Ovation Decke erneuern

[aljosha]

buche geht natuerlich auch, ist aber in der Regel wesentlich anfaelliger auf Verzug...

meinst du wie viele solcher historischer Instrumente sich der Hals irreparabel verzogen hat...
richtig und lang genug gelagert, und dnan noch entsprechend ausgerichtet gehts sicher, aber ansonsten hat man eben das im Vergleich rehoehte Risiko

best
j

[capricky]

...sehr viele historische Wandergitarren und Wiener Gitarren, haben Hälse aus Buche,...wir haben zur Zeit einige in der Werkstatt in Restauration, und die Hälse sind alle in Ordnung.
An unserer Schule werden Im Abschlussjahrgang gerade drei historische Instrumente mit Buchenhals nachgebaut.
Ich kenne einen renommierten Instrumentenbauer, der Drehleiern aus Buche baut (wunderschön im Spiegelschnitt) und einen anderen der Buche für Konzertgitarrenstege einsetzt,...(beides Meister mit Jahrzehntelanger Erfahrung,...einer von beiden ist der

Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass es Gitarren mit Hälsen aus Buche gibt!?

... ich habe im Monat mindestens drei Stück davon auf dem Tisch ...allerdings meistens "Sozialfälle" , jottseidank war jetzt mal eine mit Kirschbaumhals dabei

capricky

[Gelöschter Benutzer]

Ja, Buche ist zappeliger als Ahorn, aber richtig aufgeschnitten und versiegelt, sollte es bei einem Steg überhaupt keine Probleme geben,...das gilt übrigens auch für Ahorn.
Die Gitarre wird auch mit einem Ahornsteg funktionieren, aber Buche wäre aus bereits genannten Gründen (es sei denn, sein Ahorn ist schwerer) meiner Meinung nach die bessere Wahl.

[aljosha]

wieso ist deiner Meinung nach eigentlich ein schwererer Steg besser?

Steif ok, aber schwer ist meiner Meinung nacht nicht so gut
braucht ja dann mehr Energie zum anregen...

[bea]

Mir hat ein Gitarrenbaumeister mal erzählt, dass die Stegmasse auf die Decke abgestimmt werden solle und dass eine dicker gehaltene Decke besser mit einem schwerer gehaltenen Steg harmoniert.

Was die Buche als Material für die Hals anlangt - bei mindestens einer meiner Gitarren besteht der Hals aus Buche. Dreiteilig gesperrt. Musste zwar schon mal gerichtet werden - aber bei einer Steelstring ohne Trussrod, aber nicht besonders kräftigem Hals ist das nicht weiter überraschend und liegt sicherlich nicht am Holz.

[Gelöschter Benutzer]

wieso ist deiner Meinung nach eigentlich ein schwererer Steg besser?

hab ich in Beitrag 116 auf der letzten Seite erklärt.

Gruß

[Gerhard]

Es spricht eigentlich nichts dagegen, einen Steg vorerst relativ schwer zu gestalten, und bei nichtgefallen des Klanges durch Masseentfernung nachzuarbeiten.

[donralfonso]

Nach einer geschätzten Ewigkeit konnte ich Ende der Woche endlich wieder weitermachen. Da das Wetter endlich mitspielt ( wärmere Temperatur ) habe ich der Schüssel eine andere Farbe verpasst. Statt dem schmutzigen braun nun ein dunkles rot. Hatte kurzzeitig zu mattschwarz tendiert, mich aber dann doch für das rot enzschieden.


Morgen werde ich mich dem Steg widmen, und dazu erstmal 2 gleiche Rohlinge ( Ahorn und Buche ) machen. Diese lasse ich bei meinem Schlachter wiegen ( genauere Waage als meine aus der Küche ) um festzustellen welcher nun schwerer ist und selbigen dann verwenden.
LG Ralf

[donralfonso]

Da ich erst heure mittag die Gelegenheit zum Wiegen hatte, habe ich erst einmal einen Steg nach dem Originalmuster aus Buche gemacht ( bis auf die Löcher für die Saiten ).Ehrlich gesagt gefällt mir dieser Steg nicht so wirklich.

