Verstärkung unter dem Steg

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Moderator: jhg

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Verstärkung unter dem Steg

#1

Beitrag von papillon » 26.11.2020, 17:54

Hallo zusammen,

meine neue Gitarre steht mittlerweile ein paar Wochen unter "Saitenspannung", ohne dass irgendwo ein Nachgeben erkennbar geworden wäre. Habe sogar ein bisschen was zum Nachgeben eingeplant - auf der Basis eines Test bei einer meiner Kaufgitarren. Doch das muss ich jetzt wieder abarbeiten. Trotz dieser zweifellos vorhandenen Stabilität der Gitarre gibt die Saitenstimmung immer noch nach.
Inzwischen ist mir ein Licht aufgegangen, dass ich die Verstärkung unter dem Steg nur aus Fichte und nicht aus einem härteren Holz gemacht habe. Jetzt fürchte ich, dass die Knubbel am Ende der Saiten kontinuierlich ins Holz hinein gezogen werden. Gibt es dazu Erfahrungen? wie macht ihr das oder was könnte ich dagegen tun?

Grüße, Heinz

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Re: Verstärkung unter dem Steg

#2

Beitrag von Foster » 26.11.2020, 21:14

Hallo Heinz
Ich glaube dass die Ballends der Saiten die Fichtenplatte ganz schön beschädigen können und irgendwann direkt unter dem Steg sitzen.
Zunächst würde ich die Saiten abnehmen und mir eine Übersicht verschaffen. Durchs Schallloch mit den Fingern abtasten und einem Spiegel.
Da wirst du wahrscheinlich eine Hartholzplatte einstzen müssen. Ich würde das mit Harz machen da braucht man keine Zwingen. Nötigenfalls könnte man dann noch durch die Bohrungen im Steg etwas Harz angeben werden was später ja wieder ausgebohrt wird.

So weit meine Vorschlag.
Gruß Udo
Gruß vom Foster

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papillon
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Re: Verstärkung unter dem Steg

#3

Beitrag von papillon » 26.11.2020, 22:22

Hallo Udo,

habe ein Gitarrenbau-Video gesehen, da wurde die Decke ausgefräst, damit die Ballends direkt am Steg anliegen können. Der wäre ja hart genug. Aber das Ausfräsen ist jetzt nicht mehr möglich...

Mit Harz meinst du wahrscheinlich Epoxyharz (UHU Plus o.ä.). Muss jedenfalls was mit Härter sein und es sollte das Holz gewissermaßen tränken können, damit die Fichte um die Bohrlöcher herum härter wird. Die Verstärkung sollte ja nicht so dick sein. Hätte dafür ein superhartes Holz. Spannen würde ich das ganze mit Draht durch die Löcher von zwei Pins. Wenn der Draht beim Verkleben gespannt ist, mit dem Fön drauf heizen, damit das Harz flüssiger wird und vom Holz besser aufgenommen werden kann...

Diese Gedanken haben sich jetzt beim Beantworten deines Vorschlags ergeben...

Danke und Grüße, Heinz

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Re: Verstärkung unter dem Steg

#4

Beitrag von jhg » 26.11.2020, 22:58

Der Witz bei der Hartholzverstärkung ist, dass die Saiten den Steg damit auch auf die Decke ziehen und somit die Leimnaht zwischen Decke und Steg nicht unnötig stark belastet wird. Deswegen gibt es immer wieder auch mal Probleme mit Stegen, wo die Saiten nach hinten durchgefädelt werden.
Ich würde ein 1mm Alublech nehmen. ca. 15mm breit und ausreichend lang, dann die Löcher vom Steg möglichst genau übertragen und unter der Decke mit Kleber (es würde auch doppelseitiges Klebeband reichen) fixieren. Dann ziehen die Enden sich nicht durch und es ist langfristig stabil, ohne das das Gewicht den Klang nachhaltig beeinflussen würde.

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Re: Verstärkung unter dem Steg

#5

Beitrag von papillon » 27.11.2020, 09:42

Alublech?
Ganz sicher ist das eine gute Idee. Aber was soll ich sagen? Hätte Bedenken, die Löcher genau genug hin zu bekommen. Im Nachhinein bohren oder auch nur korrigieren geht auch nicht, denn wie sollten die Bohrungen in der Gitarre sauber angesenkt werden können? Dann kommt noch der "rein seelische Faktor" dazu: Was hat ein Blech in einem Gitarrenkorpus zu suchen...? ;-)

Aber trotzdem danke, ist immer gut, zwischen alternativen Möglichkeiten wählen zu können...
Grüße, Heinz

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