SIX
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Re: SIX
So langsam sollte ich mir mal Gedanken über die Ausgestaltung der Wölbung machen. Hier mal ein erster Versuch, wie Höhenschichtlinien vielleicht verlaufen könnten. In nullter Näherung ist das ja sogar unabhängig vom angesetzten Höhenprofil.
Gibt es eigentlich irgendwelche Hinweise oder Anleitungen, wei man sowas am besten macht, vor allem im Bereich von Cutaways?
@Liz: beim Ausarbeiten des Bodens Deine L5 sieht man so ein schickes Hohleisen? Den (naheligenden...) Hersteller kann ich erkennen - aber was ist das für ne Größe?
Gibt es eigentlich irgendwelche Hinweise oder Anleitungen, wei man sowas am besten macht, vor allem im Bereich von Cutaways?
@Liz: beim Ausarbeiten des Bodens Deine L5 sieht man so ein schickes Hohleisen? Den (naheligenden...) Hersteller kann ich erkennen - aber was ist das für ne Größe?
LG
Beate
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Re: SIX
Heute wurden Decke, Boden und Zargen grob ausgesägt. Obwohl die Werkbank keinerlei Bankhaken besitzt, sind die Möglichkeiten zur Befestigung des Werkstücks vielseitig. Ich erwische mich regelmäßig dabei, meine schlechtesten Schraubzwingen zu verwenden...
LG
Beate
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Re: SIX
Vermutlich mit kreativem Formen der Außenformen. Und Versäubern der inneren Flächen. Aber - da gibt es ein erstes Problem. (ich erwarte noch ein paar andere, und z.T. auch schon ganz konkret.) Einen tiefen Riß am Rand der Decke. 1 mm weit, über ca. 1.5 cm und in der Höhe fast ganz durch (also über 1 cm tief). Er würde nach dem Herstellen der Wölbung stehen bleben. Ist es ok, wenn ich ihn erst dann schließe, nachdem ich die Außenkontur geschnitzt habe?
LG
Beate
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Re: SIX
Den Riss würde ich jetzt schon mit Sekundenkleber Schließen und Zwingen. Später bricht dir da vielleicht bei der weiteren Bearbeitung das Stück ab, und weg is et...
Ansonsten sieht das doch schon mal gut aus.
Ansonsten sieht das doch schon mal gut aus.
- Gerhard
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Re: SIX
Ich weiß es auch nicht auswendig, kann dir aber später mal nachschauen, wenn ich in der Werkstatt bin. Es ist aber schon ein älteres Stubai-Eisen, keine Ahnung ob es das noch so gibt. Ich habe für die Innenausarbeitung inzwischen aber ein gekröpftes Herdim-Eisen.
- bea
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Re: SIX
Kurz mal ein kleiner reminder für mich selbst: ein interessanter Artikel, in dem die Konstruktion der Wölbung für Violinen zusammengefasst wird: http://www.makingtheviolin.com/Arching
LG
Beate
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Re: SIX
Frage an die Experten: mit welchem Hand-Werkzeug trägt man beim Ausformen der Decke am effektivsten Material ab?
Grundsätzlich orientiere ich mich am traditionellen Violinbau - also auch so ähnlich wie Liz es bei seinen beiden Meisterstücken gezeigt hat.
Zur Zeit bin ich an der ja ziemlich wild gewachsenen Maserbirne. Mein Kunz No 5 ist da überfordert.
Meinen ECE Sekundus (kein Spanbrecher, also ein Schlichthobel) habe ich noch nicht probiert.
Auch meinen kleinen Kunz Einhandhobel noch nicht; der Frust mit dem frisch geschärften No 5 war schon ziemlich groß.
Daher habe ich alles mit einem normalen 16 mm Hohleisen und einem breiten Bildhauereisen wie dem, das Liz irgendwo gezeigt hatte, gearbeitet (Schärfe gerade so brauchbar; besser kann ich es noch nicht). Das geht zwar deutlich flotter voran als seinerzeit bei meiner Archtop, aber mehrere Stunden für gerade mal 1/8 der Fläche ist doch mühsam und wohl auch langsamer als notwendig.
Und jetzt kommt mir bitte nicht mit Flex+Woodcarver
Also: was brauche ich? Schlichthobel? Schrupphobel? Irgendwelche gerillte Eisen? (Ich habe noch einen alten Baumarkthobel in der Schublade, in den ein 48 mm Zahneisen passen könnte... den Hobel wollte ich eh überarbeiten)
Grundsätzlich orientiere ich mich am traditionellen Violinbau - also auch so ähnlich wie Liz es bei seinen beiden Meisterstücken gezeigt hat.
Zur Zeit bin ich an der ja ziemlich wild gewachsenen Maserbirne. Mein Kunz No 5 ist da überfordert.
Meinen ECE Sekundus (kein Spanbrecher, also ein Schlichthobel) habe ich noch nicht probiert.
