Einbau LR Baggs Anthem - Platzproblem...

[Hooray]

Hallo liebe Leute,

ich habe mir für mein Schätzchen (Martin 000 M)

einen LR Baggs Anthem gekauft, um sie zu verstärken.

Ich habe mich wegen der umfangreicheren Regelmöglichkeiten explizit für den Anthem entschieden (im Vergleich zum Anthem SL, der ja ein kleineres Vorverstärker-Modul hat).
Nun habe ich nicht (rechtzeitig) darauf geachtet, wie die Leisten in der Gitarre verlaufen und muss nun beim Einbauen feststellen, dass das Vorverstärker-Teil, das von innen am Schallloch positioniert wird, wegen der Leisten nicht passt.

Jetzt habe ich ein paar Überlegungen gemacht, ob und wie ich dieses Vorverstärker-Modul doch noch in die Gitarre einbauen kann, nämlich über 3 Abstandshölzchen, die ich auf die vorgesehenen Klebeflächen des Vorverstärker-Moduls klebe und dann von innen (mit Leim?, doppelseitigem Klebeband?) an die Decke klebe. Damit würde das Modul nicht mehr mit den Leisten in der Gitarre kollidieren, das habe ich mit den provisorisch angebrachten Abstandshaltern schon ausprobiert (lässt sich nicht valide fotografieren, daher ohne Abbildung...).

Ich habe von der ganzen Angelegenheit ein paar Fotos gemacht:
zum Einen: wie sieht die Situation in der Gitarre aus (mehr schlecht als recht mit dem Handy...)

zum Anderen: die Abstandshalter (provisorisch) auf das Vorverstärker-Modul geklebt.

Meine Fragen:

• ist mein Vorhaben anzuraten?

• soll ich die Abstandhalter eher auf die Decke leimen oder lieber mit doppelseitigem Klebeband anbringen?

• würde das, was ich vorhabe den Klang der Gitarre (in dem einen oder anderen Fall) erheblich verändern?

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe!

[Hooray]

Ich musste letztens auch dieses System in eine Gitarre einbauen. Das Modul passte leider nicht schön über die Schallochverstrebungen. Es hätte optisch unschön, versetzt unter dem Schallloch geklebt. Eine Winkelveränderung der Aussparung am Modul musste her. Also habe ich auch mit Holzstückchen gearbeitet um das Modul passend unter dem Schalloch montieren zu können.

Ich habe das dann einfach mit doppelt doppelseitigem Klebeband gelöst.....(wegen der Reversibilität)

Ich denke nicht, dass man von erheblichen Klangveränderungen sprechen könnte (egal wie es nun befestigt wird)

[Hooray]

Ich habe das dann einfach mit doppelt doppelseitigem Klebeband gelöst.....(wegen der Reversibilität)

Ja, das mache ich auch so. Bin etwas gespannt, ob das genügend Stabilität hat, es steht ja etwas höher, also ist der Winkel, in dem der Druck beim Bedienen auf das Modul einwirkt, etwas größer.

Ich denke nicht, dass man von erheblichen Klangveränderungen sprechen könnte (egal wie es nun befestigt wird)

Na, ich hab so die Vorstellung, dass wenn man dort noch Holz anleimt die (Fein-) Schwingungen beeinflusst werden könnten. Daher neige ich auch zum doppelseitigem Klebeband - wenn's stabil genug ist. Aber das werde ich nun einfach ausprobieren. Ich berichte dann hier, falls noch mal jemand so'n Problem hat

Danke jedenfalls für Deine Infos!

[clonewood]

Ja, das mache ich auch so. Bin etwas gespannt, ob das genügend Stabilität hat, es steht ja etwas höher, also ist der Winkel, in dem der Druck beim Bedienen auf das Modul einwirkt, etwas größer.

Die Klebepads waren in der Packung doppelt vorhanden....diese halten sehr gut

viel Druck braucht man bei der Bedienung der Potis nicht........man wird auch nicht ständig wärend des Spielens die Phase drehen und den Batteriestand prüfen

[Hooray]

Die Klebepads waren in der Packung doppelt vorhanden....diese halten sehr gut

...ich habe nur je ein Klebepad, war ein Angebot von Musik Oevermann, das war günstig und ohne "offizielle" Verpackung (aber trotzdem sicher verpackt!).
Und eben auch ohne doppelte Kleber.
Aber ich frag dort morgen, ob die Ersatz-Kleber haben, im Netz werden die als ganz kulant und freundlich bezeichnet, ich ruf die einfach mal an.
Und sonst schau ich im Baumarkt.

