Höfner 457/S/E1 Restauration
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Höfner 457/S/E1 Restauration
Bei den neuesten Errungenschaften wurde sie schon kurz vorgestellt: Ein vollmassive Jazzgitarre aus den 50ern. Hier soll nun die Restauration dokumentiert werden.
Zunächst: Die meisten To-Dos sind Keinigkeiten. Die Dame ist komplett im Originalzustand und hat bis auf den durchgebogenen Hals nur Kleinigkeiten. Mein Ziel wird deshalb sein dein Originalzustand bis auf eine einzige Ausnahme auch zu erhalten, quasi minimalinvasiv vorzugehen.
Erstmal der Zustand wie sie mich erreichte - Sogar Koffer und Plek aus Großvaters Zeiten (zur Datierung später....).
Eine kleine Überraschung beim Abnehmen der Saiten und auseinandernehmen: Der Saitenhalter ist genagelt - wird deshalb ordentlich gepolstert um die Decke nicht zu beschädigen.
Die Potis sind festgefressen, die Buchse ist eine alte Bananenbuchs. Um den Pickup zu testen habe ich die Elektronik ausgebaut und einen normale Klinkenbuchse direkt angeschlossen - funktioniert. Auf den Potis steht 250k, das Messgerät zeigt aber ca 330 bei beiden. Sie scheinen irgendwo mittig zu stehen. Die werde ich behutsam öffenen und hoffe sie wieder gängig zu bekommen. Die Kappen sind klassische Teacups, mit 6mm Löchern - gibt es dank Beatlesbass noch, sind aber teuer (14€ pro Stück). Am liebsten hätte ich eigentlich nur die fehlende Kappe ersetzt... Der Tonabnehmer in der Rosewood-Version wurde 58/59 verwendet, auch das Elektronik-Cover ist ein frühes. Interessant wie grob die Bearbeitungsspuren sind, obwohl die Basis gut an die Decke angepasst wirkt. Aus dem Loch des gut (aber beweglich) sitzenden Pfosten sieht man ein wenig Silikonähnliche Masse hervorkommen, das andere ist ausgenudelt. Das werde ich beheben müssen. Die Höfners haben keine Seriennummer, aber unter Decke steht oft ein Datum. Hier direkt neben dem Balken am Elektronikfach. Laut Höfner-Buch wurde von Michael Naglav wurde die 457 1954 gebaut, die Version S mit Cutaway ab 1961. Was anscheinend Blödsinn ist. Beim Abnehmen der Brücke offenbarte sich ein weiteres To-Do: Das Unterteil ist angebrochen. Eigentlich kein Problem, ein Tropfen Sekundenkleber sollte es richten. Allerdings ist es nicht Ebenholz, sondern irgendein feinporiges, leichtes rötliches Holz, das wie damals üblich ebonisiert wurde (Ich glaub Obsthölzer waren es meist?). Auch ein kleines To-Do: Das Pickguard ist ordentlich verzogen. Ich vermute ein Wärme kann hier prinzipiell helfen, bin aber sehr unsicher wie viel. Bügeleisen auf Stufe 1? Oder nur Fön auf etwas über handwarm? Zum Hals: der ist vor allem ab dem Übergang ca 1,5-2 mm durchgebogen. Die Heelcap hat zwar leichten Abstand zum Boden, aber ich interpretiere das eher als geschrumpftes Perloid, da sich am Halsfuß keine sichtbar verschobenen Leimnähte zeigen. Zu guter letzt eine sehr verwirrende Überraschung: Irgendwann hat sich ein kleines Stückchen Fichte unter der GItarre materialisiert. Keine Ahnung woher es kommt, bei der Inspektion mit dem Zahnarztspiegel war es nicht zu sehen...
Zunächst: Die meisten To-Dos sind Keinigkeiten. Die Dame ist komplett im Originalzustand und hat bis auf den durchgebogenen Hals nur Kleinigkeiten. Mein Ziel wird deshalb sein dein Originalzustand bis auf eine einzige Ausnahme auch zu erhalten, quasi minimalinvasiv vorzugehen.