Auch meinen kleinen Kunz Einhandhobel noch nicht; der Frust mit dem frisch geschärften No 5 war schon ziemlich groß.
Daher habe ich alles mit einem normalen 16 mm Hohleisen und einem breiten Bildhauereisen wie dem, das Liz irgendwo gezeigt hatte, gearbeitet (Schärfe gerade so brauchbar; besser kann ich es noch nicht). Das geht zwar deutlich flotter voran als seinerzeit bei meiner Archtop, aber mehrere Stunden für gerade mal 1/8 der Fläche ist doch mühsam und wohl auch langsamer als notwendig.
Und jetzt kommt mir bitte nicht mit Flex+Woodcarver
Also: was brauche ich? Schlichthobel? Schrupphobel? Irgendwelche gerillte Eisen? (Ich habe noch einen alten Baumarkthobel in der Schublade, in den ein 48 mm Zahneisen passen könnte... den Hobel wollte ich eh überarbeiten)
LG
Beate
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Re: SIX
So, heute gings etwas flotter voran; mein kleiner Hobel scheint in dieser Situation das Werkzeug der Wahl zu sein. Aufgehört habe ich kurz bevor sich die Druckstelle an meinem Daumen zur offenen Blase entwickelt. Aber wenigstens habe ich jetzt sowas wie ein Gefühl dafür, was ich an Werkzeug noch benötige (einen großen Geigenbauhobel mit gewölbter Sohle).
LG
Beate
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Re: SIX
Mühselig ernährt sich das Eichhörnchen...
aber so allmählich bekomme ich den Bogen raus. Die hintere Rille ging eigentlich ganz flott, und ich bin auch schon ein bisserl weiter als oben. Die Cutaways werden noch spaßig. Da werde ich wohl entlang der Mittellinie, also entlang einer gekrümmten Linie, absenken müssen, und das beginnend etwa dort, wo die Kante der Markierungsrille am Beginn des Schattenwurfs einen leichten Knick macht. Wenn ich so drüber nachdenke, könnte das Profil entlang der Rille in der Höhe linear abfallen, und ich lasse erstmal den inneren Teil stehen. Der Bereich des Griffbrett-Endes bleibt ja zunächst ohnehin als Referenzfläche für die Halstasche stehen.
aber so allmählich bekomme ich den Bogen raus. Die hintere Rille ging eigentlich ganz flott, und ich bin auch schon ein bisserl weiter als oben. Die Cutaways werden noch spaßig. Da werde ich wohl entlang der Mittellinie, also entlang einer gekrümmten Linie, absenken müssen, und das beginnend etwa dort, wo die Kante der Markierungsrille am Beginn des Schattenwurfs einen leichten Knick macht. Wenn ich so drüber nachdenke, könnte das Profil entlang der Rille in der Höhe linear abfallen, und ich lasse erstmal den inneren Teil stehen. Der Bereich des Griffbrett-Endes bleibt ja zunächst ohnehin als Referenzfläche für die Halstasche stehen.
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Re: SIX
So ganz langsam komme ich hier weiter. Vorhin habe ich die Außenfläche der Decke geziehklingt. Freihändig. Die Gleichmäßigkeit der Wölbung habe ich mit dem Tastsinn geprüft. Es ist schon beeindruckend, wie gut man nur mit den Fingern Ungleichmäßigkeiten erkennen kann. Die Decke ist übrigens immer noch leicht unsymmetrisch...
LG
Beate
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Re: SIX
Den tastsinn kann man nie überlisten.
Die abschlusskontrolle von zu lackierenden oberflächen habe ich vor dem lackieren immer mit der hand gemacht, indem ich die flächen abgefahren bin mit der flachen hand. Da fällt jede kleinigkeit auf.
Bin gespannt wies hier weitergeht
Die abschlusskontrolle von zu lackierenden oberflächen habe ich vor dem lackieren immer mit der hand gemacht, indem ich die flächen abgefahren bin mit der flachen hand. Da fällt jede kleinigkeit auf.
Bin gespannt wies hier weitergeht
Gruß
Harald
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Re: SIX
heute habe ich mir wieder ein wenig Zeit genommen, um an dem Instrument weiterzukommen.
Erstmal grob fertiggeschnitzt. Das ging ziemlich schnell, weil ich in der letzten Zeit immer wieder mal ein wenig daran gearbeitet hatte.
Dazwischen mal eine Runde Werkzeug schleifen - an der weichen Erle merkt man erst ziemich spät, wenn die Klingen nicht mehr scharf genug sind. Eigentlich fast zu spät.... anyway:
Auch wenn man es nicht sieht - im Detail ist hier noch einiges zu tun. Aber die eine der beiden benutzten Ziehklinge - die gerade - habe ich nur ungefähr scharf bekommen. Ok, sie hat Späne gezogen, aber die Standfestigkeit war unzureichend.
