Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#1

Beitrag von frizzle » 14.03.2017, 21:24

Nach nur gelegentlichem Aufschlag hier im Forum in den letzten Monaten will ich euch den Grund dafür nicht vorenthalten.

Das hier war der Anfang. Mein ganzer Stolz. Das Beste, was meine Bank bisher verlassen hat - dachte ich ....
1.jpg
Im November kam sie dann zu mir zurück. Der Schellack auf der Decke war am Rand vom Abdruck des Plüschs im Koffer versaut und das Schlimmste: der Hals löste sich unter dem Saitenzug an der Boden-Seite :cry: . Eine echte Katastrophe!

Wahrscheinlich ist die Gitarre im Koffer zu warm geworden (... wo kommt sonst der Abdruck des Plüsch auf einem wochenlang getrockneten Schellack her?). Hinzu kam wohl auch noch eine nicht perfekte Hals-Korpus-Verbindung. Die habe ich mit einem Schwalbenschwanzfräser von Festo gefräst. Diese ist mir dabei zu weit geworden, sodass ich die Fräsung im Body wieder mit Furnierstreifen auffüttern musste. Schien mir zunächst nicht tragisch zu sein und ich hatte echt das Gefühl, der Hals sitzt bombenfest. .... offensichtlich nicht. Oben auf dem Foto kann man gaaanz etwas erkennen, was passiert ist.

Jedenfalls war ich total schockiert, frustiert und hatte dermaßen die Faxen dicke, dass ich erst mal keinen Bock auf irgendwas in Richtung Gitarrenbau hatte. Nachdem ich mich einigermaßen gesammelt hatte dachte ich mir: ein Neck-Reset muss her. .... der sollte aber auch wieder seine Folgen haben .... (think)
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#2

Beitrag von frizzle » 14.03.2017, 21:32

Nachdem ich mich dann im Netz und im Forum aufgeschlaut habe, wie man denn wohl so etwas macht, habe ich mir zunächst eine Rotlichtlampe gekauft (... kann man ja noch anderweitig verwerten (whistle) ). Mit der habe ich dann das Griffbrett so lange angewärmt, bis der Leim zäh wurde und ich mit den Kuchenmessern drunter kam. Um den Schellack nicht vollständig zu ruinieren habe ich einen Schutz eng anliegend am Griffbrett gebaut.
2.JPG
3.JPG
Wie man auf den Bildern sieht, habe ich den 15. Bund raus gemacht und mit einem 1,5mm Bohrer 2 Löcher schräg durch das Griffbrett in den Hohlraum zwischen Halsfuß und Body gebohrt.
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#3

Beitrag von frizzle » 14.03.2017, 21:41

Dann musste ein Invest getätigt werden. Aber egal, .... ich wollte es wissen. Motiviert hat mich der Gedanke "wenn ich das schaffe .... man, das wär doch mal was ... was soll dann noch kommen?". Also bei Stewmac das Neck Reset Set gekauft. und gleich einen Dampfmacher - von Kärcher. Soll man angeblich auch Fenster mit putzen können und Fliesenböden wischen ..... geht aber nicht wirklich gut. Aber Dampf machen kann man damit gut!

Die Nadel vom Stewmac-Set habe ich mit Schlauchklemmen und einem druckfesten Schlauch am Kärcher-Handstück befestigt. Vergessen konnte ich dabei auch den "festen Gartenschlauch". Der ist mir gepflegt um die Ohren geflogen. Aber mit einem Schlauch, wie er an Gas-Schweißgeräten verwendet wird, hat es dann gehalten.
4.JPG
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#4

Beitrag von frizzle » 14.03.2017, 21:45

Hier sieht man dann mal das angelegte Geschirr. Alles passte bestens. Das Tool ist sehr gut durchdacht und hat schlußendlich perfekt seinen Zweck erfüllt.
5.JPG
6.JPG
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#5

Beitrag von frizzle » 14.03.2017, 22:03

Beim Einleimen des Halses habe ich damals zu allem Überfluss auch noch Leim direkt zwischen Korpuszargen und Halsfuß gemacht. Also musste ich nicht nur den heißen Wasserdampf innen in den Hohlraum zwischen Korpus und Hals bringen, sondern auch noch von aussen immer wieder anwärmen. Das habe ich mit dem heißen Wasserdampf aus dem Kärcher gemacht. Also immer abwechselnd durch die Bohrungen in den Hohlraum und dann auch wieder von aussen Wasserdampf rein bzw. drauf.

