Vor ca. 1 Jahr hatte ich dann das erste mal die Massari von Claudio Pagelli gesehen, der damalige Preis war 39.000 $.
Aber das Design, die Formensprache und einige Details begeistern mich. Deshalb war klar, so etwas könnte ich mal probieren. Also einfach mal den ersten Schritt machen, sonst wird das nie was.
Hier die Vorlage: Obwohl ich die Benedetto-Bibel und ein Buch über Geigenbau (neben Kochbuch etc.) verschlungen habe, gibt es noch viele offen Fragen zum Archtopbau, bei denen ich fest auf Eure Hilfe baue.
Mein Plan sieht bisher so aus:
- Decke aus Rotzeder
- Zargen, Boden und Hals aus Ahorn
- Floating Pickup
- Originalvorlage auf ca 95% verkleinert (Diese Riesen-Jazzmamas sind mir zu unhandlich und ich kann das vorhandene Holz für die Decke nutzen)
Seit ein paar Wochen bastel ich ab und an an dem Projekt. Aber dieser Bauthread wird sicher kein Marathon, hier kann auch zwischendurch mal einen Monat gar nichts passieren.
Jetzt bräuchte ich ein paar Tipps aus Euren Erfahrungen:
Zargen:
Ich habe 1,4 mm Starkfurnier für die Zargen. Reicht das wenn ich ein paar mehr Verstärkungsleisten einplane odeer sollte ich das aufdoppeln?
Welche Zargenhöhe sollte ich planen? Von der Größe her wird es etwa eine 16" aber ich habe kein klare Idee vom Zusammenhang Korpusvolumen und Klang (außer mehr groß = mehr Bass)
Recurve:
Wie macht man das mit der Recurve oder Hohlkehle?
Üblicherweise soll die nach Zusammenleimen geschnitzt werden. Aber dann kann ich schlechter kontrollieren, wie viel Holz stehenbleibt, oder ob ich sogar durchschleife. Ich habe auch schon gesehen, dass die Recurve vor dem Aufleimen geschnitten wurde. Wäre es sinnvoll, vor dem Zusammenleimen kleine Tiefenlöcher zu bohren, als Guide für die Tiefe der Recurve? Ich denke, ohne Recurve lässt sich sicher besser Verleimen und das Binding anbringen.
Deckenstärke:
Mein Zedern-Brett hat relatv weite Ringe. Wie stark sollte ich die Decke ausarbeiten? Ich habe schon viele Diskussionen hier zu dem Thema gefunden, aber wenig konkrete Angagben zu Maßen. Kann ich mit den Benedetto Richtwerten (6,3mm in der Mitte 4,8mm am Rand) loslegen oder gibt es andere Erfahrungswerte?
Finnish:
Ich möchte die Maserung etwas anfeuern und eine strapazierfähige Oberfläche. Ein etwas dunklerer Ton täte dem Ahorn sicherlich gut. Die Reste vom 2K PUR Lack (Flash von remmers) sollten noch für eine Gitarre reichen.
Kann ich mit dem gelblichen Shellack starten, dann Schnellschliffgrund und dann 2K PUR? Oder was wäre hierfür ein vernünftiger Aufbau? Ich verirre mich etwas in den Lackier-Threads hier.
Nach dem Vorgeplänkel jetzt ein paar Bilder aus der Kategorie "Was bisher geschah":
Dieses Rotzeder Brett hatte ich im Holzmarkt gefunden. Das hat einen leichten Riegel und könnte daher das etwas langweilige Holzbild später erfrischen. Dafür hat es leider weite Ringe, das konnte ich schon beim Klopfvergleich mit den Brettern daneben am tieferen Ton hören. Und es ist eigentlich zu schmal, da muss ich Ohren anleimen. Verleimen (ich gestehe: damals noch Ponal, inzwischen habe ich nach Jahren endlich Titebond) Für die Wölbung habe ich Papierschablonen mit Höhenringen angefertigt und die Treppen mit dem Safe-T-Planer ausgearbeitet. Den hatte ich vor Jahren mal aus US bestellt. War inzwischen ziemlich stumpf, da ich mal beschichtete Platten bearbeitet hatte. Der kam aber zum Glück direkt mit einem Schärfstein. Dann habe ich mit der Ziehklinge die Treppen geglättet. Auf Pappe habe ich verschiedene Wölbungsschablonen gedruckt und einen Plan für die Positionen. Sieht doch schon nach "Bauch" aus