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Eine kleine Überraschung beim Abnehmen der Saiten und auseinandernehmen: Der Saitenhalter ist genagelt - wird deshalb ordentlich gepolstert um die Decke nicht zu beschädigen.
Die Potis sind festgefressen, die Buchse ist eine alte Bananenbuchs. Um den Pickup zu testen habe ich die Elektronik ausgebaut und einen normale Klinkenbuchse direkt angeschlossen - funktioniert. Auf den Potis steht 250k, das Messgerät zeigt aber ca 330 bei beiden. Sie scheinen irgendwo mittig zu stehen. Die werde ich behutsam öffenen und hoffe sie wieder gängig zu bekommen. Die Kappen sind klassische Teacups, mit 6mm Löchern - gibt es dank Beatlesbass noch, sind aber teuer (14€ pro Stück). Am liebsten hätte ich eigentlich nur die fehlende Kappe ersetzt... Der Tonabnehmer in der Rosewood-Version wurde 58/59 verwendet, auch das Elektronik-Cover ist ein frühes. Interessant wie grob die Bearbeitungsspuren sind, obwohl die Basis gut an die Decke angepasst wirkt. Aus dem Loch des gut (aber beweglich) sitzenden Pfosten sieht man ein wenig Silikonähnliche Masse hervorkommen, das andere ist ausgenudelt. Das werde ich beheben müssen. Die Höfners haben keine Seriennummer, aber unter Decke steht oft ein Datum. Hier direkt neben dem Balken am Elektronikfach. Laut Höfner-Buch wurde von Michael Naglav wurde die 457 1954 gebaut, die Version S mit Cutaway ab 1961. Was anscheinend Blödsinn ist. Beim Abnehmen der Brücke offenbarte sich ein weiteres To-Do: Das Unterteil ist angebrochen. Eigentlich kein Problem, ein Tropfen Sekundenkleber sollte es richten. Allerdings ist es nicht Ebenholz, sondern irgendein feinporiges, leichtes rötliches Holz, das wie damals üblich ebonisiert wurde (Ich glaub Obsthölzer waren es meist?). Auch ein kleines To-Do: Das Pickguard ist ordentlich verzogen. Ich vermute ein Wärme kann hier prinzipiell helfen, bin aber sehr unsicher wie viel. Bügeleisen auf Stufe 1? Oder nur Fön auf etwas über handwarm? Zum Hals: der ist vor allem ab dem Übergang ca 1,5-2 mm durchgebogen. Die Heelcap hat zwar leichten Abstand zum Boden, aber ich interpretiere das eher als geschrumpftes Perloid, da sich am Halsfuß keine sichtbar verschobenen Leimnähte zeigen. Zu guter letzt eine sehr verwirrende Überraschung: Irgendwann hat sich ein kleines Stückchen Fichte unter der GItarre materialisiert. Keine Ahnung woher es kommt, bei der Inspektion mit dem Zahnarztspiegel war es nicht zu sehen...
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Das ist ein lohnenswertes Restaurantsobjekt. Herzlichen Glückwunsch!
Zum Cap: frag mal einen Schlosser, ob er Dir das nicht aus Messing drehen kann, sollte nicht so eine Hexerei sein.
lG
Norbert
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Bei diesem Potimodell scheint das Problem das festsitzen nichts ungewöhnliches zu sein, meine erste ganz allgemeine Suche wirft genau das Problem beim einem identisch aussehenden Poti aus, mit Anleitung zur Lösung...
http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/ ... reiningen/
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Mit viel Geduld, Wärme und etwas Aceton lassen sich die Potis tatsächlich zerlegen - allerdings nicht ohne kleine Rückschläge.
Bei einem ist eine Klammer gebrochen, die eine Art Blende zwischen Schleiferplatte und Gehäuse hält.
Außerdem fehlt der eigentliche Schleifkontakt. Hier mal die beiden Schleifer im Vergleich.
Bei einem ist eine Klammer gebrochen, die eine Art Blende zwischen Schleiferplatte und Gehäuse hält.
Außerdem fehlt der eigentliche Schleifkontakt. Hier mal die beiden Schleifer im Vergleich.