Mit Gefühl wurde dann die Schraube am Halsfuß immer fester angezogen. Irgendwann habe ich gemerkt, dass Wasser innen in den Korpus lief. Also sofort alte T-Shirts rein, damit nicht alles versifft.
8.JPG
Als der Hals sich dann plötzlich löste, dachte ich erst, dass etwas kaputt gegangen war. Aber der Hals kam sehr sauber aus der Fräsung:
7.jpg
9.JPG
Hier kann man sehr schön sehen, wie die Bohrung durch das Griffbrett gerade noch den Hohlraum zwischen Korpus und Halsfuß erwischt hat. Beim Lösen des Halses war das Binding wohl noch nicht vollständig vom Leim befreit und riss ab. Ich habe dann eine Rampe mit einem Stecheisen gemacht und ein passendes Stück eingesetzt.
10.JPG
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#6

Beitrag von DoppelM » 14.03.2017, 22:07

Oha, geh mal von zu viel Wärme aus, war sicher nicht deine Baukunst ;)
Aber wieso eigentlich Kaputt-Reparatur? Da hatte ich fast erwartet dass durch Reparatur ne kleine Katastrophe zur großen wird, aber es scheint ja weitestgehend gut gegangen zu sein? Also Heile-Reparatur?
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#7

Beitrag von frizzle » 14.03.2017, 22:14

Warte ab, es kommt noch! Aber zum Schluss ist die Gitarre wieder spielbar.
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#8

Beitrag von bea » 14.03.2017, 22:18

Auch wenn ich weiß, dass man fast alles reparieren kann (denk mal an die beiden Geigen von Daniel (13bass) und Liz), bin ich mal gespannt, was Dir alles so unterlaufen ist.
LG

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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#9

Beitrag von Bermann » 15.03.2017, 00:41

Hallo,
ich tippe auf den Koffer ...
Viele dämpfen Gase aus und so ein empfindlicher Lack wie Schellack kann dann weich werden und das Muster des Plüsch an nehmen.
Das kann auch bei Nitrolack passieren, am Bekanntesten dürfte wohl die Problematik mit Gitarrenständern und nitrolackierten Instrumenten sein.

Gruß Hermann

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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#10

Beitrag von Poldi » 15.03.2017, 05:16

Das ist schon hart....Da denkt man, man hat das Trauminstrument schlechthin gebaut und dann so was.
Ich kenn das von meiner 2. Akustik. Da war der Korpus hinterher nur noch als Grillanzünder zu gebrauchen.
Aber Du kriegst das schon wieder hin.

Und beim nächsten mal bauen wir die StewMac-Hilfe nach.... 8) (whistle)

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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#11

Beitrag von gitarrenmacher » 15.03.2017, 20:41

Scheibenhonig. :( :( Viel Erfolg beim Richten des Schadens.
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#12

Beitrag von frizzle » 16.03.2017, 06:51

Danke für die Anteilnahme! ... will ja nicht weinerlich erscheinen, aber das ganze war für mich schon ein herber Rückschlag. .... weiter geht's ....
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#13

Beitrag von frizzle » 16.03.2017, 07:23

Nachdem der Hals dann raus war, habe ich versucht, im Korpus die Fräsung mit einigen Furnierstreifen auf zu füttern. Leider hat das nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Jedes mal, wenn ich den Hals fest eingedrückt hatte und dann den Saitenzug durch hochbiegen des Halses simuliert habe, entstand wieder der Spalt zwischen Halsfuß und Korpus. Ich habe es einfach nicht hinbekommen.
Zum (puke)

Verwendet habe ich folgenden Fräser: https://www.festool.de/zubehoer/491164- ... #Übersicht
Der hat einen Winkel von 10°. Vielleicht liegt hier der Fehler. Schätze, der Winkel hätte größer sein müssen.