Erstmal grob fertiggeschnitzt. Das ging ziemlich schnell, weil ich in der letzten Zeit immer wieder mal ein wenig daran gearbeitet hatte.
Dazwischen mal eine Runde Werkzeug schleifen - an der weichen Erle merkt man erst ziemich spät, wenn die Klingen nicht mehr scharf genug sind. Eigentlich fast zu spät.... anyway:
Auch wenn man es nicht sieht - im Detail ist hier noch einiges zu tun. Aber die eine der beiden benutzten Ziehklinge - die gerade - habe ich nur ungefähr scharf bekommen. Ok, sie hat Späne gezogen, aber die Standfestigkeit war unzureichend.
LG
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Re: SIX
Hallo Bea,
ich kann dir dieses Gerät empfehlen: https://www.dictum.com/de/werkzeuge/hol ... 38_1_48_12
Seitdem ich das Teil benutze, muss ich Handschuhe tragen, wenn die Ziehklinge rundherum Grate hat, weil ich mir sonst dauernd in die Hände geschnitten habe.
Sven
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben,
vom Pfusch nie.
(Goethe)
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- bea
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Re: SIX
Nach längere zeit ghts auch hier weiter: Aushöhlen von Decke und Boden. Small jobs first - also beginne ich mit dem Boden. Dank der weichen Erle geht das Ratz-Fatz, jedenfalls, wenn das Eisen scharf genug ist.
LG
Beate
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Re: SIX
Weiter. Wegen der Sonntagsruhe nicht an der Decke (da brauch ich den Klüpfel), sondern am Boden.
Noch ein wenig unregelmäßig, aber der Klopfton ist schon ok. Oder mehr als gut genug, weil das ja kein akustisch vollwertiges Instrument wird. Aber wenn ich die Bilder so aus der zeitlichen Distanz sehe, werde ich da nochmal ranmüssen.
Und nach dem bisschen Materialabtrag sieht der Fußboden so aus ...
Noch ein wenig unregelmäßig, aber der Klopfton ist schon ok. Oder mehr als gut genug, weil das ja kein akustisch vollwertiges Instrument wird. Aber wenn ich die Bilder so aus der zeitlichen Distanz sehe, werde ich da nochmal ranmüssen.
Und nach dem bisschen Materialabtrag sieht der Fußboden so aus ...
LG
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Re: SIX
Ich müsste mal messen.
Beim groben Ausstemmen hatte ich 5 mm angepeilt; daher schätze ich mal 4.5.
Ach so: Klopftöne habe ich natürlich auch schon getestet. Bei einer Semiakustik dürfte das zwar nicht so wichtig sein, aber ein Gefühl dafür zu bekommen, was was bewirkt, kann ja nicht schaden.
Beim groben Ausstemmen hatte ich 5 mm angepeilt; daher schätze ich mal 4.5.
Ach so: Klopftöne habe ich natürlich auch schon getestet. Bei einer Semiakustik dürfte das zwar nicht so wichtig sein, aber ein Gefühl dafür zu bekommen, was was bewirkt, kann ja nicht schaden.
LG
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Re: SIX
So, ich hau mal weiter ins Holz. Diesmal in die Decke. das Eisen hat eine recht große Blase in meiner Hand gelassen. Zum Glück haben meine abgelegten Rennradhandschuhe noch eine Rest-Polsterung, die das gerade noch abfängt. Da gibt es noch ein klein wenig zu tun. Im Unterschied zum Boden will ich auch im Bereich der PUs aushölen. Das entspricht dann beinahe einer Decke mit Parallel-Bebalkung.
LG
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Re: SIX
Bevor ich dazu komme, an der Decke weiterzuschnitzen, mache ich mir weiter Gedanken über die Farbgebung. Hier mal ein Reststück des Deckenholzes mit Schellack. Wirkt in der Realität etwas brauner; der Farbton erinnert an Kirsche.
Wenn ich vorher öle, um das Holz stärker anzufeuern, wird es noch dunkler.
Der Korpus ist aus rötlicher Erle.
Mit dem Griffbrett tue ich mich schwer - weder mein zweifarbiges Apfelgriffbrett noch mein Olive-Griffbrett passt hier.
Was meint Ihr - bleichen und dann farbig beizen? (ich sehe diese Gitarre immer noch eher in dunklem Gelb oder in relativ leuchtendem Rot)
Und das Griffbrett dunkel aus Katalox oder hell aus Hainbuche?
Wenn ich vorher öle, um das Holz stärker anzufeuern, wird es noch dunkler.
Der Korpus ist aus rötlicher Erle.
Mit dem Griffbrett tue ich mich schwer - weder mein zweifarbiges Apfelgriffbrett noch mein Olive-Griffbrett passt hier.
Was meint Ihr - bleichen und dann farbig beizen? (ich sehe diese Gitarre immer noch eher in dunklem Gelb oder in relativ leuchtendem Rot)
Und das Griffbrett dunkel aus Katalox oder hell aus Hainbuche?
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