Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
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Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Hi,
ich hatte jetzt ein "komisches" Phänomen. Ich hatte eine PRS mit dem Hammer (weil eingeleimter Hals) neu bundiert und natürlich nach dem Verrunden nochmal auf Hochstände kontrolliert. Nix. Kunde war zufrieden.
Nach 14 Tagen meldete er sich. Überall schepperts. Also kam er nochmal vorbei. Das Scheppern kam hauptsächlich daher, dass er die Saitenlage superflach eingestellt hatte und die natürlich da wo der Hals im Korpus sitzt. Logisch. Bei der eingestellten Halskrümmung mussten die Saiten auf den hohen Lagen scheppern. Trotzdem gab es einzelne Hochstände (unter einem Zehntel Millimeter) die ich beseitigt habe. Der Kunde holte die Gitarre ab und war zufrieden. Nichts schepperte. Nach 10 Tagen meldete er sich wieder. Scheppert. Er ist dann woanders hingegangen.
Hat einer von Euch eine Ahnung, was da abgegangen ist? Ich habe schon etliche Gitarren neu bundiert, aber das hatte ich noch nie. Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass sich das Holz nach der Bundierung wieder etwas ausgedeht hat.
Gruss - Martin
ich hatte jetzt ein "komisches" Phänomen. Ich hatte eine PRS mit dem Hammer (weil eingeleimter Hals) neu bundiert und natürlich nach dem Verrunden nochmal auf Hochstände kontrolliert. Nix. Kunde war zufrieden.
Nach 14 Tagen meldete er sich. Überall schepperts. Also kam er nochmal vorbei. Das Scheppern kam hauptsächlich daher, dass er die Saitenlage superflach eingestellt hatte und die natürlich da wo der Hals im Korpus sitzt. Logisch. Bei der eingestellten Halskrümmung mussten die Saiten auf den hohen Lagen scheppern. Trotzdem gab es einzelne Hochstände (unter einem Zehntel Millimeter) die ich beseitigt habe. Der Kunde holte die Gitarre ab und war zufrieden. Nichts schepperte. Nach 10 Tagen meldete er sich wieder. Scheppert. Er ist dann woanders hingegangen.
Hat einer von Euch eine Ahnung, was da abgegangen ist? Ich habe schon etliche Gitarren neu bundiert, aber das hatte ich noch nie. Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass sich das Holz nach der Bundierung wieder etwas ausgedeht hat.
Gruss - Martin
- clonewood
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Tang der Bundstäbchen zu hoch bzw Bundschlitze nicht tief genug?
Bundschlitze zu weit, federnde Bundstäbchen?
Bundschlitze zu weit, federnde Bundstäbchen?
- BaldMansMojo
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Alles nein. Die Bundstäbchen mit den Hochständen lagen auf dem Holz auf. Also nichts mit rausgefedert etc.. Als hätte sich das Griffbrett ausgedehnt..
- clonewood
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Warum sollte denn neubundiert werden?
einen "labilen" Hals würde ich ja eigentlich ausschliessen, ok, aber man weiss ja nie....
wurde ein Fallaway (so ab 15. Bund) eingearbeitet? Und dabei der Hals vom ersten bis 15. Bund so gerade wie es eben geht eingestellt....das ist meiner Meinung nach Pflicht wenn die Saitenlage sehr flach eingestellt werden soll....
wenn alles nichts hilft bleibt letztlich nur eine Bundabrichtung unter Saitenspannung...
dazu bockt man die Saiten am Sattel und ebenso an der Bridge mit einer Unterlage etwas höher.
Hals auf so gerade wie es geht einstellen
Dann nimmt man ein T-Profil (Alu bietet sich da an), testen ob es gerade ist, sonst abrichten
etwa 15 cm lang, T Schenkel etwa 1 cm länge
oben auf das T das Schleifpapier kleben
und dann unter Saitenspannung abrichten, danach ohne Saiten die üblichen Verrundungs- bzw Polierschritte
....
ach ja, und Gitarren können verwirrend sein, oft scheppert, rasselt und vibriert es ja ganz woanders als man zunächst denkt
einen "labilen" Hals würde ich ja eigentlich ausschliessen, ok, aber man weiss ja nie....
wurde ein Fallaway (so ab 15. Bund) eingearbeitet? Und dabei der Hals vom ersten bis 15. Bund so gerade wie es eben geht eingestellt....das ist meiner Meinung nach Pflicht wenn die Saitenlage sehr flach eingestellt werden soll....
wenn alles nichts hilft bleibt letztlich nur eine Bundabrichtung unter Saitenspannung...
dazu bockt man die Saiten am Sattel und ebenso an der Bridge mit einer Unterlage etwas höher.
