Ovation Decke erneuern

[donralfonso]

Lumael hat geschrieben
konnte zwei Wochen lang nicht zu meiner Werkbank um nach den Zierstreifen zu suchen.

Alles kein Problem. ich hoffe es geht dir wieder besser. Ich habe einiges mit selbst hergestellten Zierspänen aus Ahorn experimentiert, aber das hat jedenfalls noch nicht richtig funktioniert. Da muß ich noch einiges lernen und üben. Deshalb habe ich erstmal den Zierstreifen genommen der als Randeinlage geplant war. Fürs erste mal ist das Ergebnis damit halbwegs Ok, und die Stöße der Streifen werden ja vom Griffbrett verdeckt. Das Schallloch habe ich auch ausgeschnitten, das hat nun wie das alte einen Durchmesser von 10,5 cm. Den Rand vom Schallloch werde ich aber erst verschleifen wenn das Bracing verleimt ist, dann ist die Decke stabiler.


LG Ralf

[donralfonso]

Heute ging es mal wieder ein Stück weiter. Ich habe die Bebalkung auf die Decke geleimt. Da ich ja kein Himmelbett habe, mußte ich mich andersweitig behelfen was aber auch klappt. Verstärker ezt. als Gewicht. Was ich jetzt noch machen muß ist ein neuer Saitenhalter, da der alte ebenfalls kaputt ist. Auf eure Anregungen hin werde ich ihn mit Steckerln machen. Mein Problem ist jetzt folgendes. Ich würde gerne das alte Tonabnehmersystem weiter verwenden, weiß allerdings nicht ob selbiges noch funktioniert. Da ich von der Elektrik aber nicht viel Ahnung habe, weiß ich nicht wie ich das testen soll. Falls es kaputt ist, müßte ich ja auch einen anderen Saitenhalter bauen.
LG Ralf

[Gelöschter Benutzer]

Bau die Gitarre fertig und probier es aus.
Den Piezo auszutauschen ist ja nicht schwierig und in einer viertel Stunde getan.
Wieso musst du einen anderen Steg bauen, wenn der Tonabnehmer kaputt ist?

Gruß

[donralfonso]

Lumael hat geschrieben
Wieso musst du einen anderen Steg bauen, wenn der Tonabnehmer kaputt ist?

Bei Ovation ist der Piezo in die Stegeinlage integriert, und diese ist 10 mm breit. Alle anderen Piezos die ich gefunden habe sind 2 - 3 mm breit. Auf Seite 3 in diesem Thread ist ein Bild davon. Trotz stundenlangem googeln habe ich bis jetzt noch nichts gefunden wo es so eine Ersatzeinlage gibt, geschweige denn was sie kostet. Wenn mein Piezo kaputt wäre, könnte ich den Steg auch nicht mehr verwenden. Deshalb wollte ich das vorher testen.
LG Ralf

[jhg]

Aber du kannst das ganze Geraffel doch mal kurz zusammenbauen und an einen Verstärker anschließen. Dann klopfst du mit einem kleinen Schraubendreher die einzelnen Saitenreiter ab. Wenn es jedesmal ein Geräusch gibt, ist die in Ordnung. Piezos sind robust. Entweder sind die ganz kaputt oder sie funktionieren.

[donralfonso]

jhg Danke für den Tipp zum Testen.
Ich habe es so gemacht und welch Freude, das Piezosystem arbeitet tadellos. Also kann ich den Steg so nach dem alten Muster bauen, allerdings mit Steckpins.
Das Bracing ist ja nun aufgeleimt, und die Decke ist jetzt nicht mehr weich und wabbelig sondern schön steif.
Ich hatte ja Bedenken bei der weichen Zederndecke, aber da sie jetzt so steif ist stellt sich nun die Frage ob ich sie nicht doch scalloped machen soll. Hat das denn so einen großen Einfluß auf den Klang, oder ist das nur zwecks Gewicht
ersparnis.
LG Ralf

[Gelöschter Benutzer]

Da du keine gewölbte Decke hast, würde ich nicht scallopen.
Du kennst sicher die Gitarren bei denen hinter dem Steg die Decke hochgezogen, und vor dem Steg heruntergedrückt ist (bei alten Martins mit flacher Decke oft zu sehen),...Die Saitenlage ist nicht mehr einzustellen, und ein sogenanntes Neckreset (herausnehmen und nacharbeiten des Halses) kann nötig werden.
Die Gitarre wird ohne Scalloping einen anderen Charakter haben, der aber durchaus nicht schlecht sein muss.

https://www.youtube.com/watch?v=UTeHjc6a86Y

Schau und hör dir das Video an.
Die erste Gitarre, die er spielt ist eine Martin Dread. gescalloped, die zweite eine Martin Dread. nicht gescalloped und die dritte eine Dread. von einem Gitarrenbauer, ebenfalls nicht gescalloped.