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Ich wollte dir noch einen Tipp bzw. Hinweis für die Halsbegradigung geben. Binding und Inlays lösen sich bei Wärme sehr leicht. Auch die Bünde saßen bei den Modellen, die ich bisher der Hand hatte recht locker in den Schlitzen. Ich meine, dass Höfner in den 50ern tierischen Leim verwendet hat. Und wie bei der Halsfußkappe ist das Perloid über die Zeit wahrscheinlich geschrumpft und dadurch eben nicht mehr immer bombenfest. Also ist bei Wärme ist auf jeden Fall Vorsicht geboten. Ansonsten weiter so! Schön, dass du das Schätzchen wieder fit machst
Viele Grüße,
Jan
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Danke, das befürchte ich auch, und bin mir noch nicht sicher wie ich das angehe. Als erstes mache ich mir gedanken über ein Methode den Hals in Form zu zwingen, die mir trotzdem erlaubt ans Griffbrett zu kommen und Wärme zuzuführen.Janis hat geschrieben: ↑23.01.2022, 12:35Ich wollte dir noch einen Tipp bzw. Hinweis für die Halsbegradigung geben. Binding und Inlays lösen sich bei Wärme sehr leicht. Auch die Bünde saßen bei den Modellen, die ich bisher der Hand hatte recht locker in den Schlitzen. Ich meine, dass Höfner in den 50ern tierischen Leim verwendet hat. Und wie bei der Halsfußkappe ist das Perloid über die Zeit wahrscheinlich geschrumpft und dadurch eben nicht mehr immer bombenfest. Also ist bei Wärme ist auf jeden Fall Vorsicht geboten. Ansonsten weiter so! Schön, dass du das Schätzchen wieder fit machst
Mein bisheriges Verständnis von Verzogenen Hälsen ist dass oft die Griffbrett Verleimung die Schwachstelle ist. So wars bei meinem Kontrabass, da ist der Hals schon fast von selbst gerade geworden sobald das Griffbrett ab war...
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Toll, dass Du Dich dem hübschen Ding so behutsam annimmst! Ich lese hier interessiert mit.
Weiß man schon was über das verwaiste Fichenstückchen?
Weiß man schon was über das verwaiste Fichenstückchen?
liebe Grüße,
Lukas
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Danke, für mich ist das gleichzeitig Herausforderung und Philosophie das so originalgetreu wie möglich zu halten... Da steckt so viel Geschichte hinter.
So sieht ein Kompletter Poti zerlegt aus:
Oben: Gehäuse - Achse - der winzige Schleifkontakt
Dann: Mutter - Blech zur Begrenzung des Drehwinkels - Feder - Pertinax Scheibe (als Gleitlager?) - Unterlegblech
Ganz rechts die Grundplatte (dahinter ist noch ein Gehäuseblech, aber da beides noch Verlötet ist bleibt das da.
Bleche, Feder und Pertinax-Scheibe kommen in oben gezeigter Reihenfolge auf die Achse.
Das Begrenzungsblech wird über die beiden Klammern im Gehäuse verankert und greift in eine Nut auf der Achse, der gut sichtbare Nippel greift stößt gegen einen Überstand auf der Grundplatte der Achse.
Leider habe ich beim zweiten Poti versagt:
Der zweite Poti hat sich ewig gewehrt, nach 4-5mm Bewegung ging an der Achse erst mal gar nix mehr. Da der Lötkolben nicht stark genug zu sein schien, wollte ich ihn auf dem Herd erwärmen und hab es dabei etwas übertrieben: Das Pertinax sieht jetzt nicht so hübsch aus. Aber stabil wirkt es noch.
Dann habe ich ihn mit einem Rest Alu-blech verschraubt, dieses in mein Schraubstock gelegt und dann mit einem 4mm Bolzen und einem Hammer aus dem Gehäuse getrieben. Als ich die Achse hochnehmen und die restlichen Teile abnehmen wollte, macht es Pling, und etwas kullerte über den Küchenboden und wart nicht mehr gesehen. Immerhin hatte ich vorher den Schleifkontakt rausgenommen, so dass ich jetzt zumindest einen vollständigen Poti habe.
Falls jemand noch so ein Modell zum plündern rumliegen hat (oder das verwandte aus einem Saba-Radio) wär ich enorm erfreut....
