Hallo zusammen,
von ugrosche angeregt "muss" ich ein paar Sätze über das Verarbeiten von Furnier erzählen. Aber viel mehr wie sauberer Leimauftrag und ordentlich pressen gibt es eigentlich nichts was man dazu noch sagen könnte...
Als bei mir Überlegungen zum Bau einer Gitarre auftauchten, stand erst mal die Materialauswahl im Vordergrund. Als Übrigbleibsel vom Bau einer Küche vor gut 40 Jahren habe ich Wengefurnier und Massivholzreste auf Lager. Davon wollte ich verwenden. Dass die Decke aus Fichtenholz sein muss, war klar. Doch woher das kommen soll, war noch offen. Erst wollte ich den Boden verleimt haben und sehen, ob er sich auch wölben lässt.
zweimal je ein Streifen Wengefurnier mit run 55 x 23 cm sowie je drei lagen Eichenfurnier derselben Größe habe ich an den Querenden mit Abdeckband vor dem Einreißen "gesichert" und dann mit der Zahnspachtel den Leim aufgetragen. Etwas größere Reste von Dreischichtplatten und zusätzliche Holzleisten samt jeder Menge Schraubzwingen ersetzten die Furnierpresse. Wichtig dabei ist klarerweise der gleichmäßige Leimauftrag und - vor allem - Papier zwischen den Außenlagen und den Pressflächen, damit bei Leimdurchschlag nicht ein untrennbar verbundener Klotz daraus wird.
Die beiden Hälften habe ich dann mit einer Zierleiste als Fugenverstärkung verleimt. Mit dem Aufbringen der Verstärkungsleisten ließ sich dem Boden die gewünschte Wölbung verpassen. Nachdem das alles wunschgemäß verlaufen war, kamen die Zargen an die Reihe...
Fortsetzung folgt...
Grüße, Heinz
Furnier verarbeiten
Moderator: jhg
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Re: Furnier verarbeiten
Cool!
Eine Frage:
Hast du jetzt zuerst die beiden Hälften laminiert und dann quasi klassisch gefügt mit einem Zierstreifen in der Mitte oder ging das alles in einem Arbeitsschritt?
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Hast du jetzt zuerst die beiden Hälften laminiert und dann quasi klassisch gefügt mit einem Zierstreifen in der Mitte oder ging das alles in einem Arbeitsschritt?
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Re: Furnier verarbeiten
Zuerst beide Hälften verleimt (laminiert - furniert oder wie auch immer) und dann mit der davor verleimten und zugerichteten Zierleiste zum durchgehenden Boden zusammengefügt. Hab das auf die Schnelle in eine PDF verpackt, 2,5 x größer. Die Furniere sind 0,6 mm stark.
Grüße, Heinz
Grüße, Heinz
- ugrosche
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Re: Furnier verarbeiten
noch eine Frage: Welchen Leim hast Du dabei verwendet? Der normale Titebond oder Ponal etc. haben ja nicht so eine lange Verarbeitungszeit, da wird es hektisch. Oder hast Du Knochen- oder Fischleim benutzt?
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Re: Furnier verarbeiten
Zufällig arbeite ich gerade an einem Projekt (kein Gitarrenbau), bei dem ich auch aus Furnier gebogene Formen herstellen will. Ich hatte es mir einfacher vorgestellt. Trotz Form und einer Pressbeilage aus Kunststoff brauchte es sehr viele Zwingen, um keine Lücken bei der Verleimung zu erhalten.
Den Holzring in meinem Projekt habe ich dann mit weiteren Furnierlagen innen und außen verstärkt und viele kleine Zwingen genommen. Trotz der vielen Zwingen hat es aber einige Lücken bei der Verleimung ergeben (auf dem Foto nicht zu sehen).
Hast du bei deinen Zargen eine exakt passende Pressbeilage verwendet? Hast du keine Probleme mit Lücken gehabt?- papillon
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Re: Furnier verarbeiten
Zum Leim: Weißleim aus dem Bauhaus - UHU wasserfest. "Wasserfest" deshalb, weil dieser Leim härter wird wie der normale Weißleim. Könnte sein, dass es für die Akustik zumindest kein Nachteil ist.
Zum Einleimen vom Hals werde ich einen Leim verwenden, der sich "Titebond" nennt und für sowas gut sein soll.
Wegen der offenen Stellen beim Furnieren: Meine Leimschablone für die Zargen ist nicht exakt passgenau geworden. Aber das wird durch die eingelegten Blechstreifen überbrückt.
Zum Verleimen eines Ringes aus zusammen geleimten Furnieren habe ich im Moment keine konkrete Idee. Diese käme vielleicht bei entsprechenden Vorarbeiten oder auch bei dem einen oder anderen Versuch zustande.
Auf deinem Foto mit den Zwingen ist gut zu sehen, dass die Beilage zwischen den Zwingen geradliniger verläuft wie es sein sollte. So gesehen wäre es günstig, aus dickerem Material (etwa 2 mm mehrschichtig verleimt) ein paar Bögen mit annähernd passendem Radius zu verleimen und - entsprechend auf Länge geschnitten - als Beilage zu verwenden. Minimale Zwischenräume sollten sich von deiner Kunststoffbeilage überbrücken lassen. Die verleimten Bögen sollten etwas elastisch sein, damit kleinere Radiusdifferenzen beim Spannen ausgeglichen werden.
Grüße, Heinz
Zum Einleimen vom Hals werde ich einen Leim verwenden, der sich "Titebond" nennt und für sowas gut sein soll.
Wegen der offenen Stellen beim Furnieren: Meine Leimschablone für die Zargen ist nicht exakt passgenau geworden. Aber das wird durch die eingelegten Blechstreifen überbrückt.
Zum Verleimen eines Ringes aus zusammen geleimten Furnieren habe ich im Moment keine konkrete Idee. Diese käme vielleicht bei entsprechenden Vorarbeiten oder auch bei dem einen oder anderen Versuch zustande.
Auf deinem Foto mit den Zwingen ist gut zu sehen, dass die Beilage zwischen den Zwingen geradliniger verläuft wie es sein sollte. So gesehen wäre es günstig, aus dickerem Material (etwa 2 mm mehrschichtig verleimt) ein paar Bögen mit annähernd passendem Radius zu verleimen und - entsprechend auf Länge geschnitten - als Beilage zu verwenden. Minimale Zwischenräume sollten sich von deiner Kunststoffbeilage überbrücken lassen. Die verleimten Bögen sollten etwas elastisch sein, damit kleinere Radiusdifferenzen beim Spannen ausgeglichen werden.
Grüße, Heinz
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