Gruß

[donralfonso]

Lumael hat geschrieben
Da du keine gewölbte Decke hast, würde ich nicht scallopen.

Somit hat sich dieses Problem schon erledigt. Ich habe noch keine Ovation in natura gehört, also kann ich später auch nicht sagen sie hat vorher besser geklungen. Bin einfach mal gespannt wie sie im Vergleich mit meiner Whasburn klingt. Ich habe bis jetzt noch nie etwas mit einem Piezo zu tun gehabt, der wird ja mit einem 9 Voltblock gespeist. Wie ist das mit der Batterie, muß die nach dem spielen immer raus ( wäre ziemlich umständlich ) oder wie funktioniert das. Dann noch eine Frage zum Steg. Muß dieser unbedingt aus Palisander oder ähnlichem bestehen,oder könnte ich dafür auch heimisches Hartholz ( Buche, 20 Jahre trocken gelagert, Ahorn etz. )verwenden. Ich hoffe ich gehe Euch mit meinen Fragen nicht zu sehr auf den Geist, ansonsten sagt es mir
LG Ralf

[Gelöschter Benutzer]

Buche ist schon sehr viel leichter als Palisander und wird bei Stahlseitengitarren als Stegmaterial eigentlich nicht verwendet...ich kenne einen Gitarrenbauer, der gebeizte Buche wegen des geringen Gewichtes bei klassischen Gitarren als Segmaterial hernimmt.
Weissbuche ist schwerer und härter als Rotbuche,...aber auch seltener,...weisst du welche du hast?
Achorn ist leider noch leichter, und auch nicht so hart, wurde aber früher bei den kleinen Wandergitarren eingesetzt (wahrscheinlich aus Kostengründen)...Zwetschge ist glaub ich etwas schwerer als Buche, aber auch nicht so leicht zu bekommen...
Also du kannst es mit Buche versuchen,...die Gitarre wird sicher funktionieren und sehr wahrscheinlich ist ein leichterer Steg bei den nicht gecallopten (schwereren) Balken gar keine so schlechte Idee.
Aus optischen Gründen würde ich aber beizen.

Stell doch mal wieder ein paar Fotos rein,..ich bin sehr gespannt.

Gruß

[capricky]

...Ahorn ist leider noch leichter, und auch nicht so hart, wurde aber früher bei den kleinen Wandergitarren eingesetzt (wahrscheinlich aus Kostengründen)..

Das ist doch kein Nachteil, eher ein Vorteil... der einzigen Nachteil, den Ahorn hat ist die Farbe, es ist leider nicht so braun wie Palisander, oder schwarz wie Ebenholz. Ansonsten ist es das Stegmaterial bei Streichinstrumentem von Violine bis Kontrabass, keine schlechte Referenz, oder?

capricky

[donralfonso]

Lumael hat geschrieben
Achorn ist leider noch leichter, und auch nicht so hart,

Das hat mich jetzt doch etwas verwirrt, weil ich dachte Ahorn sei so ein festes steifes Holz da man es ja deswegen sehr oft für Hälse verwendet.
Mein Problem ist einfach dieses, da ich ja noch nie etwas mit Akustikbau zu tun hatte habe ich solche Hölzer nicht zur Hand. Sämtliche Schreiner und Treppenbauer in meiner Gegend haben auch nicht das gesuchte. Aber wie ihr schon sagt, man kann es ja passend beizen.
Ich hatte heute die Bodywanne mal wieder in der Hand, und habe gesehen daß diese ja auch nicht mehr so prall aussieht und auch verschrammt ist. Außerdem gefällt mir dieses Kackschietenbraun auch nicht besonders.


Deshalb habe ich beschlossen, diese bevor ich die Decke aufklebe mit neuer Farbe zu versehen. Welche weiß ich noch nicht, könnte mir aber dieses dunkle Schwedenrot vorstellen.