Danach kam die Wiegeaktion. Dazu habe ich zwei identische Stücke aus Buche und Ahorn zurecht geschnitten.

Das Wiegeergebnis hat mich dann doch verblüfft, da ich auch der Meinung war dass die Buche schwerer sein müßte. Dem ist allerding nicht so. Das Buchenstück wiegt 76 g, und das Ahornstück dagegen 84,5 g . Da ich ja das schwrere nehmen soll, werde ich also Ahorn für den Steg verwenden.
LG Ralf

[gitarrenmacher]

Ich halte wegen gemachter Erfahrungen gar nix von Buche als dauerhaft statisch belastetes Teil im ZupfInstrumentenbau.
Das Holz scheint einfach nicht dauerzugstabil zu sein.
Zitat Wiki
Eingeschränkt nutzbar ist das Holz nur als Konstruktions- und Bauholz in massiver Form aufgrund der mangelhaften Standfestigkeit.

Das sieht dann so aus wie auf dem Bild. Beileibe kein Einzelfall. Habe schon einige Kaufhausgitarren aus den 60er bis frühen 80er auf der Bank gehabt.
Bei DrDrRr Banjos ab und zu als Aufstellsteg genommen verformten sich die selbigen extrem Hängebrückenartig.

[jhg]

Ich denke die Wiegeaktion kannst du dir sparen. Gitarren, die am Limit gebaut werden und wenn du wirklich das Letzte aus der Konstrukiton herausholen möchtest - dann vielleicht. Aber bei einer Ovation halte ich das Ganze für ziemlich überflüssig. Ich würde da eher auf Stabilität achten und die paar Euro für einen vernünftigen Steg aus geeignetem Hartholz ausgeben.

[gitarrenmacher]

Ich denke die Wiegeaktion kannst du dir sparen. Gitarren, die am Limit gebaut werden und wenn du wirklich das Letzte aus der Konstrukiton herausholen möchtest - dann vielleicht. Aber bei einer Ovation halte ich das Ganze für ziemlich überflüssig. Ich würde da eher auf Stabilität achten und die paar Euro für einen vernünftigen Steg aus geeignetem Hartholz ausgeben.

DANKE

[Gelöschter Benutzer]

Das Buchenstück wiegt 76 g, und das Ahornstück dagegen 84,5 g . Da ich ja das schwrere nehmen soll, werde ich also Ahorn für den Steg verwenden.

Super!, dann bin ich ja, was das Stegmateterial angeht mit capricky einer Meinung

jhg hat geschrieben:
Ich denke die Wiegeaktion kannst du dir sparen. Gitarren, die am Limit gebaut werden und wenn du wirklich das Letzte aus der Konstrukiton herausholen möchtest - dann vielleicht. Aber bei einer Ovation halte ich das Ganze für ziemlich überflüssig. Ich würde da eher auf Stabilität achten und die paar Euro für einen vernünftigen Steg aus geeignetem Hartholz ausgeben.

...eine Ovation mit einer neuen Decke in die sehr viel Zeit und Hingabe gesteckt wurde,...ich halte es nicht für unnötig, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu versuchen, das best mögliche Ergebnis zu erzielen.

Gruß

[jhg]

...eine Ovation mit einer neuen Decke in die sehr viel Zeit und Hingabe gesteckt wurde,...ich halte es nicht für unnötig, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu versuchen, das best mögliche Ergebnis zu erzielen.

Gruß

Er soll ruhig ein gutes Ergebnis bekommen. Aber ein Steg, der nach fertiger Bearbeitung (!) ein paar wenige Gramm schwerer oder leichter ist, halte ich bei der Gesamtkonzeption dieses Instrumentes für völlig vernachlässigbar. Ich persönlich würde weder Ahorn noch Buche verwenden sondern für 5€ einen Palisandersteg kaufen - da weiß ich, dass es gut funktioniert ...