Hals auf so gerade wie es geht einstellen
Dann nimmt man ein T-Profil (Alu bietet sich da an), testen ob es gerade ist, sonst abrichten
etwa 15 cm lang, T Schenkel etwa 1 cm länge
oben auf das T das Schleifpapier kleben
und dann unter Saitenspannung abrichten, danach ohne Saiten die üblichen Verrundungs- bzw Polierschritte
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- Janis
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Wie leicht gingen die neuen Bünde denn rein? So wohl zu weite, ausgeleierte als auch zu enge Bundschlitze können mmn bei starken Temperatur-/ Luftfeuchtewechsel das Relief etwas verziehen.
Viele Grüße,
Jan
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Ich hab dasselbe Problem bei dem Hals aus einem billigst-Bausatz. Allerdings liegt's bei dem daran, dass er sich ringelt und windet wie ein Regenwurm im Schnabel der Amsel.
Eigentlich sollte man das bei ner PRS ja aber ausschließen können.
Ich hatte auch schon mal den Fall, dass ein loses Teil im Tremolo auf solche Weise vibriert hat, dass ich ebenfalls die Bünde im Verdacht hatte, weil es sich exakt wie Fretbuzz angehört hat.
Eigentlich sollte man das bei ner PRS ja aber ausschließen können.
Ich hatte auch schon mal den Fall, dass ein loses Teil im Tremolo auf solche Weise vibriert hat, dass ich ebenfalls die Bünde im Verdacht hatte, weil es sich exakt wie Fretbuzz angehört hat.
Liebe Grüße
Rüdiger
"Blues players don't mess around with the guitar, they hit the bloody thing." (Rory Gallagher)
…m;les to go before I sleep…
Für Eile hab ich keine Zeit.
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Der Kunde wollte unbedingt eine Neubundierung. Abrichten hätte wahrscheinlich auch noch hingehauen. Von einer niedrigen Saitenlage war zu Beginn der Arbeiten nichts bekannt. Also gab es für einen Fallaway keinen Grund. Neu bundiert, abgerichtet etc.. und nach PRS Daten eingestellt. Da hat nichts gescheppert.clonewood hat geschrieben: ↑22.12.2023, 13:09Warum sollte denn neubundiert werden?
...
wurde ein Fallaway (so ab 15. Bund) eingearbeitet? Und dabei der Hals vom ersten bis 15. Bund so gerade wie es eben geht eingestellt....das ist meiner Meinung nach Pflicht wenn die Saitenlage sehr flach eingestellt werden soll....
Erst als er mit der Reklamation "überall schepperts" kam das hoch. E6 hatte er auf 1,2 mm und E1 auf 0,5 mm.
Aber was mich irrietierte waren einige wenige Hochstände im Zehntelmillimeterbereich. Die waren vorher definitv nicht da. Die habe ich nachgearbeitet und den Hals dann kerzengerade eingestellt. Da schepperte auch als er sie abholte nix. 14 Tage später wieder Reklamation es scheppert. Aber diesmal würde er woanders hingehen. Jetzt scheint es wohl zu gehen. Er hat mir auch gesagt, wo er war. Mit denen telefoniert. Es waren wieder ein paar kleine Hochstände da. Keine Ahnung wo die herkommen. Die haben nochmal abgerichtet. Bin ja mal gespannt, ob das hält. Normalerweise würde ich Saitenlage einfach "normaler" einstellen.
Der Kunde ist wie die Spinner die ihr Auto supertief legen und die Schuld für den weggerissenen Spoiler dem Huckel auf der Straße geben.
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Normal würde ich sagen. Mit dem Relief gab es ja auch keinen Stress. Sondern mit ein paar Hochständen. Die einzige Erklärung, die ich habe. ist das stellenweise das Holz etwas komprimiert wurde und sich bei Luftfeutigkeit wieder ausgedeht hat (ähnich wie wenn man mit Wasserdampf eine Delle aus dem Holz holt).
