 18:34
weil ich finde das es sexy aussieht wenn der Body geshaped ist und die einzelelnen Lagen des Multiplex zu Geltung kommen ;)
So zum Bleistift?

Bild

(man beachte übrigens die Genauigkeit, mit der der Body geshaped wurde, kommt im Bild so richtig zur Geltung...)
LG

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#20

Beitrag von Bermann » 21.03.2017, 08:50

Kein Problem dank CNC :)

Das reimt sich sogar :)

Hermann

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Re: Welches Material für ein Body-Prototyp?

#21

Beitrag von Jackhammer » 21.03.2017, 09:45

Die oberste zwei Schichten sehen aber etwas wellig aus. Die andere Exemplare des Zoot Suits, die ich auf den Bildern gesehen habe, waren aber auch nicht besser.
Viele Grüße
Yuriy

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#22

Beitrag von MiLe » 21.03.2017, 10:25

Konnte ich bei meinem Griffbrett-Urmodell auch feststellen: Der Shape war gleichmäßig, aber stellenweise war das Linienbild wellig. Liegt wohl daran, daß die einzelnen Furnierlagen auch nicht an jeder Stelle auf den 100stel exakt sind, und bei flachem shaping zeigt sich das sofort, wenn steiler wird, fällt's nicht mehr so auf. ;)
GB-Urmodell.jpg
Aufgrund der regelmäßigen Wellenstruktur würde ich sogar vermuten, dass genau an diesen Stellen eine Maschine bei der Multiplex-Herstellung angesetzt hat.
Liebe Grüße,
Michael

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#23

Beitrag von Jackhammer » 21.03.2017, 10:35

Das war auch meine Vermutung. Und es ist auch gar nicht so schlimm an sich, aber sieht doch sch***e aus. Man könnte es vermutlich händisch korrigieren, da würde aber jede Gitarre das Zehnfache kosten.
Viele Grüße
Yuriy

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#24

Beitrag von MiLe » 21.03.2017, 10:38

..und je nach Ungleichmäßigkeit der Lagen hättest Du dann zwar gerade Linienverläufe, dafür aber Dellen im Body ;)
Liebe Grüße,
Michael

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#25

Beitrag von MiLe » 21.03.2017, 10:38

..und je nach Ungleichmäßigkeit der Lagen hättest Du dann zwar gerade Linienverläufe, dafür aber Dellen und Beulen im Body ;)
Liebe Grüße,
Michael

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