.... dann eben nicht!! Also mache ich aus dem Ding einen Schraubhals. Erst mal mit einer Art Rampa Muffe versucht:
12.JPG
Den Halsklotz musste ich dann genau in der Höhe der Mutter durchbohren. Damit mir innen nicht alles ausreißt, habe ich ein Opferholz von innen an den Halsklotz gebracht und mit einer Spreitze das Opferholz gegen den Halsklotz gedrückt. ... es ist innen nichts ausgerissen (leider keine Fotos von diesem Schritt gemacht).
11.JPG
Dann den Hals eingedrückt und mit einer entsprechenden Schraube festgezogen und wieder alles getestet ... immer noch gab der Hals nach und der Spalt zeigte sich wieder - nochmal das ganze ....

Als letzte Maßnahme vor der Aufgabe habe ich dann eine Rampa-Muffe unten am Halsfuß eingesetzt. Die sitzt natürlich bombenfest und kann auch nicht aus dem Holz gezogen werden wie die erste gesetze Muffe. Ich hatte Befürchtungen, dass ich nicht korrekt vorbohre und mir der Halsfuß aufreisst. ... hat er aber dann doch nicht:
12a.jpg
Das hat dann schließlich den gewünschten Erfolg gebracht! Hier mal ein Bild von der Innenansicht:
12b.jpg
Die Muffen habe ich übrigens mit viel Sekundenkleber fixiert.
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#14

Beitrag von ahgit » 16.03.2017, 08:50

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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#15

Beitrag von frizzle » 16.03.2017, 10:14

ahgit hat geschrieben:
16.03.2017, 08:50
Sieht aber mittlerweile recht vielversprechend aus ,oder?
... ja, bis dahin sah es dann ganz gut aus. Aber es kommt noch was an Bockmist ... Gerettet habe ich sie schlußendlich ja dann doch, wenn auch mit (verschmerzbaren) Verlusten ... :?
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#16

Beitrag von Izou » 16.03.2017, 11:21

Uff, sah ja wirklich nicht gut aus. Hast du wenn ich das so sehe, und ich bin Laie wenn es akustische Gitarren angeht, sehr gut gelöst. (clap3)
Gruss Marcel

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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#17

Beitrag von frizzle » 17.03.2017, 06:58

Die Brücke von der Gitarre war etwas zu hoch. Die Knocheneinlage hat nur 1,5 mm aus der Brücke heraus gestanden. Also dacht ich, gleich mit dem Hobel dran und was runter gehobelt. Anschließend mit Schleifpapier bis hin zur Stahlwolle alles wieder auf Glanz gebracht. Jetzt steht die Einlage ca. 4 mm raus.
13.JPG
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#18

Beitrag von frizzle » 17.03.2017, 07:02

Bevor der Hals wieder eingebaut wurde, habe ich dann den fehlenden Bund eingesetzt.

Hier sieht man noch mal die Bohrungen durch das Griffbrett.
14.JPG
Bund eingesetzt und Griffbrett geölt. Zum Glück waren es etwas dickere Bünde, sodass die Aussreißer nicht zu sehen waren, nachdem der Bund drin war.
15.JPG
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#19

Beitrag von gitarrenmacher » 17.03.2017, 07:58

frizzle hat geschrieben:
17.03.2017, 06:58
Die Brücke von der Gitarre war etwas zu hoch. Die Knocheneinlage hat nur 1,5 mm aus der Brücke heraus gestanden. Also dacht ich, gleich mit dem Hobel dran und was runter gehobelt. Anschließend mit Schleifpapier bis hin zur Stahlwolle alles wieder auf Glanz gebracht. Jetzt steht die Einlage ca. 4 mm raus.

13.JPG
Ist das eine Nussbaum-Brücke?
2,5mm ausdünnen ist schon sportlich. Den Halswinkel hättest du doch bei der Aktion gleich korrigieren können.
Hast du den Stegschlitz tiefer gefräst?
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#20

Beitrag von bea » 17.03.2017, 10:04

frizzle hat geschrieben:
17.03.2017, 06:58
Jetzt steht die Einlage ca. 4 mm raus.
Kommt mir arg viel vor. Wozu ist es gut, wenn die Einlage so weit raussteht?
LG

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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#21