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Deshalb sprach ich ja vom Abrichten unter Saitenspannung, eventuell verursacht ja der Halsstab bei Betätigung (zeitlich versetzt) die Probleme, also Hals kommt länger als üblich zeitversetzt nach z.B.BaldMansMojo hat geschrieben: ↑22.12.2023, 15:40
Aber was mich irrietierte waren einige wenige Hochstände im Zehntelmillimeterbereich. Die waren vorher definitv nicht da. Die habe ich nachgearbeitet und den Hals dann kerzengerade eingestellt. Da schepperte auch als er sie abholte nix. 14 Tage später wieder Reklamation es scheppert.
etwas Fallaway ist nie verkehrtBaldMansMojo hat geschrieben: ↑22.12.2023, 15:40Von einer niedrigen Saitenlage war zu Beginn der Arbeiten nichts bekannt. Also gab es für einen Fallaway keinen Grund.
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Der Halsstab hat sich nicht gerührt. Beim nächsten Mal werde ich etwas Fallaway mit machen. Das erklär aber nicht die einezlnen geringfügigen Hochstände, die auch unterhalb vom 15. Bund auftraten.
Ich habe jetzt mal was ausprobiert. Ich hatte eh noch einen Hals, den ich neu bundieren wollte. Also mit dem Hammer bundiert usw.. Keine Hochstände. Dann bin ich mal mit einem feuchten Tuch und einem Bügeleisen rüber. Gleiche Methode wie beim Dellen raus machen. Und was soll ich sage? Ein paar geringfügige Hochstände. Also scheint meine Theorie zu stimmen. Bein Einschlagen mit dem Hammer kann es passieren, dass das Holz etwas komprimiert wird und sich dann wieder ausdehnt. In Zukunft lasse ich einen Hals nach Hammerbundierung ein paar Tage liegen. Sicher ist sicher.
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Die Vorbiegung der neuen Bundstäbe wurde noch nicht erwähnt. War der Radius im Verhältnis zum Griffbrettradius eventuell zu klein und das Bundmaterial zu hart, so dass man eine "Slow Motion Rückfederung" unterstellen kann?
capricky
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Sind es unterschnittene Bundkronen? Die können sich ja eher in das Holz "drücken" ... Haha, bzw spielt bei "guter" Haukraft dann die Holzart des Griffbretts aufmal eine Rolle, ....Ebenholz wird sich nicht so leicht komprimieren lassen wie "schnellgewachsener" Plantagenpalisander
um ein Rückfedern besser ausschliessen zu können kann man dem Bundraht ja auch einen Ruck /Schlag längs geben, nachdem selbiger sitzt (sozusagen als Verriegelung)
und herzlichen Glückwunsch an die Person die dann unwissend die Bünde irgendwann wieder zieht
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Nö. Die Bünde lagen immer noch am Holz an. Nachdem ich nachgebessert hatte, war das Phänomen ja wieder aufgetreten. Der Kunde war dann in München zu einer anderen Werkstatt gegangen. Er hatte mir aber gesagt, zu welcher. Da angerufen und mit dem telefoniert, der die Gitarre bearbeitet hatte. Der sagte mir auch, daß nichts zurückgefedert war. Einfach ein paar geringfügige Hochstände, die bei einer "normalen" Saitenlage nichts gemacht ausgemacht hätten. 1,2mm bei der tiefen E-Saite ist einfach nur extrem.
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Re: Saitenschnarren nach Neubundierung - schon mal passiert?
Die Bünde lagen wie gesagt plan auf. Mit der Fühlerlehre beim Einschlagen gepüft. Ich nehme wirklich an, daß das Holz gearbeitet hat.clonewood hat geschrieben: ↑26.12.2023, 17:48Sind es unterschnittene Bundkronen? Die können sich ja eher in das Holz "drücken" ... Haha, bzw spielt bei "guter" Haukraft dann die Holzart des Griffbretts aufmal eine Rolle, ....Ebenholz wird sich nicht so leicht komprimieren lassen wie "schnellgewachsener" Plantagenpalisander
um ein Rückfedern besser ausschliessen zu können kann man dem Bundraht ja auch einen Ruck /Schlag längs geben, nachdem selbiger sitzt (sozusagen als Verriegelung)
Längsschlag - so eine hatte ich einmal. So viele Chips habe ich nie wieder repariert. Und danach durfte ich den Tang mit dem Fret Crimper von Stewmac (https://www.stewmac.com/luthier-tools-a ... t-crimper/ ) weiten. Seitdem zieh ich bei dem Ding Handschuh an. Die Blase auf der Handfläche war groß wie ein 2 € Stück.
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