Der zweite lässt sich zwar zusammensetzen, aber läuft dann eher rau.
So sieht ein Kompletter Poti zerlegt aus:
Oben: Gehäuse - Achse - der winzige Schleifkontakt
Dann: Mutter - Blech zur Begrenzung des Drehwinkels - Feder - Pertinax Scheibe (als Gleitlager?) - Unterlegblech
Ganz rechts die Grundplatte (dahinter ist noch ein Gehäuseblech, aber da beides noch Verlötet ist bleibt das da.
Bleche, Feder und Pertinax-Scheibe kommen in oben gezeigter Reihenfolge auf die Achse.
Das Begrenzungsblech wird über die beiden Klammern im Gehäuse verankert und greift in eine Nut auf der Achse, der gut sichtbare Nippel greift stößt gegen einen Überstand auf der Grundplatte der Achse.
Leider habe ich beim zweiten Poti versagt:
Der zweite Poti hat sich ewig gewehrt, nach 4-5mm Bewegung ging an der Achse erst mal gar nix mehr. Da der Lötkolben nicht stark genug zu sein schien, wollte ich ihn auf dem Herd erwärmen und hab es dabei etwas übertrieben: Das Pertinax sieht jetzt nicht so hübsch aus. Aber stabil wirkt es noch.
Dann habe ich ihn mit einem Rest Alu-blech verschraubt, dieses in mein Schraubstock gelegt und dann mit einem 4mm Bolzen und einem Hammer aus dem Gehäuse getrieben. Als ich die Achse hochnehmen und die restlichen Teile abnehmen wollte, macht es Pling, und etwas kullerte über den Küchenboden und wart nicht mehr gesehen. Immerhin hatte ich vorher den Schleifkontakt rausgenommen, so dass ich jetzt zumindest einen vollständigen Poti habe.
Falls jemand noch so ein Modell zum plündern rumliegen hat (oder das verwandte aus einem Saba-Radio) wär ich enorm erfreut....
Der zweite lässt sich zwar zusammensetzen, aber läuft dann eher rau.
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Cooles Projekt!
Wenn die Scheiben ausgetauscht werden müssen, Pertinax Scheiben gibt es sogar noch zu kaufen.
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Oha, wo??? am liebsten würd ich die Pertinax-Scheibe austauschen, die Blech-Unterlegscheibe und die Schleifkohle ersetzen - habe aber für alles drei keine Ahnung woher nehmen. Den einzigen gleich Konstruierten Poti von dem ich weiß ist der oben verlinkte thread aus dem Saba Forum, und da geht die Registrierung nicht
Edit sagt. Ah. Überall gibts Pertinax, muss blos die richtige finden wie bei der Blechscheibe.
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Ja, hab es einfach gegoogelt mit "Pertinax Scheiben" und da gabs einiges, weiß natürlich nicht, ob etwas Brauchbares dabei ist.DoppelM hat geschrieben: ↑24.01.2022, 23:53Oha, wo??? am liebsten würd ich die Pertinax-Scheibe austauschen, die Blech-Unterlegscheibe und die Schleifkohle ersetzen - habe aber für alles drei keine Ahnung woher nehmen. Den einzigen gleich Konstruierten Poti von dem ich weiß ist der oben verlinkte thread aus dem Saba Forum, und da geht die Registrierung nicht
Edit sagt. Ah. Überall gibts Pertinax, muss blos die richtige finden wie bei der Blechscheibe.
Aber viel Erfolg bei der Suche.
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Leider sind die maße ganz andere. Habe jetzt mal für ein Heidengeld (14€) zwei sehr ähnliche Vintage potis vom selben Hersteller (Preh) in der Bucht geschossen, wenn die Ähnlichkeit innen auch gegeben ist sollte ich genügend Ersatzteile haben - im ideal sogar die Achse und den Schleifer.penfield hat geschrieben: ↑25.01.2022, 21:46Ja, hab es einfach gegoogelt mit "Pertinax Scheiben" und da gabs einiges, weiß natürlich nicht, ob etwas Brauchbares dabei ist.DoppelM hat geschrieben: ↑24.01.2022, 23:53
Oha, wo??? am liebsten würd ich die Pertinax-Scheibe austauschen, die Blech-Unterlegscheibe und die Schleifkohle ersetzen - habe aber für alles drei keine Ahnung woher nehmen. Den einzigen gleich Konstruierten Poti von dem ich weiß ist der oben verlinkte thread aus dem Saba Forum, und da geht die Registrierung nicht
Edit sagt. Ah. Überall gibts Pertinax, muss blos die richtige finden wie bei der Blechscheibe.