Hier noch ein Bild vom verleimten Bracing. Habe es nach Plan aufgezeichnet und dann verleimt


LG Ralf

[hatta]

Vorsicht beim Lackieren von Kunststoff!!!!!

Musst erst gucken, aus welchem material das Ding ist. Bei Bestimmten Kunststoffen ist eine Lackierung unmöglich, da da nix drauf hält. Über Beschichtbarkeit von Kunststoffen müsste im Internet zu finden sein, welche sich beschichten lassen und welche nicht.

Ansonsten zur Vorbehandlung: Mit einem Grauen Scotchbrite Schleifvlies und speziellem Kunststoffreiniger (den man beim Farben Fahhändler oder in ner Lackiererei bekommt) Schleifen / Reinigen... also das Schleifvließ mit dem Reiniger tränken und damit ordentlich abreiben.

Danach soffort mit einem Entfetter oder Vorreiniger für Lacke reinigen und trocknen lassen.

Dann ne hauchdünne Schicht Haftvermittler aus der Spraydose, diesen antrocknen lassen (ca. 10 min) und danach kann lackiert werden.

Sollte die Wanne schon lackiert sein, dann dürfte anschleifen natürlich reichen

Gruß

[donralfonso]

hatta hat geschrieben
Sollte die Wanne schon lackiert sein, dann dürfte anschleifen natürlich reichen

Ja sie ist lackiert, deswegen denke ich auch daß anschleifen reicht. Muß vielleicht nur noch testen was für ein Lack das ist. Denn Kunstharz auf Nitro verträgt sich ja nicht ( geht hoch ). Außerdem muß ich mir noch über die Farbe Gedanken machen. Könnte mir alles mögliche vorstellen, aber absolut kein Pink. Dürfte aber auch keine Rolle spielen, da sie ja sowieso nicht mehr original ist.
LG Ralf

[capricky]

Es dürfte sich bei dem Lack der Schüssel um eine 2K Strukturlack handeln, also eher Polyester- oder auch Epoxidharzlack.

capricky

[donralfonso]

Capriky hat geschrieben
Es dürfte sich bei dem Lack der Schüssel um eine 2K Strukturlack handeln, also eher Polyester- oder auch Epoxidharzlack.

Das denke ich auch, denn soviel ich weiß greift Nitro doch Kunststoff an. Kann mich aber auch irren. Werde die Schüssel die Tage ab bzw anschleifen und dann sehen wir weiter.
LG Ralf

[Gelöschter Benutzer]

Ansonsten ist es das Stegmaterial bei Streichinstrumentem von Violine bis Kontrabass, keine schlechte Referenz, oder?

Es ist so, dass Streich und Zupfinstrumente andere Konzepte der Klangerzeugung verfolgen.
Ein Geigensteg steht auf einem Fichtenrundling (der sogenannte Stimmstock), der zwischen Decke und Boden geklemmt wird und die Schwingung der angeregten Saite quasi unmittelbar auf das ganze Instrument überträgt.
Die Saite klingt nur solange, wie sie vom Bogen angestrichen wird,...und der soll sich bei dieser permanenten Anregung möglichst leicht tun.
Aus diesem Grund muss der Steg eines Streichinstrumentes auch sehr leicht sein,...es muss Dynamik zulassen.
Wird die Geigensaite gezupft, klingt sie nicht besonders laut und auch nicht besonders lange nach.

Die Gitarre hingegen, wird einmal angezupft und klingt solange bis die Saite nicht mehr schwingt.
Der Steg fungiert hier auch als eine Art Schwungmasse,...als Faustregel würde man eigentlich sagen: schwere Balken-schwererer Steg, leichte Balken-leichterer Steg.
Bei einem schweren Steg hätte man mehr Anklingdauer aber weniger Dynamik, und umgekehrt bei einem leichten Steg,...aber es spricht nichts dagegen auch mal zu experimentieren.

Gruß

[donralfonso]

Jetzt bin ich noch mehr verwirrt. Könnt ihr mir erklären wie dieses Frauenportrait in meinen Post 111 gekommen ist, denn es stammt definitiv nicht von mir.