Beitrag von frizzle » 17.03.2017, 17:54

gitarrenmacher hat geschrieben:
17.03.2017, 07:58
Ist das eine Nussbaum-Brücke?
2,5mm ausdünnen ist schon sportlich. Den Halswinkel hättest du doch bei der Aktion gleich korrigieren können.
Hast du den Stegschlitz tiefer gefräst?
Nee, das ist Santos. Ich hatte mich vertippt. Jetzt steht die Knocheneinlage nicht 4 sondern 3 (genau 2,9)mm raus. Den Schlitz hatte ich schon ziemlich tief gefräst, weil vielleicht mal ein TA eingebaut werden sollte. Die ca. 2 mm, die ich abgetragen habe machen da nichts aus.
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#22

Beitrag von frizzle » 17.03.2017, 17:55

bea hat geschrieben:
17.03.2017, 10:04
Kommt mir arg viel vor. Wozu ist es gut, wenn die Einlage so weit raussteht?
Simmt :) , 4 mm raus muss nicht sein. Sieht auch nicht gut aus. Aberr wie gesagt, jetzt sind es 2,9 an der höchsten Stelle.
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#23

Beitrag von gitarrenmacher » 17.03.2017, 19:45

frizzle hat geschrieben:
17.03.2017, 17:54


Nee, das ist Santos. Ich hatte mich vertippt. Jetzt steht die Knocheneinlage nicht 4 sondern 3 (genau 2,9)mm raus. Den Schlitz hatte ich schon ziemlich tief gefräst, weil vielleicht mal ein TA eingebaut werden sollte. Die ca. 2 mm, die ich abgetragen habe machen da nichts aus.
Bestens :D
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#24

Beitrag von frizzle » 18.03.2017, 07:23

So, jetzt kommt's. Der ganz große Mist! Dilettantisch! Peinlich, peinlich :oops:.

Der Schellack der Decke hatte doch ordentlich gelitten und so wollte ich dann die Decke dezent abschleifen und neu lackieren. Dazu dann meinen Mirka raus und vorsichtig bei niedriger Drehzahl geschliffen. Als ich zu ungeduldig wurde, habe ich die Drehzahl stufenweise erhöht .... (think) An der Brücke kam der Lack aber nicht runter, da die Mirka nicht gut bis in die Ecke zwischen Decke und Brücke kam. Anstatt mit einer Ziehklinge und von Hand den Lack dort runter zu holen, habe ich die Mirka nicht flach auf der Decke gehalten, sondern im Winkel von ca. 30° gearbeitet. Der Lack ging dann auch prima runter .... allerdings nicht nur der Lack :evil: . Da die Decke ja jetzt nicht mehr glänzte, habe ich nicht bemerkt, dass ich eine Rille in die Decke geschliffen habe. Auf dem Bild sieht man das recht gut:
16.jpg
Das Bild ist nach anschließender Lackierung mit ein paar Lagen Schellack entstanden.

So konnte das definitiv nicht bleiben. Also musste die Decke so lange komplett runter - und damit dünner - geschliffen werden, bis die Rille weg war. Ich schätze mal, die Rille war ca. 0,5 - 0,7mm tief. Leider habe ich mir beim Bau nicht aufgeschrieben, wie stark die Decke war. Sie hatte aber keine 3 mm. Ich habe versucht, nachträglich die Stärke der Decke zu messen, bin aber zu keinem eindeutigen, nachvollziehbaren und reproduzierbarem Ergebnis gekommen. Das Resultat war also eine Decke zwischen geschätzten 2 und 2,5 mm!
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Re: Kaputt-Reparatur von Frizzle's No. 8

#25

Beitrag von frizzle » 18.03.2017, 07:32

"Gefühlt" war die Decke zu dünn, ließ sich ganz leicht eindrücken und das hat mich so verunsichert, das ich Gegenmaßnahmen geplant habe. Zunächst habe ich einen zusätzlichen Balken hinter die Bridgeplate eingesetzt:
17.jpg
18.jpg
Da die Decke anschließend immer noch sehr instabil wirkte, dachte ich mir, besser gleich noch mit Anti-Riss-Patches von innen die Deckennaht zu schützen. die Patches habe ich mit Fischleim eingeklebt und mit meinen starken Neodym-Magneten fixiert.
19.jpg
20.jpg
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