Aber viel Erfolg bei der Suche.
"Mein" Typ dürfte wohl kollektiv den Verharzungstod gestorben sein, aber die "Nachfolger" mit Lötösen an der Seite statt unterm Gehäuse sieht man öfter.
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Hallo,
bist Du Die sicher daß der Boden massiv Riegelahorn ist?
Ich würde da eher auf Furnier tippen?
Das Bild mit dem Spiegel zeigt doch innen dann den Boden, oder????
Ich sehe da eher keinen Riegelahorn, oder?
Grüße, Alex
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Ich würde da eher auf Furnier tippen?
Das Bild mit dem Spiegel zeigt doch innen dann den Boden, oder????
Ich sehe da eher keinen Riegelahorn, oder?
Grüße, Alex
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Ich meine auch, dass bei diesem Modell die Fichtendecke massiv, die Zargen und Boden jedoch furniert sind.Herr Dalbergia hat geschrieben: ↑27.01.2022, 06:56Hallo,
bist Du Die sicher daß der Boden massiv Riegelahorn ist?
Ich würde da eher auf Furnier tippen?
Das Bild mit dem Spiegel zeigt doch innen dann den Boden, oder????
Ich sehe da eher keinen Riegelahorn, oder?
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Schade wegen der Scheiben.DoppelM hat geschrieben: ↑26.01.2022, 23:42Leider sind die maße ganz andere. Habe jetzt mal für ein Heidengeld (14€) zwei sehr ähnliche Vintage potis vom selben Hersteller (Preh) in der Bucht geschossen, wenn die Ähnlichkeit innen auch gegeben ist sollte ich genügend Ersatzteile haben - im ideal sogar die Achse und den Schleifer.
"Mein" Typ dürfte wohl kollektiv den Verharzungstod gestorben sein, aber die "Nachfolger" mit Lötösen an der Seite statt unterm Gehäuse sieht man öfter.
Ich habe jetzt keine Erfahrung mit so dünnem Pertinax, wie man es für die Scheiben brauchen wird,
aber könnte man solche Scheiben nicht selbst herstellen?
Egal, jetzt hast du ja die Vintagepots schon gekauft. Hoffentlich passt alles.
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Du hast recht, ist doch Furnier. Das Höfner Buch ist da aber auch nicht so präzise...Herr Dalbergia hat geschrieben: ↑27.01.2022, 06:56Hallo,
bist Du Die sicher daß der Boden massiv Riegelahorn ist?
Ich würde da eher auf Furnier tippen?
Das Bild mit dem Spiegel zeigt doch innen dann den Boden, oder????
Ich sehe da eher keinen Riegelahorn, oder?
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Erfolg in der Mission Ersatzteilbeschaffung!
Die Ersatzteilspender haben eine zentralen Unterschied in der Konstruktion. Der Mittelabgriff ist nicht in der Mitte der Bodenplatte, sondern wird auch über eine Schleiferbahn realisiert, die Lötfahne dann an den Rand gelegt, so dass man beim Abnehmen der äußeren Bodenplatte aus Metall den Poti schmieren kann.
Das heißt, ein Poti kann zwei Schleifkohlen spenden, allerdings keine Achse. Die Lagerung der Achse ist aber exakt gleich wie bei meinem Modell, so dass ich die übernehmen kann - Pertinaxscheibe und Lagerscheibe. Bingo!
Der organspender
Die Grundplatte mit Mittelabgriff
Die beiden Achsen, an der alten schon die gespendeten Ersatzteile.
Die Ersatzteilspender haben eine zentralen Unterschied in der Konstruktion. Der Mittelabgriff ist nicht in der Mitte der Bodenplatte, sondern wird auch über eine Schleiferbahn realisiert, die Lötfahne dann an den Rand gelegt, so dass man beim Abnehmen der äußeren Bodenplatte aus Metall den Poti schmieren kann.