[gitarrenmacher]

Bei einer Standardbeleistung hätte ich die Schallochverstärkung rausgenommen und durch eine flachere, passende ersetzt. Aber die A-Frameleiste muss ja drinnen bleiben, daher ist deine Herangehensweise gut. Ich nehme für sowas TESA Powerbond Strips.
Eine hörbare Klangveränderung wird es kaum geben, in dem Bereich der Decke passiert schwingungstechnich nicht sooooo viel.

[Hooray]

Ich nehme für sowas TESA Powerbond Strips.
Eine hörbare Klangveränderung wird es kaum geben, in dem Bereich der Decke passiert schwingungstechnich nicht sooooo viel.

Hi Gitarrenmacher,

das beruhigt mich dann wieder ein bisschen mehr. Ich mach das dann mit Tesa-Strips. Muss sowiso noch in den Baumarkt, hab keinen 12er-Bohrer für den Stecker...

Danke!

[gitarrenmacher]

Kauf dir auf jeden Fall einen 12er HOLZbohrer mit Zentrierspitze. Mit einem normalen Bohrer ist ein Ausriss des Endstücks sehr wahrscheinlich.
Und die Bohrposition vor dem Bohren bitte mit Klebeband überkleben. Das ganz dünne, hellblaue Abklebeband von Tesa ist sehr gut für sowas.

[capricky]

Kauf dir auf jeden Fall einen 12er HOLZbohrer mit Zentrierspitze. Mit einem normalen Bohrer ist ein Ausriss des Endstücks sehr wahrscheinlich.
Und die Bohrposition vor dem Bohren bitte mit Klebeband überkleben.

Stufenbohrer sind da das Werkzeug meiner Wahl, da kann man auch noch die Ausrichtung während des Bohrens korrigieren. Mit Ausrissen gibt es keine Probleme, weil die keine Spiralnuten haben. Da gibt es einen, der als letzte Stufe 12mm hat. Man sollte auf einen möglichst langen Schaft achten, oder die mit 6-kant nehmen, dafür gibt es Verlängerungen.

Piezopickups und Preamps in Akustikgitarren einzubauen ist selten überraschungsfrei. Gestern habe ich einen Shadow SH 4020-c verbaut. Das geht praktisch nie, ohne eine Deckenleiste an- oder durchzubohren. Entsprechend nervig ist dann der Pickup einzufädeln, zusätzlich noch im 30 - 45° Winkel...

capricky

[Hooray]

Kauf dir auf jeden Fall einen 12er HOLZbohrer mit Zentrierspitze. Mit einem normalen Bohrer ist ein Ausriss des Endstücks sehr wahrscheinlich.
Und die Bohrposition vor dem Bohren bitte mit Klebeband überkleben.

Stufenbohrer sind da das Werkzeug meiner Wahl, da kann man auch noch die Ausrichtung während des Bohrens korrigieren. Mit Ausrissen gibt es keine Probleme, weil die keine Spiralnuten haben. Da gibt es einen, der als letzte Stufe 12mm hat. Man sollte auf einen möglichst langen Schaft achten, oder die mit 6-kant nehmen, dafür gibt es Verlängerungen.

Ich würde das - als Schreiner, der ich bin... - auch jedem Anderen genau so empfehlen.

Allerdings ist ein Stufenbohrer um ein vielfaches teurer. Daher nehme ich einen 12er Metall-Bohrer, der setzt mit seinen schrägen Schneideflächen eher zentrierbar im schon vorhandenen, kleinen Loch an, anders als ein Holzbohrer mit Zentrierspitze und den radiusvorreißenden Messern. Muss natürlich vorsichtig arbeiten, aber das bekomme ich hin.

Piezopickups und Preamps in Akustikgitarren einzubauen ist selten überraschungsfrei. Gestern habe ich einen Shadow SH 4020-c verbaut. Das geht praktisch nie, ohne eine Deckenleiste an- oder durchzubohren. Entsprechend nervig ist dann der Pickup einzufädeln, zusätzlich noch im 30 - 45° Winkel...

ja, da hab ich auch noch etwas Bammel, dass ich den Pickup nicht durch das winzige Loch bekomme: Durchmesser 2,5 mm... Ich bin ...leider... nicht immer der ruhigste. Aber angesichts des Martin-Schätzchens werde ich mich schon zusammenreißen
Ich probier's mal mit nem Nähfaden...

[gitarrenmacher]

Ja...ein Stufenbohrer wäre auch mein Mittel der Wahl.......die gibt es in funktionierend ganz günstig

sonst mit Holzbohrern stufenweise im Linkslauf aufweiten (die ersten 2-3 mm) oder mit einem Senker bis auf den passenden Radius vorsenken

ja, der Piezoeinbau kann wegen einer im Werg stehenden Beleistung fummelig sein.....das Loch schnell zu finden und den Piezo durchzuschieben ist eigentlich nur Übungssache (ich schiebe deckenseitig meistens einen Zahnstocher durch das Loch, lege den Piezo von innen an den Zahnstocher und führe dann entlang des Zahnstochers zum / durch das Loch) .....aber wenn man ihn drin hat ist nicht immer alles gut......ich musste beim letzten Piezoeinbau auch noch den Stegnutgrund einebnen (das war für den Klang enorm wichtig)

[Jackhammer]

Kauf dir auf jeden Fall einen 12er HOLZbohrer mit Zentrierspitze. Mit einem normalen Bohrer ist ein Ausriss des Endstücks sehr wahrscheinlich.
Und die Bohrposition vor dem Bohren bitte mit Klebeband überkleben.

