Reparatur Steg Konzertgitarre
Verfasst: 12.10.2021, 16:44
Hallo,
ich hatte die Tage eine Höfner 7/8 (geschätzt, nicht nachgemesse ) Gitarre in der Hand. Auf dem guten Stück hat meine Mutter als Kind gelernt und später hab ich darauf meine ersten Gehversuche unternommen. Der Zustand ist entsprechend, es sieht so aus als wäre vor vielen Jahrzehnten mal ein Halsbruch geleimt worden, aber zum etwas rumklampfen tut sie und vielleicht kann sie in Zukunft auch dem Nachwuchs nochmal Freude bereiten. Allerdings habe ich nun gesehen, dass der Steg sich langsam ablöst. Wie lange der schon in diesem Zustand ist kann ich nicht sagen, aber als Sofortmaßnahme habe ich die Saitenspannung reduziert (ganz ohne Saitenspannung wollte ich sie nach all den Jahren nicht plötzlich länger liegen lassen): Zur Reparatur habe ich schon ein bisschen im Forum gelesen und mir auch die Anleitung bei Rall für Westerngitarren angeschaut. Im großen und ganzen ist mir das Prozedere klar, Steg vorsichtig unter Wärmeeinwirkung runter, Decke säubern und für die neue Verleimung vorbereiten, Stegunterseite säubern und an die Decke anpassen, Leim drauf, festzwingen und warten . Aber ein paar Detailfragen haben sich schon noch ergeben:
- Welcher Leim?
Bisher habe ich alle Arbeiten an Gitarren (bis auf die erste, da war es noch Ponal Express) mit Titebond Classic gemacht. Nun ist die Gitarre schon ein paar Tage alt, also vielleicht doch lieber Knochenleim zwecks Reversibilität?
- Welche Zwingen?
Bisher habe ich noch keine Zwingen mit entsprechender Ausladung, steht aber wohl für die Zukunft in der ich mich nach eingängigem Studium des Cumpiano Buchs doch mal an eine Akkustik wagen will eh an. In einem älteren Forenthread wurden zu diesem Zweck die Klemmsia Zwingen mit 200mm Ausladung empfohlen, was ja auch preislich recht attraktiv ist. Sollte es aber bessere Vorschläge geben bin ich ganz Ohr!
- Wie gegen Verrutschen sichern?
Jeder kennt es (oder auch nicht und ich stell mich nur immer ungeschickt an) - ein Plan zum Zwingen der Leimstelle ist gemacht, Trockenübungen absolviert, also Leim drauf und das ganze nochmal wiederholen. Gut geschmiert vom Leim wollen die Teile nun aber so gar nicht an Ort und Stelle bleiben . Der Trick mit den Kunststoffpins wie bei einer Westerngitarre klappt ja hier nicht und auf eine so kleine, stark belastete Leimstelle will ich auch ungern Salz oÄ streuen. Sauber abkleben mit Kreppband erzeugt sicher schon ein bisschen Widerstand gegen das Verrutschen, aber ihr habt da bestimmt schon die eine oder andere Erfahrung gesammelt ob und wie man sich hier am besten absichert.
Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
Johannes
ich hatte die Tage eine Höfner 7/8 (geschätzt, nicht nachgemesse ) Gitarre in der Hand. Auf dem guten Stück hat meine Mutter als Kind gelernt und später hab ich darauf meine ersten Gehversuche unternommen. Der Zustand ist entsprechend, es sieht so aus als wäre vor vielen Jahrzehnten mal ein Halsbruch geleimt worden, aber zum etwas rumklampfen tut sie und vielleicht kann sie in Zukunft auch dem Nachwuchs nochmal Freude bereiten. Allerdings habe ich nun gesehen, dass der Steg sich langsam ablöst. Wie lange der schon in diesem Zustand ist kann ich nicht sagen, aber als Sofortmaßnahme habe ich die Saitenspannung reduziert (ganz ohne Saitenspannung wollte ich sie nach all den Jahren nicht plötzlich länger liegen lassen): Zur Reparatur habe ich schon ein bisschen im Forum gelesen und mir auch die Anleitung bei Rall für Westerngitarren angeschaut. Im großen und ganzen ist mir das Prozedere klar, Steg vorsichtig unter Wärmeeinwirkung runter, Decke säubern und für die neue Verleimung vorbereiten, Stegunterseite säubern und an die Decke anpassen, Leim drauf, festzwingen und warten . Aber ein paar Detailfragen haben sich schon noch ergeben:
- Welcher Leim?
Bisher habe ich alle Arbeiten an Gitarren (bis auf die erste, da war es noch Ponal Express) mit Titebond Classic gemacht. Nun ist die Gitarre schon ein paar Tage alt, also vielleicht doch lieber Knochenleim zwecks Reversibilität?
- Welche Zwingen?
Bisher habe ich noch keine Zwingen mit entsprechender Ausladung, steht aber wohl für die Zukunft in der ich mich nach eingängigem Studium des Cumpiano Buchs doch mal an eine Akkustik wagen will eh an. In einem älteren Forenthread wurden zu diesem Zweck die Klemmsia Zwingen mit 200mm Ausladung empfohlen, was ja auch preislich recht attraktiv ist. Sollte es aber bessere Vorschläge geben bin ich ganz Ohr!
- Wie gegen Verrutschen sichern?
Jeder kennt es (oder auch nicht und ich stell mich nur immer ungeschickt an) - ein Plan zum Zwingen der Leimstelle ist gemacht, Trockenübungen absolviert, also Leim drauf und das ganze nochmal wiederholen. Gut geschmiert vom Leim wollen die Teile nun aber so gar nicht an Ort und Stelle bleiben . Der Trick mit den Kunststoffpins wie bei einer Westerngitarre klappt ja hier nicht und auf eine so kleine, stark belastete Leimstelle will ich auch ungern Salz oÄ streuen. Sauber abkleben mit Kreppband erzeugt sicher schon ein bisschen Widerstand gegen das Verrutschen, aber ihr habt da bestimmt schon die eine oder andere Erfahrung gesammelt ob und wie man sich hier am besten absichert.
Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
Johannes