Das heißt, ein Poti kann zwei Schleifkohlen spenden, allerdings keine Achse. Die Lagerung der Achse ist aber exakt gleich wie bei meinem Modell, so dass ich die übernehmen kann - Pertinaxscheibe und Lagerscheibe. Bingo!
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Nebenher habe ich mal erste Gedanken zum schwierigsten Teil gemacht, das Hals Bügeln.
Hierfür gibt es 3 Grundsätzliche Strategien
a) den Hals / die Gitarre mit den Griffbrett nach oben auf einen Stabilen Tisch spannen und mittig mit einem Block oder einer Spreize dagegenarbeiten. Bei einem Block hängt der Sattel frei und man benötigt hier eine Einhandklemme die man entsprechend dosieren kann. Vorteil: man kann kontrollieren, wie stark man biegt und kann von der Griffbrettseite Wärme zuführen, zb. mit einem Bügeleisen (auch schon gesehen: Socken mit rohem Reis gefüllt und im Ofen erhitzt.) Nachteil: man hat spezifische Biegepunkte und muss aufpassen keinen Backbow zu erzeugen.
b) man spannt den Hals kopfüber mit mehreren Klemmen auf einen planen Tisch und führt die Wärme entweder vorher oder von hinten zu. Vorteil: die Biegung wird automatisch kontrolliert. Nachteil: die Wärmezufuhr ist suboptimal, da eigentlich die Leimung des Griffbrettes mit zu den Zielen gehört.
c) man hat entweder eine Heizmatte oder einen beheizbaren Richtscheit aus Metall um sowohl kontrollierte Biegung als auch gute und kontrollierbare Wärmezufuhr zu haben.
Da ich keine Heizmatte besitze würde ich am liebsten würde ich Version 1 nutzen. Allerdings macht hier das Profil der Biegung alles komplexer.
Eigentlich hätte ich erwartet dass das Maximum in der Mitte des eigentlichen Halses liegt, also eta am 5. Bund. Ist aber nicht so. Es liegt eher relativ weit Richtung Halsfuß, so ca 8.-9. Bund.
Dazukommt, dass die Griffbrettverlängerung überm Korpus zwar in sich gerade ist, aber der Übergang zum Halsfuß schon irgendwie mit verzogen, also so ca im Bereich 12.-14. Bund.
Hier mal ein Blick des Ist-Zustandes:
All das spricht dafür, dass nicht der Saitenzug allein schuld ist, sondern sich auch das Holz selber geworfen hat. Sonst wäre nicht der stabilste Teil relativ stark betroffen.
Ein Testversuch mit der Klotzmethode resultierte entsprechend in einer eher S-förmigen Kurve.
Setup S-Kurve
Hierfür gibt es 3 Grundsätzliche Strategien
a) den Hals / die Gitarre mit den Griffbrett nach oben auf einen Stabilen Tisch spannen und mittig mit einem Block oder einer Spreize dagegenarbeiten. Bei einem Block hängt der Sattel frei und man benötigt hier eine Einhandklemme die man entsprechend dosieren kann. Vorteil: man kann kontrollieren, wie stark man biegt und kann von der Griffbrettseite Wärme zuführen, zb. mit einem Bügeleisen (auch schon gesehen: Socken mit rohem Reis gefüllt und im Ofen erhitzt.) Nachteil: man hat spezifische Biegepunkte und muss aufpassen keinen Backbow zu erzeugen.
b) man spannt den Hals kopfüber mit mehreren Klemmen auf einen planen Tisch und führt die Wärme entweder vorher oder von hinten zu. Vorteil: die Biegung wird automatisch kontrolliert. Nachteil: die Wärmezufuhr ist suboptimal, da eigentlich die Leimung des Griffbrettes mit zu den Zielen gehört.
c) man hat entweder eine Heizmatte oder einen beheizbaren Richtscheit aus Metall um sowohl kontrollierte Biegung als auch gute und kontrollierbare Wärmezufuhr zu haben.