Heute habe ich die kackschieten braune Schüssel abgeschliffen und zum lackieren vorbereitet. Was ich auch doof finde ist die Endpinbuchse mitten auf der Rückseite, denke die wird mich immer stören. Spricht denn etwas dagegen das Loch mit Glasfaser zu schließen, und die Buchse an den Rand zu verlegen ? Ich glaube ja nicht daß die jetzige Position
aus klanglichen Gründen gewählt wurde.


Dann habe ich einen Entwurf für den Steg gemacht, So in der Art stelle ich mir diesen vor, aber ich denke die Seiten müßten wohl noch etwas schmaler werden.
Ich nehme aber auch gerne Von euch andere Vorschläge an.


LG Ralf

[Gelöschter Benutzer]

Nimmst Du jetzt Ahorn für den Steg?

[donralfonso]

Lumael hat geschrieben
Nimmst Du jetzt Ahorn für den Steg?

Ich dachte aus den Antworten heraus gelesen zu haben, daß Ahorn das bessere Material als Buche für den Steg wäre.
Oder bin ich da einem Irrtum unterlegen.
Das Ahorn ist noch übrig vom Halsbau meiner E Gitarre, und die Buche ist Rotbuche gute 20 Jahre alt.
LG Ralf

[capricky]

Lumael hat geschrieben
Nimmst Du jetzt Ahorn für den Steg?

Ich dachte aus den Antworten heraus gelesen zu haben, daß Ahorn das bessere Material als Buche für den Steg wäre.
Oder bin ich da einem Irrtum unterlegen.
Das Ahorn ist noch übrig vom Halsbau meiner E Gitarre, und die Buche ist Rotbuche gute 20 Jahre alt.
LG Ralf

Lass Dich nicht verunsichern! Palisander, Ebenholz, Eiche, Buche, Hainbuche, Ahorn... alles kannst Du nehmen. Die Betrachtung mit der Masse der Hölzer im Sinne von "Schwungmasse" waren ja nicht grundsätzlich verkehrt, hier aber überhaupt nicht zielführend. Ovation nimmt übrigens amerikanischen Nußbaum für die Stege, das hat eine mittlere Dichte so wie Ahorn und ist ebenfalls gut zu bearbeiten.

capricky

[Gelöschter Benutzer]

Ich versuche dich nicht zu verunsichern.
Meine klare Empfehlung lautet, den schwereren und härteren der beiden Stege zu nehmen.

Gruß

[capricky]

Meine klare Empfehlung ist das Ahorn. Weniger Risiko als bei Buche, die schon bei geringen Mengen an Feuchtigkeit (Handschweiß) wieder zum "Leben" erweckt werden kann!

capricky

[donralfonso]

Ich werde mir jetzt nochmals das für und wieder der beiden Hölzer durch den Kopf gehen lassen. Weiterbauen kann ich im Moment sowieso nicht, da ich heute Mittag weg muß und erst Donnerstag abend wieder nach hause komme.
Bis dahin LG Ralf

[capricky]

...und wie der Zufall so will, habe ich gerade eine billige Squire Western mit Ahornsteg auf den OP-Tisch bekommen. Der Steg ist schwarz gestrichen, nicht gebeizt oder gespritzt

capricky

[Gelöschter Benutzer]

Meine klare Empfehlung ist das Ahorn.

...sehr viele historische Wandergitarren und Wiener Gitarren, haben Hälse aus Buche,...wir haben zur Zeit einige in der Werkstatt in Restauration, und die Hälse sind alle in Ordnung.
An unserer Schule werden Im Abschlussjahrgang gerade drei historische Instrumente mit Buchenhals nachgebaut.
Ich kenne einen renommierten Instrumentenbauer, der Drehleiern aus Buche baut (wunderschön im Spiegelschnitt) und einen anderen der Buche für Konzertgitarrenstege einsetzt,...(beides Meister mit Jahrzehntelanger Erfahrung,...einer von beiden ist der Landesinnungsmeister und Vorsitzender der Meisterprüfungskommission für Streich- und Saiteninstrumentenerzeugung)

Ja Es gibt auch Gitarren mit Ahornsteg (billige Squier Westerngitarren z.B.), aber das bedeutet nicht, dass es in diesem Fall die bessere Wahl ist.

...Buche, die schon bei geringen Mengen an Feuchtigkeit (Handschweiß) wieder zum "Leben" erweckt werden kann!

Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe, um Holz gegen das eindringen von Feuchtigkeit zu versiegeln...

Gruß