[gitarrenmacher]

Über das für und wider von leichteren oder schwereren Stegen gibt es ungefähr mehrere handvoll Aussagen in genausovielen Büchern von Autoren, denen man ihr Unwissen auf den ersten Satz anliest, aber auch von Koryphäen des Gitarrenbaus.

Schwer ist besser als leicht ist natürlich eine Meinung. Ich empfehle im Moment eher leichteren Palisander oder Nussbaum anstatt des schweren Ebenholz. Ich meine festgestellt zu haben, dass die Ansprache der Gitarren flotter wird, was die Zupfer, für die ich überwiegend baue genau das suchen.

Ahorn würde ich nicht nehmen, was vielleicht auch eine Bauchentscheidung ist.
Buche würde ich ablehnen. Das Zeug ist nicht dauerstabil. (Ich wiederhole mich)

[frizzle]

... die alten spanischen Meister sollen ja auch besonders leichten Palisander für ihre Brücken verwendet haben. Macht für mich auf Grund der Massenträgheit Sinn.

[capricky]

Buche ist Bugholz für Thonet Stühle, sicher kann man das auch gut kalt verformen.

capricky

[dreizehnbass]

Birnenholz wurde auch oft verwendet - wurde dann schwarz lackiert.

Ich finde es is viel wichtiger noch wie man es verbaut (Ausrichtung der Jahresringe) damit es nicht zu Spaltungen kommt.

[Simon]

Birnenholz wurde auch oft verwendet - wurde dann schwarz lackiert.

Ich finde es is viel wichtiger noch wie man es verbaut (Ausrichtung der Jahresringe) damit es nicht zu Spaltungen kommt.

Sorry fürs hijacken.... Aber Daniel, für einen Laien wie mich: wie muss man denn die Jahresringe ausrichten?

[capricky]

... Aber Daniel, für einen Laien wie mich: wie muss man denn die Jahresringe ausrichten?

Auf keinen Fall von Ost nach West, nicht mal bei der Carboneinlage eines Ovation Nußbaumstegs

capricky

[gitarrenmacher]

... Aber Daniel, für einen Laien wie mich: wie muss man denn die Jahresringe ausrichten?

Auf keinen Fall von Ost nach West, nicht mal bei der Carboneinlage eines Ovation Nußbaumstegs

Ovation Steg.JPG

capricky

KRAWUMM. Das kann ins Auge gehen

[donralfonso]

Hallo Leute,
Ich hätte im Leben nie gedacht, dass die Frage nach dem Stegmaterial so eine große Diskusion auslöst. Aber es ist auch sehr interessant wie weit die Meinungen teilweise außeinander gehen. Klar ist es kein Problem einen Palisanderrohling zu kaufen, aber es wiederstrebt mir einfach, dass ich für den Versand fast das doppelte ausgeben soll als fürs Holz. Das Problem des spaltens von dem Ovation Steges ist mMn konstruktionsbedingt. Die Ballenden von hinten wirken ja wie Keile.Ich will ja die Saiten mit Steckpins befestigen wodurch der Zug anderst verläuft. Werde mir heute noch einmal in Ruhe überlegen ob ich nun Ahorn nehme, oder mir doch noch Palisander besorge.
Mit überlegenden Grüßen
Ralf

[jhg]

http://www.ebay.de/itm/1-Stuck-Madagask ... Swl9BWMOla
6,50€ tut jetzt nicht so weh ...

[bea]

Ansonsten gibt es passende Hölzer bei Kaguit, Espen und Holzkarle. Meine bisherigen Eindrücke von Ahornstegen auf Gitarren bzw Bässen sind jetzt nicht sooo gut - schluckt zu viele Höhen. Meine Versuche mit Katalox waren erfolgreicher (Griffbrettreste bzw Klötzchen, von Espen)

[jhg]

Espen ist wegen Mindestbestellwert und Versandkosten raus - deswegen der Link zum großen Kaufhaus. Billiger bekommt man wahrscheinlich kaum was ....