J-Bass, Halsstab gerissen, Montagsmodell
Verfasst: 02.03.2021, 19:04
Moin,
ich möchte bei einem Squier Jass Bass den Halsstab tauschen.
Der ist von hinten über einen Skunk-Streifen eingebaut (siehe Fotos). Sowas habe ich noch nie gemacht.
Der Hals war/ist jetzt wieder krumm, wie ein Flitzebogen und die Saitenlage enstprechend (Ich habe Höhenangst und konnte ihn so nicht spielen).
Ich habe ihn geschenkt bekommen, weil sein Vorbesitzer keine teure Reparatur bei einem so günstigen Bass machen lassen wollte.
Was bisher geschah:
Bass bekommen. Natürlich habe ich versucht die Halskrümmung über den Halsstab zu korregieren. Das ging mir irgendwann -genau wie dem Vorbesitzer und seinem vertrauten Gitarrenbauer- zu schwer und ich hatte Sorge, den Stab zu beschädigen.
Ich habe entdeckt, dass Hals und Korpus nicht bündig verschraubt waren. Nachdem ich den Hals abgeschraubt habe, musste ich zugleich lachen und weinen: Halstasche fehlerhaft gefräst, schlampig händisch nachgearbeitet und im Taschengrund waren Holzspäne, zwei Stücke Schleifpapier (!!!) und ein Aufkleber mit der Aufschrift "Inspected by: Chef". True stury....(siehe Fotos)
Aber gut, alles nachgearbeitet, den Dreck rasugeholt und wieder montiert. Das Macht den Hals natürlich nicht gerader. Ich habe den Hals dann ohne Saiten mit sanfter Gewalt (Böckchen, Gummiunterlagen, Schraubzwingen) in Richtung gerade/konvexe Form gezwungen, um den Halsstab zu entlasten und diesen dann vorsichtig nachgezogen. Immer häppchenweise, zwischendurch über Nacht so aufgespannt gelassen und kam meiner Wunschkrümmung (oder -Geradheit) auch näher. Aber ich stagnierte weit vor dem Ziel.
Ich habe mir den Rückzug angeordnet und wollte alles komplett lösen, um die Mutter auf Schäden/Fraß zu untersuchen. Dabei habe ich dann tatsächlich das Gewinde vom Halsstab bündig mit der Mutter abgeschert (Siehe Fotos).
Ich bekomme denn Gewinderest mit Hausmitteln nicht aus der Mutter, also hat da wirklich was gefressen oder ich habe die Mutter bis Anschlag aufs Halsstabgewinde gedreht. Übermorgen weiß ich mehr, da kann ich wieder an eine Drehmaschine und den Rest vielleicht per LH-Gewinde rausfummeln und inspizieren. Fakt ist, der Hasstab muss neu...
Was sagt ihr dazu? Defekter Halsstab verbaut? Halsstabnut falsch gefräst? Von vorne herein ein zu krasser Flitzebogen-Hals verbaut? Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht mal, was für ein Stab in den Squier J-Bassen verbaut ist, aber bei den Fender-US-Originalen sind es die, die nur in eine Richtung gegen die Saitenspannung arbeiten, hätte mir ja auch gereicht. Der Bass ist BJ 2009, gefertigt (bzw."by Chef" für fertig befunden) in Indonesien.
Viel wichtiger: Wie gehe ich die Reparatur an?
Ich sehe zweieinhalb Möglichkeiten:
1.) In regelmäßigen Abständen einige (vielleicht 20) Löcher von der Halsrückseite in den Skunk bohren bis ich auf Metall Stoße. Dann den Skunk durch die Löcher mit passenden, größeren Holzschrauben (Spitze plangefeilt) mit Druck gegen den Halsstab herausziehen. Natürlich mit Wärmeeintrag, um den Leim weich zu machen. ...Aber wie Wärme einbringen?
Oder falls das nicht klappt:
2.) Den Skunk wegfräsen und den Halsstab so freilegen. Dann würde ich die Nut und den neuen Skunk direkt etwas keilförmig arbeiten, um eine bessere Verleimung zu gewährleisten. Fräsmaschine mit entsprechendem Verfahrweg hätte ich zur Verfügung, aber wenn ich an die Ausrichterei und die Aufspannung denke, wird mir schon schlecht. An so'nem Hals ist nix gerade.
In beiden Fällen müsste ich auch einen neuen Skunk fertigen, ihn einleimen, beiarbeiten, Hals neu lackieren....für einen Montags-Billigbass?...naja, is' ja Lockdown.
2,5.) Ist es vielleicht auch möglich den Stab über eine Bohrung/Fräsung durch die Halslängsachse von der Korpusseite her zu ziehen? die Skunk-Nut ist fast bis Halsende bis über die Halsverschraubung gefräst (siehe Fotos). dann bräuchte ich auch keinen neuen Skunk....Mit einem Stopfen versehen würde ich die möglichen klanglichen Einbußen in Kauf nehmen. Der Bass hat halt auch mit den ganzen Hinterlassenschaften aus der Fertigung in der Halstasche eigentlich noch ganz schöne Geräusche gemacht... Und er würde nach erfolgreicher Reparatur eh als Reservebass zur allgemeinen Nutzung für alle Mieter im Proberaum verbleiben. Ist meine Lieblingsvariante =)
Also was meint Ihr? Ich freue mich auf Tipps! Bitte entschuldigt das Geschwafel, aber ich habe Zwangsurlaub und meine Freundin geht genervt weg, wenn ich die Worte "Bass" und "kaputt" in einem Satz ausspreche...
