ich bin beim hilflos googlen auf dieses Forum gestoßen und heilfroh, euch gefunden zu haben. Habe ein bisschen in den Beiträgen gestöbert und fühle mich hier sehr gut aufgehoben mit meinem Wehwehchen.
Kommen wir zur Sache: Wie entferne ich Polyurethanlack?!
Long story:
Ich besitze, neben einigen anderen Gitarren, eine Ibanez Gio GAX30 in Transparent Red (sprich: Rot unter Klarlack).
Ziemlicher Billigheimer, kam schon gut fertig, für ein paar Kröten gebraucht gekauft, bei mir an. Grob entrostet, gereinigt, neue Saiten, paar Lötstellen erneuert... läuft. Und spielt sich, auch nach mehreren Monaten regelmäßigen Probens, überraschend gut!
Nur die Optik ist nicht ganz mein Fall. Schlagbrett ab... besser, aber immer noch nicht gut. Dann muss es wohl die Farbe sein.
Ausgehend davon, dass die da ja ma jemand drauf getan haben muss, muss die ja auch irgendwie wieder abgehn. Also, mir nichts, dir nichts ein Projekt gestartet. Saiten runter, Hals ab, Pickups raus, Elektronik raus, alles ab und raus.
Es folgte mangels Erfahrung zu allererst der Griff zum Exzenterschleifer und 40er Schmirgel. Oh boy...
Nach mehreren langen Abenden und unzähligen Papieren war ich dann mal auf den großen Flächen (Front und Rücken) auf Holz angekommen und bedingt zufrieden."Dauert ganz schön..." dachte ich mir. Und dann: "Oh shit... wie mach ich das in den Konkaven?! Ohhhh no...". Erstmal google fragen.
Erste Gegenfrage: "PU oder Nitrolack?"
Ich: "Ähhh..." und weitergegoogled.
Ich fand heraus, dass sich Nitro mit Aceton lösen lässt. Aceton hab ich. Also Aceton in einen der (auch innen lackierten) Pickup-Slots gepinselt... keine Reaktion. Mist.
Dann ist es wohl PU - scheinbar unzerstörbar, absolut widerlich in Verbindung mit Abbeizer und auch ansonsten ein Exkrement Satans. Einziger Tipp: Heißluftföhn und Spachtel. Glücklicherweise finden sich auch die in meinem Werkzeughort.
Also hab ich es damit versucht und war anfangs auch wirklich positiv überrascht.
Aus 5-10cm Entfernung den Föhn in konstanter Bewegung über die gewünschte Fläche geführt, fängt der Lack an zu knistern wie Knallbrause und platzt ganz von alleine oberflächlich in kleinen Scherben ab. Und dann... nichts mehr.
Also habe ich den Spachtel an eine der geplatzten Stellen angesetzt und versucht, den Lack abzuheben. Das ging Stellenweise sehr gut, immer häufiger jedoch gar nicht. Als wäre der Lack vorher nicht erhitzt worden.
...das kann doch nicht die Lösung sein?
Dazu kommt, dass ich an einigen Stellen wohl etwas grob mit dem Föhn war und den Korpus verfärbt (um nicht zu sagen "leicht verbrannt") habe.
Bleibt mir wirklich nichts anderes als Föhn und Spachtel, wo es geht und exzessives Schleifen, wo nicht?
Ich bin sehr dankbar für alle Tipps und Ratschläge, die ihr teilen könnt! Vielen, vielen Dank!
Liebe Grüße,
Felix