Stufenbohrer sind da das Werkzeug meiner Wahl, da kann man auch noch die Ausrichtung während des Bohrens korrigieren. Mit Ausrissen gibt es keine Probleme, weil die keine Spiralnuten haben. Da gibt es einen, der als letzte Stufe 12mm hat. Man sollte auf einen möglichst langen Schaft achten, oder die mit 6-kant nehmen, dafür gibt es Verlängerung.

Hallo Meister!
Ist dann so einer https://www.amazon.de/dp/B004WO6NDS/ref ... S53823243/ in diesem Fall schlechter, wegen der Spiralschneide?

[gitarrenmacher]

..................oder mit einem Senker bis auf den passenden Radius vorsenken.......

Meine Methode bei Gitarren mit konischer Gurtpinbohrung. Mit ´nem Krauskopf auf ca. 12,5mm ansenken, und dann mit dem 12er Holzbohrer seeeeeehr langsam losbohren.
Erprobt seit 1998.........

[Hooray]

ich schiebe deckenseitig meistens einen Zahnstocher durch das Loch, lege den Piezo von innen an den Zahnstocher und führe dann entlang des Zahnstochers zum / durch das Loch

...gute Idee! Danke für den Tipp!!!
Durchschieben sollte klappen, das Löchlein ist nicht direkt neben der Leiste, da ist noch genügend Platz zum Greifen & Schieben...

[capricky]

Hallo Meister!
Ist dann so einer https://www.amazon.de/dp/B004WO6NDS/ref ... S53823243/ in diesem Fall schlechter, wegen der Spiralschneide?

Der ist es nicht! Der größte Durchmesser sollte 12mm, oder zöllig 1/2" sein. Keine Spirale! Die gibt es jeweils im Dreierset schon für unter 10,-€ aus China und sind qualitativ völlig ausreichend.

https://www.ebay.de/itm/Hartmetallbohre ... Sw3ydVyKTk

capricky

[Hooray]

So, der Baggs ist drin .

Hatte zunächst noch ein (letztendlich kleines) Problem, dass da irgend ein Wackelkontakt im Preamp war. Daher habe ich den Preamp - nach problemloser Rücksprache - zurückgeschickt und gleich einen neuen bekommen. Daher hat es so lange gedauert.
Jetzt sitzt der Preamp auf den Abstandshaltern - wie auf den Fotos oben - am Loch. Passt.

Wie es so ist - der Einbau hatte dann doch eine Überraschung: den Piezo durch das Loch zu bekommen war nämlich unerwartet einfach. Der Tipp mit dem Zahnstocher hat ausgesprochen gut geholfen (der steht auch in der Einbau-Anleitung, die ist aber auf Englisch, daher habe ich sie nicht bis ins letzte Detail gelesen...).

Das Micro zu positionieren ist etwas fisselig, die Probe (mit noch abgedecktem Kleber) geht natürlich recht einfach: Wenn man eine Taschenlampe in die Gitarre legt und 4 Bridge-Pins in die Löcher steckt (damit man durch die zwei offenen Löcher noch hindurchschauen kann) hat man eine gute optische und haptische Orientierung. Schwierig ist das Positionieren, wenn die Klebeflächen offen sind und Du quasi nur "one shot" hast. Aber auch das bekommt man mit entsprechnd vorsichtigem Handling hin, denn wenn die Klebeflächen nur einen GANZ geringen Kontakt mit dem Holz haben, lässt sich das Micro vorsichtig noch verschieben.

Das Bohren des 12er-Loches war (entgegen meiner großspurigen Ansage...) doch nicht ganz so einfach, aber ich habe den Ausriss doch noch gut kaschiert bekommen und der Gurtpin/Stecker sitzt jetzt bombenfest.

schönen Sonntag noch

BTW: von Baggs gibt es (nur) eine englischsprachige Bedienungsanleitung. Es gibt aber auch eine deutschsprachige auf den Seiten von Lakewood (dort unter "Downloads") - die bauen den Anthem gerne in ihre Gitarren ein.

So, was den Klang betrifft schreib ich später noch was - insbesondere ob man den Piezo einfach rausziehen kann um nur das Micro aktiv zu haben. Da muss ich aber erst etwas Erfahrung sammeln.