Beste Grüße
Gilberg
ich möchte bei einem Squier Jass Bass den Halsstab tauschen.
Der ist von hinten über einen Skunk-Streifen eingebaut (siehe Fotos). Sowas habe ich noch nie gemacht.
Der Hals war/ist jetzt wieder krumm, wie ein Flitzebogen und die Saitenlage enstprechend (Ich habe Höhenangst und konnte ihn so nicht spielen).
Ich habe ihn geschenkt bekommen, weil sein Vorbesitzer keine teure Reparatur bei einem so günstigen Bass machen lassen wollte.
Was bisher geschah:
Bass bekommen. Natürlich habe ich versucht die Halskrümmung über den Halsstab zu korregieren. Das ging mir irgendwann -genau wie dem Vorbesitzer und seinem vertrauten Gitarrenbauer- zu schwer und ich hatte Sorge, den Stab zu beschädigen.
Ich habe entdeckt, dass Hals und Korpus nicht bündig verschraubt waren. Nachdem ich den Hals abgeschraubt habe, musste ich zugleich lachen und weinen: Halstasche fehlerhaft gefräst, schlampig händisch nachgearbeitet und im Taschengrund waren Holzspäne, zwei Stücke Schleifpapier (!!!) und ein Aufkleber mit der Aufschrift "Inspected by: Chef". True stury....(siehe Fotos)
Aber gut, alles nachgearbeitet, den Dreck rasugeholt und wieder montiert. Das Macht den Hals natürlich nicht gerader. Ich habe den Hals dann ohne Saiten mit sanfter Gewalt (Böckchen, Gummiunterlagen, Schraubzwingen) in Richtung gerade/konvexe Form gezwungen, um den Halsstab zu entlasten und diesen dann vorsichtig nachgezogen. Immer häppchenweise, zwischendurch über Nacht so aufgespannt gelassen und kam meiner Wunschkrümmung (oder -Geradheit) auch näher. Aber ich stagnierte weit vor dem Ziel.
Ich habe mir den Rückzug angeordnet und wollte alles komplett lösen, um die Mutter auf Schäden/Fraß zu untersuchen. Dabei habe ich dann tatsächlich das Gewinde vom Halsstab bündig mit der Mutter abgeschert (Siehe Fotos).
Ich bekomme denn Gewinderest mit Hausmitteln nicht aus der Mutter, also hat da wirklich was gefressen oder ich habe die Mutter bis Anschlag aufs Halsstabgewinde gedreht. Übermorgen weiß ich mehr, da kann ich wieder an eine Drehmaschine und den Rest vielleicht per LH-Gewinde rausfummeln und inspizieren. Fakt ist, der Hasstab muss neu...
Was sagt ihr dazu? Defekter Halsstab verbaut? Halsstabnut falsch gefräst? Von vorne herein ein zu krasser Flitzebogen-Hals verbaut? Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht mal, was für ein Stab in den Squier J-Bassen verbaut ist, aber bei den Fender-US-Originalen sind es die, die nur in eine Richtung gegen die Saitenspannung arbeiten, hätte mir ja auch gereicht. Der Bass ist BJ 2009, gefertigt (bzw."by Chef" für fertig befunden) in Indonesien.
Viel wichtiger: Wie gehe ich die Reparatur an?
Ich sehe zweieinhalb Möglichkeiten:
1.) In regelmäßigen Abständen einige (vielleicht 20) Löcher von der Halsrückseite in den Skunk bohren bis ich auf Metall Stoße. Dann den Skunk durch die Löcher mit passenden, größeren Holzschrauben (Spitze plangefeilt) mit Druck gegen den Halsstab herausziehen. Natürlich mit Wärmeeintrag, um den Leim weich zu machen. ...Aber wie Wärme einbringen?
Oder falls das nicht klappt:
2.) Den Skunk wegfräsen und den Halsstab so freilegen. Dann würde ich die Nut und den neuen Skunk direkt etwas keilförmig arbeiten, um eine bessere Verleimung zu gewährleisten. Fräsmaschine mit entsprechendem Verfahrweg hätte ich zur Verfügung, aber wenn ich an die Ausrichterei und die Aufspannung denke, wird mir schon schlecht. An so'nem Hals ist nix gerade.
In beiden Fällen müsste ich auch einen neuen Skunk fertigen, ihn einleimen, beiarbeiten, Hals neu lackieren....für einen Montags-Billigbass?...naja, is' ja Lockdown.
2,5.) Ist es vielleicht auch möglich den Stab über eine Bohrung/Fräsung durch die Halslängsachse von der Korpusseite her zu ziehen? die Skunk-Nut ist fast bis Halsende bis über die Halsverschraubung gefräst (siehe Fotos). dann bräuchte ich auch keinen neuen Skunk....Mit einem Stopfen versehen würde ich die möglichen klanglichen Einbußen in Kauf nehmen. Der Bass hat halt auch mit den ganzen Hinterlassenschaften aus der Fertigung in der Halstasche eigentlich noch ganz schöne Geräusche gemacht... Und er würde nach erfolgreicher Reparatur eh als Reservebass zur allgemeinen Nutzung für alle Mieter im Proberaum verbleiben. Ist meine Lieblingsvariante =)
Also was meint Ihr? Ich freue mich auf Tipps! Bitte entschuldigt das Geschwafel, aber ich habe Zwangsurlaub und meine Freundin geht genervt weg, wenn ich die Worte "Bass" und "kaputt" in einem Satz ausspreche...
Beste Grüße
Gilberg