Da ich keine Heizmatte besitze würde ich am liebsten würde ich Version 1 nutzen. Allerdings macht hier das Profil der Biegung alles komplexer.
Eigentlich hätte ich erwartet dass das Maximum in der Mitte des eigentlichen Halses liegt, also eta am 5. Bund. Ist aber nicht so. Es liegt eher relativ weit Richtung Halsfuß, so ca 8.-9. Bund.
Dazukommt, dass die Griffbrettverlängerung überm Korpus zwar in sich gerade ist, aber der Übergang zum Halsfuß schon irgendwie mit verzogen, also so ca im Bereich 12.-14. Bund.
Hier mal ein Blick des Ist-Zustandes:
All das spricht dafür, dass nicht der Saitenzug allein schuld ist, sondern sich auch das Holz selber geworfen hat. Sonst wäre nicht der stabilste Teil relativ stark betroffen.
Ein Testversuch mit der Klotzmethode resultierte entsprechend in einer eher S-förmigen Kurve.
Setup S-Kurve
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Die Elektronik ist fertig und getestet. Minimales Kratzen ist am Anfang des Regelweged zu hören - aber ich erwarte nicht dass irgendwer mit der Gitarre Violining macht.
Nächster Schritt: Hals Bügeln.
Mein Leveling Beam von GW hat genau das richtige Format und scheint steif genug den Hals in Form zu bringen.
Einmal kurz mit einem Restholz getestet wie viel Wärme auf der Unterseite des Griffbrett ankommt, wenn man ein Bügeleisen mit Stufe 3 draufstellt:
Man kanns immer noch anpacken, also keine Gefahr. Obs reicht?
Einfach ausprobiert:
Zwischen Leveling Beam und Griffbrett noch 3 Lagen feuchtes Küchenpapier. Zum einen überdeckt es die Lücke die durch die Bünde entsteht. Zum anderen kann das Wasser nich heisser als 100 Grad werden, funktioniert also sowohl als Leiter und als Sicherung für die Hitze.
Ich habe die beiden Eisen für ca 15 min voll laufen lassen, immer wiedergefühlt wie warm Binding, Papier, Halsunterseite und unterseite des Überhangs werden, kurz nach dem Foto noch ein Handtuch unter den Überhang gelegt um die Decke vor der Hitzestrahlubg des Bügeleisens zu schützen.
Jetzt kühlt das ganze ab, und ich hoffe es zeigt sich die richtige Wirkung.
Nächster Schritt: Hals Bügeln.
Mein Leveling Beam von GW hat genau das richtige Format und scheint steif genug den Hals in Form zu bringen.
Einmal kurz mit einem Restholz getestet wie viel Wärme auf der Unterseite des Griffbrett ankommt, wenn man ein Bügeleisen mit Stufe 3 draufstellt:
Man kanns immer noch anpacken, also keine Gefahr. Obs reicht?
Einfach ausprobiert:
Zwischen Leveling Beam und Griffbrett noch 3 Lagen feuchtes Küchenpapier. Zum einen überdeckt es die Lücke die durch die Bünde entsteht. Zum anderen kann das Wasser nich heisser als 100 Grad werden, funktioniert also sowohl als Leiter und als Sicherung für die Hitze.
Ich habe die beiden Eisen für ca 15 min voll laufen lassen, immer wiedergefühlt wie warm Binding, Papier, Halsunterseite und unterseite des Überhangs werden, kurz nach dem Foto noch ein Handtuch unter den Überhang gelegt um die Decke vor der Hitzestrahlubg des Bügeleisens zu schützen.
Jetzt kühlt das ganze ab, und ich hoffe es zeigt sich die richtige Wirkung.
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Diese Art des Richtens eines verzogenen Halses kenne ich vom damaligen Aria Vertrieb.
Die dort eingesetzten Gitarrenbauer benutzten ein von Matsumoko entwickeltes elektrisch beheiztes Metall-Vierkantrohr mit zwei oder drei Zwingen. Hiermit spannten sie den Hals so ein, das der Hals bzw. das Griffbrett begradigt wurde. Dann wurde die Heizung (Tenperatur zwischen 50 und 60 Grad) angeschaltet und mehrere Stunden angelassen. Erkärung der freundlichen Gitarrenbauerin: hierdurch wird der Leim zwischen Hals und Griffbrett weich und die Verleimung setzte sich neu. Der Hals blieb dann noch über Nacht eingespannt um ab zu kühlen. Dieses Abkühlen unter Spannung ist wichtig für den Erfolg der Reparatur.
