Nitro Riss Reparatur, wenn ja dann wie?

[ocram]

Hi zusammen,
bin neu hier und habe eine Frage bzgl. der Ausbesserung des Lacks von diesem Intrument hier. Es ist eine Heritage aus den 90ern.
Die Fotos zeigen die Lage ganz realitätsnah wie ich finde.

Ziel wäre, eine einigermaßen gleichmäßige Reflektion der Lackoberfläche wiederherzustellen.
Der Riss selbst scheint soweit i.O. zu sein.

Es würde mich sehr freuen wenn jemand von euch seine Erfahrung im Umgang mit so einer Situation mitteilen würde.

Herzlichen Gruß und Dank!

[Ketarrenmacher]

Einige der gezeigten Risse sind duch. Da muss auch eine Instandsetzung / Sicherung der Decke erfolgen.

[ocram]

Mir geht es in erster Linie um den einen langen Riss - der ist mit einem riesigen cleat (siehe letzte zwei Fotos) gesichert und die Stelle bewegt sich soweit ich das sehen kann auch nicht.
Tatsächlich ist da noch ein kürzerer nahe F-Loch (auf dem ersten Foto zu sehen), der ist durch die erste Laminatschicht durch. Wird noch gemacht! Diese Stelle verschwindet aber eh unter dem Schlagbrett und die nervt mich nicht so

[Janis]

Hast du schon mal irgendwie mit Lack insbesondere Nitro gearbeitet oder sonstige Touch ups gemacht? Grundsätzlich kann man Risse füllen. Ich habe, weil ich mal ein ähnliches Problem hatte, recherchiert und auch irgendwo ein Lesezeichen gemacht. Nitro löst ja Nitro wieder an und danach muss man die Stelle ebnen und polieren. Da stand aber auch, dass Risse bei Nitro (vor allem witterungsbedingte wie auf den ganz alten Schätzchen) irgendwie dazu gehören und man sich überlegen soll, ob man so eine Aktion startet. Ich hab bis dahin überhaupt nichts mit Lack zu tun gehabt und es dann einfach so gelassen um es nicht zu verschlimmbessern.
Falls du Interesse hast such ich den link mal raus. ansonsten, falls du (noch) nicht ausgestattet bist: Beim Preis vom Lack (keine Ahnung ob es den in Reparatur-Menge gibt), der Schleifpafs und Politur + evtl Versand könntest vllt schon bei einem Gitarrenbauer oder einem netten fachkundigen Forumsmitglied in deiner Nähe sicherer zum Ziel kommen?

[ocram]

Ich habe alles Mögliche an Zeug um Gitarren herzurichten und habe sehr gute Erfahrungen mit Sekundenkleber drop-fills bei anderen Lacken gemacht.
Wegen mangelnder Erfahrung mit Nitro will ich selbst da auch gar nicht drangehen. Ich bin in der glücklichen Lage hier einen Gitarrenbauer zu haben, der professionelle Lackierungen quasi in Serie macht und er wird sich das vornehmen. Er hat auf das Risiko hingewiesen im blödesten Fall versehentlich durch die Farbe zu Schleifen, da er den Aufbau des Lackes nicht kennt.

[Manfred]

Das Problem ist bei diesem "Nitrolackproblem", dass der Lackriss sekundär ist, ein Folgeschaden des Reissens der obersten Furnierlage des Deckensperrholzes, oder geht der Riss etwa durch die ganze Decke (was ja dieses riesige cleat befürchten lässt)? Mein Mittel der Wahl wäre in dem Fall niedrig- bist mittelviskoser Sekundenkleber, den ich in den Riss einbrigen würde. Der löst den Nitrolack nicht an und kann beigeschliffen und poliert werden.

capricky

[ocram]

Die Vorgeschichte der Gitarre ist unbekannt und der Vorbesitzer wusste auch nichts... Der grosse Riss ist stabil, der Bereich reagiert auf Druck und Zug wie "ein Stück" und verhält sich wie der ensprechende Bereich am anderen F-Loch.
Ja, der Sekundenkleber, was ein geiles Zeug, mach ich sofort Aber meinst du nicht daß es spätestens beim feineren Schleifen problematisch wird weil das Zeug härter als der Lack ist? Und reflektiert der das Licht nicht auch anders? Ich hab Schiss vor dem Zeug bei Nitro...
Ich könnte mir vorstellen die Stelle zur Sicherheit stattdessen mit verdünntem Titebond zu behandeln, wäre das was?

[Janis]

Hmm nee, Leimschlämme ist hier mmn nicht optimal. Schlimmstenfalls quillt durch das Wasser darin was auf und richtig homogen wird das wohl eher nicht. Im Zweifel hör auf @capricky