Soweit mein Erfahrungsbericht aus lang vergangenen Zeiten.
Hermann
Die dort eingesetzten Gitarrenbauer benutzten ein von Matsumoko entwickeltes elektrisch beheiztes Metall-Vierkantrohr mit zwei oder drei Zwingen. Hiermit spannten sie den Hals so ein, das der Hals bzw. das Griffbrett begradigt wurde. Dann wurde die Heizung (Tenperatur zwischen 50 und 60 Grad) angeschaltet und mehrere Stunden angelassen. Erkärung der freundlichen Gitarrenbauerin: hierdurch wird der Leim zwischen Hals und Griffbrett weich und die Verleimung setzte sich neu. Der Hals blieb dann noch über Nacht eingespannt um ab zu kühlen. Dieses Abkühlen unter Spannung ist wichtig für den Erfolg der Reparatur.
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Danke für den Tip! In der Temperartur war ich definitiv drüber, tendenziell eher bei 80-90 Grad am Hals, in der Zeit aber weit drunter, 15-20 minuten Heizen. Nach 2-3h Abkühlen habe ich den Leveling-Bar abgenommen und der Hals war wieder in Urform. D.h. Ich werde wohl nochmal ranmüssen und mir ggf auch ein Thermometer besorgen müssen.Bermann hat geschrieben: ↑06.02.2022, 15:34Diese Art des Richtens eines verzogenen Halses kenne ich vom damaligen Aria Vertrieb.
Die dort eingesetzten Gitarrenbauer benutzten ein von Matsumoko entwickeltes elektrisch beheiztes Metall-Vierkantrohr mit zwei oder drei Zwingen. Hiermit spannten sie den Hals so ein, das der Hals bzw. das Griffbrett begradigt wurde. Dann wurde die Heizung (Tenperatur zwischen 50 und 60 Grad) angeschaltet und mehrere Stunden angelassen. Erkärung der freundlichen Gitarrenbauerin: hierdurch wird der Leim zwischen Hals und Griffbrett weich und die Verleimung setzte sich neu. Der Hals blieb dann noch über Nacht eingespannt um ab zu kühlen. Dieses Abkühlen unter Spannung ist wichtig für den Erfolg der Reparatur.
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Hermann
Interessante nebenbeobachtung: Es roch Harzig…
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Versuch 2: 1,5h aufheizen auf Stufe 2, 7h unter Spannung abkühlen. Keine Veränderung
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Was genau ist denn das Ziel? Den Leim anlösen oder den Hals „tempern“ und ihn mechanisch grade zwingen? Höfner benutze damals organischen Leim und der braucht höhere Temperatur um sich wieder zu lösen. Zu Zweitem habe ich keine Erfahrung, allerdings sind die Höfner-Hälse halt wirklich oft ordentliche Knüppel.
Viele Grüße,
Jan
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Ich hoffe eigentlich das ersteres reicht. Wobei der Kollege zwar nur 40mm breit, aber doch recht kräftig ist. Und ich befürchte dass das Griffbrett gerade mit den Inlays da nicht wirklich genug Überzeugungskraft hat.Janis hat geschrieben: ↑08.02.2022, 08:53Was genau ist denn das Ziel? Den Leim anlösen oder den Hals „tempern“ und ihn mechanisch grade zwingen? Höfner benutze damals organischen Leim und der braucht höhere Temperatur um sich wieder zu lösen. Zu Zweitem habe ich keine Erfahrung, allerdings sind die Höfner-Hälse halt wirklich oft ordentliche Knüppel.
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Re: Höfner 457/S/E1 Restauration
Hm ok, falls du überlegst oder dich entschließt das Griffbrett abzunehmen, kann ich gerne ein paar Fotos machen. Ich hab wie gesagt eine halbdemontierte 456 im Keller liegen.
Viele Grüße,
Jan
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